Hallo McSteve,
Wie sieht Diesigkeit bei 2 Sonnen aus und verirrt man sich da noch leichter im Nebel als sowieso?
Kommt auf die Situation an. Beim Versteckspielen in vertrauter Umgebung macht’s Spaß. Beim Skifahren mit Familie mit kleinen Kindern und einer Sichtweite noch nicht mal bis zur nächsten Markierungsstange, ein Alptraum. Ob da jetzt 1 oder 3 Sonnen am Himmel stehen, die man noch nicht mal ahnen kann, ist dann auch egal.
Ein solcher Planet könnte durchaus andere Wettergewohnheiten haben als wir sie von der Erde her kennen. Im allgemeinen wird aber der Temperaturunterschied zwischen Tag und ‚Nacht‘, in der Zeit in der er zwischen den Sonnen steht, weniger stark sein, als auf der Erde. Ganz entscheidend sind aber seine Größe und seine eigene Drehgeschwindigkeit. Wenn Du einen Planeten mit heftigen Stürmen willst, dann sollte er sich schneller um die eigene Achse drehen, als die Erde.
Klimatisch würden sich UMa’s und mein System kaum voneinander unterscheiden. Bei UMa ist die Schwankung der Gesamtenergie die auf den Planeten übertragen wird +-11% und bei mir +-10% Das bedeutet bei einer Planetenachse, die ähnlich schief steht wie die irdische, in beiden Fällen, daß es einige sehr kalte Winter hintereinander gibt, denen ziemlich kühle Sommer folgen und dann wieder einige warme Winter, gefolgt von heißen Sommern. In den kälteren Perioden würde man alle beide (bei meinem System alle drei) Sonnen für längere Zeit des Tages gleichzeitig am Himmel sehen und in diesen Zeitabschnitten lägen auch Nächte, in denen es für mehrere Stunden so dunkel ist, daß man Sterne sehen kann.
UMa’s System, als Doppelsternsystem, kommt in der Natur viel häufiger vor, als ein 3fach-System. Bei UMa’s System würden sich die Farben der Sonnen deutlicher unterscheiden, als bei meinem. Dies sind aber nur Auswahlaspekte. Beide Systeme funktionieren. Es obliegt also eher Deinem ästhetischen Empfinden, welche Variante für Deine Geschichte besser geeignet ist.
Bei meinem System würde man zwei, (bei UMa’s eine) dicht beieinander stehende, winzig kleine Sonnen sehen (etwa 1/4 bis 1/5 unseres scheinbaren Sonnendurchmessers), die zusammen halb soviel Licht spenden, aber dennoch stechend helle weiße Scheibchen sind, als die stärkere, etwas gelbere Sonne, die auch etwas größer als unsere (irdische) Sonne erschiene und diese beiden kleinen Sonnen würden sich in einigen Tagen bis Wochen umkreisen. Ihr Abstand voneinander wäre etwa 2 bis 3 Mondscheibendurchmesser und sie würden sich bei jedem Umlauf, also alle paar Tage bis Wochen, gegenseitig bedecken.
Noch ein paar Worte zur Schwerkraft von Alden. In der Schule hab‘ ich noch gelernt, daß der Vogel Strauss nicht flugfähig ist, weil er schon zu schwer ist. Bei der Suche nach brauchbaren Daten, wie groß denn der Schwerkraftunterschied mindestens sein muß, damit ein flugfähiges Wesen auf Alden noch fliegen kann, auf der Erde aber nicht mehr, bin ich auf diese Seite gestoßen
http://de.wikipedia.org/wiki/Flugsaurier damit hatten sich dann alle Bedenken was die Größe anbelangt erledigt. Wenn solche Monster (12 m Spannweite, ca. 5 m lang) in die Lüfte der Erde aufsteigen konnten, gibt es für Dich eigentlich keine Einschränkungen, so lange Du die Menschengröße nicht wesentlich verläßt. Dann genügt auch einfach eine Entscheidung nach Gefühl. Geh dabei von unseren irdischen Verhältnissen aus und überlege Dir z.B., wie schwer ein Rucksack für Dich sein müßte, damit er Dir das gewünschte Gefühl von Schwere vermittelt.
Ein Beispiel: Du wiegst 80 kg und meinst 30 kg sind gerade noch zu bewältigen, das sind 110 kg Gesamtgewicht. 110/80 = 1,375. Für Dich müßte dann, wenn Du ein Bewohner Aldens wärst, die Erde eine 1,375 mal höhere Schwerkraft haben, um Dir das Gefühl zu vermitteln, wie sich ein Bewohner Aldens auf der Erde fühlen würde.
Um das jetzt auf Alden umzurechnen, müßte Aldens Schwerkraft = Erdschwerkraft * 80/110 betragen, also 72,7% der Erdschwerkraft erreichen. (Das war nur deshalb so umständlich formuliert, weil das der einzige Weg ist, wie man sich diese Verhältnisse wenigstens ungefähr begreifbar machen kann. Rechentechnisch gehe ich normalerweise schon etwas weniger Umständlich vor.
)
Das wäre ein Schwerkraftunterschied an den man sich mit Training gewöhnen kann. Beachte dabei auch, welche zusätzlichen Gewichte die Alden Bewohner beim Fliegen noch mit sich rumtragen können. Wenn es ihr eigenes Körpergewicht zusätzlich ist, dann wäre eine Flugunfähigkeit auf der Erde unter diesen Umständen unglaubwürdig.
Für die Glaubwürdigkeit von Alden, wäre es aber gut, wenn Du, sagen wir mal 70% Schwerkraft nicht mehr deutlich unterschreitest, denn Du brauchst für eine ähnlich dichte Atmosphäre wie auf der Erde (zum Fliegen) auf Alden bereits eine deutlich höhere (dickere) Luftschicht als auf der Erde. Und wenn Alden zu klein wird, dann ist eine dichte Atmosphäre auch nicht mehr so glaubwürdig. Mars hat noch knapp 40% Schwerkraft der Erde, ist sogar weiter weg von der Sonne und hat fast keine Atmosphäre (mehr?).
@Micha. Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie die Sache etwa aussieht, könnte ich mir vorstellen, daß es vielleicht besser und für Dich mit weniger Rechenzeit verbunden wäre, einige Standbilder zu verschiedenen Jahreszeiten und auch vielleicht einige in der Nacht mit schmalerer und breiterer Mondsichel in den unterschiedlichen Farben zu zeigen. Die Sicheln können auf der gleichen Seite nebeneinander sein, aber sich auch gegenüber stehen. Oder Halbmond und Sichel gleichzeitig zeigen.
@UMa. Gerade habe ich noch Deine 32 h Tageslänge gelesen. Ich gehe mal davon aus, daß bei meinen Abstandsverhältnissen auch noch eine höhere Restgeschwindigkeit bei der Rotation übrig bleiben kann? Wie hast Du das eigentlich mit dem Energievierlust gerechnet und mit welchen Startbedingungen?
Der BaSTI Link hat's ganz schön in sich. Ich glaube ich hab bisher nur verstanden, daß die ganze Sternpopulationen bei verschiedenen Startbedingungen rechnen. An welchem Rädchen ich drehen muß damit ich einen einzigen Stern rechnen kann, hab' ich noch nicht rausgefunden
Herzliche Grüße
MAC