Astrofotografie und Bildbearbeitung

Hector42

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Hi DanGer!

War eben auf Deiner Homepage, da ist mir doch ein kalter Schauer den Rücken runtergelaufen: 2 Jahre älter als ich, Computermäßig ähnlich drauf (spiele allerdings kaum noch) und vor Allem die Lieblingsbands! Die gehören größtenteils auch zu meinen. Der 'Anhalter', jaja. Hast Du's mal mit Terry Pratchet ('Scheibenwelt' und mehr) probiert - wenn Du Douglas Adams magst wirst Du Terry Pratchet vergöttern :D (solange es Dir nichts ausmacht echtes SciFi durch skurile Wissenschaft von grotesken Magiern einzutauschen). Ääähm ja, zurück zum Thema.

Kiel...und da ist es im Hinterhof dunkel? Ich rege mich ja schon über meine 50 000 Einwohner-Stadt auf (verteilt auf 20(?) verschiedene abgekapselte Einzelstädte und -dörfer). Es gibt bestimmt viel weniger Flecken auf der Erde wo der Himmel noch natürlich dunkel ist, als Flecken wo der Urwald noch natürlich ist. Ich finde das absolut heftig. Der Mensch muss unachtsam überall hin seine Photonen verbreiten, nur weil sie nicht gefährlich sind stört es keinen sonst, ja fällt sogar nichtmal auf. Die wenigsten nicht-Astronomen wissen etwas mit dem Wort 'Lichtverschmutzung' anzufangen.

Also das mit der Fotografie verhält sich so:
Bei chemischen Filmen gibt es einige schlimme Probleme was die Langzeitbelichtung angeht. Langzeitbelichtung heißt hier etwa > 10 min. Nur wenige Farbfilme sind geeignet um a) überhaupt schwächere als nur die Lichtstärksten Nebel usw. aufzunehmen und b) dabei keiner allzugroße Farbverschiebung zu unterliegen. a) trifft auch auf s/w-Filme zu wenn auch weniger stark. Das Problem ist, dass chem. Filme nach dem Beginn der Belichtung schnell unempfindlich für weitere Belichung werden (das nennt man Schwarzschildeffekt), bei vielen Filmen spielt es keine Rolle, ob man nun 30 min oder 60 min Belichtet. Udo scheint eher Farbaufnahmen zu machen, ich fotografiere lieber Nebel aus ionisiertem Wasserstoff. Die leuchten bei einer bestimmten Wellenlänge und darum kann man das Stadtlicht mit teuren Interferenzfiltern wegfiltern. Galaxien bestehen ja aus Sternen, diese leuchten in allen Wellenlängenbereichen, darum gibt's für die keinen Filter. Bei den chemischen Filmen und wenn man solche Wasserstoffnebel fotografieren will kommt noch hinzu, dass fast alle Filme (ich weiß nicht wie es mit Farbfilmen ist - das ist eher Udos Gebiet) für diese Wellenlänge (650 nm) nicht mehr empfindlich sind. Dieser 'Kodak Technical Pan', den ich benutze bildet da die ganz große Ausnahme (nach meinem Wissen und Empfinden der Astrofilm schlechthin): bei 650 nm am empfindlichsten und fast lineare Belichtung, allerdings muss er vorher hypersensibilisiert werden. Erwird also empfindlicher gemacht, aber was wichtiger ist: dadurch wird der Schwarzschildeffekt fast ausgeschaltet. Die wohl einfachste und gebräuchlichste ar Filme zu hypersensibilisieren ist, sie viele Stunden lang in einem Tank bei bis zu 3 Bar und 60 °C in Wasserstoff oder Formiergas (ein Gemisch aus Wasserstoff und Stickstoff - bei Luftkontakt nicht entzündlich) zu backen. Wollte auch mal so einen Tank bauen, aber der TP wird bald ja nicht mehr produziert. Wenn er so behandelt wird (machen auch andere für einen), dann ist das Belichtungsverhalten fast linear, wie bei einem CCD-Chip. Ich habe damit schon 3 h Belichtet und der Schwarzschildeffekt hat immer noch nicht genervt. Dieser Film ist sehr Feinkörnig und mit den entspechenden Farbfilter kann man sogar Farbaufnahmen machen, die die Farben, wen man alles richtig macht, nicht verzerrt wiedergeben wie (ironischerweise) Farbfilme. Das mit der Verzerrung liegt übrigens daran, dass Farbfilme ja eigentlich aus drei verschiedenen Filmschichten bestehen, die alle ein anderes Langzeitbelichtungsverhalten aufweisen. Früher hat man auch sogenannte Tiefkühlkameras benutzt, um die Chemie der Filme zu verbessern, ich kenne das nur von Berichten, sollen aber selten ohne Pannen (Eineisung der Filmkammer usw.) funktioniert haben.
Dann gibt es ja noch die CCD-Chips. In der Digitalen Spiegelreflex vom Vater läuft der wie gesagt nach ein paar Minuten Belichtungszeit heiß, das ist auch nicht unbedingt verwunderlich, denn obwohl teuer ist es doch keine astronomische Kamera (das ist eher ein prinzipielles Problem, nicht nur bei Billigmodelle) und ist somit auch nicht mit einer Kühlung für Langzeitaufnahmen ausgestattet. Das Problem ist nicht, dass die Dinger dann abfackeln, aber je höher die Temperatur, desto häufiger verirren sich die Elektronen in der Elektronik und erzeugen so ein schlechtes Bild. Außerdem sind CCD's auch infrarotempfindlich und belichten sich somit selbst. Mein Traum ist eine Astro-CCD-Kamera der Firma SBIG, solche Kameras sind von 2000 bis 40 000 € zu haben und sind normalerweise Elektrisch auf 20 bis 40 K unter die Umgebungstemperatur gekühlt. Die CCD-Chips darin kann man in verschiedenen Qualitäten bekommen (Anzahl der Pixelfehler) und die Elektronik (Verstärker zum Auslesen der Belichteten Pixel, etc.) ist vieeeel hochwertiger. Solche kameras belichten meist praktisch linear und sind meist s/w. Gibts' aber auch in Farbe. Ersteres ist aber flexibler, da man ja wieder Farbbilder mit Filtern bekommt. Man kann auch falschfarbenbilder machen, die aber sehr natürlich und unglaublich ästhetisch aussehen (wie das Hubble) - Wasserstoff ist nicht das einzige Element, was da oben Leuchtet. Man könnte einen Nebel einmal in einer Emissionslinie des Wasserstoffs fotografieren, dann in einer des Schwefels und in einer des Sauerstoffs, dann hat man drei verschieden s/w-Bilder, welche die verteilung der Elemente im Nebel wiedergeben, die man dann als RGB-Kanäle für ein Farbbild kombinierenkann. Viola (oder so), schon hat man (mindestens) ein prachtvolles hochästhetisches Bild, welches auch hochwissenschflich etwas über die vorhandenen Elemente aussagt - ästhetische Wissenschaft, das finde ich wahrlich cool. Das könnte man mit dem TP hyp. übrigens auch machen, nur ist die Lichtempfindlichkeit dann doch der von CCD-Chips weit hinterher...zu weit, da man selbst mit den tollsten CCD-Kameras eine gehörige Arbeit und nicht unerhebliche Belichtungszeit aufwenden muss. Ich habe Bilder Gesehen mit Gesamtbelichtungszeiten von 40 Stunden. Mit dem TP hyp. bräuchte man Tage oder Wochen reiner Belichtungszeit, wenn der Schwarzschildeffekt mitspielt. Diese 40 Stunden sind aber auf mehrere Aufnahmen verteilt (Mosaik oder Mittelung der Bilder zwecks Rauschunterdrückung oder Farbkanäle)
Dann gibt es da noch die sogenannte Webcam-Astronomie. Mit einer Webcam (also eigentlich auch CCD) werden viele (auch 'unterbelichtete') Bilder in kurzer Zeit aufgenommen und aufaddiert oder anders verrechnet. Das bringt insbesondere bei der Planetenfotografie viel, wo es darauf ankommt nur die der vielen Bilder zu verwenden, die besonders Scharf durch die Atmosphäre dringen (passiert ja nur ganz kurz). Dardurch kann man sehr scharfe Planetenbilder bekommen. Udo will dazu ja auch noch was erklären, will Dir nichts vorweg nehmen, Udo ;) . Auch weiß ich darüber nicht ganz so bescheid.

Was die Startausrüstung angeht: klar geht die Freundin vor, ich hatte damals ein 114 mm Newton und auch ein 60 mm Achromaten (Als Achromaten bezeichnet man Objektive (also auch Teleskope), die aus Linsen verschiedener Glassorten zusammengesetzt sind um die Farbdispersion in den Griff zu bekommen, bau mal ein Teleskop mit einer Lupe als Objektiv und einer entsprechende einfachen Linse als Okular, dann ist alles schön Bunt, Linsen kann man sich nämlich aus vielen kleinen Prismen zusammengesetzt vorstellen). Als ich den 8-Zöller geholt habe wollte ich ein Leitrohr (Teleskop zum zielen auf einen Stern um bei der Langzeitbelichtung keine Enttäuschung zu erleben), bekommen habe ich eines, dass etwa meinem 60 mm Achromaten entsprach aber weniger gut als Leitrohr geeiget ist (also überflüssig), darum müsste es jetzt noch unbenutzt bei meiner Freundin sein, die vermutlich nur das Newton benutzen will. Ich denke mit Okularen sieht es schlecht aus, die bekommt meine Freundin alle, müsste ich mit ihr besprechen, sind sechs oder sieben, soviel braucht eine Person eigentlich nicht. Eine billige parallaktische Montierung (Metallding mit getrieben und so, kommt zwischen Teleskop und stativ, 'prallaktisch' bedeutet, dass man es so aufstellen kann, dass man nur an einer Achse drehen braucht um die Erddrehung auszugleichen) müsste hier auch noch rumfliegen. Normalerweise schmeiße ich alles weg, was ich nicht brauche - oder ich verschenke es, wenn ich das nicht übers Herz bringe. Das ist aber nur der Fall bei astronomischen Dingen und Computerteilen (hab' sogar noch den C64, aber eher aus Style, war ein ganz anderes Lebensgefühl damals, jaja).
Übrigens kann man auch aus alten oder billigen Tele-Objektiven ganz nette Teleskope basteln.

Wenn du mal sehen willst, was mit Astro-CCD-Kameras so drin ist kann ich Dir (wie schon Udo) die Gallery von SBIG empfehlen (der 'Image Calendar'): http://www.sbig.com/sbwhtmls/gallery.htm, auf jeden Fall sehenswert sind Juli 2003, Oktober 2004/3/2...ach verdammt, wirst Dich schon zurecht finden. Wohlgemerkt alles Aufnahmen von Amateuren mit nichtmal den größten Teleskopen, die Daten stehen ja dabei...achso, Fachchinesisch...wir helfen weiter :) .
Und auf meinem Homepagekeimling gibt es schon ein Bild von einer Nebelregion (man sieht sie nachts nicht, da sie zu lichtschwach ist, aber sie ist da, mehrere Male größer als der Vollmond). Bei mir auf TP hyp. und bei SBIG als CCD - heißt Nordamerikanebel oder auch NGC7000, der Pelikannebel gehört dazu.

Hu, ich hoffe ich hab' Dich jetzt nicht überfordert, bin einer von den Menschen, die immer gleich mit ihrem Wissen oder ihren Ansichten herausquellen und irgenwie kann ich mich nie kurz fassen. Schlimme Combo :eek: .

Viele Grüße und bis dann,
Hector42
 

DanGer

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hallo hector ^^

um deinen langen beitrag sorge dich nicht, wenn mich etwas genauso stark interessiert bin ich ähnlich gestrickt.. dann könnte ich stundenlang erzählen und muss direkt gebremst werden..

von pratchet hab ich nur "nur du kannst die menschheit retten" hier rumstehen, aber die scheibenwelt ist in planung, muss nur schauen das ich da auf ebay mal glück habe..oder booklooker.de

das mit der dunkelheit in kiel.. ja..nuja *g für mich ist es noch relativ dunkel, für bessere beobachtungsergebnisse sicherlich nichtmehr förderlich, aber das ist kein problem, hier gibts noch flecken wo die lichtverschmutzung eher gering ist, das hinkommen ist zwar problematisch, da führerschein und auto mangelware,aber wozu hat man freunde, und wenn nicht,der bus tuts auch.. weiss auch nur worum es dabei(lichtverschmutzung) geht, weil ich damals in kiel bei einem vortrag names "unendliche weiten" im kieler mediendom anwesend war.. und da darüber berichtet wurde..

hatte mich des weiteren bei ebay mal umgeschaut gestern was so angeboten wird in richtung teleskope, aber ich hab glaub ich nicht das geld für das 8" newton ;)

meinen c64 hab ich leider nichtmehr, der ging auf einem umzug verloren, steht nun wohl noch irgendwo rum:/ und die beiden 086er gleichen eher einem friedhof als allem andern..und da ich auch nichts wegwerfen kann was in die richtung geht, stehen hier 3 monitore und 2 pcs, der 2. ist mittlerweile 30 mal umgebaut weil immer irgendwas irgendwo abfällt.. und da ich letztens erst meinen 3. (k62 300) ausgeschlachtet hatte, aber mit den teilen die ich von nem kunden(hallo schwarzarbeit) bekomme wohl neu zusammensetzen kann, werd ich wohl bald mal schauen ob ein öffentlicher kindergarten ne spende will,incl kostenloser wartung..


digicam oder chemischer film ist also die frage, da ich mit meiner digicam bisher nur "landschaftsaufnahmen" gemacht hab, die nichtmal wirklich gut wurden, ist auch dieser bereich nicht sonderlich stark ausgeprägt, aber ich denke das mir da ein freund weiterhelfen kann der so einiges an ausrüstung hat und sicher auch mal ausleiht oder mich zumindest beraten kann was "überstürzte-ebay-einkäufe" angeht :)denke aber erstmal werde ich den ratschlag befolgen und mich in einfacher sternenkunde weiterbilden,damit ich überhaupt weiss was über mir so rumschwebt. leider ist das wissen aus der "grundschule" nichtmehr vorhanden..

ja..nu is mir grad der faden gerissen..also folgt wohl nach der schule heute abend dann ein weiterer beitrag *g (da hab ich immer viel zeit zum nachdenken)

also bis später
der peter.. äh.. nein..Dan ;)
 

Hector42

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Hi DanGer!

Musste den Artikel sogar noch um >147 Zeichen kürzen da er über 10 000 lang war :eek: .
Führerschein und Auto sind auch bei mir Magelware, ein passendes soziales Umfeld leider auch, bin mit den Freunden sehr wählerisch und die bisherigen sind zwar immernoch sehr gute Freunde, jetzt nur leider über ganz Deutschland verteilt. Offentliche Verkehrsmittel kommen für meine Fotografischen Exkursionen nicht in Frage (höchstens ein Fahrrad mit großem Bollerwagen) - das Zeug wiegt alles wohl mehr als 50 kg - 24 kg davon machen aber schon zwei kleine Autoakkus aus.
Wo Du das mit der Lichtverschmutzung her hast spielt ja keine Rolle, alleine das Du bei so einem Vortrag warst spricht schon für Dich ;) . Leuten, denen Astronomie und so völlig fremd ist drehe ich aber auch nicht den Hals um, ich bekomme dann nur immer einen Missionierungsdrang.
Schade, dass das Geld für einen 8-Zöller nicht reicht, aber viele (ich ja auch) haben mit dem berühmten 60 mm Refraktor (Refraktor = Linsenfernrohr - ich erklär lieber zu viel, als zu wenig :) ) angefangen. Als ich auf das 8" Newton umgestiegen bin wurde das Astrofeeling aber schon gehörig geboostet, vor Allem da ich mir mit der Zeit eine ziehmlich coole Computersteuerung geholt habe, die per schnellem Goto auch alles Mögliche anfahren kann. Hört sich luxoriös an und prahlerisch (hab schon mehrfach drüber erzählt) ist aber so nicht gemeint und für die Fotografie EXTREM hilfreich. Will bloß einen Eindruck vermittel und sagen dass es Spaß macht. Für manche ist das nix, Udo macht es auch anders - jedem das Seine. Ist ein bisschen doof jemandem von etwas vorzuschwärmen, was er vermutlich auch haben möchte in dem Wissen, dass das Geld nicht reicht...naja, ich habe es mit der Zeit auch alles zusammenbekommen, vieles allerdings durch Schenkungen und für den Rest gebe ich meinen letzten Cent aus.

werd ich wohl bald mal schauen ob ein öffentlicher kindergarten ne spende will,incl kostenloser wartung..
...offensichtlich sind wir hier alle ganz tolle spendable Menschen :D . Auf so eine Idee wäre ich nie gekommen, auch weil alles was schneller ist als 300 MHz bei mir für Seti oder Einstein@Home rechnet (Einstein@Home: verteiltes Rechnen für die neuen Gravitationswellendetektoren - eine ganz neu Art der Astronomie, einer von drei zur Zeit benutzten Detektoren steht weniger als 100 km von mir bei Hannover, die anderen sind in den USA, soll ich kurz erklären wi die Dinger Funktionieren oder kennst Du das Prinzip von Michelson-Interferometern?)

Ich denke wir sollten noch ein neues Thema aufmachen, sowas wie 'Einstieg in die Praktische Astronomie' aber eher im Bereich Beobachtung. Was meint Ihr? Freue mich auf heute abend, dann wird Udo sicher auch wieder was geschrieben haben (hab' schon Gewissensbisse, weil wir?/ich? in hier so ausschließe).

Viele Grüße und bis denn dann...
Hector42
 
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Udo_S

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Hi zusammen.
Nee Hector mach dir mal keine Sorgen, ich lese auch gerne mal mit.
Ja, ja der richtig Einstieg in die praktische Astronomie, da könnte man Bücher drüber schreiben. Bei mir war es der klassische 114/900mm Einsteigernewton auf einer parallaktischen Montierung. Die ersten Beobachtungsziele hauptsächlich Planeten, Mond und Sonne (Sonnenfilter!!!!) Hab eher sproadisch beobachtet. Als ich dann für mich entschlossen hatte, richtig in das Hobby einzusteigen, kam dann der 10" Schmidt-Newton. Durch das richtige "Einsteigen" kamen dann auch die Fragen wie Einnorden und Aufsuchen der Objekte nach Sternkarten auf mich zu, als ich das Begriffen hatte, zeigte mir auch der kleine Einsteiger die Deep Sky Objekte. :eek: Natürlich würde ich deswegen den 10" nicht wieder verkaufen. :D Was ich damit auch nur ausdrücken wollte, ohne Grundwissen tut man sich schwer.
Interessieren tut mich die Astronomie schon seit dem ich ein kleiner Junge war und diese Faszination ist geblieben, glaub deshalb könnte ich auch heute noch ohne Hilfsmittel nächtelang beobachten.
Ach ja um beim Thema zu bleiben. Mond und Planetenfotos mit der Digiknipse.
Hab mir eine simple Halterung gebastelt, mit welcher ich die Kamera hinterm Okular befestigen kann. Je nach Okular hat man halt verschiedene Vergrößerungen. Hab das auch mal ne zeitlang analog probiert, die Ergebnisse sind ungefähr gleich, nur mit dem Unterschied das es mit der Digiknipse nicht so aufwändig ist. Gutes Seeing braucht man aber in beiden Fällen. Motorisierte Nachführungen sind zwar nicht unbedingt Pflicht, erleichtern aber die Sache ungemein.
Bis Bald
CS Udo S
 

DanGer

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soo, zurück aus der schule kann ich nun endlich auch wieder was schreiben

zum thema newton und geld.. ja..das
8" Newton 200/1000 von Celestron ( mit Parabolspiegel!!!) komplett auf Montierung Astro 5 und incl. beleuchtetem Polsucher
liegt bei ca 600 euro..soviel krieg ich in nem monat überwiesen ;)

@hector
gut, das mit den öffentlichen verkehrsmitteln seh ich ein, du hast ja auch einiges mehr an equipment als ich anfangs haben werde.. z.b. die akkus würde ich ja nicht brauchen,da ich ja keine motorisierte nachführung "hätte" gg lass mich raten, 1 fürs nachführen direkt und 1 falls das andere ausfällt?
50kg geht doch noch.. solang du es nicht 35km tragen musst (jaja..da kommen meine 10 monate bummelwehr durch)allerdings stelle ich mir das auch sehr sperrig vor, also öpnv definitiv nicht geeignet *g
auch mit den gut gewählten freunden sind wir uns ähnlich.. ich habe so ca 3, wobei einer meine exfreundin ist und einer sich grad nicht meldet,hat anscheinend ne oberschenkelfraktur und wiedermal seine handyrechnung nicht bezahlt.. tsts..
zum thema einstein/seit@home..seti bin ich seit 5 jahren oder so dabei,einstein auch seit letztens,als ich dann den boincwechsel tat..daher ist mir auch das Prinzip von Michelson-Interferometern bekannt ..^
das mit dem neuen thema wär glaub ich keine so schlechte idee, wir kommen stark vom thema ab glaub ich teilweise ..*hüstel*

@ udo

gut, sonne ohne sonnenfilter... ungesund*aufschreib ;)
kleiner scherz, nein, das mit dem einsteigen wird bei mir wohl erstmal aufs theoretische hinauslaufen, ich hab mich heute mal mit "meiner" digicam beschäftigt, ist ne concord eyeq 2133z, hat sogar ne "nachtfoto-funktion mit langzeitbelichtung" ..ja nur schade das die nicht einstellbar ist, sondern ganze 5! sekunden langzeitbelichtet.. *g soviel zu dem thema..krieg ich damit überhaupt den mond richtig drauf? ;) das mit der motorisierten nachführung hab ich mir schon angeguckt auf andern seiten, ausgleich der erddrehung,eigentlich ne logische konsequenz auf die man aber nich unbedingt kommt als einsteiger *g

ja..soweit..irgendwas wollt ich noch fragen, habs aber schon wieder vergessen.. kopfschüttel.. alter mann ..
 

Hector42

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Hi!

Bei mir war's ganz ähnlich wie bei Udo, hab' auch schon damals kräftig gebastelt - war natürlich ein anderes Niveau als jetzt, aber dafür vermutlich 'kreativer' :) . Meine Konstrukte haben funktioniert, aber da sie immer überstürzt 'zusammengemacgyvert' waren haben sie nicht lange gehalten.
Der Wehrdienst ist ganz Haarscharf an mir vorübergegangen, jetzt bin ich 23 und somit neuerdings ausgeschieden für alles. Meine Psychische (naja, die Körperliche auch) Verfassung ist für nicht-Zivieldienst (für den die mich haben wollten) mittlerweile aber absolut unpassend. Hätte also höchstwahrscheinlich nur Zivi machen brauchen. Sonst wäre es wohl ein absolutes Desaster (für beide Parteien) geworden :D .
Zwei Autoakkus deshalb, weil die Motoren bei 24V am ruhigsten laufen und ein Spannungswandler fast so teuer wie so ein Akku ist - dabei auch eine weitere Fehlerquelle darstellt (konstanter und besser als dierekt aus dem Akku bekommt man keinen Strom). Wenn ich nicht gerade fotografiere benutze ich auch nur einen oder ein viel kleineres Pack aus 2x 6 V Modellbau-Bleigelakkus a 6,6 Ah, reicht auch, wenn die temperaturen nicht zu niedrig sind, da macht machen die sehr schnell schlapp. Ist ja chemie drin (bin CTA) und die funktioniert naturgesetzäßig allgemein nur noch 1/2 bis 1/4 so gut pro 10 K kälter. Da ich aber meist gerne den Laptop mitschleppe kommt das kleine Pack selten zum Einsatz. Der Lappi ist dann am Autoakku mit Spannungswandler, da braucht man sich keine Gedanken um die Kapazität machen, es sei denn es wird WIRKLICK kalt.

Das mit dem BOINC-Wechsel finde ich müllig: meine insgesamt 3,3 GHz sind in einem kleinen Netzwerk abgekapselten Netzwerk arrangiert, einzige Ausnahme ist der 300 MHz Laptop, mit dem ich bis jetzt immer so 100 bis 200 Workunits zwischen zum meinem 'SetiGate'-Host schaufle. Bald kommt die Zwangsumschaltung, unter BOINC bleibt nur der Laptop zum rechnen (haha, 300 MHz), toller, fortschrittlicher Wechsel :rolleyes: .

Wie angedeutet kann man mit der Webcam-Astronmomie viele wissentlich stark unterbelichtete Bilder zu einem guten zusammenbekommen, die dabei typischerweise benutzten Belichtungszeiten sind viel kürzer als 5 Sekunden (Filmmodus). Um Einzelbilder von Mond und Planeten zu machen reichen 5 Sekunden massig aus, zumindest beim Mond. Kommt aber immer auch auf die Optik der Kamera an, ich habe Webcams gesehen mit einer Obektivlinse von 1 mm oder 'nem halben. Mal sehen was Udo meint, die Frage war ja auch eher an ihn gerichtet - ich hab' mich wieder einmischen müssen :eek: .

Ich schreibe was ich von den Angeboten halte und so weiter im neuen 'Astroeinstieg'-Thema unter Beobachtungen, auch wenn's erstmal um Geräte geht.


eher @ Udo:

Ist also eine Art selfmade-Projektionsadapter? Das ist aber so eine Kamera mit noch einem festen Objektiv dran oder?

Sag' mal, gibt es nicht Anti-Barlows (Shapley-Linsen, Bildfeldebner, Brennweitenverkürzer oder was es da alles für Synonyme gibt), die man an Newtons verwenden kann? Ich sehe immer welche für Schmidt-Cassegrains, Maksutovs und Refraktoren. (Das Selbstbauprojekt kann dank Karbon so groß ausgelegt werden, dass mir die Brennweite zu lang ist.) Das sollte doch bei Newtons nur ein Problem des Fokussierweges sein oder? Das wäre dann vermutlich nicht so schlimm, beim Selbstbau würde sich da sicher eine Speziallösung finden lassen. Es gibt Komakorrektoren mit Brennweitenverlängernung, perfekt wäre einer mit Brennweitenverkürzung. Aber mit all dem Zeug was ich da dran machen will (CCD-Kamera, und adaptive Optik) lassen sich die geforderten 55 mm zwischen Korrektor und Chip eh nicht einhalten. Vielleicht muss ich noch was anfertigen lassen...dabei stört mich glaube ich weniger der astronomische Preis als vielmehr die fehlende Erfahrung solcher Produzenten was so skurile Dinge wie Komakorrektoren angeht. Ich habe also angst teuren Müll in Auftrag zu geben.

Viele Grüße, hey wir betreiben jetzt multithreading...
Hector42
 
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Udo_S

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Hi zusammen
@Hector: Ja die Knipse ist mit festen Objektiv, sozusagen afokale Aufnahmen. Tja, Komakorrektoren, Reducer, Bildfeldebener gehört hab ich schon davon aber nichts von allem im Gebrauch. Nehme höchstens die Barlow wenn ich beim Einsteigernewton, mit der Spiegelreflexs nicht in den Fokus komme. Die Brennweite wird ja, durch die Krümmung deines Spiegels bestimmt. Dann einfach den Rest passend angebaut? Oder hab ich da was nicht begriffen? Ich muss mich da erstmal schlau machen.
@DanGer: Digicam. Die digitalen Spiegelreflexkameras mit der Möglichkeit der Langzeitbelichtung, werden wohl zur Zeit erstmal aus deinem Rahmen fallen.
Die kleinen Digiknipsen ( ich hab ne Olympus mju300) hält du einfach hinters Okular, stellst das Bild scharf und drückst den Auslöser. Das kann man auch an unmotorisierten Teleskopen machen und für erste Mond-und Planetenaufnahmen schon mal nicht schlecht. Meine Methode ist die, das ich die Kamera auf einer kleinen Holzplatte befestigt habe welche mit mittels Rohrschelle am Okular befestigt ist. Siehe hier: http://www.ds-src.de/4images/data/media/6/digiklemme.jpg damit entfällt das zittrige freihändige Halten der Kamera, da die Knipse auch einen Fernauslöser besitzt sind damit schon mal einige Fehlerquellen ausgeschieden.
Die Motorisierung ist kein Muß, erleichtert das Arbeiten dahingehend das die Objekte immer in der Mitte des Bildfeldes stehenbleiben.
Soweit zur Digicam. Bei weiteren Fragen, bitte melden.
CS Udo S
 

Hector42

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Hallo Udo!

Ja, doch, so hab' ich es gemacht und werde es wieder tun. Die vom Teleskop-Service sagen, dass die Intes-Spiegel eine Brennweitentoleranz von +-4 mm haben, das ist ja sehr gut. So kann ich das Teleskop auch ohne Spiegel Bauen und während der Bauzeit schonmal sparen. Die Spiegel gibt's da schon so lange ich die kenne, dann hoffe ich einfach mal, dass sie in der Zeit auch nicht verschwinden.
Also die Komakorrektoren sind genormt. Für die (und ähnliches) gilt: 5,5 cm von der Bildebene ist der beste Platz. Eine adaptive optik passt leider nicht in diese Norm, darum kam ich auf die Idee einen (mehr oder weniger) festen Korrektor in den Okularauszug zu bauen. Man dürfte das Ding dann glaube ich auch 'Astrograf' nennen :) . Von Celestron gibt es ein Newton mit einer Korrekturlinse direkt vor dem Fangspiegel- hab' schon Teleskope gesehen, die eigentlich Kinoprojektive waren, aber sowas war mir neu. Mir ist Gestern noch aufgefallen, dass die adaptive Optik überhaut nicht unbedingt hinter den Korrektor muss (warum eigentlich nicht früher?), beweglicher Spiegel und Kamera kommunizieren doch miteinander. Die Kamera sagt 'beweg Dich in die Richtung' und der Spiegel tut es. Wenn der Referenzstern wieder da ist, wo er sein soll, sagt die Kamera einfach 'halt'. Man könnte so wohl alles Mögliche dazwischen setzen, sogar 'ne Barlow oder so...naja, lieber erstmal die von SBIG fragen, aber bis die CCD-Ausrüstung an der Reihe ist...........trallalaaa~. Wer weiß, ob's das dann alles noch so gibt wie ich mir das vorstellen - muss mich beeilen :D .
Ein fester Beobachtungsstandort wäre ratsam, muss aber nicht sein, denke ich. Der Tubus wird zerlegbar werden und die Ausrüstung wiegt durch die Umstellung von 8 auf 16 Zoll (dank Karbon) auch nur 20 % mehr.
Apropos: Das Teil sollte Fotofertig so 20 kg auf die Waage bringen, für die normale EQ-6 ist das visuell in Ordnung, nicht wahr (oder fällt die dann schon auseinander)? Weißt Du, ob das fotografisch mit den besseren Lagern machbar ist? Müsste doch, aber lieber fragen und sicher gehen, 'ne ganz neue Montierung wollte ich eigentlich nicht noch, nur weil die Rechnung nicht aufgegangen ist.
...ich könnte ja einfach mal die EQ-6 mit dem 8-Zöller drauf irgendwie zusätzlich belasten, so dass man sehen kann, ab wann sie was für Schwächen zeigt. Soll ja bei überbelastung anfangen zu rütteln, weil durch unintelligente konstruktion Kugellagerkugeln dann an der Lagerwand schrammen. (Hab' ich von den EQ-6 Tunig Anleitungen auf www.deepsky.de).

Viele Grüße und guten Himmel,
Hector42
 
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Udo_S

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Hi Hector
Da hast du dir ja was vorgenommen. Adaptive Optik, ich bin gespannt, glaub wenn du das fertig hast komm ich mir das mal anschauen. :)
Thema EQ6: Tja das einfachste wäre wenn du selbst da mal nachfragst, bin ja schließlich auch erst in der Probierphase. Möglichkeiten gibt es viele, hängt auch ein bisschen von deiner EQ ab. Eine stationäre Lösung währe wohl das beste.
Hatte gestern meinen 10" auf der Monti, naja es ging ziemlicher Wind und alles hat gezittert. Muss das mal ohne Wind probieren, gut war, das sich die Objekte wesentlich genauer nachgeführt wurden als bei der LXD 55.
Bis bald
CS Udo S
 

Hector42

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Hallo Udo,

domus mea domus tua es - komm wann immer Du lustig bist (wo auch immer ich dann wohne). Bei dem Projekt bin ich nur gerade auf ein kleines Problem gestoßen: Ich schwanke gerade zwischen Entäuschung und Euphorie, denn etwas habe ich nicht bedacht - die Gegengewichte: 20 kg Zuladung scheinen auch bei einer normalen EQ-6 drin zu sein (hab' mal ein bisschen rumgeschaut), aber worauf bezieht sich das? 'Zuladung'...ja...will ich keine 90 cm lange Gegengewichtsstange einbauen bedeutet das die zusätzliche Anbringung von Gegengewichten (10 kg extra, also bei 20 kg Teleskop -> 30 kg mehr)! Geht man stillschweigend davon aus, dass 20 kg Zuladung auch 20 kg Teleskop bedeuten und das größere Gegengewicht erwähnt man nicht oder heißt 20 kg Zuladung , dass man 15 kg Teleskop und 5 kg extra Gegengewicht genommen hat :confused: . Die Frage stelle ich mir eigentlich schon lange, nur ausgerechnet jetzt, wo's drauf ankommt habe ich sie vergessen.
Hab' übrigens mal meine Hantelgewichte an die EQ-6 geknallt: Teleskopseitig waren es dann 16 kg und auf der Gegengewichtsstange 17,5 kg. Das entspricht einer Zuladung (zu einer original EQ-6 ohne Teleskop aber mit zwei Gegengewichten) von etwa 22 kg. Warum steht eigentlich nirgends eine Definition des Begriffes 'Zuladung?! Naja, jedenfalls hab' ich mir damit keinen Stern angeschaut (Gewitter), Geräusche macht sie jedenfalls keine schlimmen und der Motorstrom ist auch nicht ausgeufert. Das Geräusch in den Escap-Getrieben - so eine Art unrythmisches Klappern , hört sich für mich so an, als ob das die kleinen Metallzahnrädchen sind, die in ihrem Spiel hin und her schlagen - ist verschwunden. Vermutlich ist es genau das was ich denke und bei der höheren Belastung ist die Reibung so groß, das sie jetzt nicht mehr schlakkern. Hörte sich also besser an mit dem zusätzlichen Gewicht. Bei dem Preis hätten die aber auch eine Schrägverzahnung haben können (haben sie nicht, kann man sehen).

Viele Grüße,
Hector42
 
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Udo_S

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Hi Hector
Also so wie ich das verstanden habe zählen die Gegengewichte nicht zur Zuladung. Sollte also gehen, hab den ganzen Abend überlegt, was würde ich machen wenn ich einen ultraleichten 16" zur Astrografie einsetzen könnte.
Ich denke die EQ6 wäre da nur eine Übergangslösung. Früher oder später, wirst du wohl über einen Sternwartenbau mit stationärer Montiernung nachdenken. Hatte neulich Gelegenheit, einen Sterngucker in der weitern Umbegebung einen Besuch abzustatten, (Kauf der Montageplatte) dieser hat sich im Garten so einen Traum wahrgemacht. Die Vorteile liegen klar auf der Hand, Dach auf, Rotlicht aus und losgeht's, die stationäre Monti saß bombenfest auf der Betonsäule. Die Handhabung der 16" muss du ja auch im Auge behalten, auch wenn er leicht ist, ist eine Konstuktion die etwa einen halben Meter Durchmesser hat nicht gerade leicht zu händeln. Klar das du jetzt nicht sofort eine Sternwarte bauen kannst, auch eine feste Montierung wird wohl nicht drin sein, ich würde aber sowas im Hinterkopf behalten, wenn ich mit einem 16" Astrografie betreiben möchte und die Ausgaben für die EQ gut überlegen.
Apropos Ausgaben bei meinem ersten Testlauf mit dem 10" ist mir aufgefallen das dieser durch Wind oder Berührung doch schon recht heftig zittert. Glaub da wird ne neue Prismenschiene fällig, die orginale wirkt nicht so stabil. Außerdem muß ich mir für die Montageplatte noch zwei Prismenklemmen kaufen, da diese nicht mit dabei waren. Schätze mal da gehen wieder einige Eu drauf, das Zubehör ist ja nicht billig. In der Galerie von www.deepsky.de gibt es übrigens ein paar Mondbilder, die ich während des Probelauf gemacht habe. Nix besonderes, die Bedingungen waren wirklich mies (Wind, Schleierwolken) aber im Vergleich mit der LXD55 wirklich einfacher aufzunehmen.
Bis Bald
CS Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Hi Udo!

Na das ist ja eine gute Nachricht, da fällt mir glatt ein Stein vom Herzen :D . Testen werde ich das natürlich trotzdem, ich besitze nur nicht genug Hantelgewichte. Zur Gewichtsverbesserung könnte man auch wirklich eine neue Gegengewichtsstange einbauen. Wegen der Schwingungen soll man zwar lieber kürzer und schwerer bevorzugen, aber wenn ich plötzlich eine 18 mm Stange aus HSS Stahl auf der Straße finde...
Spaß bei Seite, der SBIG Typ hat auch gemeint, dass die zwei wichtigsten Dinge eine gute Montierung und eine permanente Aufstellung sind. Letzteres ist geplant, aber momentan nicht denkbar, ersteres ist in Arbeit :) - ich mutmaße einfach mal, dass eine Power-EQ6 so gut werden kann, wie einer der 'guten' Montierungen. Mit dem guten Schneckentrieb und so weiter, sprachen die bei www.deepsky.de ja auch von plus minus ein paar Bogensekunden. Aber auch gerade eine Wabbelmontierung würde natürlich von einer adaptiven Optik profitieren. Zur not mache ich das Ding doch lieber etwas kleiner, ich vermisse nur die optimale Wahl: von Intes gibt es einen 16" f/5 und f/4,5, einen 15" f/5 und dann schon einen 12" f/4,5 oder f/5. Die englischen Leichtbauspiegel sind zwar etwas leichter und es gibt sie auch in etwa 14" aber die haben halt keine Intes-Qualität. Bin mir auch noch nicht sicher ob f/5 oder f/4,5, ersteres liefert natürlich ein etwas besseres Bild. Langsam wird mir aber der 15" f/5 symphathisch.
Ich kenne auch Leute mit Sternwarte, einer hat eine Rolldachhütte, die selfmade ist und wohl kaum was gekostet hat, der andere hatte eine Monster-Sternwarte mit C-14 und 5m-Kuppel auf dem dach. War ein wohlhabender Optiker - bis er an Kehlkopfkrebs verstarb...hat zuviel gequalmt der Gute :( . Jeder, mit einer Sternwarte berichtet das gleiche: man ist viel produktiver, da man viel mehr beobachtet, klar, wenn man gleich an's Werk gehen kann. Das Aufbauen nervt mich schon ziehmlich.
Ich hatte eigentlich vor gerade diese EQ-6 als zukünftige stationäre Monierung zu benutzen und mir später noch einen kleinen Fluorit-Apochromaten für die alte Vixen NP zu zulegen (für Reisen). Wenn sich die EQ-6 gut macht, warum nicht? Ich würde wie gesagt auch Größenabstriche machen wenn nötig. Ich hätte übrigens auch schon längst eine Sternwarte gebaut, wenn nicht das Grundstück dazu fehlen würde. Unseres ist schon zu bebaut und außerdem nicht gerade die erste Wahl. Ist eher eine Frage der Lebensumstände als des Geldes, denke ich. Das mit dem Händeln ist klar, die Größe ist schon nicht ohne. Da der Tubus so leicht ist wird der Schwerpunkt nur max. 55 cm vom hinteren Tubusende entfernt sein (bei >170 cm gesamt), der Okularauszug ist dann irgendwo zwischen den Sternen zu suchen, auch bei niedrigem Stativ. Ich habe schon versucht mir das Ding möglichst gut vorzustellen...es ist ungewohnt groß und die Rohre wirken doch recht klein, aber das ist subjektiv, ich bin zwar von der Stabilität nicht 100%ig überzeugt, aber alles was ich gebaut habe ist bis jetzt immer prinzipiell überstabil gewesen, das müsste also in Ordnung gehen, auch wenn es mir knapp vorkommt.
Du hast also so eine profilierte Primenschiene oder wie? Irgenwoher hatte ich eine zweite, massive bekommen, die benutze ich jetzt - die andere ist zersägt (naja, nur 4 cm kürzer). Tja, stimmt, kostet alles Geld, ist dafür aber auch stabil und einfach.
Die Mondbilder sind zumindest von meinem Standpukt aus in Ordnung. Das bekommst Du toller hin als ich, Nr. 11 finde ich eigentlich schon ziehmlich toll, wegen der vielen Details. Ich nehme an da machen sich auch meine fehlenden 2 Zoll und die Schmidtplatte bemerkbar. Hab' auch nie viel auf den Mond gegeben, letztens war der aber ganz hübsch, kleine Sichel und der unbeleuchtete Rest war total gut sichtbar. War für mich schon interessant, da ja kaum Erfahrung mit dem Mond. Wollte übrigens noch Deine 7-Bilder-pro-Nacht-Leistung würdigen, auch bei Deinen vergleichsweise kurzen Belichtungszeiten ist das nicht übel, von so einer Routine bin ich noch etwas entfernt, mein 3h Foto ist nicht das selbe (naja, gut, es ist auch nicht miteinander vergleichbar, glaube ich).
In einer Sternwarte sollte die EQ-6 nicht mehr so zittern...gibt ja keinen Wind.

Viele Grüße,
Hector 42
 

Udo_S

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Hi Hector
Freut mich das dir die Mondbilder gefallen. :) Die Verbesserungen hinsichtlich der Qualität sind klar der besseren Montierung der EQ6 zu verdanken. Die anvisierten Objekte bleiben wie angenagelt im Zentrum des Bildfeldes und kein montierungsseitiges Zittern, bin gespannt was rauskommt wenn die Bedingungen mal passen.
Den Sterngucker den ich besuchte, hat sich für seine Sternwarte eine Gemini Monti gegönnt. Schon rein optisch machte sie einen besseren und stabileren Eindruck als die EQ. Ist halt einfach durchdachter das Teil und genauer gearbeitet. Ich meine konstruktiv bestehende Schwächen der EQ kann man leider nicht wegbasteln. Allerdings will ich dir deine Monti nicht mies machen, schließlich hab ich sie mir auch gekauft, weil ich ein ausbaufähiges System wollte, das meine Wünsche erfüllt ohne gleich mein Sparschwein zu töten.
Willst du später eigentlich dein Teleskop alleine Aufbauen? Stelle ich mir bei der Länge und Durchmesser nicht einfach vor.
Möchtest du dein Teleskop auch visuell nutzen oder baust du die Kamera gleich in den Primärfokus? Wäre ja ne coole Sache.
Ja, ist eine profilierte Prismenschiene, hab auch ne' massive die klemmt aber unter der Fotoplattform, die ist mir auch etwas kurz, wollte mir eine längere holen sollte sich ja positiv auswirken.
Die Bilderrate ist wirklich nicht vergleichbar, irgendwie setzt man sich auch ganz schön unter Druck da ich ja nicht Monate bis zum Entwickeln warten will und nur einen halben Film belichten ist mir bei 10€ Filmen zu teuer ;)
Wen man einmal im Rythmus ist geht das schon, allerdings läßt gegen Ende schon die Konzentration nach. Ehrlich 3 Stunden das wäre mir zu lang.
Lese auch dein Eigenbauprojekt mit, da fällt mir nur keine richtige Antwort ein, hab ja diesbezüglich noch keine Erfahrungen :eek:
Bis bald
CS Udo S
 

Hector42

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Hi Udo!

Habe gerade die EQ-6 mit 20 kg auf der einen Seite (Teleskop mit Autoakku) und 20 kg auf der anderen Seite (originalgewichte und 4x 2,5 kg Hantelscheiben) getestet und für sehr ok befunden. Darf ich in diesem Sinne nochmal mal fragen, was da bei Dir so drauf ist (also auch die Gewichte, meine ich), Du sprichst ja schon sehr positiv von 'angenagelt'? Also, die Getriebe sind lauter geworden (irreversibel :confused: , ist aber nix schlimmes denke ich, die habe ich nie wirklich leise und weich bekommen) und bei der Belastung war sie doch etwas empfindlich. Nicht so schlimm wie bei einer Tschibo-Montierung, aber 'Wind' ist jetzt ein Feind geworden. Berühren durfte man, das typische Wackeln beim Scharfstellen habe ich nicht als störender empfunden als vorher, war also gut - bei stärkeren Stubsern brauchte sie dann doch etwa 4 s um sich einzupendeln - finde ich aber ok. Wenn also kein richtiger Wind weht und man das Teil nicht anstubst (sollte man bei der Astrofotografie ja so wie so nicht), dann sollte das genau so gut nachführen, wie vorher. Tollerweise gab es noch nicht einmal ein Nachschwingen bei Benutzung der schnelleren Geschwindigkeiten und im Guide-Modus schon gar nicht. Guidefeeling wie vorher :D .
Schön, dass es bei Dir auch so gut klappt, bin auch gespannt auf Deine kommenden Fotos ;) .
Ja, die Gemini...die war bei meine Überlegungen zur Anschaffung einer etwas größeren Montierung auch ganz vorn mit dabei (eigentlich der Favorit), es wäre aber leider wirklich zu dreist gegenüber meinen damaligen Sponsoren gewesen. Klar, ich bin eigentlich ganz besonders ein Freund von durchdachten Dingen, davon gibt es in unserer Zeit kaum noch welche - und es werden immer weniger! Mit der Anschaffung der EQ-6 habe ich eigentlich meine Prinzipien als Perfektionist verraten, aber besser 'ne EQ-6 mit 8-Zöller, als 'ne NP mit 'Tschibo'. Und: keine Angst, mies machen geht nicht, ich weiß ja schon dass das Ding mies ist, ich komme damit nur anscheinend sehr gut klar (im Sinne von "ich kann's ausgleichen"). Ich habe nochmal mit dem SBIG Typen gemailt, der meint, dass die meisten Leute die adaptive Optik erher einsetzen, um die Montierungsfehler zu beheben, ist halt besser, als die ganze Monti per Motoren in Bewegung zu setzen. Das Seeing soll es nicht so sehr beeinflussen.
Ich habe heute viel rumgerechnet mit Gegengewichten und Drehmomenten und bin zu dem Schluss gekommen den 15" f/5 Spiegel zu nehmen (kommst Du mich dann trotzdem besuchen *hundeblick*), die kleine Gewichtsersparnis und die etwas kleinere Konstruktion führen zu einem viel kleineren Drehmoment (88 % von dem bei 16"). Bei 16" wäre es kaum möglich gewesen das Teil auszubalancieren, man hätte mindestens 30 kg Eisengegengewichte auf der Originalstange Gebraucht, mindestens , aber für mehr ist gar kein Platz. Auch bei dem 15" muss ich ein bisschen trixen, denn da liegt das gleiche Problem vor. Die Lösung: selbstgegossene Bleigewichte, die eine Gewichtsreduzierung bieten, da sie mehr Masse am Ende der Stange konzentieren und so die etwa 19 kg Teleskopgewicht mit 22,1 kg ausbalancieren (2x 8,5 kg Blei und 1x 5,1 kg original Eisen). Wenn das geht kann ich immernoch probieren, ob mehr Masse näher an der Achse die Monti verbessert. Die Gewichte will ich mittels Gipsformen von den Eisengewichten abgießen, sowas habe ich im Kleinen schonmal gemacht. Eine Bleiquelle habe ich vermutlich auch schon.
Nun zum Fokus: hätte zwar schon Style mit 'ner festen Kamera, aber das geht so wirklich nicht - aus tausend Gründen. Auch wenn das Teleskop 'steif' ist, so wird es doch um einige zig Mikrometer arbeiten. Nicht bei einer Belichtung, aber von Extrempositon zur anderen Extremposition. Und dann das Zubehör, das will man ja auch mal wechseln, vielleicht 'ne Barlow oder so, Filter von verschiedenen Herstellern (verschiedener Stärken) und so weiter. Und um den anderen Punkt zu beantworten: ja heiliges Blechle, klar will ich mal durch meinen eigenen 15-Zöller schauen :) . Das Ding braucht in jedem Fall einen Okularauszug, auch wenn es in ertser Linie für die Fotografie gedacht ist. Anfangs habe ich damit gerechnet, dass ich mehrere Positionen für den Auszug anlegen muss, schlimmstenfalls eine für Visuell, eine für die CCD-Kamera und eine für die CCD-Kamera plus adaptive Optik. Sieht aber so aus als könnte man SLR-Kamera, CCD-Kamera und CCD-Kamera mit gerade in der Entwicklung befindlichen kleineren adaptiven Optik an einem Okularauszug mit 6 cm Fokussierweg benutzen - bei visuell weiß ich's noch nicht. Letzterer soll auch ein nobles Teil werden, das muss auch so sein, denn der könnte vielleicht schonmal >2 kg Ladung abbekommen und dabei soll er noch fein laufen. Der soll übrigens genau in Richtung Montierung zeigen, vermindert das Drehmoment relativ stark, wird immerhin mit 2,5 kg gerechnet (diese positive Begebenheit habe ich oben noch nicht eingerechnet). Visuell wäre dann ein Zenithspiegel gut, mal sehen, wie das mit dem Fokus passt. Der Komakorrektor stellt ein kleines Problem dar, der muss mit, aber mit der CCD und der adaptiven Optik sieht das schlecht aus, muss dann vielleicht wirklich einen extra Korrektor in den Okularauszug setzen. Ohne adaptive optik müsste es gehen, man bräuchte nur eine T-verlängerung von ca. 32 mm. Wird schon werden.
Vom Händling wird das schon eine Herausforderung, ich werde das Teil wohl auch doch nicht zerlegbar machen sondern alles mit Harz kleben. Einer Klemmung mit Schrauben traue ich nicht, da das Material eine sehr geringe Reibung besitzt und rutschen könnte, bis die Schrauben es halten und es soll ja flächig geklemmt werden und außerdem eben nicht rutschen: Es darf sich nichtmal einen Millimeterbruchteil gegeneinander verschieben, dann wäre alles wabbelig. Die Bohrungen für die Schrauben würden auch das Material schwächen. Ich geh' lieber auf nummer Sicher, auszutauschen wird da später schlecht was sein, wenn man alles klebt. Das ist der Nachteil, der Vorteil ist, dass es leicht und sehr fest ist (entgegen der allgemeinen Meinung zum Kleben). Zum Auf und Abbauen könnte ich immernoch die Hauptspiegelzelle ein- und ausbauen, damit hätte man dann etwa 2x 10 kg statt 1x 20 kg, man müsste aber immer danach justieren (seit unserem Gespräch darüber dauert das aber nicht mehr lange). Ich denke schon lange über einen Schrebergarten als 'Kommandozentrale' nach, aber selbst wenn man nicht in deren Verein muss, muss man sich um die Pflanzen Kümmern (die Freundin macht das sehr gern), die kann man sich aber nicht wirklich aussuchen, da gibt es viele Vorschriften, was da wachsen darf und viel bleibt nicht übrig (langweilig). Zudem mutmaße ich mal dass das fast alles Spießer sind, die einen ganz komisch angucken und wollen, das dieser 'bunte Hund' Astronom, nicht mehr ihr Gemeinschaftsbild stört. So etwas habe ich schonmal erlebt. Außerdem dar man da wohl keine Sternwarte bauen. Ich bräuchte ja nur ein kleines Grundstück, dann steht da ratz fatz 'ne Rolldachhütte oder so.
Eine neue Prismenschiene bräuchte ich dann auch, die alte massive ist nur 20 cm lang, das ist mir ein bisschen zu kurz, um die enormen Kräfte abzufangen, die an dieser Stelle etstehen. Das Gewicht habe ich noch nicht berücksichtigt, dürfte nicht unerheblich sein, hat aber einen relativ kurzen Hebelarm und verursacht so nicht allzuviel Drehmoment, was mehr Gegengewicht fordern würde. Ob sich eine längere bei Dir positiv auswirkt kann ich nicht sagen, wenn sie seitlich kippt, dann ist die Länge egal, wenn der Weg zwischen Deinen Rohrschellen das Problem ist, dann ist 'ne längere natürlich prächtig.
Nett, dass Du auch beim 'Eigenbau' mitliest. Sonst habe ich noch das Gefühl ich mache diese Ein-Mann-Show umsonst, weil's keinen interessiert - naja, ich laber ja auch immer etwas mehr. Vielleicht stolpert ja irgendwann mal wer drüber. Ich sehe das momentan dann eher als realtime Dokumentation. Ob's sinnvoll ist weiß ich nicht. Aber mach Dir mal keine Sorgen über Deine nicht-Antworten, ich verlange ja auch nicht, dass jeder schonmal derartig gebastelt hat, das ist ja selber erst mein zweites richtiges Projekt, viel Erfahrung habe ich auch durch viele kleine Basteleien bekommen, aus denen nicht viel geworden ist (nicht dass sie nicht funktioniert hätten :) , aber es waren eben eher sinnlose Basteleien - um ihrer selbst willen).

So, ist spät, noch 10 Vokabeln für's gute Gewissen und ab ins Bett, von Teleskopen usw. träumen.

Ciao,
Hector42
 
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Hector42

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Hallo Udo!

Das M97 Bild ist ganz nett geworden, man sieht die Augen der Eule ganz deutlich, M108 ist auch ganz gut dabei - trotz Filter! Soll ich den Filter auch mal bei Galaxien einsetzen, was meinst Du, Udo??? Hab' testmäßig erstmal bei f = 800 mm, f/4 geknipst - 30 min. Hätte nicht gedacht, dass M97 (und M108!) mit H-alpha Filter so gut geht, so ein planetarischer Nebel hat ja auch noch mehr, bei anderen Wellenlängen leuchtende, Elemente - der Filter war aber wirklich drauf!
Allerdings habe ich auf den neuen Bildern (die mit dem neuen Tubus gemachten) immer einen Bereich starken Streulichtes drauf. Das ist wohl der Nachteil bei so einem Gitterrohrtubus, besonders wenn er aus Alu und nicht lackiert ist. Mir drängt sich auch der Verdacht auf, dass Licht von hinten durch den Sucher in die Kamera fällt - ist ja auch alles von den Laternen schön beleuchtet. Werde irgendwas davorkleben. Die Nikon F3 hat eine interne Klappe für sowas, mein Erzeuger sieht das aber nicht so gern, wenn ich diese Kamera benutze. Bei der Entwicklung ist auch etwas nicht ganz glatt gelaufen, jetzt ist das Bild ein bisschen fleckig.
Was das Eigenbauprojekt angeht: mit 3 solcher Bleigewichte wäre ein 16-Zöller schon auszubalancieren, es wären aber insgesamt >5kg mehr auf der EQ-6 als beim 15-Zöller und ich weiß nicht, ob ich das will. Was soll ich nur tun :confused: ?

Viele Grüße,
Hector42
 
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Udo_S

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Hi Hector
Tschuldigung schon mal im vorraus, hab heute wieder nur kurz Zeit um ins Net zu schauen.
Gewichte: Der 10"SN wiegt so um die 14,5 kg, Gegengewichte habe ich dafür eigentlich 3mal 4,5kg der LXD55 Monti dazu noch 2mal 4,5kg von der EQ6, brauchen tue ich aber nur die 3mal 4,5kg. Gestern hab ich auch etwas experimentiert und 4mal 4,5 kg drangehängt und dafür einen kürzeren Hebel zu erhalten. Fazit: Wenn man die Monti nicht berührt, habe ich es für gleich befunden. Kommt man aber an die Gegengewichtsstange ist der kürzer Hebel besser. Bringt aber mehr Gewicht und wenn irgendwas am Motor unsauber läuft könnte das wieder zu einem Zittern führen. Auch sämtliche Berührungen des Teleskops bei hoher Vergrößerung machte das Zittern deutlich. Glaub ich brauch einen Fokussiermotor am OAZ. :eek:
Bleigewichte, naja Bleioxid ist nicht gerade gesundheitsfördernd, mir währe das nix. Da Lieber versuchen die Monti so leichtgängig wie möglich zu machen, um ein Zittern vorzubeugen, keinen Wind abwarten und bloss nicht drankommen.
Schön das dir die Bilder gelungen sind. Filter bei Galaxien machen glaub ich keinen Sinn, hab zumindest nicht anderslautendes gelesen, gesehen oder gehört.
Streulich ja das ist ärgerlich. Da braucht es wirklich nicht viel, hatte ja neulich auch Probleme bei meinen Dias, dabei hatte ich ne relativ lange Taukappe aus schwarzen Karton drauf, da hat es schon gereicht, wenn das Scheinwerferlicht kurz auf die Innenseite der Pappe fiel. :(
Auch bei meinen Mondbilder gibt es da Probleme wenn durch die Schmidtplatte irgendwelche Reflexionen das Bild hübsch violett einfärbt.
Licht ist wirklich nicht zu unterschätzen.
Mondbilder kommen demnächst, hat gestern wirklich Spass gemacht, hatte mir eine windstille Ecke gesucht und drauflos geknipst, leider ist der Mond durch fast Voll nicht mehr so Kontrastreich.
So muss leider wieder los.
Bis Bald
CS Udo S
 

Hector42

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Hallo Udo,

das mit der knappen Zeit macht doch nichts, ist zwar schade, aber es geht ja nicht anders. Internet ist ja nicht das Einzige im Leben ;) .
Hm, Du hast dann ja doch noch ne ganze Menge weniger Gewicht drauf, als ich haben werde...
Fokussiermotor? So schlimm? Wie gesagt fand ich das Fokussieren mit insgesamt 40 kg nicht besonders viel schlimmer (getestet mit 120 fach, vielleicht sollte ich bei 320 oder 640 fach testen).
Das mit dem Blei ist nicht so schlimm, gibt sogar noch Häuser mit trinkwasserleitungen aus Blei. Das heißt nicht, dass es einem gut tut. Bleioxid, welches, wie Du vermutlich schon richtig gedacht hast, nach einer Zeit an der Oberfläche entsteht, ist praktisch nicht Wasserlöslich. Damit ist es für die Moleküle auch beinahe unmöglich in den Körper einzudringen. Blei wird aus dem Körper zwar nur sehr langsam ausgeschieden, aber nicht garnicht, was bedeutet, dass man durchaus kleinere Mengen täglich zu sich nehmen kann (Alle chem. Elemente sind überall, glaubst Du mit Gemüse nimmst Du kein Radium zu Dir? ist ganz normal, schon seit Milliarden von Jahren). Das ist so wie mit dem Pökelsalz in der Salami (Natriumnitrit - schon ziehmlich giftig das Kram): es verursacht erst in bestimmten Mengen im Körper Probleme, bis diese Mengen erreicht sind ist es auch schon wieder ausgeschieden, wenn man nicht gerade einen Teelöffel auf einmal davon genießt...dann wechselt man erst die Farbe nach blau und gibt darauf besagten Löffel nämlich ab :D . In dem Sinne ist fast alles giftig - iss mal 1 kg 'ungiftiges' Kochsalz...NEIN, TU ES NICHT :eek: , :D ! Ganz anders sieht es mit krebserregenden Stoffen aus, die sollte man ganz vermeiden, da gibt es so eine Art 'Prozenthürde' nicht. Außerdem will ich keine ganz hässlichen, 'rohen' Bleigewichte da rumbaumeln haben, die werden natürlich auch angepinselt. Da Blei aber so weich ist, sollte man es nicht zu großen Belastungen aussetzen, dann wird es wieder hässlich.
Hab' auch noch nie gehört, dass Galaxien mit Filter besser werden, aber M108 war (für mich überraschend) drauf, da dachte ich mir, man könnte das Mondlicht wegfiltern, wenn man dann eben länger belichtet. Ist aber Müll: das Mondlicht kommt ja auch von der Sonne und die ist ein Stern, so wie die Sterne in M108 (z.B.). Galaxien würden also genau so stark abgeschwächt werden, wie das Mondlicht - hast also Recht, ist sinnlos.
Das Licht an der Pappe ist unschön, ja. Dass eine Schmidtplatte sowas böses tut wusste ich bis jetzt auch noch nicht, danke, werd' ich mir merken.
Der Wind hat sich gestern beim Fotografieren auch bei mir bemerkbar gemacht, nur ganz leicht, weil ich ja recht windgeschützt stehe. Als der Mond noch nicht ganz so voll war habe ich da einige hübsche Rillen entdeckt, neben der großen bekannten (kenn mich mit dem Mond nicht so aus und hatte auch keine Lust 'ne Karte rauszuholen) in der Nähe der dicken Krater (da ist auch ein Meer mit netten, großen Rücken in der Nähe) waren da, ich glaube, drei paralelle Riefen. Also mit einem ordentlichen Rohr gibt es auf dem Mond doch einigermaßen interessante Dinge zu entdecken :) .
Ich will dann auch mal die Homepage updaten, morgen oder so. M81, M97, M42 und der Rosettennebel sollen drauf, plus kleinere GUI arbeiten. Futter für's Augentier ;-) .
Da Aufnahmen ohne Filter hier bei mir anscheinend auch drin sind möchte ich dann mal ein paar Farbige machen, um dann mit den guten TP-Aufnahmen endlich ein einwandfreise Farbkomposit zu basteln. Welchen Film würdest Du mir für Galaxien denn empfehlen (für H-II ist's klar der Ektar 200 oder? Oder ist der Ektachrome besser?)?

Mach's gut...
Hector42
 

Udo_S

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Hi Hector
Endgültig zu Hause noch ne schnelle Antwort.
Für Nebel den Ektachrome 200 (chrome=dia; color=Farbnegativ) ist der Profifilm, ich nehme den Elitechrome 200 beide von Kodak. Der Elitechrome ist etwas billiger und nicht ganz so rotlastig. Für Galaxien ist der Fuji Provia 400F der Diafilm welcher zu empfehlen wäre, manchmal nehme ich auch den Fuji Sensia 400, weil günstiger und in der Probierphase es ja nicht immer die teuersten Filme sein müssen.
Mit dem Blei ist deine Sache aber sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt. ;)
Naja wenn das Projekt Fotografieren mit 10" steigen soll kämen dann nochmal knapp 6kg für Leitrohr, Kamera und Fotoplattform dazu. Denke wenn ich mal wieder Zeit genug habe und eine lange Schlechtwetterphase ansteht, werde ich mal das Fetten und den Lagertausch in Angriff nehmen, erstmal sehen wie weiteren Aufnahmen mit der Russentonne so laufen, hab mir da einiges vorgenommen.
Ja, ja der Mond eigentlich das detailreichste Objekt zum beobachten überhaupt. Hatte mir nämlich vorgenommen einen kompletten Rundumlauf des Trabanten zu dokumentieren, ist eine Lebensaufgabe ;)
So morgen früh klingelt der Wecker wieder zeitig.
Bis Bald
Udo S
 

Hector42

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Hallo Udo!

Ja, ich glaube vom Elitechrome hatte ich mir mal einen zum probieren gekauft, keine Ahnung was damit geschehen ist :confused: . Wenn der nicht so rotlastig ist, ist er denn dann auch so schnell? Beim Ektachrome liegt das Geheimis ja wohl in der Rotschicht? Obwohl ein 200er ist der Bei Nebeln doch glaube ich unglaublich fix - fixer als ein normaler 400er, nicht?

Ich werd' Dir schon nicht verrecken :D , das Epoxidharz ist unausgehärtet ein ganz anderes Kaliber, das ist nämlich nachgewiesenermaßen Krebserregend. Vor 'nem Kaputten Handschuh habe ich schon eine gewisse Angst, die braucht man aber auch hier nicht zu haben. Wenn man damit ordentlich umgeht ist alles ok und es es ja nicht 'hochgradig krebserregend', man kann also später auch noch an Altersschwäche sterben, wenn der Handschuh mal kaputt gegangen ist, da kommt nur wieder ein bisschen mein Panikproblem durch. Gedanken über meinen hoffentlich baldigen Wohnort beunruhigen mich da auch noch eher, Dauerbelastungen sind viel schlimmer als einmal heftiger akuter Kontakt. Da wo ich hin will ist die Feistaubnorm auch schon zu 35. mal in diesem Jahr überschritten. Aber nicht überbewerten, das liegt auch daran, das sie vor Kurzem erst verschärft wurde - ist also fast logisch - ekelig ist es trotzdem, wenn man sich einen entspechenden Luftfilter ansieht. Ja, ich hör' ja schonwieder auf zu labern...

Also 6 kg ohne Gegengewichte vermute ich mal, das wären dann so 12 kg mit Gegengewichten...heh, damit wärst Du dann auch bei 40 kg, wie ich mit meinem Projekt...nur habe ich kein Leitrohr :( . Naja, sollte eigentlich auch nicht nötig sein, selbst bei Schmalbandfotografie wird der Nachführchip der SBIG noch schwächere Sterne nachführen können als ich am Leitrohr, würde ich mal sagen. Und wenn nicht, dann kommt halt noch eins drauf, wird ja dann auch nicht zusammenbrechen, die EQ-6. Der Kurzbauende Tschibo-Newton (eingebaute Barlow verlängert da irgendwas sehr kurzes auf f=1000mm) sollte gut gehen, bin ich es doch gewohnt mit D=60 mm nachzuführen. Aber das ist alles noch hypothetisch - schaun mer mal.

Ja, sowas wollte ich auch ganz am Anfang mal mit dem Mond machen, bis ich das dann auch festgestellt habe :rolleyes: .

Viele Grüße,
Hector42
 

Udo_S

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Hi Hector
Hab gerade eine für dich eine betrübliche Entdeckung gemacht http://forum.astronomie.de/phpapps/...21&page=0&view=collapsed&sb=5&o=&fpart=1&vc=1
Die Baulänge des Teleskopes könnte auf der EQ6 Probleme machen. :(
Hoffe du hast ne' Idee.
Noch mal zu den Filmen, die 200'er sollen die 400'er nach einer Weile sogar noch überholen, hab allerdings die Tipps auch nur aus dem Internet. Den Ektachrome 200 will ich auch mal testen, allerdings liegen im Kühlschrank noch einige Elitechrome die will ich erstmal abfotografieren.
Die Brennweite des Leitrohres sollte die Aufnahmebrennweite um das doppelte übersteigen. Ist allerdings nicht ganz einfach da immer Leitsterne zu finden. Geht mir zumindest bei dem 4,5" Newton so, bis jetzt ist es ja noch nicht so problematisch mit der Russentonne als Aufnahmeoptik. Aber der 10" :confused: da müsste ich ja noch ne Barlow reinhängen, das könnte bei GX'en manchmal knapp werden.
Bei www.deepsky.de in der Fotogalerie, müssten jetzt wieder ein paar Mondbilder zu sehen sein + ein Jupibild. Heute ist ja Vollmond, viel zu sehen oder fotografieren gibt es ja nicht, erst mal sehen ob ich noch aufbaue.
Was den Fokussiermotor angeht, richtig visuell hab ich ja am Mittwoch nicht beobachtet, sondern durch das Display der Kamera geschaut, das hat das gewackel eher noch verstärkt. Hab irgendwo mal ein Selbstbau gesehen, mal sehen. Muss mich eh erstmal mit der Kamera auseinandersetzen ob ich es schaffe den Autofokus abzustellen. Ich hab so das Gefühl als ob es da noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt.
Bin schon ziemlich auf deine Bilder gespannt.
Bis Bald
Udo S
 
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