Gravitation bei SL

Orbit

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Supernova 1a
Zu einer Quellenangabe gehört ein Zitat aus dem zitierten Werk oder mindestens eine Seitenzahl. Und ganz sicher gehören keine überheblichen Nebenbemerkungen dazu.
Auch im Zusammenhang mit den drei aufgeführten Autoren nach 'Reaktionszeit' googeln bringt leider nichts.
Deine eigene Erklärung ist für mich nicht nachvollziehbar. Vielleicht würde es etwas bringen, wenn Du tatsächlich aus Deiner Sicht
einen Grundkurs in Wechselwirkung von Strahlung mit Materie geben.
und insbesondere vorrechnen würdest, wie Du auf diese 1E-19 s für den Elektromagnetismus und die 1E12 a für die Gravitation kommst.

Orbit
 

Ich

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Soll ich Euch einen Grundkurs in Wechselwirkung von Strahlung mit Materie geben.
Ich sehe eher zwei Möglichkeiten:
1. Du nimmst dich ein bisschen zurück, beschreibst nochmal genau, was die Reaktionszeit ist, mit sinntragendem wörtlichen Zitat, wie die zugehörigen Formeln lauten, warum diese Zeit eine Eigenschaft der Wechselwirkung allein und nicht auch zusätzlicher Parameter ist, und wie du auf die von dir genannten Zahlen kommst.
oder
2. Ich antworte auf deine bisherigen Äußerungen und zerreiße sie in der Luft. Bedenke: Wie man hineinruft, schallt es zurück.
 

Nathan5111

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Hallo zusammen,

also ich habe nichts gefunden über Reaktionszeit usw., bleibt also nur noch die Vorlesung.

Erwartungsvoll
Nathan
 
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Joachim

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Hallo,

vor lauter Reaktion auf die merkwürdigen Vorstellungen des Supernova 1a habt ihr ganz vergessen die Frage zu beantworten (oder habe ich die Antwort nur übersehen):

Wie kann denn ein SL Gravitonen aussenden wenn dort nichts mehr entkommen kann? Wohl doch nicht über die Akkretionsscheibe

Das schwarze Loch muss, um gravitativ zu wirken, ebenso wenig Gravitonen aussenden, wie eine statische elektrische Ladung Photonen aussenden muss um elektrostatische Anziehung auszuüben. Nur beschleunigte Ladungen senden Photonen aus und nur beschleunigte schwarze Löcher senden Gravitationswellen aus. Dabei entstehen die Wellen weder bei der Ladung noch bei beim schwarzen Loch im Ladungs- oder Massenzentrum, sondern in dem das Objekt umgebende Feld. Die Antwort ist also: Zur gravitativen Anziehung müssen keine Gravitonen durch den Ereignishorizont entkommen.

Gruß,
Joachim
 

Supernova 1a

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Wecheselwirkungen allgemein:
Kurze Übersicht
WW Teilchen Ruheenergie Reichweite Kpplungstärke Reaktionszeit
Grav. Graviton 0 unendlich 2*10^-39 1000 Mrd. a
superstarke X-Boson 10^15 GeV 2*10^-16fm ------ -------
schwache W0-Boson ------ ------- 5*10^-14 10^-8s
E-M Photon 0 unendlich 0,0073 10^-19s
E-schw. W/Z-Bos. 81/97 GeV 0,002 fm ------- ---------
starke Meson 140 GeV 1,4 fm 5*10^38 10^-23s

Die superstarke und elektroschwache Wechselwirkung treten nur in extremen Fällen auf. Zum Beispiel bei der Beschreibung des Urknalls. Hier versucht man mit einer vereinheitlichten Theorie alle Grundkräfte, die ja die Wechselwirkungen sind, in einer Grundkraft zu vereinen. Das ist zu einem bestimmten Teil schon gelungen. Im Abschnitt Urknall wird noch genauer darauf eingegangen. Die elektrische und magnetische Kraft wurden bereits zu Ende des 20. Jahrhunderts zur elektromagnetischen Kraft zusammengefasst. Einstein prägte den Begriff der Wechselwirkung. Er war der erste der eine Feldtheorie verwendete und die bis dahin statischen Felder wurden durch WW beschrieben. Bis jetzt hat man diese WW für alle, bis auf die Gravitationskraft, nachweisen können. Die Gravitation ist die einzige Kraft die noch mit einem statischen Feld beschrieben wird. Jedoch arbeitet man auch in weiten Teilen der Elektrodynamik mit statischen Feldern, da dies wesentlich einfacher geht. Die Kernkraft, welche ja zur starken WW gehört, erzielt auch bei statischer Betrachtung der Felder gute Ergebnisse. Das besondere bei den WW ist nun, dass hier die Kraft durch ein sogenanntes Austausch – oder Wechselwirkungsteilchen übertragen wird. Das einfachste Beispiel können wir uns in einem Atom vorstellen. Hier sind Elektronen an Protonen gebunden. Sie tauschen Photonen aus und unterliegen somit der elektromagnetischen WW. Wir können an dieser Stelle eine Brücke zur Gravitation schlagen. Die Gravitation ist, ebenso wie die elektromagnetische WW, eine WW mit unendlicher Reichweite und sagt somit ein Wechselwirkungsteilchen mit der Ruhemasse 0 voraus, wie wir es beim Photon haben. Dieses Teichen, das sogenannte Graviton, ist bis jetzt (2007) rein hypothetischer Natur aber aufgrund der Wechselwirkungstheorie erforderlich. Bei der Gravitation geht man bis jetzt davon aus, dass die Masse ein statisches Feld erzeugt. Wird dieses Feld nun bewegt, wird ein dazu senkrecht stehendes Feld (Tensorfeld) erzeugt. Bei ausreichend hoher Geschwindigkeit hofft der Astronom oder Astrophysiker ein Feld vorzufinden, welches genügend stark ist um Gravitonen bzw. Gravitationswellen zu erzeugen. Diese Geschwindigkeiten können unter anderem in Doppelsternsystem oder bei der Kontraktion von Sternen zu Schwarzen Löchern auftreten. Die Vereinheitlichung der elektromagnetischen Kraft ist aufgrund ihrer gemeinsamen Bestimmtheit gegeben. Erzeugt man einen Strom, also eine Bewegte Ladung, so erzeugt diese wiederum ein Magnetfeld um den stromführenden Leiter. Erzeugt man ein Magnetfeld und bewegt diesen relativ zu einem Leiter, so wird im Leiter ein Strom erzeugt. Man spricht, ein Magnetfeld oder ein Strom wird induziert. Das Induktionsgesetz beschreibt also, unter welchen Bedingungen eine Spannung in einer Spule oder in einem Leiter vorhanden ist. Diese Induktionsspannung entsteht durch Änderung
- der Magnetfeldstärke (Flussdichte) B, Transformatorprinzip
- der vom Feld senkrecht durchsetzten Fläche A, Generatorprinzip
-
Die Reichweitern r der WW ist durch folgende Gleichung gegeben:

r=h/m0c=hc/E0=197,33MeV/E0

E0 = Ruheenergie, m0 = Ruhemasse, r in fm

Weiter ist die Reaktionszeit t durch die folgende Gleichung gegeben:

lg t proportional 1/lg k

k = Kopplungsstärke

Die
- starke WW wird durch die Quantenchromodynamik
- schwache WW wird durch das Glashow-Weinberg-Salam-Modell
- elektromagnetische WW durch die Quantenelektrodynamik
beschrieben.
1980 hat Alan H. Guth die Grand Unified Theories veröffentlicht. Sie vereinigen die drei oberen Theorien und erlaugben folgende Folgerungen:
Das sich die Gravitation aus einem Raum-Zeit-Materie-Schaum bei einer Temperatur von T = 10^32 K und auch die superstarke WW (X-Boson) entstanden. Bei T = 10^27 K brach die SSWW in die starke WW (Gluonen, Mesonen) und in die E-schwache-WW (W/Z-Bosonen) auf. Die E-schwache-WW barch bei T = 10^15 K in die schwache WW (W-Bosonen) und in die E-M-WW (Photonen) auf. Die SSWW und die E-schwache-WW existieren Heute selbstverständlich nicht mehr. Nachweisen konnte man bisher nur die theoretische Vereinigung von E-M-WW und schwacher WW. Man konnte hierzu die entsprechenden WW-Teilchen in CERN und in DESY nachweisen. Der Nachweis des X-Bosons fehlt noch. Seit Einstein versucht man all diese Theorien zu einer Theory of everything zusammenzufügen. Deshalb entwickelte sich die M-Theorie, die ihrerseits wieder aus 5 Stringtheorien besteht. Der mathematische Aufwand dieser ST verwährt jedoch manchen Forschern den Blick auf diese. Jede dieser ST stellt einen eigenen Grenzfall dar. Sie benötigen alle jedoch 10 weiter Dimensionen und die mathematischen Calaby-Jau-Räume. Von diesen C-J-R gibt es mathematisch gesehen unedlich viele, jedoch konnte die Forschung sich auf ca. 10 000 beschränken. Wegen der umfänglichen Rechnungen suchen viele Wissenschaftler nach einer Alternative, die sie in der Quantenschleifen-Gravitation (Loop-Quantengravitation) gefunden zu haben glauben. Hier sind die wichtigsten Parameter die Plankzeit und Planklänge. Der Quantenzustand des Raumes ist hier ein "Schaum" aus Knoten und Linien, die durch Hinzunahme der Zeit zu einer Fläche werden (Spin-Schaum der Raumzeit). Die uns als kontinuierlich bekannte Raumzeit wird somit im Mikrokosmos diskret. Sie wächst in Sprüngen der Plankzeit und räumliche Bewegung ist nur in Sprüngen der Planklänge möglich. Außerdem sagt sie, dass durch die extremen Zustände des Urknalls, die Gravitation zu einer Abstoßenden Kraft wird. Sie kann die Hawking-Strahlung, die Gravitationswellen in einem flachen Kosmos und eine positive Kosmologische Konstante erklären. Weiterhin ist die dispersiver Lichtgeschwindigkeit ein Resolutium.
 
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Orbit

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Danke für Deine Bemühung. Hast Dir viel Mühe gemacht; aber alles in allem kommt das, was Du hier zusammen getragen hast aus dem von Dir verpönten Wiki besser rüber.
Dass Alan Guth 1980
die Grand Unified Theories veröffentlicht
habe, lese ich hier zum ersten Mal. War es nicht einfach sein Modell eines inflationären Universums kurz nach dem Urknall?
Bringst Du da etwa Guth und GUT durcheinander?

Das Wichtigste aber:
Eine nicht belegte Behauptung (Reaktionszeiten der Grundkräfte) kann nicht damit belegt werden, indem man sie in Tabellenform wiederholt und noch ein wenig mit dem eigenen Allgemeinwissen garniert, das aber mit der Behauptung in keinem Zusammenhang steht.

Orbit
 

ins#1

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Das schwarze Loch muss, um gravitativ zu wirken, ebenso wenig Gravitonen aussenden, wie eine statische elektrische Ladung Photonen aussenden muss um elektrostatische Anziehung auszuüben. Nur beschleunigte Ladungen senden Photonen aus und nur beschleunigte schwarze Löcher senden Gravitationswellen aus. Dabei entstehen die Wellen weder bei der Ladung noch bei beim schwarzen Loch im Ladungs- oder Massenzentrum, sondern in dem das Objekt umgebende Feld. Die Antwort ist also: Zur gravitativen Anziehung müssen keine Gravitonen durch den Ereignishorizont entkommen.

Danke für die Beantwortung der Frage Joachim, das ging tatsächlich unter. Allerdings verstehe ich deine Antwort nicht so ganz, was am mangelnden Verständnis der Begriffe "statische elektrische Ladung" und "beschleunigte Ladungen" liegen dürfte. Ich bekomme die Brücke vom elektrischen Feld zum gekrümmten Raum nicht aufgeschlagen. :eek:
Weil Supernova 1a nun geantwortet hat, bevor ich meinen inhaltlich ähnlichen Beitrag zuende gebracht hatte, zitiere ich mich ausnahmsweise selbst.

Wie mir auch hier wieder aufgefallen ist, kommen immer wieder Missverständnisse bei der Beschreibung von solchen Vorgängen auf, weil gedanklich unterschiedliche Modelle herangezogen werden, oder zwischen diesen nicht unterschieden wird.
Meiner Erfahrung nach tut man sich keinen Gefallen wenn man sich zu sehr auf Teilchen fixiert. Man ist mit der klassischen Vorstellung von Feldern, auf denen sich Wellen wie auf einer Wasseroberfläche ausbreiten, besser beraten.
Der (quantisierte) Teilchencharakter kommt dann erst bei kleinsten Skalen zum Tragen. Dort wo ein Wellenberg ist, ist die Wahrscheinlichkeit für den Aufenthalt eines Teilchens groß, dort wo das Wellental ist, ist sie klein. Soetwas wie ein Teilchen oder den Ort eines Teilchens, gibt es aber in Wirklichkeit nicht. Nur dadurch dass man ein Teilchen misst, zwingt man es in einen diskreten Zustand, der vor der Messung jedoch nicht vorlag. In makroskopischen Objekten geschieht diese dauernde Messung (WW) quasi von selbst (Dekohärenz).
Aber genug abgeschweift. Tut bei der Gravitation ja (noch) nichts zur Sache. Braucht man dort überhaupt eine Quantisierung? Welche Probleme löst sie dort eigentlich? Beim schwarzen Loch würde man der Singularität entkommen und bei der theoretischen Beschreibung des Urknalls in Bereiche unterhalb der Plancklänge vordringen (Alter >= Planckzeit), korrekt? Sehr spezielle Probleme.

@Supernova 1a:
Bitte gehe noch einmal auf die Reaktionszeit ein, ich verstehe sie nicht. Den einzigen Zusammenhang den ich mit einer Reaktionszeit in Verbindung bringen könnte ist die Zeit, die Photonen brauchen um vom Sonneninneren bis an die Oberfläche zu kommen. Also dass es sich dabei um einen kummulativen Effekt handelt, der durch die ständige Streuung zusammen kommt, sofern die Wegstrecke für diese (lange) Zeit nicht ausreichend ist.

Gruß
ins#1
 
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Ich

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Hi SN1a,

fast hätte ich dich für einen anderen gehalten, aber du scheinst wirklich ein Erstaccount zu sein.
Dein Beitrag ist eine erstaunliche Ansammlung von Wahrheiten, Halbwahrheiten, Spekulationen und Irrtümern. Ich möchte nicht Punkt für Punkt darauf eingehen, ich hoffe dass das nicht erforderlich ist. Ich mache dich aber auf ein paar Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens aufmerksam, die die Diskussion ungemein erleichtern:
1. Zitate: sind hervorzuheben und mit exakter Quelle zu versehen, damit man nachschauen könnte, wenn man wollte. Sie sind nicht mit eigenem Gedankengut zu vermischen. Im vorliegenden Fall hast du offensichtlich Unverstandenes abgeschrieben, aber mittendrin stehen derartige Kracher, dass das sicher nicht auf eine auch nur halbwegs seriöse Quelle zurückzuführen ist. So geht's nicht, keiner kann Fiktion von Wirklichkeit trennen.
2. Gleichungen: Sollen sinntragend eingebracht werden und in sich verständlich sein. Gegenbeispiel:
r=h/m0c=hc/E0=197,33MeV/E0
Die ersten zwei Gleichhetszeichen spiegeln noch schön das Yukawa-Potential wider, wenn auch h statt hquer steht. Das letzte = braucht viel Google, bis man erkennt, dass das einheitenlose Ergebnis als Femtometer zu deuten ist. Furchtbar, und definitiv unverstanden abgeschrieben.
Ähnliches vermute ich für
lg t proportional 1/lg k
Du kannst gar nicht wissen, was du da schreibst, sonst könntest du es nicht schreiben. Da ist mit Sicherheit wieder irgendsoeine Konvention drin, die keiner kennt. lg(t) ist vollkommen unwissenschaftlich, sowas schreiben nur absolute Laien und Ingenieure. Und vom Sinn wären wir auch mit einer funktionierenden Gleichung noch weit entfernt, weil keiner weiß, was diese Reaktionszeit sein soll. Ich tippe auf die Lebensdauer bestimmter Teilchen, aber die ist keine reine Eigenschaft der zerfallsvermittelnden Wechselwirkung.
3. Realität und Wirklichkeit: X-Bosonen sind schön, aber hypothetische Teilchen mit hypothetischen Eigenschaften, die sich von einer Hypothese zur anderen unterscheiden und noch dazu vielleicht gar nicht existieren. Photonen gibt's aber vermutlich. Beides unkommentiert in inen Topf zu werfen geht auch nicht. Da muss eine Ansage her, ob du gerade spekulierst oder Fakten wiedergibst. Ich nehme zu deinen Gunsten an, dass du den Unterschied nicht kennst.

Dass ich den Rest nicht zerrissen habe, heißt nicht, dass ich übereinstimme. Das wird mir bloß zu lang.
 
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Nathan5111

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Hallo SN1a,

ich schließe mich im Großen und Ganzen meinem Vorredner an.
Ich sah ein grammatikalisches Problem: Du sagtest, 'Es ist so!', hättest Du gesagt, 'Es besteht die geringe Möglichkeit, dass es eventuell so sein könnte.', wäre keine Aggression aufgekommen. Du solltest m.E. die angesprochenen Theorien besser in ihrem momentanen Stellenwert in der Physikergemeinde einordnen, alle von Dir als 'allseits bekannte' Theorien sind nach wie vor hoch spekulativ. (Siehe 'Spektrum der Wissenschaft 2/2008')

Ich finde, es gibt eine Basis, weiter zu diskutieren.

Gruß Nathan

@Ich: SN1a war auch mein Favorit, Standardkerze war mir ebenso wie das Original auch zu lang!
 

Orbit

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Nathan 5111
Ich finde, es gibt eine Basis, weiter zu diskutieren.
Und worüber soll noch diskutiert werden? Doch wohl nicht über elementarkräftespezifische Reaktionszeiten? Die gibt es definitiv nicht. Daran wird auch SN1A, der nun zum vierten Mal ausgewichen ist, nichts ändern.

Und die drei Fragen von elnolde sind beantwortet. OK, vielleicht hat er weitere Fragen zum Thema; aber der Nebenschauplatz, den die gut gemeinte, aber nicht unbedingt gute Antwort von SN1A eröffnet hat, kann nun geschlossen werden. Findest Du nicht?

Orbit
 

Joachim

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Hallo ins#1,

Danke für die Beantwortung der Frage Joachim, das ging tatsächlich unter. Allerdings verstehe ich deine Antwort nicht so ganz, was am mangelnden Verständnis der Begriffe "statische elektrische Ladung" und "beschleunigte Ladungen" liegen dürfte. Ich bekomme die Brücke vom elektrischen Feld zum gekrümmten Raum nicht aufgeschlagen.

Dann versuche ich es halt nochmal zu erklären. Im Prinzip stehe ich auf dem gleichen Standpunkt wie du:

Meiner Erfahrung nach tut man sich keinen Gefallen wenn man sich zu sehr auf Teilchen fixiert. Man ist mit der klassischen Vorstellung von Feldern, auf denen sich Wellen wie auf einer Wasseroberfläche ausbreiten, besser beraten.

Gehen wir also zwei Schritte zurück:

1) Die Wirkung einer statischen elektrischen Ladung lässt sich sehr gut als Kraftfeld beschreiben. Die Ladung sitzt in der Mitte und erzeugt ein Kraftfeld, dass sich einfach mit 1/r^2 in den Raum abschwächt.

2) Eine Probeladung, das durch dieses Feld fliegt, braucht nichts von der Position und Stärke der elektrischen Ladung wissen, es wird lokal im Kraftfeld beschleunigt und erzeugt dabei eine Störung des elektrischen Feldes, die sich dann mit Lichtgeschwindigkeit im Feld ausbreitet. Diese Störung kann sich unbegrenzt ausbreiten und kommt bei einem Beobachter irgendwann als Synchrotronstrahlung an.

3) Erst wenn die Probeladung sehr klein wird, ist der ganze Prozess quantisiert zu betrachten und man wird mit virtuellen und realen Photonen arbeiten. Dann wird man also den Prozess als Bremsstrahlung beschreiben, bei der das Probeteilchen ein virtuelles Photon mit der Zentralladung austauscht und dabei ein reales Photon erzeugt.


Diese Sichtweise lässt sich beinahe 1:1 auf die Gravitation übertragen. Die Schwarzschildlösung ist ja eine Lösung des massefreien Raumes. Wir können damit also nur sehr kleine Probemassen im Feld einer großen Zentralmasse beschreiben. Die große Zentralmasse erzeugt ein Feld, das wir in der ART sogar mit einer Raumverzerrung (Krümmung) gleichsetzen können (so eine anschauliche Erklärung gibt es für das elektrische Feld nicht). In diesem Feld kann eine Probeladung einfach aufgrund der lokalen Raumkrümmung abgelenkt werden. Hierzu muss nichts aus dem Ereignishorizont kommen, es ist eine ganz klassische lokale Feldtheorie. Und die Probeladung wird auch hier wieder selbst eine geringe Änderung des Feldes erzeugen, die sich mit Lichtgeschwindigkeit auf das Loch zu aber auch in andere Richtungen ausbreitet.

Erst in einem weiteren Schritt würde man diesen Vorgang quantisieren und dann vom Austausch eines virtuellen Gravitons mit dem schw. Loch und Erzeugung eines realen Gravitons durch die Probemasse sprechen. Aber hier sieht man schon: Das reale Graviton entsteht eh außerhalb des Horizontes und das virtuelle ist nichts anderes als die quantisierte Repräsentation der statischen Raumkrümmung.

Gruß,
Joachim
 

elnolde

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Ja..vielen Dank nun habe ich es ansatzweise kapiert:

Die Gravitation ist in Makroskopischen Maßstäben auf die Geometrie des Raumes zurückzuführen, die aufgrund der "Menge" an Wechselwirkenden Teilchen verändert wird.

Im Mikroskopischen Maßstab ist das Graviton ein postulat um die Effekte der schwachen WW zu beschreiben aber nicht ein zwingend benötigter Bestandteil der allgemein anerkanten Theorien über den Makrokosmos um die Anziehung von Himmelkörpern zu beschreiben. Deswegen sprach man von "nicht quantisierter" AR.

Also by by meine Vorstellung vom Dialog der Milchstraße mit dem Rest der lokalen Gruppe. Es wäre zu hoffen geblieben dass deren Forumsbeiträge...naja lassen wir das, ob das selbstähnlichkeitsprinzip soweit ginge? ;-)

Jetzt erkenne ich auch warum die GUT her muss: Der Quantenphysiker betrachtet ein Teilchen und dort versagt die RT. Der Astronom beschäftigt sich mit mit der RT und dort versagt die Quantenphysik. Also auf der einen Seite die Qualität, auf der Anderen die Quantität. GUT GUT

Gruß
elnolde
 

ins#1

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Danke, Joachim, für die ausführliche Erklärung. Jetzt hast du mich glatt wieder auf ein "Problem" aufmerksam gemacht, was ich schon als Kind hatte - wie funktioniert ein Magnet und wieso verbraucht sich seine Energie nicht. Aber zu off-topic.

Im Mikroskopischen Maßstab ist das Graviton ein postulat um die Effekte der schwachen WW zu beschreiben [...]

Genau, ich glaube darauf bin ich schon mal gestoßen. Hast du zufällig eine Quelle dazu parat? Danke.

Jetzt erkenne ich auch warum die GUT her muss: Der Quantenphysiker betrachtet ein Teilchen und dort versagt die RT. Der Astronom beschäftigt sich mit mit der RT und dort versagt die Quantenphysik. Also auf der einen Seite die Qualität, auf der Anderen die Quantität. GUT GUT

Ein nobler Grund ;). Okay, den Physiker mag nicht stören wieso er keine Antwort auf's warum gibt, aber was für ein Problem seine Theorie löst, oder welche überprüfbare Vorraussage sie aufwirft, hat ihn zu interessieren. Und diverse Probleme, die nach einer Lösung riefen, hat die Quantenmechanik sehr wohl gelöst.
Diese Probleme sind mir bei der Gravitation nicht ersichtlich, da sie sehr Abstrakt zu sein scheinen. Vielleicht zu tief in der Mathematik verstrickt um mir als Laien offensichtlich zu sein. Über Wikipedia zum Graviton
Wikipedia schrieb:
Alle Versuche einer renormierbaren Quantenfeldtheorie der Gravitation sind gescheitert; die Ultraviolettdivergenzen der Theorien ließen sich nicht beseitigen
bin ich etwas verdutzt. Ich dachte genau dieses Problem (der Ultraviolettkatastrophe) wäre durch die QM gelöst. Der Photoelektrische Effekt, wie auch die Spektrallinien sind weitere Beispiele, die zur Lösung nach der Quantenmechanik verlangten. Und diese Beispiele betreffen nur den Elektromagnetismus, der neben der Gravitation wohl allgegenwärtigsten aller Naturkräfte.
Nicht zuletzt dank elnolde's erstem Satz, kann ich mir nun einen Grund für die QG dazu schreiben.

Die Gravitation ist in Makroskopischen Maßstäben auf die Geometrie des Raumes zurückzuführen, die aufgrund der "Menge" an Wechselwirkenden Teilchen verändert wird.

Die Menge macht's! Wenn ich mir einzelne Elementarteilchen unter Berücksichtigung der Quantenmechanik betrachte, muss ich konsequenterweise auch die Gravitation quantisieren. Da mich die Mathematik im Grunde nicht so interessiert, überlasse ich das gerne den Profis :D

Gruß
ins#1
 

Nathan5111

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Hallo Orbit,

Und worüber soll noch diskutiert werden?

Für diesen Thread gebe ich Dir recht, ich hatte jedoch mit einer bestimmten Reaktion von SN1a gerechnet, da ich nach seinem ersten Post erst einmal Informationen über ihn im Forum und dem Rest der Welt gesucht habe.

Für mich ist die Bandbreite zwischen Wissen und Müll bei ihm noch zu groß, ich habe noch keine 'Schublade' gefunden.

Gruß Nathan
 

FrankSpecht

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Moin ins#1
Danke, Joachim, für die ausführliche Erklärung. Jetzt hast du mich glatt wieder auf ein "Problem" aufmerksam gemacht, was ich schon als Kind hatte - wie funktioniert ein Magnet und wieso verbraucht sich seine Energie nicht. Aber zu off-topic.

Die Frage finde ich genauso gut wie ihre Antwort, die ich aber auch nicht kenne.
Vielleicht dazu ein neuer Thread?

Ich mach' das mal...
 
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