Teil 2
Mit Titan haben wir ja schon ein wunderbares Beispiel im eigenen Sonnensystem. Sicher ist er für uns selbst nicht geeignet, aber sein Vorhandensein lässt darauf schließen, dann noch viele andere Monde mit wahrscheinlich noch lebenfreundlicheren Eigenschaften zumindest möglich sind. Wenn wir NUR kahle Felsbrocken als Monde gesichtet hätten, könnte ich deinen Einwurf verstehen.
Wenn Du über potentiell Leben tragende Himmelskörper schreiben willst, dann sind, bis zum Beweis des Gegenteils, natürlich auch Monde wie Titan, Atmosphären wie die von Jupiter, oder was weis ich noch für ‚Träger‘ diskutabel, aber Du bist ursprünglich damit
Gehen wir mal davon aus, dass der Mensch iiirgendwann einen fremden, fernen Planeten mittels Technik (Generationenschiff, whatever – aber das ist nur die Annahme im Gedankenspiel) erreichen kann.
Du argumentierst jetzt damit, dass der Mensch auf Grund seiner stark verwurzelten Biologie an die irdischen Verhältnisse zu stark von der Technik abhängig sein wird und langfristig nicht überdauern kann. Dem ist anfangs (Besiedlungsphase) durchaus zuzustimmen, aber schon mittelfristig sehe ich hier eine biologische Anpassung an die neuen Verhältnisse, wonach ein Überleben sehr wahrscheinlich ist – wenn auch nicht unbedingt in der uns gewohnten Form.
eingestiegen.
Deshalb argumentiere ich aus Menschensicht und da ist nicht ein einziger Mond oder Planet in unserem Sonnensystem ‚Kanditat‘. Wie gesagt, nicht mal die Erde, wenn sie nicht unser Ursprung wäre.
Du wirst keinen Planeten mit teilweise fester Oberfläche und Sauerstoffatmosphäre finden, wenn er nicht schon ‚bewohnt‘ ist. Also mußt Du bei den sehr wenigen, die im richtigen Abstand zu ihrer Sonne sind Material herankarren und Material los werden. Die potentiell zahlreichen Monde nützen überhaupt nichts, wenn sie sich im falschen Abstand befinden und wenn Du solche Lampen nicht zuverlässig betreiben kannst. Das ist dann aber, wie gesagt kein Refugium mehr. Wenn es Dir nur um Leben an sich geht, dann gelten natürlich ganz andere Begrenzungen.
Ich glaube, wir vertreten bei der Diskussion unterschiedliche Argumentationsstränge.
Ja, und bei Dir hab‘ ich den Strang anscheinend noch nicht gefunden. Siehe oben und unten.
Ich möchte meine Gedanken dahin führen, ob es möglich sein kann, fremde Planeten durch überschaubare Anpassung für den Menschen (oder seiner "Ableger") überlebensfähig zu gestalten. Daher auch der Ausschluss von Venus und Mars - hier wohl niemals ein Mensch ohne Raumanzug das Frühstück auf der Terrasse genießen können.
Jetzt bist Du wieder bei Menschen. Da Du aber auch auf Leben an sich zurückgreifst, weiß ich jetzt nicht, was Du mit ‚oder seine „Ableger“‘ meinst. Nachfahren, oder irdisches Leben an sich?
Noch ein paar Worte zu Deiner Vorstellung von Anpassung, so wie ich sie hier lese. Der Mensch oder seine Nachfahren alleine, sind nirgendwo überlebensfähig, noch nicht mal auf der Erde. Wenn Du also anpassen willst, dann geht das nur mit der mehr oder minder kompletten Biosphäre.
Wenn sich die Biosphäre (ohne den Menschen) an die Umweltbedingungen eines Planeten und sei es auch nur durch Impfen seiner (vorhandenen) Atmosphäre anpassen muß (oder zugrunde geht) dann ist nach diesem Anpassungsprozess nicht mehr das da, was Du mal dort ausgesetzt hattest. Es ist für mich sehr fraglich, oder eigentlich schon ausgeschlossen, daß wir uns dieser dann völlig neuen Biosphäre ohne drastischste Konsequenzen anpassen können. Es mag sein, daß das biotechnisch beherrschbar werden wird, aber aus heutiger Sicht, ist es das nach meiner Kenntnis ganz und gar nicht.
Schon auf unserer Erde ist das ein sehr labiles System. Denk mal an die Seuchenzüge oder denk mal an diverse Horrorszenarien in Verbindung mit Gentechnik. (Womit ich keinen Standpunkt für oder gegen diese andeuten möchte, dazu fehlt mir ausreichender Background) Oder stell Dir mal den HIV-Virus mit dem Ansteckungspotential und -weg und der Ausbreitungsfähigkeit von Grippe vor. Bevor wir merken, daß wir krank sind, ist nahezu die komplette Menscheit angesteckt und das alles trotz unseres, auf solche ‚Biester‘ optimiertem Immunsystem.
Die Technik soll nur Mittel zum Zweck sein, aber nicht der Kernfaktor des Überlebens an sich.
Joerschi, Du setzt gewisse Dinge voraus, die Du dann aber nicht ernst nehmen willst. Wir Menschen heute, sind vollkommen unfähig irgend einen Himmelkörper auch nur unseres Sonnensystems zu besiedeln ohne Technik. Wenn die Technik nicht funktioniert, funktioniert es gar nicht, noch nicht mal eine Forschungsstation ohne Menschen. Die Technik ist der Kernfaktor des Überlebens außerhalb der Erdoberfläche.
So wie Du es beschreibst, willst Du aus Menschen irgend etwa anderes machen. Das mag zwar gehen, aber nicht ohne die komplette Biosphäre ebenfalls mitzunehmen. Auch das mag gehen. Fraglich halt, ob das was diesen Prozess am Ende überlebt, sich noch mit Menschen verträgt, also ob Du mit Deinen 5% Unterschied jemals auskommen würdest. Ein unfairer Vergleich: Mensch und Schimpanse unterscheiden sich in ihrem Erbgut deutlich weniger als 5%.
Und genau hier sehe ich, dass durch extrem fortschgeschrittene Medizin und gezielte Evolution (Bynaus "Pantropie") diese widrigen Umstände kompensiert werden könnten. Warum auch nicht?
Allerdings bin ich kein Biologe - es sind wirklich nur Gedankenspiele, bei denen ich voraussetze, dass heutige Beschränkungen (also der Fortschritt, nicht physikalische Beschränkungen!) in fernen Zeiten nicht mehr gelten und die Grund-Technik zur Umsetzung eine zeitlich begrenzte Phase überdauern kann.
Das kann abwegig sein, aber auch nicht undenkbar.
wenn man nur weit genug in die Zukunft geht, hört die Reichweite des Denkbaren noch schneller auf, als die Beschränkungen des Denkbaren. In diesem Sinne: Mag sein.
Ich kann meine "Gedankenspielerei" auch ausbauen: Schauen wir mal auf eine hypothetische, andere Zivilisation in einer ganz anderen Ecke des Universums. Diese ET´s sind durch ihre Physiologie deutlich widerstandsfähiger als wir und ihre Lebenserwartung könnte auch einen längeren Flug zu einem benachbarten Stern ermöglichen, wo zufälligerweise ein brauchbarer Planet seine Bahnen dreht (nicht alle müssen solches "Pech" wir wir haben und in weiter Ferne kein Planeten vorzufinden, der zumindest ähnliche Bedingungen aufweist).
Wir müssten uns darauf verständigen, ob wir rein vom Menschen ausgehen oder in übergeordneter Weise den Gedankengang gemäß Threadtitel auf andere Physiologien übertragen wollen.
Über ET fallen mir gerade nur zwei seriöse Aussagen ein: Weil es uns gibt, könnte es auch ET geben. Weil ET (noch) nicht hier war, geht das Herkommen prinzipiell nicht, oder wir haben gute Chancen, die Ersten zu sein, die wegkommen. Für das nicht Herkommen gibt sicher noch zahlreiche weitere Gründe: Zu dumm, zu tot, zu weit, keine Lust … Alle weiteren Aussagen, z.B. zur Physiologie, sind immer nur Extrapolationen mit einem einzigen oder sogar gar keinem Datenpunkt. Freies Phantasieren. Nicht, daß ich da was gegen hätte, auch dabei kommen interessante Sachen zu Tage, und haben wir hier auch schon ausgiebig getan, aber das endet zwangsläufig immer gleich:
Könnte sein, muß aber nich.
Herzliche Grüße
MAC