Erde: Die Erde verglüht in 7,59 Milliarden Jahren

astronews.com Redaktion

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Ein deutscher und ein britischer Wissenschaftler glauben nun das Schicksal unserer Erde exakt vorherberechnet zu haben. Nach Ansicht der Forscher wird unsere Heimat in genau 7,59 Milliarden Jahren in der Sonne verglühen. Bislang hatte es unterschiedliche Ansichten darüber gegeben, ob es der Erde gelingen würde der sich ausdehnenden Sonne zu entkommen oder nicht. (27. Februar 2008)

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ralfkannenberg

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Ein deutscher und ein britischer Wissenschaftler glauben nun das Schicksal unserer Erde exakt vorherberechnet zu haben. Nach Ansicht der Forscher wird unsere Heimat in genau 7,59 Milliarden Jahren in der Sonne verglühen. Bislang hatte es unterschiedliche Ansichten darüber gegeben, ob es der Erde gelingen würde der sich ausdehnenden Sonne zu entkommen oder nicht. (27. Februar 2008)

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Hallo zusammen,

dass die beiden das "glauben" ist ja ehrenwert, aber hier würde ich dringend zuraten, noch ein paar weitere Publikationen und mit leistungsfähigeren Rechnern erstellte Simulationen zu diesem Gebiet abzuwarten.

Je nach numerischer Simultion wird es sogar der Venus "gelingen", der Sonne zu entkommen - meist wird bei solchen Simulationen ja auch noch auf den Sonnenwind verwiesen, der bei so grossen Zeiträumen eine Rolle spielt.

Ausserdem besteht hier auch kein unmittelbarer Handlungsbedarf, weil es sich ja doch um "etwas" grössere Zeiträume handelt. Interessant an solchen Simulationen dürfte zum jetzigen Zeitpunkt deswegen aus akademischer Sicht vor allem der Algorithmus, die Wahl der Anfangsbedingungen sowie die Optimierung und weniger das Ergebnis sein - das ist auch der Grund, warum solche "Zwischenresultate" eben auch von grosser Wichtigkeit aus wissenschaftlicher Sicht sind !


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

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Im Artikel heisst es ja, frühere Simulationen hätten die Wirkung der Gezeitenberge, welche die Erde in der Sonne verursacht, vernachlässigt... Das heisst, diese Simulation ist besser als frühere - als momentan besten Stand des Wissens akzeptiere ich dieses Ergebnis natürlich.

Je nach numerischer Simultion wird es sogar der Venus "gelingen", der Sonne zu entkommen - meist wird bei solchen Simulationen ja auch noch auf den Sonnenwind verwiesen, der bei so grossen Zeiträumen eine Rolle spielt.

Der Sonnenwind spielt insofern eine Rolle, weil er bei alten Sternen so stark ist, dass er beginnt, die Masse des Sterns signifikant zu verringern. Dieser Effekt wurde aber in der Simulation oben explizit auch berücksichtigt (tut man das nicht, ist ohnehin klar, dass die Sonne die Erde verschlingen wird).
 

CAP

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Da es den Homo sapiens laut "Gottes"formel in maximal 7,9 Mio Jahren ohnehin nicht mehr in dieser Form geben wird, brauchen wir uns da ja nicht zu sorgen ;)
Trotzdem ist sehr interessant wie weit wir in die Zukunft "sehen" können.
 

Orbit

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Da es den Homo sapiens laut "Gottes"formel in maximal 7,9 Mio Jahren ohnehin nicht mehr in dieser Form geben wird...
Wie kommst Du auf diese Prognose?
Von welchem Gott stammt die Formel?
Wo kann man sie nachlesen?
Orbit
 

ralfkannenberg

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Im Artikel heisst es ja, frühere Simulationen hätten die Wirkung der Gezeitenberge, welche die Erde in der Sonne verursacht, vernachlässigt... Das heisst, diese Simulation ist besser als frühere - als momentan besten Stand des Wissens akzeptiere ich dieses Ergebnis natürlich.



Der Sonnenwind spielt insofern eine Rolle, weil er bei alten Sternen so stark ist, dass er beginnt, die Masse des Sterns signifikant zu verringern. Dieser Effekt wurde aber in der Simulation oben explizit auch berücksichtigt (tut man das nicht, ist ohnehin klar, dass die Sonne die Erde verschlingen wird).

Hallo Bynaus,

natürlich. Weisst Du eigentlich, was aus dem Mars wird ? Kommt der in allen Simulationen "etwas" angesengt aber letztlich ungeschoren davon ?

Freundliche Grüsse, Ralf
 

Gunslinger

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Wie muss ich mir das Verschieben der habitablen Zone vorstellen:

800 Millionen- 1 Milliarde Jahren = Marsumlaufbahn? und dann Titan und Europa ?
 

galileo2609

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Weisst Du eigentlich, was aus dem Mars wird ? Kommt der in allen Simulationen "etwas" angesengt aber letztlich ungeschoren davon ?
In 'bild der wissenschaft' 11/2007 gab's einen Bericht zu Schröder/Smith. Darin die Aussage:
Unser äußerer Nachbarplanet Mars wird freilich erst in 7 Milliarden Jahren 100 Millionen Jahre lang erdähnliche Temperaturen bekommen. Danach wird die Hitze tödlich sein.

Grüsse galileo2609
 
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UMa

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Hallo Bynaus,

der Unterschied ist das Sternmodell. 1.2AE statt 0.8AE maximaler Sonnenradius.

Grüße UMa
 

Bynaus

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CAP meint das Doomsday-Argument...

@UMa: woher hast du diese Info? Das scheint mir aus mehreren Gründen recht zweifelhaft: erstens wäre es ein gewaltiger Sprung: was für ein Wechsel im Sternmodel kann für die gleiche Zeit eine derart drastische Veränderung (50%) des Durchmessers bewirken? Zweitens ist es in allen Arbeiten, die ich bisher zum Thema gesehen so, dass es nicht wirklich auf den Radius der Sonne ankommt (auch, natürlich), sondern um das Zusammenspiel zwischen Massenverlust der Sonne (sie verliert rund 50% ihrer Masse) und Expansion der Sonnenhülle. Ohne Gezeitenberge entkam die Erde jeweils knapp. Soweit ich mich erinnere, wird die Sonne aber in jedem dieser Modelle grösser als ein AU Radius...
 

Bynaus

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Danke für den Link.

Soviel ich weiss, ist man schon früher von einem Radius >1 AU in zumindest einer Rote-Riesen-Phase ausgegangen, das spiegelt sich etwa in der Aussage in der von dir verlinkten Arbeit wieder, wenn man den Massenverlust nicht berücksichtige, würden alle Planeten bis zum Mars verschluckt. Das hiesse, dass der Rote Riese auch noch draussen beim Mars so dicht ist, dass er in den wenigen hunderttausend Jahren seiner Maximalgrösse dessen Bahn zum Absturz bringen kann.

Interessant ist die Arbeit aus vielen Aspekten. Nur noch zwei letzte thermale Pulse, in der AGB-Phase kleiner als in der RGB-Phase, die Entwicklung der bewohnbaren Zone...
 

ralfkannenberg

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Hi,

es ist ja nicht meine Prognose, sonder die von John Richard Gott III. ;)
Wer genaueres darüber wissen möchte, kann ihn ja mal nachgooglen oder auf die Seite der TUM schauen. http://www.lrt.mw.tum.de/de/interessierte/fs_zukunft_im_all.phtml
Gruß
CAP

Und ... - habt Ihr schon den Fehler in der Argumentation gefunden ? Oder anders gefragt: Mit welcher Berechtigung nimmt dieser Herr Gott an, dass wir bereits die "Hauptzeit" erreicht haben ? Wir könnten uns noch in der Frühzeit befinden und dann hätten wir eine weit grössere "Lebenserwartung" als Gott ausrechnet.

Man darf auch nicht übersehen, dass es - selbst wenn ich sie z.B. auf ganzzahlige Jahre runde - unendlich viele solcher "Gesamtlebensdauern" gibt, die zunächst einmal alle gleichwahrscheinlich sind; da wird es dann heikel, von irgendwelchen "95 %" zu sprechen: die meisten dieser "Gesamtlebensdauern" sind sehr lange, d.h. in diesen meisten Fällen würde sich die Menschheit noch in der Frühzeit befinden !

Wenn man aber z.B. per Postulat annimmt, dass wir bereits den Übergang "Frühzeit - Hauptzeit" hinter uns haben, dann kann man Wahrscheinlichkeiten und Rest-Lebensdauer-Erwartungen berechnen.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

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Wir könnten uns noch in der Frühzeit befinden und dann hätten wir eine weit grössere "Lebenserwartung" als Gott ausrechnet.

Wie wahrscheinlich ist es denn, dass sich ein beliebiger Beobachter (zum Beispiel... sagen wir... Du! :) ) ausgerechnet in der Frühzeit befindet?
 

ralfkannenberg

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Wie wahrscheinlich ist es denn, dass sich ein beliebiger Beobachter (zum Beispiel... sagen wir... Du! :) ) ausgerechnet in der Frühzeit befindet?

Hallo Bynaus,

wenn man sich eine "Gesamtlebensdauer" ausgewählt hat, gemäss der Gott'schen Voraussetzungen 2.5 %.

Man kann sich aber sehr viele "Gesamtlebensdauern" auswählen und in fast allen von ihnen befinden wir uns noch in der Frühzeit ! - Daraus würde ich folgern, dass - ohne weitere Annahmen - die Wahrscheinlichkeit dafür, dass man sich noch in der Frühzeit befindet, gegen 100 % konvergiert !

Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

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Man kann sich aber sehr viele "Gesamtlebensdauern" auswählen und in fast allen von ihnen befinden wir uns noch in der Frühzeit !

Natürlich. Aber du kannst dir auch sehr viele Gesamtlebedauern auswählen bei denen wir uns nicht mehr in der Frühzeit befinden... Und es ist überhaupt nicht gesagt, ob deine Wahl sinnvoll ist. Z.B, bloss weil ich mir beliebig lange Gesamtlebedauern für ein bestimmtes Haus denken kann, heisst das noch lange nicht, dass es tatsächlich beliebig alt werden wird.

Das Haus hat auf jeden Fall eine Gesamtlebedauer. Wenn nicht gerade zusehe, wie es gebaut oder abgerissen wird, dann kann ich davon ausgehen, dass ich irgendwo mitten drin in seiner Existenzzeit bin, und kann daraus auch - anhand der bekannten bisherigen Existenzzeit - einen Bereich angeben, wie lange es noch existieren wird. Du kannst das durchspielen: mit den Grenzen 2.5%/95%/2.5% werde ich in 95% der Fälle mit meiner Einschätzung recht behalten.

Nimm etwa das World Trade Center in New York. Nimm ein Computerprogramm, das dir ein beliebig grosses, zufälliges Set von Daten zwischen Januar 1970 und September 2001 ausspuckt, und führe für jedes Datum das Doomsday-Argument am Beispiel des World Trade Centers durch. In 95% der Fälle wirst du mit deiner Einschätzung richtig liegen.

Das Doomsday-Argument ist keineswegs trivial zu wiederlegen...
 
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ralfkannenberg

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Natürlich. Aber du kannst dir auch sehr viele Gesamtlebedauern auswählen bei denen wir uns nicht mehr in der Frühzeit befinden...
Hallo Bynaus,

ja, aber das sind viel weniger ! Mit der Stückelung auf ganze Jahre kann man die sogar abzählen !

Und es ist überhaupt nicht gesagt, ob deine Wahl sinnvoll ist. Z.B, bloss weil ich mir beliebig lange Gesamtlebedauern für ein bestimmtes Haus denken kann, heisst das noch lange nicht, dass es tatsächlich beliebig alt werden wird.

Richtig. Aber Du wirst einräumen, dass die Gesamtlebensdauer eines Hauses von gewissen Faktoren wie beispielsweise Material oder Erdbebensicherheit abhängig ist. Diese kommen in der Gottesformel nicht vor, d.h. man müsste erst beweisen, dass sich diese "Faktoren" im Durchschnitt ausmitteln !


Das Haus hat auf jeden Fall eine Gesamtlebedauer. Wenn nicht gerade zusehe, wie es gebaut oder abgerissen wird, dann kann ich davon ausgehen, dass ich irgendwo mitten drin in seiner Existenzzeit bin, und kann daraus auch - anhand der bekannten bisherigen Existenzzeit - einen Bereich angeben, wie lange es noch existieren wird. Du kannst das durchspielen: mit den Grenzen 2.5%/95%/2.5% werde ich in 95% der Fälle mit meiner Einschätzung recht behalten.

Aber nur in dem Fall, dass alle diese Existenzzeiten gleich-wahrscheinlich sind.

Das Doomsday-Argument ist keineswegs trivial zu wiederlegen...
Ich denke, die Widerlegung läuft über die fehlende Gleichwahrscheinlichkeit.

Das ist übrigens genau mein Einwand, abgebildet auf das Gott'sche Gesamtlebensdauer-Intervall ;) Rein heuristisch siehst Du bereits, dass die hintersten Bereiche (d.h. schon 99% unserer Existenzzeit sind vorbei) eine viel geringere Wahrscheinlichkeit haben als die vordersten Bereiche, auf die fast alle dieser Gesamtlebensdauern abgebildet werden :)

Freundliche Grüsse, Ralf
 

CAP

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Das stimmt leider obwohl es ja eigentlich nichts schlechtes bedeutet.
Herr Gott :D legt damit nur einen ungefähren Zeitraum fest, indem der Homo sapiens abgelöst wird, sei es vom Homo galacticus, Homo Mechanicus oder sonst was...
Das passt hier ja eigentlich nicht in den Thread rein.Gibts dazu schon ein, oder können wir das wo anders nochmal durchquatschen?
 
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