Hallo astronews,
ich möchte einmal ein vorläufiges Fazit formulieren, dass ggf. auch dem geneigten Leser eine Orientierungshilfe geben mag. Mit der Inbetriebnahme des LHC am 10.09.2008 wird dieser Thread ein Vierteljahr alt.
Die zur Diskussion gestellten Themen würden in anderer Situation über den Forumbereich 'Gegen den Mainstream' nicht weit hinauskommen. Dass sich dieser Thread wie auch die korrespondierende Diskussion in der medialen Gesellschaft als 'quasi-seriöses' Thema hält, liegt daran, dass es sich über die innerwissenschaftliche Argumentation hinaus (wo es primär hingehört), in andere
voluntaristische Arenen etablieren konnte. Die Geschichte ist kurz gefasst. Durch die Klage des aus den vergleichbaren Eskalationen um den Relativistic Heavy Ion Collider (RHIC) bekannten Walter L. Wagner in Hawaii, war das Spiel mit den menschlichen Ängsten neu eröffnet. Im Frühjahr 2008 ist der umstrittene Prof. emeritus Otto E. Rössler im deutschsprachigen Raum auf diesen Zug aufgesprungen. Unterstützt durch überforderte und auf Quote zielende Journalisten wurde das Angstthema LHC durch das Sommerloch getragen. Das Internet kam zum Zuge. Es waren ein paar wenige Internetaktivisten, wie der Amerikaner
James Jr Tankersley, der '(Co)Administrator' von
'LHC Facts', die unermüdlich in Online-Kommentaren, Blogs und Foren dafür sorgten, dass die
Angstwelle vital gehalten wurde.
Der LHC-Widerstand hat sich von Anfang an einen quasiwissenschaftlichen Anstrich gegeben. Insb. im deutschsprachigen Raum warb er zunächst mit einigen Ausarbeitungen von Otto E. Rössler zu einer Neuinterpration der ART, aus der ein 'Beweis' resultiere, dass die Hawking-Strahlung, die für eine sichere instantane Vernichtung hypothetischer MBHs am LHC sorgen würde, nicht entstehen könne. Bereits mit dieser Fundierung hat der LHC-Widerstand den Konsens guter wissenschaftler Praxis verlassen.
Die aktuellen Arbeiten von Otto E. Rössler (
'Abraham-Solution to Schwarzschild Metric Implies That CERN Miniblack Holes Pose a Planetary Risk' und
'Abraham-like return to constant c in general relativity: “ℜ-theorem“ demonstrated in Schwarzschild metric') wurden nie in einem anerkannten Fachjournal veröffentlicht. Otto E. Rössler schweigt sich,
trotz mehrfacher Aufforderung, dazu aus, wie weit das 'peer review' gediehen ist bzw. was in der Ablehnung seiner papers geschrieben steht. An dieser Stelle hätte die Berufung des LHC-Widerstands auf diese papers und seine öffentliche Galionsfigur bereits abgehakt sein sollen, gemeinsam bewertet als das, was Rösslers Arbeiten wirklich sind, nämlich 'junk science'. Ein Thema für 'GdM', fertig, basta!
Nun hat Rössler aber seit Jahren den Konsens aufgekündigt 'lege artis' zu arbeiten. Seit seinem de facto Karriereende an der Universität Tübingen, wo man ihn die letzten Jahre bis zur Pension, müde von den Eskapaden des Professors, unbehelligt gewähren liess, hat er sich zunehmend den 'dissident scientists' angeschlossen. Als Beispiel sei sein Auftritt beim Workshop
"Physics as a Science" 2002 in Arrecife de Lanzarote genannt, dass von den NPA-Mitgliedern und Gründern der 'GFwP' George Galeczki und Peter Marquardt geleitet wurde. George Galeczki verdankte Rössler auch Inspiration bei der Abfassung seines 2005er Artikel
'The scale change of Einstein’s equivalence principle', erschienen in 'Chaos, Solitons & Fractals', Vol. 25, pp. 897ff.:
Acknowledgement - We also thank [...] George Galeczki for discussions.
Aus welcher Liga Rössler seine RT-Kenntnisse füttert, ist damit klar, und bereits hier müsste es wieder heissen, Schluss, aus, basta! Aber Otto E. Rössler wäre nicht er selbst, würde er nicht weitermachen. Weiter ohne Besitz einer anerkannten Veröffentlichung, aber mit medialem Rückenwind belagert er das CERN solange, bis Rolf Landua ihm am 04.07.2008 einen exklusiven Empfang bereitet, seine Manuskripte entgegennimmt und an das AEI zum ausserordentlichen review weiterleitet. das Ergebnis ist bekannt. Mit
'On the arguments of O.E. Rössler' werden die Rösslerschen 'Neuinterpretationen' durch Domenico Giulini und Hermann Nicolai endgültig als das klassifiziert, was sie von grundauf sind: junk science.
Die weitere Geschichte ist bekannt, Rössler weigert sich, dieses review anzuerkennen, hält sich aber im weiteren Verlauf der Ereignisse relativ zurück mit seinen 'Argumenten'. Er degeneriert zunehmend in seinen 'stand alone' Aktivitäten oder in seiner Unterstützung der 'Wiener Initiative' um Markus Goritschnig zu einem Repetitor der allgemeinen Phantasien, die sich um die am LHC vorgeblich entstehenden MBH, Strangelets, etc. perpetuieren.