Der Einfluss eines Schwarzen Lochs auf den Rand der Galaxie
so was ähnliches (schwarze Löcher, schwerer als 3 M0 und nicht primordial) hatte ich schon mal mit UMA angefangen zu diskutieren. Als Hauptargument, das ich nur indirekt angreifen kann, nannte er mir den viel zu geringen Metallanteil. Er ist viel zu klein, um damit wirklich die notwendige Menge an DM zu erklären.
Inwiefern kann man vom Metallanteil der Dunklen Materie sprechen?
Und was ist "M0"? Du meinst 3 Sonnenmassen (1.989*10^30kg)? Ja ich weiss du kannst leider nicht dieses Sonnensymbol eintippen. Ich würde M_日 schreiben ^^ (falls dein Rechner das anzeigt)
Ein weiteres Argument auf das mich UMa damals aufmerksam machte, war die gerade sehr exakt bestimmte Geschwindigkeit der Magellanschen Wolken. Das ist allerdings inzwischen wieder etwas relativiert, durch die seit kurzem vertretene Auffassung, dass sich die Magellanschen Wolken nicht auf einer Umlaufbahn um die Milchstrasse befinden.
Ich weiss nicht auf was du dich da beziehst - es scheint nichts mit primodialen SL´s zu tun zu haben.
Damals schon, aber auch heute habe ich den Eindruck, dass es noch immer einen ziemlich großen (weit mehr als Faktor 2) Bereich gibt, innerhalb dessen die Bestimmung der baryonischen Masse unsicher ist.
Die Prozentzahl ändert sich schnell, das liegt aber haupsächlich daran dass die Dunkle Energie und die Dunkle Materie sich nicht sehr genau bestimmen lässt.
Ich denke dass man die normale baryonische Masse sicher viel genauer bestimmen kann.
Du sprichst in Deinem Punkt 1 davon, dass es nicht WIMPS sein können, weil es damit keine festen Strukturen gäbe. Das Argument verstehe ich nicht. Zusammenbleiben kann DM offensichtlich, weil man ja sonst ihre Anwesenheit gar nicht feststellen könnte (wenn sie gleichmäßig verteilt wäre)
Ja, dass sie Zusammenbleiben kann, ist ja gerade mein Argument. Sie ist nicht homogen verteilt. Es gab eine Zeit in der Neutrinos als Anwärter für die Dunkle Materie gehandelt wurden. Neutronen fliegen aber nur durch die Gegend und können keine festen Strukturen bilden. Mitlerweile wissen wir dass es ganze Galaxien aus Dunkler Materie gibt. Deshalb sind Neutrinos hier kein guter Erklärungsansatz. Ich weiss nicht wie das mit WIMPs aussieht.
(Nach Einstein kann homogen verteilte Materie durchaus gravitativ wirken - jedoch nur kosmologisch, d.h. sie kann die Expansion bremsen oder beschleunigen, oder mit anderen Worten, die Geometrie des Universums bestimmen. Meiner Meinung nach wird sich das in der QG ändern, zumal unser Universum global Flach ist.)
Zum Punkt 2
Ich sehe keinen Grund, warum dieser Prozess nicht auch genau so gut umgekehrt ablaufen kann. Große Galaxis bildet viel schneller ein supermassives SL. Das ist natürlich kein Beweis dafür dass es so herum richtiger ist.
Die Größe des Schwarzen Lochs ist aber exakt proportional. Das ist nur dann plausibel wenn es das Schwarze Loch schon vorher gab. Ein Schwarzes Loch das inmitten einer großen Materiewolke entsteht hätte auf diese kaum einen Einfluss, genauso wie die heute das Supermassive Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxie kaum einen Einfluss auf die Sterne in den Außenbereichen unserer Galaxie haben. Dass die Umlaufgeschwindigkeit der Sterne in den Außenbereichen unserer Galaxie direkt mit der Große des Zentralen Schwarzen Lochs zusammenhängt, muss bedeuten dass die beiden Bereiche, der Rand der Galaxie und das Schwarze Loch, einmal nahe beieinander gewesen sein müssen.
Die Dichte eines Schwarzen Lochs ist sehr groß, das spielt für die Sterne in seiner unmittelbaren nähe eine große Rolle. Sie müssen sich mit sehr hohen Geschwindigkeiten bewegen um nicht hineinzufallen. Für die Sterne am Rand der Galaxie ist dieses Schwarze Loch aber äquivalent mit einer beliebigen Körper derselben Masse. Welche Masse das Supermassive Schwarze Loch hat, "wüsste" der Rand der Galaxie gar nicht, wenn man es erst jetzt dort Reinsetzen würde - oder es erst jetzt dort entstehen würde. Dasselbe gilt auch für sehr junge Galaxien.
Schwarzes Loch und Galaxie müssen entweder gleichzeitig entstanden sein, oder das Schwarze Loch muss schon lange vorher existiert haben.
Zu 3. Wären diese Gamma-Ray-Bursts denn unterscheidbar von den gleichen Ereignissen verursacht durch Neutronensterne oder schwarze Löcher?
Ja, das wären sie. Rasche Intensitätsschwankungen im Nanosekundenbereich würden verraten dass die Quelle der GRB sehr klein ist.
Zu 4. Wenn sie groß genug sind, dann soll die Hawkingstrahlung so gering und kalt sein, dass sie nicht feststellbar ist. Wenn sie so klein sind, dass sie genügend stark strahlen, wäre es doch auch möglich, dass sie sich schon lange aufgelöst haben.
Will man die zerstrahlung Schwarzer Löcher hier beobachten, muss es Schwarze Löcher geben die genau die Richtige Masse haben um heute zu zerstrahlen. Will man Schwarze Löcher sehen die kleinere Ausgangsmassen hatten und deshalb früher zerstrahlt sind, muss man weiter in die Ferne schauen. Dort ist aber dann die Intensität nicht mehr so stark.
Wie ich schon weiter geschrieben habe, spielt es meiner Meinung nach keine große Rolle ob sie schon verdampft sind oder nicht, da sie Planck-Löcher hinterlassen.
Soweit ich da im Bilde bin, ist das Hauptargument gegen solche großen, zusammengeschlossenen SL’s die viel zu geringe Häufigkeit von Microlensing. Obwohl bisher überhaupt nur knapp 2 Dutzend solcher Ereignisse gemessen wurden. (Stand von vor einem Jahr)
Einige Jahre zuvor hielt man es für unmöglich auch nur ein einziges Microlensing zu beobachten. Microlensing erfordert Schwarze Löcher von der richtigen Größe. Microskopische Schwarze Löcher können kein Microlensing verursachen. Es muss ja ein Einsteinring entstehen, damit es zu Microlensing kommt, eine leichte Krümmung der Lichtstrahlen reicht nicht aus. Einsteinringe sind aber enorm selten. Ich habe zum Beispiel noch nie einen vollständigen Einsteinring einer Galaxie gesehen!
Da müsste man genaue Berechnungen durchführen.
Es gibt meiner Meinung nach auch noch ein weiteres Argument, dass gegen die Anwesenheit von so vielen SL’s spricht. Es ist die Verteilung der DM. Innerhalb der Sonnenbahn um das galaktische Zentrum herum scheint es so gut wie gar keine DM zu geben.
Es kann sein dass sie bereits zum größten Teil vom Zentralen Schwarzen Loch verschluckt wurde. Die anderen primodialen Schwarzen Löcher werden natürlich als erstes Verschluckt weil sie ja schon vor der Galaxie existierten.
[/QUOTE]Im Zuge der Erwartungsvoll aufgeregten Diskussionen um den LHD wurde auch die Möglichkeit diskutiert, dass man mit ihm genügend Energie auf genügend kleinem Raum konzentrieren können sollte, um Mikro-SL’s zu produzieren.[/QUOTE]
Das ist rein stringtheoretischer Unsinn. Solche Mikro-SL´s entstehen nur wenn es große Extradimensionen gibt.
[/QUOTE]Ein für mich wesentliches Argument gegen die Stabilität solcher Mikro-SL’s war die Tatsache, dass die kosmische Strahlung wesentlich energiereicher ist als alles, was wir auch in fernerer Zukunft produzieren können. Da wir noch existieren, entstehen solche SL’s entweder nicht oder sie sind nicht stabil.[/QUOTE]
Natürlich sind Mikro-SL´s viel zu klein um irgendetwas zu fressen. Sie verdampfen sehr schnell und ihre Energie ist natürlich viel geringer als die primodialer Schwarzer Löcher die erst jetzt nach Millionen von Jahren verdampfen.
Herzliche Grüße
Sky