Swift: Erdnächsten Neutronenstern entdeckt?

pauli

Registriertes Mitglied
An dieser Frage Paulis wäre ich allerdings auch interessiert, leider hat er bis jetzt noch keine Antwort von euch erhalten.
Zumindest ist mir davon nichts bekannt, dass Neutronensterne einer Spektralanalyse unterzogen werden können, ausser sie bilden einen Jet der sichtbares Licht emittiert.
Pulsare "leuchten" doch auch nur noch im Radiobereich?
komet007,
hier die Antwort von Orbit
Aber auch im Magnetfeld sind gewaltige Energiemengen gespeichert, und da der Neutronenstern alles andere als ein Objekt im physikalische Gleichgewicht ist, werden da grosse Mengen an Energie frei, allerdings nicht im Frequenzbereich sichtbaren Lichtes; denn Elektronen, die das bewirken, gibt es hier im Gegensatz zum weissen Zwerg keine mehr.
 

komet007

Registriertes Mitglied
k die Antwort von Orbit

Was mich etwas verwirrt hat ist, dass Bynaus von Leuchtkraft spricht, was ich nun mit sichtbarem Licht gleichsetzten würde.
Soviel ich weiß, können Neutronensterne eben nur über gepulste Radiostrahlung identifiziert werden und das auch nur, wenn der Strahlungskegel genau auf die Erde ausgerichtet ist. Ich habe eben auch noch nie gelesen, wie man bei Neutronensternen überhaupt die Entfernung ermitteln kann.

Gruß
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Hallo komet007

Was mich etwas verwirrt hat ist, dass Bynaus von Leuchtkraft spricht, was ich nun mit sichtbarem Licht gleichsetzten würde.
Soviel ich weiß, können Neutronensterne eben nur über gepulste Radiostrahlung identifiziert werden
Ging mir auch so; aber dann hab ich mir einfach gesagt - Insidersprache - und mir vorgestellt, dass Bynaus in Gedanken das akkustische Signal auf dem Monitor 'sieht', wenn er schreibt
Die Leuchtkraft von Neutronensternen dürfte wohl auch mit der Zeit abnehmen,
Aber eigentlich sollte es heissen:
Die LAUTSTÄRKE von Neutronensternen dürfte wohl auch mit der Zeit abnehmen.

@Bynaus: Wenn Du das im Unterricht so sagst, werden zwar Deine SchülerInnen etwa gleich grosse Augen machen, wie wenn Du von 'Leuchtkraft' sprichst; aber ich denke doch, dass dieser Ansatz didaktisch geschickter ist, weil Du so direkt auf die Natur dieser Strahlung zu sprechen kommst und anschliessend weniger komplizierte Erklärungen folgen lassen kannst.^^
Ich habe eben auch noch nie gelesen, wie man bei Neutronensternen überhaupt die Entfernung ermitteln kann.
Dass es schwierig sei, vermutet Bynaus ja auch:
Angesichts des grossen angegebenen Fehlerbereichs (250 bis 1000 Lichtjahre) ist das plausibel. Die Leuchtkraft (LAUTSTÄRKE^^)* von Neutronensternen dürfte wohl auch mit der Zeit abnehmen, bei unbekanntem Alter kann man die absolute Helligkeit (LAUTSTÄRKE^^)* also schlecht bestimmen. Vermute ich mal.
*Klammern von mir

Ich weiss es natürlich auch nicht; aber die Frage regt meine Phantasie an, und so sieht sie aus:
Die Lautstärke nehme im Sinn einer Halbwertszeit ab. Das ergäbe eine Kurve, die zuerst steil abfällt und dann immer flacher wird. Beobachtet man den Neutronenstern über eine gewisse Zeit, könnte man die Neigung der Kurve berechnen und dann, in welchem Kurvensegment sich der Stern befindet. Daraus ergäbe sich sein Alter.
Und jetzt müsste man nur noch einen Standardwert für die Anfangslautstärke kennen - vergleichbar mit dem Standardwert für die Leuchtkraft bei den Sonnen - und schon könnte man aus diesen Daten die Entfernung berechnen.
Könnte - müsste - Ich weiss es auch nicht; aber eines ist sicher: Bei neu entdeckten Neutronensternen ist es so oder so unmöglich, sofort die ungefähre Distanz anzugeben.

Da müssen wir
mit Faktor 4
eine Weile eben
versuchen zu leben.

Herzliche Grüsse
Orbit
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Du hast völlig recht, Orbit. Ja, mit "Leuchtkraft" meine ich die Strahlungsleistung des Neutronensterns über das ganze Spektrum, nicht nur die "Helligkeit" im sichtbaren Bereich: da wäre, um deine Analogie noch etwas weiter zu bringen, die "Tonhöhe" der richtige Vergleich (für einen bestimmten Teil des Spektrums).

Deinen didaktischen Tipp werde ich mir zu Herzen nehmen, sollte ich im Geografieunterricht dereinst von Neutronensternen sprechen. ;)
 

komet007

Registriertes Mitglied
Die Lautstärke nehme im Sinn einer Halbwertszeit ab.

Im Laufe unseres Menschenlebens werden wir allerdings kaum einen Abfall der Rotationsperiode feststellen können, deshalb werden Pulsare ja auch als kosmische Uhrwerke bezeichnet.
Die für mich einzige Möglichkeit zur genauen Entfernungsbestimmung besteht darin, Rückschlüsse über die Umgebung auf den Pulsar zu ziehen, wie es beim Crab-Pulsar der Fall ist.
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Hallo komet007 und pauli
aus Wiki:
Ein Pulsar ist ein schnell rotierender Neutronenstern. Die Symmetrieachse seines Magnetfeldes weicht von der Rotationsachse ab, weshalb er Synchotronstrahlung entlang der Dipolachse aussendet. Liegt die Erde im Strahlungsfeld, empfängt man wie von einem Leuchtturm regelmäßig wiederkehrende Signale. Pulsare strahlen hauptsächlich im Radiofrequenzbereich, manchmal bis in den Röntgenbereich. Von den mehr als 1700 bekannten Quellen ließen sich bei 5 auch im sichtbaren Bereich Intensitätsschwankungen beobachten. Die Rotationsdauer eines Pulsars ohne Begleiter liegt zwischen 0,01 s und 8s.
Da haben wir's: Das Spektrum geht von Radio- bis Röntgenbereich, also kann auch sichtbares Licht dabei sein; allerdings wurde das nur bei 5 von 1700 Pulsaren nachgewiesen.

Aber nun zum eigentlichen Anlass dieses Beitrags:
auch aus Wiki:
Die Rotation verringert sich um ca. 10-15s pro Sekunde und begrenzt die Lebensdauer auf ca. 10 Millionen Jahre.
komet007:
Im Laufe unseres Menschenlebens werden wir allerdings kaum einen Abfall der Rotationsperiode feststellen können, deshalb werden Pulsare ja auch als kosmische Uhrwerke bezeichnet.
Bist Du da so sicher?
Mit dem Sekundenzeiger der Armbanduhr sicher nicht. Da müssten wir 31,7 Millionen Jahre warten, bis wir eine Verzögerung von einer Sekunde festellen könnten. Beim elektronischen Chronometer, wie er im Sport verwendet wird, ginge es demnach nur noch 31'700 Jahre bis eine Abweichung registriert werden könnte. Immer noch weit länger als ein Menschenleben.
Aber im Zeitalter der Atomuhr ändert sich das dramatisch:
Die besten Atomuhren basieren zurzeit auf Cs-Atomen. Bei einer Genauigkeit von 10-14 würden sie, wenn auch die Langzeitstabilität entsprechend groß wäre, in 3 Millionen Jahren eine Abweichung von einer Sekunde aufweisen.
Die Atomuhr ist also nochmals 1E11 mal genauer: 31700E-11y = 10 Sekunden.
Alle 10 Sekunden tickt also der mit einer Atomuhr bestückte Detektor.
Und jetzt gehe ich davon aus, dass die Angabe im Wikiartikel ein Mittelwert sei, also die Verlangsamung des Pulses bei einem Stern im mittleren Alter. Bei einem jungen Stern wäre aber die Verlangsamung rund eine Million mal schneller. Da würde unser Detektor schon im Hunderttausendsteltakt ticken. Da können doch Abnahmekurven bereits innerhalb von Stunden erstellt werden.
Also halten wir es mit Toyota: "Nichts ist unmööööglich!"

Herzliche Grüsse
Orbit
 
Zuletzt bearbeitet:

komet007

Registriertes Mitglied
Da haben wir's: Das Spektrum geht von Radio- bis Röntgenbereich, also kann auch sichtbares Licht dabei sein; allerdings wurde das nur bei 5 von 1700 Pulsaren nachgewiesen.

das sind die Dinger mit Jet, die vorwiegend in ehemaligen Doppel- oder Mehrfachsternsystemen vorkommen und dabei Materie akkreditieren.Diese leuchten im Bereich zwischen Gamma- und UV-Strahlung, was allerdings zur Entfernungsbestimmung unerheblich ist.
Soweit ich nun herausfinden konnte, wird deren Entfernung, sofern keine Anhaltspunkte aus ihrer Umgebung vorliegen, über die Dispersion von Photonen abgeschätzt, siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Dispersion_(Phononen)

Bist Du da so sicher?

Eigentlich ja. Scheinbar lässt sich das Alter über die zeitlich abnehmende Rotationsperiode bei Millisekundenpulsaren abschätzen. Allerdings weiß ich nicht, ob jeder Pulsar zu Beginn die selbe Rotationsgeschwindigkeit hat.
Aber man lernt ja nie aus. :)
 

Daniel99

Registriertes Mitglied
Nicht nur Pulsare sind exakte Zeitmesser

Der 400 Millionen Jahre alte „Weiße Zwerg“ G117-B15A im Sternbild Löwe kühlt langsam ab und sendet dabei Lichtblitze aus.
G117-B15A macht das genau alle 215 Sekunden.
Nach 8,9 Millionen Jahre langem „ticken“ geht er gerade mal eine Sekunde nach.

Quelle RTL2 Redaktion: „Welt der Wunder“


Also wer genau wissen will wie Spät es ist, immer ins Sternbild Löwe schauen.:D

MfG Daniel
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Hallo Daniel
Lange nichts gehört!
Tatsächlich - auch weisse Zwerge ticken:

http://www.scienzz.com/ticker/art5264.html

Allerdings sind sie nicht genauer als Atomuhren, wie im Artikel behauptet wird, sondern etwa eben so genau: pro Sekunde gehen sie 2.8E-14 Sekunden nach - ich hab's ausgerechnet - und für die Atomuhren wird im Wikiartikel (siehe weiter oben) 1E-14 s angegeben.

Gruss Orbit
 
Zuletzt bearbeitet:

Daniel99

Registriertes Mitglied
Hallo Orbit


Dein Link ist ausführlicher, meine Quelle bezog sich lediglich aus einer Fernseh-Zeitschrift TV14 unter der Rubrik „Schlauer in sechzig Sekunden“.

Fragen an Hendrik Hey und deren Redaktion.
Tv14@hbv.de

Ein Leser fragte: Wo befindet sich die exakteste Uhr?

Die Antwort: Im Weltall bzw. der Stern G117-B15A im Sternbild kleinen Löwen.

Demzufolge hat der Kollege Hendrik Hey und sein Team eine falsche Antwort gegeben.
Das gibt einen schon zu denken.:confused:



MfG Daniel
 

pauli

Registriertes Mitglied
Nicht nur Pulsare sind exakte Zeitmesser

Der 400 Millionen Jahre alte „Weiße Zwerg“ G117-B15A im Sternbild Löwe kühlt langsam ab und sendet dabei Lichtblitze aus.
G117-B15A macht das genau alle 215 Sekunden.
Erstaunlich, und haben die eine Begründung für diese Lichtblitze nennen können? Nicht dass es eine Radarfalle der galaktischen Polizei ist :)
 

Orbit

Registriertes Mitglied
@ Daniel
Demzufolge hat der Kollege Hendrik Hey und sein Team eine falsche Antwort gegeben.
Das gibt einen schon zu denken
Naja, so weit daneben ist die Antwort ja auch wieder nicht.

@ pauli
Nicht dass es eine Radarfalle der galaktischen Polizei ist
Warum fragst Du Dich das? Planst Du einen galaktischen Trip mit dem Motorrad? ^^

Gruss Orbit
 

Daniel99

Registriertes Mitglied
Erstaunlich, und haben die eine Begründung für diese Lichtblitze nennen können? Nicht dass es eine Radarfalle der galaktischen Polizei ist

Vielleicht ist im diesen System nur Unterlichtgeschwindigkeit erlaubt?
Gibt bestimmt mächtig viel Punkte im galaktischen Flensburg.:D

Ansonsten tippe ich mal auf eine Schwankung im Magnetfeld.
Vielleicht hat jemand anders eine bessere blitzgescheite Antwort.

MfG Daniel
 

Toni

Registriertes Mitglied
Vielleicht ist im diesen System nur Unterlichtgeschwindigkeit erlaubt?
Gibt bestimmt mächtig viel Punkte im galaktischen Flensburg.:D
Na, hoffentlich bin ich dort noch nicht registriert?! :rolleyes: Wo ich doch so gerne von Überlichtgeschwindigkeiten träume ... :eek:

Apropos Flensburg! - Dort gibt es wahrscheinlich keine Punkte, sondern niedliche, hübsche, funkelnde Sternchen ... :)

Verträumte Grüße von
Toni
 

Daniel99

Registriertes Mitglied
@pauli

Zitat pauli:
Erstaunlich, und haben die eine Begründung für diese Lichtblitze nennen können?

Auszug aus der Quelle: http://www.bav-astro.de/rb/rb2006-4/207.pdf

Zu Anfang gab Dr. Stefan Jordan aus Heidelberg einen Fachvortrag. Er beschäftigt sich beruflich seit langem mit Weißen Zwergsternen. In seinem Vortrag "Veränderliche Weiße Zwerge" stellte er zunächst einmal die Weißen Zwergsterne kurz vor und ging auf die Entdeckung veränderlicher Sterne dieses Typs ein. Es handelt sich um pulsierende Objekte, die in bestimmten Schwingungszuständen stehende Wellen ausbilden. Beides kann zu einer Änderung der Helligkeit führen. Der erste bekannte veränderliche weiße Zwerg war HL Tau 76, ein ZZ-Ceti-Stern. Weiterhin gibt es so exotische Objekte wie kristallisierte Weiße Zwerge und so genannte "Superdiamanten" mit einer Dichte von bis zu 36 t/cm³.


@Orbit

Zitat Orbit:
Allerdings sind sie nicht genauer als Atomuhren, wie im Artikel behauptet wird, sondern etwa eben so genau: pro Sekunde gehen sie 2.8E-14 Sekunden nach - ich hab's ausgerechnet - und für die Atomuhren wird im Wikiartikel (siehe weiter oben) 1E-14 s angegeben.

Es geht noch genauer.

NASA baut genaueste Atomuhr

Die Uhr soll um eine Minute in 10 Milliarden Jahren falsch gehen. So lange wird sie wohl kaum in Gebrauch sein.
Die exakte Zeit wird zur stetigen Korrektur des globalen Positionierungssystems (GPS) verwendet.

Quelle: PM http://www.pm-magazin.de/de/wissensnews/wn_id424.htm



MfG Daniel
 

pauli

Registriertes Mitglied
@pauliWeiterhin gibt es so exotische Objekte wie kristallisierte Weiße Zwerge und so genannte "Superdiamanten" mit einer Dichte von bis zu 36 t/cm³.
uff, das muss man sich mal vorstellen: ein 40-Tonner kriecht in den Kasseler Bergen mühsam einen Berg hinauf, die Polizei hält ihn an, vermutet Bleischmuggel :rolleyes:, öffnet die Türen und findet - einen Fingerhut, nicht mal komplett gefüllt :eek:
 
Oben