Da dies Thema meiner Diss(ertation) ist, sollte ich mich hier in der Tat gut auskennen. Wie schon angetönt wurde, natürlich ist letztlich jedes Atom unserer Welt, das schwerer Bor ist, in Sternen entstanden. Doch dass "makroskopisches" Material noch in der Zusammensetzung existiert, wie es in der Hülle eines Sterns vorhanden ist, das ist wirklich selten und deshalb besonders. Präsolare Körner sind die einzigen "Proben" von Sternen, die wir haben. Ähnlich wie uns Meteoriten (oder viel aufwändiger, Sample Return Missionen) echte Proben von Körpern im Sonnensystem auf die Erde bringen. Wie bei den Meteoriten kommen die meisten Körner von einer "Gruppe" von Objekten: von AGB-Sternen (Asymptotic Giant Branch Sterne =+- Rote Riesen). (bei Meteoriten sind es vor allem Asteroiden) Es gibt aber unter den präsolaren Körnern auch einige Sonderlinge (so wie es auch Mars- und Mondmeteoriten gibt), etwa Körner, die in Supernova-Explosionen entstanden sind.
Da ich in meiner Arbeit vor allem mit Siliziumkarbid-Körnern zu tun habe, kann ich zu den Diamanaten nur sagen, dass die Gasphasendeposition die beste Annäherung an die Prozesse darstellt, welche die präsolaren Diamanten gebildet haben. Diese Diamanten sind übrigens winzig klein.
Im Allgemeinen sind diese Körner so klein, dass man sie nicht wirklich radiometrisch datieren kann. Man kann ihr Alter durch verschiedene Überlegungen versuchen einzugrenzen, dabei kommt in der Regel raus, dass sie nicht viel älter als etwa 500 Mio Jahre älter als das Sonnensystem sein können.