schüchterne Anfrage

Beat

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Wenn wir in die Ferne Blicken, mit VLT und Hubble und was immer wir zur Verfügung haben nebst unserer Fantasie, dann sehen wir immer noch Himmelskörper, welche sich von uns weg bewegen, in einer Distanz von Milliarden von Lichtjahren!
Also sind die Bilder, welche wir empfangen Milliarden Jahre alt, logisch oder?

Wieso denken wir, dass heute, also Milliarden Jahre nach Bildversand der freundlichen Lichtemittanten da weit draußen, dass heute diese immer noch dabei sind, von uns weg zu fliegen?
Könnte es nicht sein, dass sie dicht hinter ihrem Licht her längst wieder zurück fliegen, weil irgendwas fand, nun wäre das Universum expandiert genug und nun sollte man sich wieder etwas konzentrieren.

Irgendwo dürften dann gewaltige Crashs erfolgen, wenn die Heimkehrer mit den davon strebenden begegnen, da könnten schon mal zwei Galaxien durch einander stoßen, ich denke da hat man unlängst ein Bild drüber gesehen in der Presse, ich glaube im Fokus war das, oder im Spiegel.

Also die Frage ohne Überlegung wäre einfach:
Warum nimmt man an, dass die Ausdehnung die wir sehen immer noch aktuell wäre?
 
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jonas

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Hi Beat, willkommen im Forum :)

Du hast recht, das, was wir gaaanz da draussen sehen ist seit einigen mlliarden Jahren her. Was heute, in diesem Moment, dort passiert können wir also nicht wissen.

Aber: Es gibt kein Indiz dafür, dass das, was wir heute von diesen entfernten Galaxien beobachten, sich heute anders verhält als zu dem Zeitpunkt als diese Objekte ihr Licht abstrahlten, welches wir heute empfangen.

Wir gehen daher davon aus, dass sich diese weit, weit entfernten Galaxien auch heute noch sich von uns entfernen. Und das, obwohl sie sich wahrscheinlich in der Zwischenzeit mit anderen Galaxien verschmolzen haben, neue Sterne, Quasare und schwarze Löcher produziert haben.

Wie gesagt, es gibt kein Indiz dafür, dass es da draussen eine Art Mauer gibt, an der die fernen Galaxien prallen und zurückgeworfen werden.

Die Vorstellung einer solchen Mauer wäre allerdings nicht besonders lustig, denn dann würden wir einer von der Mauer zurückgeworfenen Schockwelle entgegensehen, also sowas wie einer universumweiten Supernova. Wenn es also eine solche Mauer gibt, dann wäre diese Erkenntnis das letzte, was wir auf unserer Erde erfahren würde, denn unmittelbar danach wären wir alle tot.
 

Stardust

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Also die Frage ohne Überlegung wäre einfach:
Warum nimmt man an, dass die Ausdehnung die wir sehen immer noch aktuell wäre?

Hallo, diese Frage habe ich mir auch schon gestellt.

Diese fernen Galaxien könnten doch längst 'ausgebrannt' sein. Wie lange lebt eine Galaxie eigentlich, bis sämtliche Gase zu schweren Elementen fusioniert sind?

Mal angenommen die Expansion beruht auch auf einem, wie soll ich sagen, Strahlungsdruck durch sämtliche Emissionen von aktiven Sternen innerhalb von Galaxien und somit auch zwischen Galaxien.

Erloschene Galaxien bestünden dann nur noch aus inaktiver Masse, so müßte die Gravitation wieder Oberhand gewinnen und der Big Crunch setzt ein?

Nein, nicht das ich mir jetzt Sorgen mache. :D
 

pauli

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Die Erklärung von jonas finde ich plausibel, warum sollte man auch zusätzliche Annahmen machen wenn (derzeit) nichts darauf hindeutet. (Natürlich könnte es wohl trotzdem so kommen :rolleyes:)

Erloschene Galaxien bestünden dann nur noch aus inaktiver Masse, so müßte die Gravitation wieder Oberhand gewinnen und der Big Crunch setzt ein?
Wie auch immer, das Problem ist glaube ich, dass wenn die Fluchtgeschwindigkeit von Objekten/Galaxien ausreichend hoch ist, auch die Gravitation nichts mehr ausrichten kann. Es könnte soweit kommen, dass das Universum immer größer und dünner wird, ohne dass die Expansion jemals verlangsamt, gestoppt oder gar umgekehrt wird. Ist schon eine seltsame Vorstellung.
 

komet007

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Aber: Es gibt kein Indiz dafür, dass das, was wir heute von diesen entfernten Galaxien beobachten, sich heute anders verhält als zu dem Zeitpunkt als diese Objekte ihr Licht abstrahlten, welches wir heute empfangen.

Noch krasser gesagt: Es hat sich bei der Auswertung von SN1a-Daten herausgestellt, dass die Beschleunigung seit fünf Milliarden Jahren sogar zunimmt. Die Frage, ob sich nun das Universum in 13 Mrd. LJ Entfernung wieder zusammenzieht, stellt sich also gar nicht.
Zudem lässt sich anhand der Hintergrundstrahlung und den SN1A-Daten die Energiedichte des Universum bestimmen und da dominiert ganz eindeutig die DE, welche gravitativ abstoßend wirkt und dabei einem gravitativen Kollaps der Materie entgegenwirkt. Wenn wir also die uns derzeit vorliegenden Daten so betrachten, scheint ausgeschlossen zu sein, dass sich das Universum wieder zusammen zieht.

Gruß
 

ins#1

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Wenn wir in die Ferne Blicken, mit VLT und Hubble und was immer wir zur Verfügung haben nebst unserer Fantasie
Mit Fantasie schauen wir nicht ins Weltall, soviel mal vorab. Zudem wirkt mir die Annahme, dass weit draußen (also tief in der Vergangenheit), etwas "ganz anderes" passieren soll, als in der näheren Umgebung (die wir sehr genau untersuchen können), sehr egozentrisch. Das Zeug in unserer Nachbarschaft und auch wir waren schließlich auch mal so alt, wie das Zeug, was weit weg ist. Würden wir nur bestimmte Zeitfenster des Universums sehen, sähe die Sache vielleicht anders aus, aber das ist nicht der Fall.
 

Orbit

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ins#1
Da überkommt mich eine Art Weg-Zeit-Diagramm-Schwindelgefühl; aber Recht hast Du. Einzig der Fanatasie würd ich schon noch etwas Spielraum lassen; denn da muss noch einiges geklärt werden im Standardmodell. Zu einigen dieser Lösungen gibt's noch nicht mal einen Ansatz, und genau da ist Fantasie erforderlich.
Orbit
 
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Beat

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ich kam darauf...

... aufgrund eines Artikels :

Doppelgänger im Universum
Focus Heft2/08
von Michael Odenwald

den mir jemand empfohlen hatte.

den Text kann ich gerne hier wiederholen, die Bilder aber nicht, ich denke die sind den meisten vertraut und einen Eindruck könnt Ihr da gewinnen
Focus schrieb:
gelöscht von Webmaster
den Rest sogleich, sonst wird das zu lang
 
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Beat

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Fortsetzung des Artikels

immer noch wie es im Focus stand, dass niemand denkt ich wäre zu solchen Texten in der Lage :D:confused::rolleyes:

[gelöscht von Webmaster]
Michael Odenwald ist Autor
 
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Orbit

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Beat
Du hast Dich einfach an diesem ganzen Sammelsurium verschluckt und brauchst nun Hilfe. Das kann ich verstehen. Auf das Durcheinander, das Du uns da nun kübelweise vor die Füsse geleert hast, mag ich aber nicht eingehen.
Am besten stellst Du einfach Frage um Frage. Nur so kann's was werden.
Orbit
 

HEKTOR03

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Kleine Anmerkung...

Hallo an alle User,

es scheint hier Tradition zu sein sich als Neuling auszuzeichnen, wenn man Neuling ist. nun, dann schließe ich mich dem an. :)

ich verwende hier mal eine geläufige Analogie... wenn man sich die Expansion als eine Raumausdehnung vorstellt, ähnlich eines Hefeteigs in dem die Rosinen die Galaxien sind, dann schauen wir nicht nur in die ferne sondern auch in die Vergangenheit (Lichtgeschwindigkeit). im Teig bewegen sich die Rosinen nicht vom Ort. (ganz so einfach ist es im Universum nicht, da der geschaffene raum auch Eigenbewegung zulässt z.B. durch Gravitation.). Wir können also sehen, im übertragenem Sinne, wo wir herkommen. so weis man ganz gut, sollten sich die Naturgesätze im Universum nicht ändern und überall gleich sind, was auf die längst erloschenen Galaxien zugekommen ist. dazu brauchen wir nur in der näheren Umgebung sehen. Auch unsere Galaxie ist nur ein Teil der damaligen Materie im kleineren Raum.

MfG
 

HEKTOR03

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Hallo an alle User,

es scheint hier Tradition zu sein sich als Neuling auszuzeichnen, wenn man Neuling ist. nun, dann schließe ich mich dem an. :)

Ich verwende hier mal eine geläufige Analogie... wenn man sich die Expansion als eine Raumausdehnung vorstellt, ähnlich eines Hefeteigs in dem die Rosinen die Galaxien sind, dann schauen wir nicht nur in die ferne sondern auch in die Vergangenheit (Lichtgeschwindigkeit). im teig bewegen sich die Rosinen nicht vom Ort. (ganz so einfach ist es im Universum nicht, da der geschaffene Raum auch Eigenbewegung zulässt z.B. durch Gravitation.) Wir können also sehen, im übertragenem Sinne, wo wir herkommen. so weis man ganz gut, sollten sich die Naturgesätze im Universum nicht ändern und überall gleich sind, was auf längst erloschenen Galaxien zugekommen ist. Dazu brauchen wir nur in der näheren Umgebung sehen. Auch unsere Galaxie ist nur ein Teil der damaligen Materie im kleinerem Raum.
 

Orbit

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Hallo Hector03
Willkommen im Forum!
Hallo Hector03
Willkommen im Forum! :)))

So sehe ich das auch. Guter Beitrag, guter Einstand.
Orbit
 

Beat

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Aber irgendwann wird es eine Überraschung geben, nämlich dann, wenn die ersten Lichtinformationen jener Galaxien zu uns treffen, welche sich uns wieder annähern, weil das Universum die Expansion beendet hat und sich daran macht, seine Bestandteile erneut in einem Punkt zur nächsten Urknallerei zu versammeln.

Ich meine nicht, dass ich das erleben werde, aber diese Überlegungen hier sind ja eigentlich allesamt eher nicht im Zusammenhang mit dem praktischen Alltag stehend.
Und manchmal kommen eben solche Gedanken...
 

Orbit

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Die ART schliesst diese Möglichkeit zwar nicht aus, doch der Stand der gegenwärtigen Forschung deutet nicht darauf hin, dass dieses Szenario eintreten könnte, im Gegenteil, man geht davon aus, dass sich die Expansion zur Zeit beschleunigt.

Und wenn es wider Erwarten doch einmal zu einer Impansion ;-) kommen sollte, dann käme die nicht plötzlich und überraschend. Dann würde nämlich der Hubble-Wert für unsere 'nähere Umgebung' im Umkreis von etwa ein Milliarden Lichtjahren nach und nach von heute 72 gegen Null und schliesslich auf einen negativen Wert sinken. Das Licht der Sterne wäre dann durchwegs blauverschoben. Denn ein Abflauen der Expansion würde sich überall im Universum bemerkbar machen.
Blauverschoben erscheinen uns übrigens auch heute schon viele Sterne - wie die Andromeda-Galaxie z.B. - aber die nähern sich uns aus andern Gründen. Mit Expansionsstopp und Umkehr hat dies nichts zu tun.

Orbit
 
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HEKTOR03

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Hallo Beat...

zur Expansion oder den Umkehrprozess (BIG GRUNCH) empfehle ich das Buch: "Big Bang-Zeiter Akt". Darin wird auch für Laien, wie mich, erklärt warum es nach derzeitigem Stand der Wissenschaft, keine Rückkehr geben wird. Natürlich bewegen sich die Annahmen auf schmalen Grad.

Einsteins sogenante "Eselei" (Kosmologische Konstante) hat anscheinend den Wert, den das Universum brauch, um dauernt zu expandieren. Man ist sich wohl nicht ganz sicher wie sich die Materie- im Raum -in Zukunft verhält, ob sie ins "Nichts" übergeht. Geht sie ins Nichts über (Nichts=Vakuum), dann wird sich auch der Raum auflösen, denn Raum und Materie sind eng verknüpft. Das eine ist ohne dem anderen nicht vorstellbar.

MfG
 
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