Hallo Orbit,
Seit letzten Samstag haben wir nichts mehr von Dir gehört!
Hat's Dir die Sprache verschlagen?
Nein, das nicht gerade, aber ich war unterwegs und bin auch bis Mitte nächster Woche nicht da
schön, daß Du so ausführlich auf meinen letzten Beitrag eingegangen bist. Du liegst goldrichtig mit der Annahme, daß jeder erst mal seine eigenen Vorstellungen zusammenpuzzelt, so auch bei mir.
Danke auch für den Link. Mein Mac ist zwar ziemlich neu, aber ich habe kein MS Office. Nächste Woche bekomme ich das neue iWork, das Excel-Dateien versteht und denke, daß ich die Datei dann dann öffnen kann.
Du schreibst, man darf die Frage, ob Materie, die früher schneller expandierte und durch Gravitationskräfte auf heute gemessene Werte verlangsamt wurde, so nicht stellen.
Gut, es ist zwar nichts über den früheren Verlauf bekannt, aber man könnte aus Entfernung, heutiger Geschwindigkeit und dem Zeitraum (Alter des Universums) die durchschnittliche Verzögerungsrate schätzen.
Tatsächlich ist die Idee, daß sich Materie mit der Zeit verlangsamen müßte, die Folge der Vorstellung wie das Gravitationsfeld im Universum aufgebaut sein sollte.
Betrachten wir das Schwerkraft-Profil eines Sterns, z.B. der Erde, also Schwerkraft in Abhängigkeit zur Entfernung. Nahe der Oberfläche herrscht maximale Schwerkraft. Entfernt man sich, nimmt die Schwerkraft ab und geht man ins Innere, nimmt sie auch ab bis man im Zentrum schwerelos wäre, da sich dort alle Kräfte gegenseitig aufheben.
Zwar hat das Universum nicht die Struktur eines Sterns, aber es sollte ein ähnliches Schwerkraft-Profil aufweisen, nur viel größer und flacher. Die Schwerkraft des Universums sollte folglich im zentralen Bereich gar nicht vorhanden bis gering sein (lokale Massen nicht betrachtet). Da können die Galaxien nach dem Hubble-Gesetz expandieren. Je größer die Entfernung vom Zentrum wird, desto stärker sollte aber die Anziehung auf Materie werden, bis ganz weit draußen eine imaginäre Oberfläche (ein Ellipsoid?) das Maximum im Schwerkraft-Profil des Universums darstellt. Diese Oberfläche dehnt sich natürlich entsprechend der Expansion mit aus.
Solange Materie die Distanz maximaler Anziehung noch nicht erreicht hat, sollte die anziehende Kraft mit der Entfernung zunehmen, Materie folglich gebremst werden.
Egal welches Modell man nimmt, die Raumdehnung - Materie hat keine Eigengeschwindigkeit, oder die Explosion - Materie hat Eigengeschwindigkeit, nach knapp 14 Mrd. Jahren sollte sich die Schwerkraft des Universums besonders auf weit entfernte Materie bemerkbar machen. Und auch wenn sich der Raum dehnt, unterliegt Materie in diesem Raum dem Gesetz der Schwerkraft!
Folgendes kann ich im Moment auch noch nicht nachvollziehen:
Einerseits wird kurz nach dem Urknall eine extrem hohe Temperatur angenommen, andererseits soll Materie keine kinetische Energie, also Eigengeschwindigkeit, aufgenommen haben, die sie auseinander treibt? Dabei ist Temperatur doch kinetische Energie auf Teilchenebene.
Über das Modell der Raumdehnung muß ich aber erst noch mehr lesen, um besser argumentieren zu können.
Das Modell mit den Papierschiffchen auf dem Teich ist wirklich sehr anschaulich. ABER:
- Die Papierschiffchen bewegen sich kaum, sie sind sehr "kalt".
- Da der Raum isotrop ist, also außerhalb und innerhalb der Materie gleich ist, müßten die Schiffchen dabei größer werden.
Nehmen wir Atome, z.B. Helium. Der Raum zwischen Kern und Elektronen ist doch der gleiche wie außerhalb eines Atoms.
Wenn sich der Raum dehnt, sollten nicht nur die Abstände zwischen den Atomen, sondern es müßten auch die Atome selbst größer werden!
Viele Grüße
Yochen