Kerr-Metrik

Bernhard

Registriertes Mitglied
Hallo Ich,

mit cygwin funktioniert es. Man kann die Quellen folgendermaßen Übersetzen:
0.) Bitte nur mit DSL starten sonst dauert es vermutlich zu lange.
1.) setup.exe von der cygwin homepage downloaden.
2.) setup.exe starten und zweimal "Next" anklicken.
3.) im folgenden Dialog in der rechten Seite den Knopf "DOS / text" anklicken und dann wieder auf "Next".
4.) Installationsverzeichnis auswählen. 3x "Next" anklicken
5.) im Dialog "Select Packages" den Eintrag Devel aufmachen und in der aufgeklappten Liste gcc-core und gcc-g++ anwählen. Damit wird der gcc mitinstalliert. Das ist ein sehr guter C++ Compiler. Next klicken und Installation abwarten.
6.) im Installationsverzeichnis von cygwin (z.B. c:\cygwin) die Datei Cygwin.bat doppelklicken. Damit werden die nötigen Umgebungsvariablen gesetzt.
7.) Erzeuge mit dem Windowsexplorer das Verzeichnis c:\cygwin\home\DeinName\Ricci und kopiere die (deutschen) Quellen des Algebrasystems in dieses Verzeichnis.
8.) Starte cygwin und gehe mit "cd /home/DeinName/Ricci" in das eben angelegte Arbeitsverzeichnis.
9.) Jetzt können die Quellen mit "g++ main.cpp Ausdruck.cpp Funktionen.cpp Hilfsfunktionen.cpp -I /home/DeinName/Ricci" übersetzt werden.
10.) Mit ./a.exe kann das Algebrasystem dann gestartet werden. Es sollte dabei die drei Beispieldateien Ausgabe1.txt, Ausgabe2.txt und Ausgabe3.txt erzeugen.

Wenn Du alle Punkte auf Deinem Rechner nachvollziehen kannst, kann ich die Programmierung des Algebrasystems hier erklären/veröffentlichen. Denn da kann man sich auch ziemlich leicht verlaufen. Für die Berechnung einer einzelnen Komponente des Ricci-Tensor fällt dann im beschriebenen Fall je nach Programmierung eine Rechenzeit von maximal 2h an.
 

Ich

Registriertes Mitglied
Danke Bernhard, aber nach einigen traumatischen Erlebnissen habe ich jedem Versuch abgeschworen, Nerdware (hab ich grad erfunden, das Wort, gibt's aber schon. Ist nicht bös gemeint) zum Laufen zu bringen.
Letztens wollte ich einen Minesweeper-Klon von Sourceforge holen, um einen Lösugsalgorithmus zu testen (ja, manchmal mach ich auch so Sachen). Den dritten hab ich nach drei Tagen so weit gehabt - nachdem ich auf gut Glück ein paar Einträge in GLUT.h geändert hab. Sowas ist Psychoterror, ich mach nichts mehr außer Doppelklick auf die exe. Sorry.
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Sowas ist Psychoterror, ich mach nichts mehr außer Doppelklick auf die exe. Sorry.

Hallo Ich,

kann ich gut nachvollziehen. Das ist wirklich harte Kost und zudem mittlerweile ein Thema eher für die Profis. Die benutzen so Zeugs und beschäftigen sich dafür auch den ganzen Tag damit. Insoweit möchte ich mich für den "Psychoterror" in gewisser Weise entschuldigen. Zur Info: Wenn alles läuft, hat man im Prinzip eine UNIX-Shell auf dem Windows-Rechner. Auch das ist wiederum für EDV-Freaks eine interessante Sache.

Mittlerweile habe ich auch nach freien Algebrasystemen gegoogelt. AXIOM steigt bei diesen Problemen vermutlich recht schnell aus. Alles andere will ich mir vorerst nicht ansehen.

Für alle die es auch weiterhin interessiert: cygwin liefert auf die Version 0.3 noch eine interessante aber unkritische Warnung. Die habe ich privat ausgebaut und nochmal nachgerechnet: R_00=0. Komisch ist weiterhin R_11. Da bleibt ziemlich viel über. Zur Präzisierung: Es geht nach wie vor nur um die Darstellung wie bei http://de.wikipedia.org/wiki/Kerr-Metrik. Interessanterweise sieht diese Darstellung bei http://www.wissenschaft-online.de/astrowissen/lexdt_b06.html#boy wieder etwas anders aus. Wie bereits oben gesagt, habe ich die Darstellung von der Wikipedia aus dem schwarzen Standardbuch "Gravitation" von Misner, Thorne und Wheeler" einfach abgeschrieben. Deshalb fühle ich mich für diesen (Wikipedia)Artikel auch mit verantwortlich und will vermeiden, dass sich darin Fehler befinden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bernhard

Registriertes Mitglied
Hallo Ich,

die Rechenzeit für die Komponente 11 des Ricci-Tensors beträgt auf meinem AMD 2200+ mit der Version 0.3 nur noch maximal 30 Minuten. Die Berechnung muss man in mehreren Schritten vornehmen. Ich helfe dabei gerne weiter. Zuerst sollte natürlich ein C++-Compiler auf Deinem Rechner laufen. Die angegebenen zehn Punkte habe ich bei mir wirklich ausprobiert. Es sollte alles funktionieren, solange sich an der Homepage von cygwin nichts ändert. Das arbeiten mit cygwin ist allerdings alles andere als komfortabel. Wenn Dich das Thema wirklich interessiert, würde ich halt ein paar Euros für eine gebrauchte Visual C++ Lizenz investieren. Vielleicht bekommt man Visual C++ auch in einer Leihbücherei. Alles andere ist sonst voraussichtlich nur eine Quälerei.

Den Fall, dass man kostenlose Software aus dem Netz nicht zum Laufen bekommt kenne ich auch sehr gut und auch den Ärger, der sich damit verbindet.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bernhard

Registriertes Mitglied
Hallo Ich,

leider fällt mir noch etwas ein: Selbst wenn Du Dir einen Compiler für Windows besorgst, muss das Algebrasystem in C++ programmiert werden. Solltest Du mit dieser Sprache Probleme haben, muss ich von der ganzen Sache dringend abraten. C++ ist eben der aktuelle Preis für eine Mitarbeit an dem Projekt. Das kann sich in der weiteren Zukunft noch ändern, allerdings ist die Programmierung einer Schnittstelle für Computerlaien mit sehr viel Arbeit verbunden. Wenn sich da noch Mitstreiter finden, könnte man so etwas über sourceforge.net als Freizeitprojekt realisieren. Alleine werde ich das jedoch mit Sicherheit nicht machen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ich

Registriertes Mitglied
Hallo Bernhard,

Insoweit möchte ich mich für den "Psychoterror" in gewisser Weise entschuldigen.
Nein, nur ich entschuldige mich, dass ich nicht Zeit noch Lust habe, mich damit zu beschäftigen. Ich weiß und verstehe, dass es dir wichtig wäre, weitere Leute dafür zu interessieren, aber wie gesagt bin ich nicht dabei. Ich wünsche dir aber Erfolg mit deinem Projekt.
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Die cygwin-Warning ist jetzt auch behoben. Es war nur ein formaler Fehler ohne weitere Auswirkung auf die Berechnungen. Man könnte das Programm jetzt einmal gegen FORMAC oder PL/1 antreten lassen. So ein Vergleich würde mich schon interessieren.
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Letztens wollte ich einen Minesweeper-Klon von Sourceforge holen, um einen Lösugsalgorithmus zu testen (ja, manchmal mach ich auch so Sachen). Den dritten hab ich nach drei Tagen so weit gehabt - nachdem ich auf gut Glück ein paar Einträge in GLUT.h geändert hab.

Ist das Thema bei Dir noch offen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Sheela3004

Registriertes Mitglied
Hallo

Ich will keinen eigenen Thread wegen Mathematica aufmachen.

Aber weiss jemand, wie man


ds²=-(y/(2M+y))dt²+((2M+y)/y)dy²

in Mathematica eingibt (Differentiale wie ds² allein auf der linken Seite. Also wie man ds eingibt weiss ich, aber ds²). Beim googlen habe ich nichts vernünftiges gefunden.

mfg Christian
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Hallo Christian,

mit Mathematica habe ich praktisch keine Erfahrungen. Du könntest natürlich Deine Frage umformulieren. Als Hilfe eine Gegenfrage: Was willst Du mit dieser Metrik ausrechnen? Da es jedoch offensichtlich auch um Prof. Rössler geht, möchte ich Dich bitten, Fragen bezüglich dessen Ideen aus diesem Thema hier herauszuhalten. Verknüpfungen zwischen Prof. Rösslers Gothik-R-Theorem und der Kerr-Metrik helfen hier einfach nicht weiter. Meine Äußerungen in den Nachbarthemen dazu sind natürlich teilweise ironisch gemeint. Sollte ich damit irgend jemanden beunruhigt haben, bitte ich um "Selbstkorrektur" der zugehörigen Meinung.

Die Schwarzschildmetrik in Eddington-Finkelstein-Koordinaten ist übrigens absolut wasserdicht. Angeregt durch das Nachbarthema: "Rössler und die Mathematik" habe ich eben gerade obiges Algebrasystem darauf "losgelassen". Die Berechnung des gesamten Ricci-Tensors dauert damit etwa zwanzig Sekunden und alle Komponenten sind Null ;).
 
Zuletzt bearbeitet:

Bernhard

Registriertes Mitglied
Damit zeigt sich, dass das Algebraprogramm eine gewisse "Grundreife" erreicht hat, worüber ich mich heute durchaus gefreut habe. Die härteren Nüsse bis zur Kerr-Metrik in B-L-Koordinaten können jetzt geknackt werden.
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Ja, es geht voran, auch mit dem Programm (und was sich reimt ist ja bekanntlich gut). Habe heute das Programm auf R_mu_nu = R_nu_mu getestet und prompt einen Fehler gefunden. D.h man kann jetzt die Symmetrien des Riemann-Tensors weiterverfolgen und so vermutlich weitere Fehler im Programm beheben.

Man sieht mal wieder, dass man als Einzelkämpfer, -entwickler nicht besonders weit kommt. Deshalb an dieser Stelle ein großes Lob und Dankeschön an die Forenbetreiber und auch an die Teilnehmer. Alleine hätte ich das Programm längst gelöscht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bernhard

Registriertes Mitglied
So, die üblichen drei Symmetriebeziehungen in den Indizes des Riemanntensors sind stichprobenartig getestet und funktionieren soweit. Letztlich wurde das Programm von Version 0.3 nach 0.4 nur um verschiedene Darstellungen des Riemanntensors erweitert. Bei diesen alternativen Darstellungen zeigen sich besagte Symmetrien besonders leicht deutlich. Nachzulesen bei T. Fließbachs "Allgemeine Relativitätstheorie". Das ursprüngliche Problem ist damit wieder offen. Ob bei der Symmetrie des Ricci-Tensors etwas schief läuft, möchte ich in der nächsten Zeit noch gerne austesten, bzw. -rechnen.

Wenn Boyer und Lindquist die Existenz von Wurmlöchern bei ihrer Ableitung vorausgesetzt haben (im paper dazu gibt es entsprechende Bemerkungen), würde es mich nicht wundern wenn dabei Fehler passiert sind. Mathematische Eleganz ist zwar ein Indiz, aber kein Beweis für eine physikalische Existenz.

Das Originalpaper von R. Kerr macht auf mich einen äußerst seriösen Eindruck. Die Invertierung der Metrik in euklidischen Koordinaten schreckt mich aber definitiv ab, das per Programm durchzurechnen :(.

Auf http://sourceforge.net/search/?type_of_search=soft&words=Ricci hat sich übrigens ein weiterer Autor mit einer ähnlichen Zielsetzung angemeldet.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bernhard

Registriertes Mitglied
angesichts der Eskalation im Nachbarthread möchte ich auch dieses Thema zumindest logisch abschließen. Ich vermute aktuell, dass sich in dem Programm noch ein Fehler befindet. Aus lizenzrechtlichen Gründen ist es zudem fraglich, ob Weiterentwicklungen des Programms veröffentlicht werden dürfen.
Gruß an alle und vielen Dank für das Interesse an dem Thema.

Bernhard
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Ich vermute aktuell, dass sich in dem Programm noch ein Fehler befindet.

Hallo Bernhard,

sowas kann man durch Reviews und Testen finden und korrigieren.


Aus lizenzrechtlichen Gründen ist es zudem fraglich, ob Weiterentwicklungen des Programms veröffentlicht werden dürfen.

Wieso lizenzrechtliche Gründe ? Stammt das Programm nicht von Dir ? Bzw. was am Programm stammt nicht von Dir ?


Freundliche Gründe, Ralf
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Wieso lizenzrechtliche Gründe ? Stammt das Programm nicht von Dir ? Bzw. was am Programm stammt nicht von Dir ?

Hallo Ralf,

das Programm stammt schon von mir. Etwas Support dazu gab es von einem Sternfreund von der Volkssternwarte München in Form von kurzen Gesprächen darüber. Allerdings gibt es wohl kommerzielle Produkte, die solche Rechnungen auch durchführen und da weiß ich eben nicht, ob es besonders klug ist so etwas frei ins Netz zu stellen. Immerhin kann man mit so einem Konkurrenzprodukt Unkosten erzeugen und so etwas erzeugt normalerweise immer Ärger.

Wie der "Fall" Linux zeigt, ist die Überlebenswahrscheinlichkeit solcher Produkte sehr von der Stärke einer zugehörigen Lobby abhängig.

Hast schon mal einen Blick reingeworfen? Wenn ja, kann ich Kritik durchaus vertragen ;).
Gruß

Bernhard
 
Zuletzt bearbeitet:

pauli

Registriertes Mitglied
Allerdings gibt es wohl kommerzielle Produkte, die solche Rechnungen auch durchführen und da weiß ich eben nicht, ob es besonders klug ist so etwas frei ins Netz zu stellen. Immerhin kann man mit so einem Konkurrenzprodukt Unkosten erzeugen und so etwas erzeugt normalerweise immer Ärger.
Verstehe ich nicht, wenn das Programm von dir ist und keine lizenzierten Bibliotheken enthält brauchen dich doch Kosten von irgendwelchen Herstellern nicht zu kümmern, oder kann man inzwischen Formeln und Metriken patentieren?
 
Oben