Spitzer: Unser Mond ist etwas Besonderes

astronews.com Redaktion

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Der Mond hat für viele Menschen eine ganz besondere Bedeutung und beeinflusst nicht zuletzt durch die Gezeiten merklich das Leben auf der Erde. Nun haben amerikanische Astronomen mit Hilfe des Weltraumteleskops Spitzer Indizien dafür gefunden, dass unser Mond auch in unserer Galaxie etwas Besonderes sein könnte. Monde wie der unsrige scheinen nämlich in maximal fünf bis zehn Prozent der Planetensysteme zu entstehen. (21. November 2007)

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Bynaus

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Das ist eine sehr interessante und wichtige Beobachtung. Nein, ich will jetzt hier keine neue SETI-Diskussion anreissen, aber diese Beobachtung definiert einen der Faktoren der Drake-Gleichung. 5-10% aller Sterne verfügen also über Systeme von terrestrischen Planeten, wie etwa das Sonnensystem - in den anderen kommen wohl vor allem Gasriesen vor oder gar keine Planeten (oder nur sehr kleine Objekte). Das steht wohl im Wiederspruch zu der Aussage des Teams, das eine solche mutmassliche Trümmerwolke in den Plejaden entdeckt hat.

Ein sehr viel kleinerer Anteil davon wird dann tatsächlich Monde wie unseren produzieren: Simulationen haben gezeigt, dass nur ganz bestimmte relative Geschwindigkeiten, Rotationsgeschwindigkeiten und Massenverhältnisse der involvierten Körper zu "mondähnlichen" Monden führt: in der Mehrheit entsteht kein Mond, oder es entsteht ein Set von kleinen Monden, oder die beiden Körper verschmelzen vollständig und rotieren dann sehr langsam, etc. Dass dann die Kollision auch noch beim richtigen Planeten geschieht (jenem, der sich in der bewohnbaren Zone befindet), macht die Chance auf "Erden" da draussen nochmals etwas kleiner.

Zusammengefasst: nur jedes 10. Sternsystem enthält so was wie ein Set von terrestrischen Planeten. Davon hat nur ein winziger Bruchteil* einen erdähnlichen Mond (dass er für die Entwicklung des Lebens eine wichtige Rolle spielte, ist zu mindestens 75% sicher, bzw., die Chance, dass er keine Rolle spielte, beträgt nur 25% (oder sehr viel weniger, zieht man das anthropische Prinzip bei)), und von all diesen terrestrischen Planeten mit erdähnlichem Mond ist wiederum nur ein Bruchteil in der bewohnbaren Zone zu finden (vielleicht 25%?).

* Siehe z.B. http://adsabs.harvard.edu/abs/2007DPS....39.3208C
 

mac

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Hallo Bynaus,

einen Punkt aus der Mitteilung interpretiere ich anders als Du. Du schreibst:
Bynaus schrieb:
5-10% aller Sterne verfügen also über Systeme von terrestrischen Planeten, wie etwa das Sonnensystem - in den anderen kommen wohl vor allem Gasriesen vor oder gar keine Planeten (oder nur sehr kleine Objekte).
aber in der Mitteilung steht:
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass offenbar bereits nach 30 Millionen Jahren die Bildung von Planeten um die meisten Sonnen abgeschlossen ist. Auch Planeten wie Erde, Mars und Venus entstehen nämlich durch Kollisionen von kleineren Objekten, die so immer weiter auf Planetengröße wachsen. Bislang ging man davon aus, dass sich diese Vorgänge etwa zehn bis 50 Millionen Jahre nach Entstehung des Zentralsterns abspielen. Die Tatsache aber, dass Gorlova und ihre Kollegen nur einen unter den 400 rund 30 Millionen Jahre alten Sternen gefunden haben, um den sich Staub aus Kollisionen fand, deutet nach Ansicht der Forscher darauf hin, dass zu diesem Zeitpunkt die Planetenentstehung schon abgeschlossen war.
daraus kann ich nicht schließen, dass nur 5-10% aller Systeme terrestrische Planeten haben, nur dass die Planetenbildung eher abgeschlossen ist, als bisher angenommen.

Mit terrestrischen Planeten meine ich nicht ein Erde-Mond-System, entstanden wie man es bei unserem Erde-Mond-System annimmt, sondern nur eben solche Planeten wie Merkur bis Mars.

Herzliche und optimistischere Grüße ;)

MAC
 

Bynaus

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daraus kann ich nicht schließen, dass nur 5-10% aller Systeme terrestrische Planeten haben, nur dass die Planetenbildung eher abgeschlossen ist, als bisher angenommen.

Das hast du natürlich recht, das ist auch eine Interpretationsmöglichkeit, die ich nicht beachtet (aber nicht böswillig unterschlagen ;) ) hatte. Aber man sollte nicht vergessen, dass der Mond tatsächlich ca. 30 Mio Jahre nach dem Beginn des Sonnensystems gebildet wurde, das heisst, wir haben mindestens EIN Sternsystem zur Hand, von dem wir wissen, dass die Planetenbildung nach 30 Mio Jahren noch nicht abgeschlossen war. Wenn wir die (a priori berechtigte) Vermutung ansetzen, dass wir typisch sind (zumindest sofern speziell lange Planetenbildungsstadien sich nicht positiv auf die Lebensfreundlichkeit eines Systems auswirken), dann würde man erwarten, dass in anderen Systemen diese Phase im Schnitt genauso lange andauert.

Mit terrestrischen Planeten meine ich nicht ein Erde-Mond-System, entstanden wie man es bei unserem Erde-Mond-System annimmt, sondern nur eben solche Planeten wie Merkur bis Mars.

Ich auch. Deshalb schrieb ich von einem "System von terrestrischen Planeten".
 

Orbit

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O, o, hast Du Dich da nicht ins falsche Forum verirrt, mondkult?
Falls Du über Sprachgeschichtliches diskutieren möchtest, über die Frage beispielsweise, warum in romanischen Sprachen Mond weiblich, in germanischen aber männlich sei, könntest Du im Unterforum 'Smalltalk' einen Thread aufmachen. Hier in 'Sonnensystem allgemein' mag darüber niemand mit Dir diskutieren.
Allerdings warne ich Dich bereits hier, dass Du auch dort noch ein Brikett zulegen müsstest, wenn Du Interesse an Deiner Frage wecken möchtest. Der fade gemeinplätzige Satz, mit dem Du hier rein platzt, genügt nicht.
Gruss Orbit
 
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mondkult

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bist du wirklich Orbit ?
 
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fspapst

Gast
Hallo zusammen,

soweit ich informiert bin, findet man um fast jeden jungen Stern auch Staub für die Planetenbildung. Darus wird in den meisten Artikeln, die ich lese davon ausgegangen, dass Planeten eine häufige erscheinung sind. auch terrestrische (Merkur bis Mars) Planeten sollten recht häufig gebildet werden.

Die Umlaufbahnen der Planeten sind anfangs sehr chaotisch, schaukeln sich jedoch mit der Zeit in eine gegenseitig stabilisierende Resonanz, sodass Kollisionen von Planeten nur in der Frühphase der Planetenenstehung warscheinlich sind.

Wenn nun in maximal 5..10% aller Planetensystem eine Planetenkollision stattfindet, und davon sicherlich nur bei einigen ein Doppelplanet wie die Erde mit dem Mond entsteht, wird Leben wie auf der Erde doch deutlich seltener als so mansche/r erhofft hat.
Denn zu langfristig stabilem Klima ist ein (großer) Mond zur Stabilisierung der Rotationsachsen wichtig. (So habe ich das bisher verstanden)

Ich werde also in meiner ganz persönlichen Drake-Formel den Wert der Planeten mit Mond um einen 10er Faktor verringern.

Damit liegt mein Drake-Formel-Ergebnis (Schätzung) immer noch bei minimal 1er Zivilisation in der Milchstraße.
Anzahl der Sterne in der Milchstraße 1E+11
Anteil der sonnenähnlichen Sterne(~ 2-7Mrd. Jahre) 0,01
mit Planetesystem 0,9
mit großem Mond oder selber ein Mond 0,00001
und einem Platenten mit genug Wasser 0,01
auf denen sich Leben entwickelt 0,8
die eine Radiointelligenz entwickeln 0,001
Lebensdauer einer Radiointelligenz 100
Unsicherheiten 0,000% 0,000% 0,100% 0,700% 0,300% 0,300% 0,010% 0,100%

Zivilisationen 72 in der Milchstraße Erstkontakt techn. noch nicht Möglich
Minimum 1 in der Milchstraße Entfernung dann 9999999942 70.000.000 La Kontaktmöglichkeit keine nicht erreichbar
Maximum 4000.000 in der Milchstraße Entfernung dann 2500 20 La Kontaktmöglichkeit techn. Möglich in den nächsten 20 Jahren sicher erreichbar


Gruß
FS
 
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