Karriere im All: ESA sucht neue Astronauten

astronews.com Redaktion

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Nun da europäische Astronauten an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) im Columbus-Labor arbeiten und der erste europäische Raumfrachter die Station gerade mit Nachschub versorgt hat, beginnt für die europäische bemannte Raumfahrt eine neue Ära. Die europäische Raumfahrtagentur ESA sucht daher neue Talente für ihr Astronautenkorps, die in den kommenden Jahren zur ISS, zum Mond und vielleicht zu noch anderen Zielen fliegen sollen. (11. April 2008)

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mephal

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Was vielleicht in diesem Zusammenhang sehr interessant ist:

Amerikanische Forscher haben einen Wirkstoff gefunden, der vor Schäden durch radioaktive Strahlung schützt. Der Wirkstoff könne zu einem Medikament weiterentwickelt werden, das Krebspatienten vor den Nebenwirkungen einer Strahlenbehandlung bewahrt, so das Journal "Science". Er eigne sich aber möglicherweise auch, um bei Unglücken in Atomkraftwerken oder bei anderen Strahlungsnotfällen Menschen vor Folgeschäden zu bewahren.
Andrei Gudkov vom Roswell Park Cancer Institute in Buffalo und seine Mitarbeiter hatten den Wirkstoff namens CBLB502 aus dem Eiweiß eines Bakteriums gewonnen und zunächst an Mäusen getestet. 87 Prozent der Versuchstiere, die den Wirkstoff 30 Minuten vor einer Bestrahlung verabreicht bekamen, überlebten eine normalerweise tödliche Strahlendosis. Bei bisher getesteten Schutzwirkstoffen lag die Rate nur bei 54 Prozent.
Weitere Untersuchungen zeigten, dass CBLB502 vor allem das Knochenmark und den Verdauungstrakt vor Strahlungsschäden schützt. Das sind die Gewebe, die besonders sensibel auf Strahlung reagieren. Ihre Zerstörung ist für den Großteil der Nebenwirkungen bei einer Krebsstrahlentherapie verantwortlich. Auch an Rhesusaffen waren Tests erfolgreich.

Quelle: http://www.welt.de/wissenschaft/article1891259/Forscher_entwickeln_Stoff_gegen_Strahlenschaeden.html
 

Orbit

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Und was, lieber mephal, lieber akrab (Sei im Forum begrüsst), hat diese 'interessante' Zeitungsmeldung mit dem Artikel von astronews zu tun? Glaubt Ihr man würde da losfliegen, ohne vorher einigermassen strahlungssichere Raumschiffe und -anzüge konstruiert zu haben?
Verrecken tun nämlich die Mäuschen trotzdem, einige nach wie vor sofort, andere etwas später. Von einem Heilmittel gegen Strahlenschäden ist hier jedenfalls nicht die Rede.
Orbit
 

mephal

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Und was, lieber mephal, lieber akrab ... hier jedenfalls nicht die Rede.
Orbit

In Anbetracht der Tatsache, dass in dem ESA Artikel von der bemannten Erforschung des Sonnensystems (was für mich über den Mars hinaus bedeutet) die Rede ist, ist es doch ein glücklicher Zufall, dass es heute schon Medikamente gibt, die der Strahlung immer effektiver entgegenwirken. :)
 

mac

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Hallo,

ich bin kein Fachmann für medizinische Fragestellungen, deshalb nur kurz ein paar wichtige Differenzierungen:

Die Strahlenschäden, die z.B. bei einer Marsmission zu erwarten sind, liegen in einem völlig anderen (wesentlich niedrigeren) Dosisbereich, als die Schäden, von denen in diesem Artikel die Rede ist.

Das bekannte Hauptrisiko durch ionisierende Strahlung bei einer langdauernden Weltraummission wie z.B. dem low Energy-Flug zum Mars, ist die deutliche bis krasse Erhöhung der Wahrscheinlichkeit, daß sich aus einer (oder mehrerer) der geschädigten Zellen ein Tumor bildet und der Astronaut, lange nachdem er wohlbehalten zur Erde zurückgekehrt ist, einem solchen Folgeschaden zum Opfer fällt. Es gibt noch ein weiteres Strahlenrisiko durch hochenergetische Partikelstrahlung, über dessen Ausmaß man allerdings noch sehr wenig weis.

Speziell zum Strahlenrisiko einer Marsmission hatte ich hier
http://www.astronews.com/forum/showthread.php?t=732
vor einiger Zeit eine Arbeit vorgestellt.

Die in der Arbeit von Burdelya, L.G., Tallant, T., et al. beschriebene Substanz soll (als Fernziel) z.B. bei einer Strahlentherapie die unmittelbaren Folgeschäden durch Bestrahlung reduzieren. (das man sowas auch für militärische Zwecke missbrauchen kann, sei nur am Rande erwähnt) Bei einer Strahlentherapie setzt man aber kontrolliert eine sehr hohe Dosis ein, die, würde sie auf den gesamten Körper bestrahlt, auf jeden Fall (auch mit einem solchen Schutz) tödlich wäre. Es geht bei dieser Substanz nur darum, die unvermeidbaren Nebenwirkungen zu mildern und damit auch zu ermöglichen eine höhere Dosis einzustrahlen.

Diese Substanz verhindert den sogenannten programmierten Zelltod (schaut bei Wiki nach Apoptose) der hat aber durchaus seinen Sinn. Eine beschädigte Zelle stellt ein Risiko für den Organismus dar, auch ein Krebsrisiko. Wenn man einen Menschen, der bereits an einer tödlich verlaufenden Tumorerkrankung leidet behandeln will, gelten selbstverständlich völlig andere Masstäbe und Entscheidungskriterien, als wenn man bei einem Astronauten eine durch Bestrahlung irgendwann vielleicht ausgelöste Tumorerkrankung schon im Vorfeld verhindern möchte. Die Hauptrisiken, die ein Mensch hat, bei dem eine Strahlentherapie durchgeführt wird, hat der Astronaut beide nicht. Und das Medikament, daß den Patienten möglicherweise (so weit ist es aber noch lange nicht) vor Schlimmerem bewahren könnte, kann für einen gesunden Astronauten ein völlig inakzeptables zusätzliches Risiko darstellen, verglichen mit dem, was es verhindern soll.

Herzliche Grüße

MAC
 
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pauli

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In einer Sendung zum Thema bemannter Marsflug sagte mal im TV einer bezügl. der Gefahren durch Strahlung:
Man sollte nur Raucher ohne Tabak hinschicken, deren Lebenserwartung würde sich sogar erhöhen :)
 

mac

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In einer Sendung zum Thema bemannter Marsflug sagte mal im TV einer bezügl. der Gefahren durch Strahlung:
Man sollte nur Raucher ohne Tabak hinschicken, deren Lebenserwartung würde sich sogar erhöhen :)
Siehst Du? Das ist das Übel an solchen Verkürzungen: Sage ich ich jetzt: Das ist falsch! Dann glauben die Raucher: Ja dann ...! Und die Angehörigen der Astronauten machen sich noch mehr Sorgen. Was soll man Menschen, die Lotto spielen, weil sie auf den Gewinn hoffen und sich in ein Auto setzen und durch die Gegend fahren, weil das Spaß macht, erzählen? Am Ende weis keiner was der Andere gemeint hat.

Es ist wie bei dem Blinden und dem Sehenden: Blinder: Sag mal, kannst Du mir erklären, was ich mir vorstellen muß, wenn man von 'weiß' spricht?

Sehender, sich der Problematik durchaus bewußt, überlegt lange hin und her... und sagt dann am Ende ganz unentschlossen und ungeduldig: "Ja, halt weis wie die Wolken ... oder weiß wie Schnee ... oder was weis ich, weiß wie ein Schwan.

Blinder: Überlegt auch eine ganze Weile murmelnd vor sich hin ... und fragt dann: Sag mal, ein Schwan, das ist doch der Vogel mit dem langen Hals?

Sehender: ganz erleichtert: Richtig!

Blinder: auch glücklich und zufrieden. "Ja, ich glaube ich weis jetzt, was 'weiß' ist!"

Herzliche Grüße

MAC
 
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