Astrofotografie und Bildbearbeitung

Hector42

Registriertes Mitglied
Hi Udo!

Also was diese Angabe zu bedeuten hat kann ich nicht sagen, weder ich, noch mein Vater haben da eine Erleuchtung. Ich kann Dir nur mal wieder meine Meinung dazu sagen und die lautet: Es würde mich schon verwundern, wenn ein derartig großer Chip in der Kamera wäre (egal, wie man es nun dreht, 1/1,8 Zoll Diagonale oder Seitenlänge oder 1 Zoll mal 1,8 Zoll). Selbst in der 6 Megapixel-SLR vom Vater ist der Chip nur 16 mm x 24 mm groß. Und es würde nicht zu dieser Rechnung mit der Objektivbrennweite passen. Bei der Nikon geht die auf (Angabe: 1,5 * f(digiobj) entspricht Kleinbild): 36 mm / 24 mm = 1,5 / 1. Nachdem ich gerade noch ein bisschen gegoogelt habe bleibt mir auch nur zu glauben, dass das das Seitenverhältnis oder die Diagonale sein soll. Das wäre dann also ein riesen Chip, halte ich trotzdem nicht für unmöglich (in der Welt der Normalo-CCD-Kameras kenne ich mich nicht so sehr aus wie bei SBIG und Konsorten). Da entsteht nun allerdings ein riesen Fragezeichen bei der Frage zum Verhältnis von "Pseudobrennweite" und tatsächlicher Brennweite des Objektives von 114 / 23,4 welches eigentlich auch genau dem Verhältnis von KB- zu Chip-Format entsprechen sollte. Also wenn Du sicher bist, dass 23,4 mm 114 mm entsprechen, dann weiß ich auch nicht weiter...
...werde es aber im Hinterkopf behalten.

Dass das mit "Kamera samt Objektiv hinterm Okular" nicht so einfach ist, kann ich mir vorstellen. Ich habe eine Art "Stabilitätsfimmel", darum würde ich mich erst bei einem entsprechend riesigen Teleskop an soetwas trauen, mit fetten Schrauben und Dicken Rohren zur befestigung. Vermutlich ist meine Tubuskonstruktion immernoch fehlerhaft, war doch diese eine 3h-Aufnahme verschmiert. Könnte aber auch an der nicht eingescheinerten Montierung gelegen haben.
Dem Haupt-Okularauszug traue ich auch nicht so recht. Ist ein ganz normales Ding, nichts so tolles, wie Dein JMI. Ja, die JMIs habe ich für später auch schon im Auge, mein Favorit ist allerdings ein anderer. Für eine SBIG sollten die reichen, mit adaptiver Opik dazu könnten aber auch die an ihre Belastungsgrenze stoßen, aber an die will ich erstmal nicht denken, der SBIG-Typ meinte nämlich, die würde weniger die Luftunruhe, sondern eher die noch verbliebenen Montierungsfehler korregieren. Das wäre angesichts des ohnehin schon vorhandenen Selfguidings dann nun wirklich nur das i-Tüpfelchen.
Aus Plastik ist nur das Zeug vom Leitrohr, seitdem ich auf den enthusiastischen Verkäufer hörte, der da sagte: "Klar bekommt man für 70 € ein prima Leitrohr mit 1,25 Zoll-Auszug und für ein paar Euro mehr noch das passende Zenithprisma!" möchte ich mir so wenige Astroteile wie möglich kaufen. Lieber selber bauen, da weiß man, woran man ist. Von diesem f = 700 mm "Leitrohr" benutze ich nur den OAZ, habe die OAZs von diesem und dem schon vorhandenen f = 1000 mm Einsteiger ausgetauscht um das Fadenkreuzokular an die längere Brennweite zu bekommen (der Einsteiger hatte nur 1 Zoll und war wackelig, obwohl aus Metall). Zwei dazugebastelte schrauben klemmen den Plastik-OAZ und machen ihn anscheinend steif.

Öh, naja, wenn Du nicht mehr als 15 sek. Belichten kannst, dann sieht es mit dem OIII-Filter in der Tat etwas schlecht aus...

Ach, den Rechner 24 h rechnen zu lassen ist doch keine so große Leistung. Ich muss ja nichts machen außer Zuschauen. Da ich mein System auch immer schön fit halte und auch genügend RAM habe kann ich noch allerlei andere Sachen gleichzeitig machen: Die anderen Bilder bearbeiten, Texte für die Fernschule schreiben sogar CDs brennen..., nur während Computerspiele laufen bekommt das Dekonvolutionsprogramm keine Prozessorzeit mehr, also schränke ich mich da etwas ein, alles andere fällt nicht ins Gewicht. Die mir zur Verfügung stehenden Rechner laufen eigentlich immer und haben auch immer was zu tun: wenn es keine Dekonvolution ist, werden Seti-Workuntits berechnet. Letztens gab es ein kleines Problem, bei dem ich 80 berechnete Workunits verloren habe, das sind für die Rechner auch ziemlich genau 80 h Rechenzeit gewesen :mad: . Eines ist momentan aber doch anders: ich lasse die Computer auch nachts laufen, weil es mir zu riskant ist, den Rechner in den Ruhezustand zu versetzen. Obwohl ich sehr auf Fehlerfreiheit bedacht bin, konnte ich das Hochfahrproblem aus dem Ruhezustand noch nicht lösen und langsam nervt mich das ständige Neuinstallieren von Windows. Bei meinen ganzen "Projekten" und der vielen Software und Daten wird es auch immer unmöglicher (die ersten Fehler tauchen auf obwohl ich noch beim wiederherstellen des alten Zustandes bin!). Ich weiß nicht, wie oft ich Windows schon installiert habe, 100 mal? 200 mal? jedenfalls konnte ich die 25 stellige Registrierungsnummer mal auswendig :rolleyes:
Bin sehr sensibel und kann normalerweise auch mit Ohrstöpseln nicht schlafen, wenn ein Computer an ist.
Heute ist übrigens noch das zweite Bild dran, das dritte ist dann wohl morgen oder übermorgen fertig. Kann aber sein, dass ich all diese scharfgerechneten Bilder wieder lösche, kommt darauf an, was die anderen "Reihenfolgetests" ergeben. Das ist erst die ertse von 3 oder 4 Testphasen. Die anderen sollten aber viel schneller gehen.
So unglaublich viel schärfer, wie ich zuerst dachte sind sie doch nicht geworden, man merkt es zwar schon, aber die ganzen Details, die ich dort entdeckt habe gibt es eigentlich auch auf den anderen Bildern. Aber viele kleine Verbesserungen werden am Ende eine große...hoffentlich.
Habe die Aufnahme jetzt mit den Super-HighRes-SBIG-Aufnahme verglichen, meine Staubrüssel sind da nicht drauf. Also was man sich so alles einbilden kann...sie sehen aber immernoch so aus...
Diese SBIG-Aufnahmen habe ich Dir mal gemailt, aber vorsicht: nichts Für schwache Nerven. Ich neige ja nicht dazu Menschen zu "Idolisieren", aber der Typ, der diese Aufnahmen gemacht hat muss den Astrofotografen-Guru-Status schon weit hinter sich gelassen haben. Das Detailbild ist ja schon heftig, aber für das andere finde ich wirklich keine Worte. Ich hoffe soetwas bekomme ich auch irgendwann mal hin. Eigentlich bin ich von mir ja sehr überzeugt, aber das ist so krass, dass es sein könnte, dass ich das bei aller Mühe, auch bis zu meinem Ableben, nicht hinbekomme. Das wäre schade. Detailaufnahme: ST-10E an 7 " Refraktor (insg. 6000 sek), "Großfeld": ST-10XE an 105 mm ED-Refraktor, Mosaik aus 20 Bildern mit je 6 x 1800 sek., also 60 h insgesamt! Das ist ein echtes "Machwerk".

Naja, was die Bildbearbeitung angeht sind wir schon sehr konträr, ich treibe jeden erdenklichen Aufwand, um das letzte aus den Bildern herauszuholen und bin sicher kein "normaler" Bildbearbeiter. Ob es Dir das auch wert ist, muss Du wissen, freue mich jedenfalls wenn es Dich interessiert. Auch habe ich noch nie davon gehört, dass jemand sich die Mühe macht chemische Aufnahmen zu kalibrieren um sie anschließend mit Methoden zu bearbeiten, die für digitale Bilder gedacht sind :rolleyes: ...naja, wenn ich jetzt eine CCD hätte, würde ich trotzdem mal sehen, ob ihre Bilder nicht auch zu kalibrieren wären.
Dekonvolution gibt es beim Hubble zwar schon seit spätestens 1995 und auch bei SBIG ist die entsprechende Software enthalten, aber sonst scheint diese professionelle Art der Bildbearbeitung bei den Astroamateuren unbekannt zu sein...nach monatelanger Sucherei habe ich nur drei Freeware-Programme gefunden, die eine gebräuchliche Dekonvolution haben. Eines ist für Linux, das andere (IRIS!) kann es irgendwie nicht so doll, bleibt mir nur eines...und die Algorithmen sind immernoch von 1995.
Die heutige Generation von Algorithmen ist vieeel leistunsfähiger. Hab' auf einer Uni-Homepage einen Test ihres neuen Algorithmus' gesehen. Stell Dir unseren M51 vor (in 320 px x 320 px) jetzt machst Du meinetwegen eine Gaußsche Weichzeichnung von 50 bis 75 px Radius (!) drüber. Dieser Algorithmus würde das beinahe Fehlerfrei wieder zurückrechnen. Den unterschied zum Original habe ich nur bei direktem Vergleich sehen können. Das erscheint wirklich fast wie Magie...selbst mir. Leider kein Progamm zum runterladen. Der Algorithmus stand da zwar aufgeschrieben und ich hätte versucht mir selber ein Programm dafür zu schreiben, aber die einzigen Dinge die mir in diesen Formeln bekannt vorkamen waren das Summen- und das Integralzeichen...und ich bin in Mathe eigentlich nicht übel... aber das geht weit über das Abiturwissen hinaus - keinen Schimmer von dem Zeug.

Trotzdem finde ich deine Ausführungen total interessant, weil es mir zeigt was möglich ist.
Ehrlich, ich habe immer total Angst, dass ich Dich damit langweile. Aber um so besser. Versuche mich immer am Rande des möglich zu bewegen.

Außerdem puzzelt sich mein Gehirn aus den unterschiedlichen Informationen dann irgendwann ein Bild zusammen und hat es dann einmal Klick gemacht, funktioniert es auch.
Ah, hab' es bildlich vo mir, wie die verschiedenen Fragmente in Deinem Gehirn plötzlich miteinender verschmelzen und eine großartige Gesamtstruktur der Erleuchtung ergeben :D . Solche richtigen Aha-Erlebnisse habe ich nur selten, bei mir geht es meist wohl stetig und langsam zu.

Übrigens sehe ich mir Deine Ergebnisse natürlich sehr gerne an, immer her damit ;-)

Viele Grüße,
Hector42
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector
He, das waren ja wirklich faszinierende Sbig Bilder. Wenn ich einmal reich wär.
Schau mir auch ganz gerne mal die Profibilder an, nur so zum Spass. Es ist nicht so das ich sowas gleich und sofort für mich auch erreichen möchte. Mein Ziel ist eigentlich immer nur der nächste Schritt und ehrlich gesagt fürchte ich mich vor dem Tag, wo ich sage besser wird es nicht mehr. Denke das es dann irgendwann seinen Reiz verlieren könnte. Aber so wie es jetzt aussieht habe ich bis dahin noch ein bissel Zeit. ;)
Mit der CCD Größe bin ich auch nicht weiter gekommen, hatte aber auch heute kaum Zeit zum nachschauen. Die Brennweitenangaben habe ich aus der Betriebsanleitung, sollten also stimmen.
Solche Digiknipsenhalterungen kann man sich ja auch käuflich erwerben aber 40€ aufwärts ausgeben für etwas was ich mir fast umsonst selber basteln kann? Eigentlich könnte es ja ganz einfach sein. Das Objektiv direkt am Okularrand fest anliegen lassen, das geht wenn man vorsichtig ist. Hat aber das Problem das der Autofokus dann nicht mehr so kann wie er will. Ein paar Tests werde ich wohl noch machen.
Den OAZ habe ich mir damals angeschafft als ich auch Mond und Planeten analog ablichtete. Wenn beim fokussieren das Zielobjekt über die halbe Mattscheibe wandert macht das keinen Spass. Jetzt ist das kein Problem mehr.
Heute hab ich wieder im Fotofachgeschäft wegen der Diaselbstentwicklung angerufen. Der Fachmann war anwesend und so konnte ich schon mal Fragen loswerden. Dabei gab es eine schlechte und eine gute Antwort. Die Schlechte war das er mir das selber Entwickeln für Farbdia eigentlich ausgeredet hat. Die Chemie ist zu teuer und zu wenig lang haltbar für meine paar Filme.
Die Gute, in der weiteren Umgebung (45-50km) hat ein kleineres Fotolabor geöffnet, welches sich auch auf die Diaentwicklung spezialisiert hat. Er hat mir die Telefonnummer gegeben und so hatte ich gleich mal den Chef am Hörer. Dieser hat mir versichert das er auch halbe Filme entwickelt, mir notfalls auch den Film aus der Kamera holt, auch machen sie da Diaabzüge selbst. Klang jedenfalls alles sehr interessant. Werde das Angebot auf jedenfall testen. Zu Verdanken hab ich das Alles übrigens dem Motorsport. Vielleicht kennst du ja den "Sachsenring" und der Fotoladen verdankt seine Existenz der Nähe zur Rennstrecke, weil viele Pressefotografen und Hobbyknipser die Renner auf Dia bannen. Hat der Laden, so hofft der Besitzer, zu den Rennen gut zu tun. Hätte nie gedacht welche Bedeutung der Motorsport für das Hobby Astrografie hat.
Du kannst mir ruhigen Gewissens deine Ausführung zu den Bildbearbeitungsgeheimnissen schreiben, erwarte aber keine fachlichen Antworten. Im Großen und Ganzen weiss ich ja schon um was es geht. Dafür sind ja auch solche Foren gemacht.
So nu fällt mir nix mehr ein. Außer das es langsam aufklart. Blöde Frühschicht :( Naja ein paar Wolken sind noch und auch ziemlicher Wind.
Bis Bald
CS Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Hi Udo!

Ja, ich ich fürchte mich auch vor dem Tag, an dem es nicht mehr besser wird / ich nichts mehr dazulerne, vor allem, da er in meinem Weltbild keinen Platz hat. Falls ich dann doch mal auf ihn treffen sollte wird das sicher nicht lustig.
Hm, immer schön Schritt für Schritt, damit komme ich nur selten klar (keine Ahnung wieso), ich fange oft aus Begeisterung oder Laune mit einer Sache an, von der ich das Grundwissen garnicht habe und zäume so alles von hinten auf. Der Vorteil ist, dass ich ein bestimmtes Ergebnis erwarte und solange eine produktive Phase habe, bis ein annehmbares Ergebnis herauskommt. Der Nachteil ist, dass ich dann alles andere wichtige drumherum vergesse, an erster Stelle stehen da das Abi-Lernen und sogar das Essen. Ziehmlich kurzsichtig bzw. ungesund.

Dieses absolut coole Mosaik ist ja mit einem recht kleinen Instrument aufgenommen worden, ein 105 mm Refraktor ist nicht soooo ein riesen Ding. Ich kann mich immer nicht auf eine Richung festlegen, will aber auch nicht ein Allroundinstrument (also eines, was nichts nicht kann, aber auch nichts so richtig). An einen größeren (als 60 mm) Refraktor hatte ich ja früher schon gedacht, langsam wird es ein fester Bestandteil meines geplanten Astroweges. Aber leider denke ich dabei selten an das Geld, damit später genug vorhanden ist, sollte ich jetzt mal anfangen das überfällige Abi nachzuholen...

Naja, gut, ich habe bei der Okularprojektion automatisch an eine Halterung für meine alte Nikon gedacht, die ist ja etwas schwerer, vor allem mit Objektiv.
Ja, genau, die Sterne wandern beim Fokussieren über das halbe Bildfeld, schrecklich. Ok, ganz so schlimm ist es nicht, aber wenn man das Spiel bei 747 mm Brennweite auf der Mattscheibe noch gut sieht (und auch kwatschendes Fett hört) finde ich das unbefriedigend...dabei habe ich es sicher schon auf die Hälfte weggebastelt. Wie sollen sich denn so scharfe Bilder schießen lassen, nein, nein, wenn Digitalkameran dann auch neuen OAZ! Übrigens gibt es von Canon jetzt eine Version der 20D, die sozusagen extra für Astrofotografen gedacht ist. Die 20Da sieht zwar aus, wie eine normale SLR aber die Elektronik ist halt für längeres Belichten verbessert worden.

Die Chemie für Dias ist wiklich nicht billig, habe ich letztens auch erst gesehen. Sehr gut, das mit dem Fotogeschäft, da hast Du ja Glück. Denke das wäre eine gute Lösung. Ich wollte mal selbstentfernte Filmstreifen in Fotodöschen entwickeln lassen, diese "Spezialbehandlung" hätte dann 8 € gekostet :rolleyes: .
Vom Sachsenring habe ich schonmal gehört, so bedingt das Eine das Andere: Die Wissenschaften bringen den Menschen ja auch praktische Dinge, dazu sind sie ja da, aber viele Menschen sehen sowas nicht. Ok, dass die Forschung an Spinnen auch neuartige Kugelsichere Hemden lieferte ist ein schlechtes und eher militärisches Beispiel, aber Du weiß was ich meine. Ich kann es nur nicht haben wenn jemand eine Frage stellt nach dem Motto: "Und was bringt uns das, dass wir zum Mars fliegen? Gehen dadurch meine Hüneraugen weg?" aber ich schweife schonwieder ab.

Ich habe Fitswork etwas Unrecht getan, habe es wohl mit Avis (einem Fits-Betrachter) verwürfelt. Fitswork kann auch dekonvolutionieren, es hat nur bei mir nicht funktioniert, darauf habe ich mir die neuste Version runtergeladen aber noch nicht getestet. Das PSF-Schärfen (keine Ahnung, wo da der unterschied zur Dekonvolution ist) funktioniert zwar, aber die PSF (Point Spread Function - die Verschmierform, bei Astronomen kann man ganz einfach einen nicht gesättigten Stern der Aufnahme nehmen) bestimmt Fitswork irgendwie halbautomatisch, d.h. man kann einen Stern auswählen, aber die Auswahl wird vom Computer noch beschnitten, bei meinem Test wurden Teile der Funktion (= des Sternes) weggeschnitten, das ist natürlich nicht gerade optimal. Habe nochmal weiter nach solcher Software gesucht und auch etwas gefunden, aber sehr viele der Programme lassen überhauptkeine Angabe der PSF zu, sondern man kann oft nur versuchen seine Regenwürmerförmigen Sterne mit Einer Gauß- und Strichförmigen PSF zu schärfen. Ich finde das bringt es nicht, wäre ja als wollte man bei dem bekannten Kleinkinderpuzzle den blauen Würfel in das Loch für den grünen Zylinder stecken wollen. Ansonsten finde ich es nicht schlecht, aber ich benutze meist bestimmte Programme mit bestimmten Spezialitäten, an Fitswork habe ich bis jetzt keine Spezialität für mich gefunden.
Die Kommerzielle Mikroskopiesoftware ist in Sachen Dekonvolution schon viel weiter, in einer Gallery gibt es sogar einen Jupiter: http://www.aqi.com/image_gallery.asp?id=12
Hab' mir auch wieder Linux installiert um die entsprechenden Linux-Programme auch zu testen. Die kommen manchmal direkt von den universitären Abteilungen (hier Astronomie) und haben deshalb wohl am meisten drauf. Die Erfahrung, die ich mit dem letzten gemacht habe sind, dass "Fits" ein cooles Format ist: 32-bit Bilddaten, mehrere Bilder und Text und so weiter können als eine Datei gespeichert werden. Bei den Profis sieht das etwa so aus: Mache Tomogramme vom Gehirn mit einem Abstand von 1 mm, packe die in eine Fits-Datei, zusammen mit einer Tabelle, die die Position der Tomogramme angibt. Mit den entsprechenden Promgrammen können die Informationen dann einfach als 3D-Modell vom Gehirn angezeigt werden. Besser gesagt: die ganze Fits-Datei kann eigentlich schon als 3D-Model angesehen werden. Das ist wohl nur ein einfaches Beispiel, man kann natürlich auch mehr Dimensionen nehemen und ein ganz anders Problem. Fits-Dateien können also alles mögliche beinhalten.
Man könnte auch solche Mikrospischen 3D-Bilder nehemen (eigentlich das gleiche wie oben - auch nur Tomogramme) und sie 3D-Dekonvolutionieren. Wie schon angedeutet, die Profi-Mikroskopiker machen das schon länger.
Da ich eigentlich kaum noch spiele, habe ich mir überlegt Linux als primäres Betriebssystem zu benutzen. Ist ja alles umsonst, terabyteweise Software, eben auch hochwissenschaftliche (die Wissenschaftler benutzen auch eher Unix-Systeme (Linux ist eine Art davon) - die wissen halt, was gut ist). Man kann viel mehr machen, ist aber auch wesentlich Komplexer und komplizierter als Windows, wenn man das ausnutzen möchte. Kenne allerdings auch Leute, die nicht viel davon verstehen, sondern einfach nur eben Linux statt Windows haben. Solche Designs mit verschiedenen Fensterformen und so gab es schon in meiner ersten Linux-Version, das war zu PentiumII-Zeiten. Bei Windows kam das erst mit XP und dann auch viel simpler und gegen Geld pro Design :rolleyes: . Viele Software die ich benutze ist Freeware und viele davon widerum ist Software, die es auch für Linux gibt, oder sogar früher mal nur für Linux gedacht war. Also dürfte die Umstellung leicht fallen.

Naja, jetzt habe ich mal wieder mehr über Computer, als über Astronomie geschrieben. Man könnte aber auch die Message:"Wissenschaftliche Bildbearbeitung - unter Unix einfach besser!" da herauslesen, um mein Gewissen zu beruhigen.

Viele Grüße,
Hector42
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector
So nun wieder von mir mal was Neues.
Dein finaler M 27 ist wirklich der am Besten gelungene. Glückwunsch!!!
Er könnte nur meiner Meinung nach ein bissel Farbe vertragen. ;) Vielleicht lässt sich ja was beisteuern.
ich fange oft aus Begeisterung oder Laune mit einer Sache an, von der ich das Grundwissen garnicht habe und zäume so alles von hinten auf. Der Vorteil ist, dass ich ein bestimmtes Ergebnis erwarte und solange eine produktive Phase habe, bis ein annehmbares Ergebnis herauskommt.
Glaub, in diesem Punkt sind wir uns doch ähnlich.
Kleines Beispiel: Wollte heute meine Kamera zurück in ihren Koffer legen, da kam mir das Rubinar 90/500 in die Hände. Irgendwo hab ich gelesen das diese auch visuell mittels Adapter nutzbar zu machen wären. Spassenshalber ein Okular dahinter gehalten, okay so weit weg muss es gar nicht sein. Ein bisschen in meiner Altteilekiste gewühlt, da waren noch der alte Orginal OAZ des Schmidt Newton und ein altes EXA 500 Gehäuse. Außerdem fiel mir noch ein das ich einen M42 auf EXA Bajonettadapter übrig habe.
Also von der EXA die Bajonetthalterung abgeschraubt, die passte genau in das OAZ Reduzierstück 2" auf 1,25" (Glück muss man auch haben) Die 4 Halteschrauben des Bajonetts als Abstandshalter in die Bohrlöcher desselben wieder eingeklebt (Loctite). Die Bajonetthalterung ins Reduzierstück gepasst, den Kleber am Rand dazu und das 2" Verlängerungsrohr des OAZ eingeschraubt (nicht zu fest). Das Verlängerungsrohr am Reduzierstückrand abgeschnitten, jetzt hält das Gewinde des Rohres, die Bajonetthalterung in Position. Alles schon sauber blasen, dann den M42 auf EXA Bajonettadapter in die Halterung eindrehen. Fertig. Das M42 Gewinde passt auf die Russentonne und in die 1.25" Halterung das Okular eingesteckt, funktioniert sogar mit allen anderen M42 Objektiven. :)
Hab die letzten Tage ein wenig mit der Canon PS A80 experimentiert und zwar Panoramaaufnahmen. Sollte ne' kleine Übung werden für den Mond den ich ja auch als Panorama aufnehmen möchte. Die Kamera hat eine Funktion die das aufnehmen von Panoramas ziemlich erleichtert, sie zeigt im Vorschaudisplay immer noch das zu überlappende Stück des Vorherbildes an so das man das aktuelle Bild sehr genau anpassen kann. Nähte sind mir nur Aufgrund von unterschiedlichen Himmelsblau aufgefallen. Mal sehen wie ich das noch beheben kann.
Gestern waren hier auch kräftige Gewitter unterwegs. Leider waren die Blitze nur in Form von aufgehellten Wolken zu sehen, richtige Blitzkanäle waren eher die Ausnahme.
Leider hat mir die Frühschicht letzte Woche ein paar astronomische Gelegenheiten zu nichte gemacht. Aber Arbeit geht halt vor. Wollte gerne Mondfotos machen, dazu hätte ich aber spätesten gegen 3:00 Uhr aufstehen müssen, das hab ich nicht geschafft. :eek: Vielleicht nächste Woche.
Soweit erstmal
CS Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Hi Udo!

Kommt mir wie ein Ewigkeit vor, seit ich das letzte mal etwas geschrieben habe. Habe mich viel im parametrischen Hyperraum rumgetrieben und dort Planeten erkundet dazu seit neustem auch einen Versuch unternommen Animemäßige Bilder zu Zeichnen, naja, was heißt "Zeichnen"...mit Photoshop und der Maus halt. Hab' erstmal ohne Tutorials und so versucht ein Bild abzumalen, bis jetzt sieht es ganz gut aus, die Augen habe ich fast so hinbekommen, wie in der Vorlage und die ist schon außerordentlich Detailreich - hat mich selber erstaunt :D (ich hatte ja keine Ahnung, wie Genial Photoshop wirklich ist, diese Geschichte mit der Makroaufnahme und den 1000 Warhol-Farben ist nur die Spitze des Eisberges). Was das Ganze mit Astronomie zu tun hat? Eigentlich nicht viel aber was Du einmal darüber sagtest, dass man bei lägerer Betrachtung eines Nebels immer mehr erkennt ist auch mir wieder so ergangen, erst nach Stundenlanger Ergründung der Vorlage konnte ich Schatten und Highlights und so weiter getrennt wahrnehmen (ich meine überhaupt als solche wahrnehmen). Das Schlimme ist, dass, wenn ich hinter solche Sachen steige, sie sich damit auch ganz stark entzaubern. Wenn man ein Bild sieht - egal ob gemalt oder eine Astroaufnahme - wird es ja sofort vom Gehirn analysiert, ob man will oder nicht. Also aufgrund meiner Erfahrung werde ich immer sofort wissen, wenn ich ein H-alpha Bild von M27 vor der Nase habe. Dann werde ich denken "Och, ja, M27 in H-alpha, der Typ hätte aber wirklich etwas besser nachführen können." Ein interessierter Laie würde vielleicht denken "Ei, was ist dass denn, das sieht ja interessant aus...".

Farbe könnte der M27 wirklich noch gebrauchen, mal sehen, wie unsere Bilder werden. Den Film, wo meine drauf sind werde ich jedenfalls bald zum Entwickeln bringen, besonders viel erwarte ich mir davon aber nicht.

Hihi, ja, Dein Beispiel hätte genausogut auch mir passieren können - exakto! D.h. vor einigen Jahren habe ich mal etwas ganz ähnliches gemacht: Es ging auf Klassenfahrt mit 'nem mittleren Segelschiff, da dachte ich mir ich bräuchte etwas kleines zum Beobachten, irgendwie habe ich dann das Einsteigerzubehör an ein Revue Teleobjektiv bekommen und selbiges auf ein kleines Tisch-Fotostativ. Aber kein OAZ - Schiebefokussierung. Theoretisch wäre das auch mit anderen M42 Objektiven gegangen, aber ich hatte nur noch ein 50 mm und das hätte nicht sooo viel Sinn gemacht.
Deine Geschichte kommt mir wesentlich professioneller vor, mit 1 1/4 " OAZ. Coole Sache!
Apropos OAZ und Schiebefokussierung: beim Leitrohr lasse ich den Plastik-OAZ jetzt immer geklemmt und fokussiere lieber mit letzterer Technik, das geht wesentlich einfacher weil es viel weniger Spiel hat :rolleyes: .

Loctite ist, glaube ich, ein ziemlich geniales Zeug, hab' es noch nie selber ausprobiert, sollte ich aber vielleicht mal.

Diese Panorama-Funktion hört sich echt nützlich an, hoffe, dass es in der Astropraxis auch so gut klappt, wie es soll. Eigentlich dürfte sich das Himmelsblau doch auch nicht unterscheiden - Vignettierung, die bei der knalligen Farbe vielleicht schon bei ganz geringer Bildverschiebung zu erkennen ist??

Tjoa, das letzte Gewitter (vermutlich genau die Zelle, von der Du sprachst) war, was die Blitze angeht wirklich etwas komisch. Es hat zwar ständig geblitzt, auch recht hell, ich habe nur kaum einen gesehen. Also wohl alles hinter den Wolken. Nicht ganz alles, ich nehme an so 300 bis 500 Meter hinter mir ist einer eingeschlagen, ich war an dem Abend allgemein etwas Angststörungsmäßig drauf (überfressen) aber musste ja trotzdem mal nach dem Gewitter schauen. Naja, da hatte ich dann auch die unrationale Angst, dass mich bestimmt mindesten drei Blitze treffen werden, bevor ich "Aua" sagen kann und als es diesen fiesen Knall gab bin ich dann entgültig getürmt. Ich glaube wenn der Blitz in ein Haus dierekt neben mir eingeschlagen hätte, wäre ich trotzdem gestorben :rolleyes: . Wie Laut wäre das eigentlich? Ich meine, wie nah müsste man an einem Blitzschlag sein, damit man dadurch die Wirkung einer Blendgranate bekommt? Dieser laute Knall war jedenfalls gerade so noch nicht ohrenbetäubend.
Der Mensch kann offenbar schon recht schnell verwirrt werden, da fällt mir eine kleine Geschichte ein, bei der ich gebannt vor dem Computer saß, völlig in die Spielwelt versunken, es war Nacht und vielleicht auch Gewitter...weiß nicht mehr so genau, jedenfalls ist die Sicherung rausgeflogen, sofort war alles zappenduster und ich war wirklich absolut total Verwirrt. Erst nach einigen Sekunden ist mir klar geworden, dass ich in meinem Zimmer saß und dass es eben noch hell war, noch eine Weile später, dass ich gerade gespielt habe und dass vermutlich die Sicherung rausgeflogen ist. Das hat mich ziemlich beeindruckt, kein Lichtblitz, kein Knall, einfach nur auf einmal alles dunkel und leise und schon war ich mindestens 10 Sekunden lang völlig neben mir, ohne zu wissen, was war, was ist und was sein wird. Nein, ich konnte nichtmal diese Fragen stellen...

Die M57-Bilder sind doch nicht so schlecht, ok, ist wieder etwas verschmiert, aber den Nebel scheint das nicht so sonderlich zu interessieren. Was mir nur auffällt (verzeih mir die Kritik ;) ), ist, dass die Nebel mit der Digikamera auch nicht unbedingt viel bunter sind als meine Bilder...hm, ok, der Nebel ist bläulich und am Rand sieht man ein bissl Rot aber alles irgendwie sehr...fahl. Das würde mit einem Farbfilm doch anders aussehen oder?

Ok, dann werde ich mal weiter meinem Zeichenanfall fröhnen, obwohl gutes Foto-Wetter ist...

Alles Gute,
Hector42
 
Zuletzt bearbeitet:

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector
Hier noch ein paar Details zu den Digifotos, damit wir mal wieder den Bogen zur Astrografie kriegen. :D
Also ich hatte wieder die Canon PS A 80 hinter das 32mm Plössl gehängt und letztendlich 8 Bilder a 15 sec zusammen addiert. Die Bedingungen waren durch die Schleierwolken nicht die besten so das ich einige der gemachten Bilder aussortieren musste.
Hab mir die letzten beiden Tage schon reiflich überlegt was noch zu verbessern wäre. Eins aber vorneweg eine DSLR wird die Knipse wohl nie ersetzen können es ist wohl eher ein Notbehelf. Aber die Möglichkeit schon mal sich mit der Bildbearbeitung digitaler Aufnahmen auseinander zusetzen, sowie die Tatsache das man recht schnell ein erstes Ergebnis sieht, interessiert mich schon.
Etwas was ich schon verbessert habe ist die Platte auf dem die Kamera befestigt wird, war ursprünglich aus Sperrholz und ist jetzt aus Metall. Mein Kumpel hat mir da auch vier Gewindelöcher eingelassen, wodurch ich jetzt mittels Stellschrauben die Kamera in der vertikalen Achse vor und zurück stellen kann. Mir war nämlich aufgefallen das sie immer ein wenig nach vorne kippt.
Zur Zeit versuche ich mir einen "Ablaufplan" zu erstellen.
1. Hellen Stern in der Nähe des Zielobjektes suchen und versuchen am Vorschaudisplay zu fokussieren. Mit der Wega ging dieses bei den M57 Bild schon ganz gut. Ferner Probeaufnahme machen und diese beurteilen. Bei der Kamera kann ich bei gemachten Aufnahmen ins Detail zoomen.
Vielleicht hilft ja auch eine Scheinerblende, die bei der Aufnahme vorm Objektiv sitzt.
2. Objekt mit Fadenkreuzokular zentrieren. Schwierig da ja nicht mehr am Fokus verstellt werden kann. Hatte aber Glück da die "Schiebefokussierung" auch funktionierte.
3. Aufnahmen erstmal ohne Kamerazoom. Ein Aufruf an die Selbstdisziplin. Hab mich am Montag auch wieder dazu hinreißen lassen den Zoom einzusetzen. Mittlerweile wächst aber die Erkenntnis das die Genauigkeit der Monti dazu noch nicht ausreicht. Weniger ist mehr.
4. Versuchen Dunkelbilder abzuziehen. Werde ein paar Aufnahmen machen, bei welchen der Deckel auf dem Objektiv sitzt. Mal sehen ob ich die irgendwie abgezogen bekomme.

Das die Kamera etwas "rotblind" ist liegt wohl am eingebauten IR- Filter. Man liest ja auch davon das die digitalen SLR erst noch einer Modifizierung desselben erst richtig für die Astrografie von Nebeln eingesetzt werden können. Nun macht es glaub ich keinen Sinn umbauten an der kleinen Knipse vorzunehmen. Denke aber bei Sternhaufen könnten noch ein paar Ergebnisse zu erwarten sein. "Rotblind" sind die meisten Farbfilme ja auch, bis auf die Elite- und Ektarchrome von Kodak.
Es ist halt eine Möglichkeit mit höherer Brennweite zu fotografieren und mäßige Einzelbilder zu einem gefälligeren Ganzen zusammen zu addieren.
Bis Bald
CS Udo S
PS. viel Spass beim Zeichnen.
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Hallo Udo!

Schön, dass Du da so gut weiterkommst. Habe auch ein bisschen Senf zum dazugeben:

a) Unscharfe Bilder aussortieren ist auf jeden fall gut - obwohl ich unbedingt alle Bilder für meinen M27 nehmen wollte, musste ich das dann doch einsehen.
b) An Wega fokussiere ich auch oft, aber nur bei Einsatz des H-alpha Filters. Man sollte nicht an zu hellen sternen Fokussieren, wenn sie die Pixel sättigen kann man ja nicht mehr sagen, ob der dicke Lichtpunkt durch eine Unschärfe kommt, durch eine Pixelsättigung (vielleicht noch mit Blooming) oder durch beides. Beim Fokussieren auf eine Mattscheibe geht es mit moderaten Sternen auch besser.
c) Optimale Dunkelbilder: Verfahre mit den Dunkelbildern ganz genauso, wie mit den eigentlichen Bildern, d.h. mache sie bei der gleichen Temperatur und möglichst im gleichen Zeitraum (direkt vor oder nach der Fotosession, während Du noch draußen bist wäre ideal), natürlich auch gleiche Blz..
Wenn Du die Objektbilder wirklich ausschließlich addieren möchtest, sehe ich eigentlich keinen Grund mehr als ein einziges Dunkelbild zu machen, welches Du vor der Addition der Objektbilder einmal von jedem abziehst.
Nicht danach!!! Denn: wenn die Objektbilder gedreht und / oder verschoben werden müssen, um passig zu sein (und ich gehe davon aus, das sich die einzelnen Rohbilder nicht bis auf den Pixel gleichen), dann sind die Chipfehler auf den Bildern nicht mehr passig und das Ganze hat keinen Sinn. Ich weiß nicht, ob Du eine Software Benutzt, die das automatisch macht, mir wäre jedenfalls nicht wohl dabei, es sein denn dabei steht eine Erklärung, was genau das Programm macht und diese sollte mindestens so logisch sein, wie meine da oben. Bei geringen Mengen an Rohbildern würde ich persönlich das lieber kontrolliert in Photoshop machen, wenn man das manuell macht, versteht man das Prinzip viel besser, finde ich. Wenn Du möchtest erkläre ich es Dir, ist total einfach.
Falls Du auf die Idee kommen solltes, Blider zu mitteln, solltes Du ebenso auch entsprechend viele Dunkelbilder machen und jeweils eines von einem zu mittelnden Bilder (oder von einem zu mittelnden Stapel bereits addierter Bilder) abziehen, das gibt noch einen Rauschvorteil, aber vielleicht hat Dir das ja alles schon Dein Programm gesagt, fall Du ein entsprechendes hast, oder bei Dir geht alles automatisch.

Ach so ist das mit dem IR-Filter. Sowas hatte ich mir zwar schon gedacht, dabei habe ich die Schuld aber eher auf den Rotfilter geschoben, daran, dass so ein Ding noch einen IR-Filter hat, habe ich garnicht gedacht aber eigentlich weiß ich das schon :cool: :D :eek: .
Bei chemischen Filmen musste ich davon dann auch irgendwann erfahren, kenne keinen s/w-Film , der bei über 600 nm noch eine annehmbare Empfindlichkeit besitzt (außer natürlich den TP, der hat tollerweise gerade sein Maximum bei der H-alpha Linie). Bei Farbfilmen hatte ich nicht gewusst, dass das da auch so schlimm ist, nur befürchtet.

Die Zeichnung ist zu meiner, fast vollen, Zufriedenheit verlaufen. Zufrieden wäre ich gewesen, wenn sich Vorlage und Abzeichnung fast geglichen hätten, aber was erwarte ich Unfähiger eigentlich, die Vorlage stammt von einer Person, die das wohl schon, ich nehme an, 5 - 15 Jahre lang macht und meine Abzeichnung kann schon sehr gut mit den Animes aus dem Fernsehen konkurrieren, die sind ja nicht sooo Detailreich.
Eigentlich kenne ich keinen schlechteren Zeichner als mich (wenn es nicht um technisches Zeichenen geht) aber diese Aktion hat mich echt beflügelt. Ohne Vorlage sieht es aber wieder ganz schlecht aus, meine Vorstellungskraft ist anscheinend extrem schlecht im visualisieren von Details (wie Schattierungen), aber das wollte ich schon lange mal bekämpfen.

So, das wär's mal wieder gewesen,

Viele Grüße,
Hector42
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector
Ja. Über eine kleine Anleitung zum Thema Bilder addieren und Dunkelbilder abziehen würde ich mich schon freuen.
Werde mich in den nächsten Tagen noch ein bisschen damit beschäftigen.
Hatte gestern (5.8.) in den frühsten Morgenstunden mal wieder die Gelegenheit mich etwas analog zu betätigen. Der Wetterbericht hatte für die Nacht aufklaren gemeldet und so hab ich mein ganzes Zeugs schon mal zusammengestellt. Leider stellte sich diese Aufklarung erst gegen 0:30 Uhr ein so das ich erst gegen 1:15 Uhr mit den Aufnahmen beginnen konnte. Da ein ziemlicher Dunst kaum Horizontsicht zuliess hab ich mich auf die höheren Regionen konzentriert. M27 und der Cirrusnebel waren meine Wunschkandidaten. M27 finden eigentlich kein Problem. Beim Cirrus hatte ich schon mehr Bedenken, allerdings halfen hier die Karten die ich mir neulich ausgedruckt habe. Sind sozusagen Astrofotooptimiert, hab mir darauf schon mögliche Leitsterne angezeichnet und das Format so gehalten, wie sie mit dem jeweiligen Objektiven abgebildet wären. So ging es mit Starhopping zum Cirrus der im 4,5" Leitrohr eine Premiere hatte. Ganz ehrlich hätte ich nicht gewusst das er Da wäre, hätte ich ihn übersehen aber so konnte ich den zarten Schimmer ausmachen, sogar einiges an Details war erkennbar.
Naja nach 3 Aufnahmen mit dem 5,6/500mm Rubinar a 20 min und 2 Aufnahmen mit einem 4/135mm Objektiv a 10min da war die Nacht auch schon fast wieder rum.
Aber besser wie nix.
Alles Gute wünscht ein etwas schläfriger
Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
digitale Bildverrechnung manuell in Photoshop

Hallo Udo!

Um eine gut Anleitung aus dem Hut zu zaubern, habe ich natürlich auch Beispielbilder gemacht (die habe ich Dir gemailt, schade, dass die anderen Forumsbesucher nicht die Bilder zur Anleitung haben).
Aufnahmeobjekt ist ein Teil meines chaotischen Zimmers, Daten:

Nikon D100
30 " Blz.
6400 ASA

Bevor es wir loslegen aber nochmal kurz etwas Theorie, das was ich erklären will sieht nämlich nicht unbedingt nach einer Addition aus, sondern eher nach einer Mittelung. Das macht aber eigentlich keinen Unterschied: Mitteln bedeutet ja, dass man mehrere Bilder addiert und dann durch die Anzahl der Bilder Teilt. Wenn man danach wieder mit der Anzahl der Bilder Multipliziert hat man ja wieder die einfache Addition. Es ist in diesem Fall also völlig egal, wie man es nun nennen möchte, es kommt nur darauf an, dass sich das Signal / Rausch-Verhältnis verbessert.
Nochmal konkret: wenn man zwei Bilder addiert, werden sie heller, aber das Rauschen bleibt gleich. Wenn man zwei Bilder mittelt bleibt die Helligkeit gleich, aber das Rauschen ist schwächer. Multipliziert man dieses Bild nun mit 2 ist es völlig identisch mit dem Bild, welches aus der dierekten Addition hervorgegangen ist. Das Signal / Rausch-Verhältnis ist gegenüber einem einzigen Bild verbessert, allein darum erkennt man auf dem fertigen Bild mehr.

So, jetzt zu den Dunkelbildern und der praktischen Durchführung des ganzen in Photoshop (ich habe 7.0 benutzt):

Objektbilder: Drei Stück, wobei ich dazwischen die Kamera etwas bewegt habe, um das ganze etwas realistischer zu machen.
Dunkelbilder: wir benutzen hier nur erstmal eines, das ist auch in Ordnung.

Legende:
Menübefehle
Photoshop Wortlaut (nicht unbedingt ganz genau)

0) Photoshop öffnen und vergewissern, dass das Fenster für die Ebenenansicht da ist (Menü -> Fenster -> Ebenen)
1) Bilder und Dunkelbild öffnen. Die Bilder dürfen nicht im Modus "indiziert" vorliegen und auch nicht 16 bit haben (Bild -> Modus)
2) Ein (Objekt-) Bild auswählen, dann Bild -> Bildberechnungen... .
"Quelle" auf das Dunkelbild verweisen lassen
"Modus" auf Subtrahieren einstellen.
Der Rest sollte eigentich schon richtig eingestellt sein, aber immer kontrollieren: "Ebene": Hintergrund, "Kanal": RGB, "umkehren": aus, "Deckkraft": 100 %, "Skalierung": 1.
3) Mit den anderen Objektbildern ebenso verfahren.
4) Jetzt kopieren wir all diese Bilder, von denen wir bist jetzt das Dunkelbild abgezogen haben zusammen. Das geht z.B. so:
Z.B. Bild 1 auswählen, Strg+a drücken (Kombi für "alles auswählen"), Strg+c drücken (Kombi für "Kopieren").
Nun meinetwegen Bild 3 auswählen und Strg+v drücken (Kombi für "einfügen". Nun sollte Bild 3 aus zwei Ebenen bestehen.
5) Wie bekommt man nun die beiden Ebenen passig übereinander, falls sich die Aufnahmen etwas unterscheiden? Antwort: die oberste Ebene auf den Modus "Differenz" einstellen, dadurch sieht man sehr gut, wenn die Sterne übereinander liegen. Je dunkler, desto besser. Verschieben kann man die Ebene mit dem Verschiebungs-Tool (ganz oben rechts in der Toolbox), sollte eine Drehung oder Verzerrung nötig sein, so geht das mittels "freier Transformation" (Strg-t oder Menü -> Bearbeiten -> Frei Transformieren, je nach Programmversion könnte es auch besser sein Menü -> Bearbeiten -> Transformation -> per Eingabe zu wählen). Hier sollte aber eine ganz Einfache Verschiebung der Ebene völlig ausreichen.
6) So, nun die Ebene wieder auf den Modus "Normal" stellen und ihre Deckkraft auf 50 %. Dadurch werden die Beiden Ebenen gemittelt.
7) Jetzt an das zweite Bild, mit dem wird genauso verfahren, wie mit dem Ersten: Auswählen, Kopieren, in das dritte Bild einfügen, auf "Differenz" stellen, ausrichten, auf "Normal" stellen und...neeein, nicht auf 50 % Deckkraft, sondern auf 33 % Stellen! Denn: Jedes Bild soll den gleichen Anteil am Endbild haben, deshalb gilt: Deckkraft des n-ten Bildes = 100 % / n. Es ist das dritte Bild (die dritte Ebene), also 33 %.
8) Juhuuu, fast fertig: nur noch Menü -> Ebene -> auf Hintergrundebene reduzieren ...
9) ... und dann Strg+L (Kombi für "Tonwertkorrektur") um das ganze heller zu machen. Wenn man in diesem Fall den rechten Schieber von 255 auf ein Drittel davon (also 85) zieht, dann kommt das einer Multiplikation mit 3 gleich und man macht aus unserer Mittelung eine Addition. Das beste wird aber sicherlich sein mit den Schiebern einfach herumzuprobieren.

Phu, wenn man das ganze schriftlich erklärt, ist es viel schwieriger und hört sich auch Schwieriger an.
Falls es jetzt noch interessierte gibt, die ich nicht völlig verwirrt habe noch ein paar Anmerkungen:
Möchte man keinen Murks machen, sollte man sich an die grobe Reihenfolge halten, d.h. jegliche Filter oder (unkontrollierte) Helligkeitskorrekturen o.ä. erst ganz am Ende. Zuerst Die Dunkelbilder abziehen, dann die Bilder übereinanderlegen.
Will man die Bilder genauer ünereinanderlegen, falls sie gedreht oder verschoben sind kann man sie einfach größer machen.
Ich weiß nicht ganz genau, wie Photoshop intern rechnet, d.H. möglicherweise könnte es Ungenauigkeiten beim Verarbeiten von vielen Bildern geben, wenn man die Ebenendeckkraft dann eben auf einen recht geringen Wert einstellen muss. Ich meine: das dritte Bild müsste man auf 33,3333... % einstellen, gehen tun aber nur 33 %, das ist nicht unbedingt ganz optimal aber ich will auch nicht schwarzmalen.
Ähnlich dürfte in Schritt 8) / 9) eine ziehmliche Ungenauigkeit entstehen, da durch das reduzieren auf eine Ebene schwache Bildinformationen verloren gehen könnten. Besser wäre es vermutlich alle Rohbilder nach Abzug des Dunkelbildes vorher auf die gleiche Weise und in der gleichen Stärke heller zu machen, meinetwegen mit "Tonwertkorrektur" und dann bei jedem den rechten Schieber auf 100 oder so stellen. So kann man übrigens auch Rohbilder verschiedener Belichtungszeiten miteinander Verrechnen, das funktioniert sonst nicht. Aber verschiedene Belichtungszeiten zu benutzen ist generell eine schlechte Idee, es sein denn, man weiß ganz genau was man da tut.
Man könnte auch mehrere Dunkelbilder aufnehmen und diese mitteln, bevor man diese Mittelung von jedem Objektbild abzieht, wer das Prinzip durchschaut hat sollte jetzt wissen, wie es geht. Das verbessert, noch leicht die Bildqualität.
Ich selbst benutze nur wenige Bilder und arbeite gerne mit Photoshop, es gibt allerdings dort draußen im Netz auch Programme, die das Alles automatisch machen. Manche ganz sicher schlechter, als würde man es manuell machen, andere bestimmt auch besser. Jeder muss selber wissen, welche Methode er am besten findet oder welche unter welchen Umständen vielleicht besser ist, als eine andere.

Schade, dass das Wetter nicht so 100 % ig mitgespielt hat, Udo, aber wie Du schon meintest: besser als nix.
Diese Vorbereitung im Sinne "astrofotooptimierte Karten" ist gut, ich mache es ähnlich: in der Kartensoftware lasse ich meine verschiedenen Bildfelder eingeblendet und den Bereich, in dem ich das Leitrohr verstellen kann. Allerdings mache ich mir um den konkreten Leitstern wenig sorgen, das hat schon zu manch verzweifelter Situation geführt, sich das Leitrohr nicht so stark verstellen lässt.

Viel Spaß bei der digitalen Bildbearbeitung,
Hector42
 
Zuletzt bearbeitet:

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector
Vielen herzlichen Dank erstmal, hab sowohl die Mail als auch den Bericht durchgelesen. Denke damit komme ich klar. Interessant auch mal die "Hintergründe" der Bildverarbeitung erklärt zu bekommen, gerade deshalb weil ich darin wenig Ahnung habe ist es schon recht hilfreich. Obwohl ich immer noch Schwierigkeiten hab mir das alles vorzustellen. :eek:
Naja ich muss es halt probieren. Leider stehe ich Ausrüstungstechnisch gerade in "Unterhosen" da. Gestern hat mir mein Kumpel die Distanzringe für die Kamerafokussierung vorbeigebracht und sich den OAZ des 10" 'ers mitgenommen, damit er die Maße für die Halterung des Untersetzungsgetriebes nehmen und anpassen kann. Ohne OAZ keine Aufnahmen mit der Digiknipse. Vom Wetter her ist es ja eh eher mies und Frühschicht hab ich auch, hoffe nur das es bis zum nächsten Wochenende fertig ist.
Übrigens hat mir der Händler versprochen, das die Prismenklemmen auch nächste bzw. anfang übernächste Woche geliefert werden sollen. Damit wäre ich ja fürs erste Komplett.
Hab dir ja neulich geschrieben das ich beim Nachführen Schwierigkeiten hatte, weil das Bild zitterte. Könnte Tubusseeing gewesen sein, bei der letzten Fotosession war davon jedenfalls nichts zu merken, da war der Tubus des 4.5" schon recht ausgekühlt.
Also recht vielen Dank nochmal.
Alles Gute
CS Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Hallo Udo!

Schön, dass ich helfen konnte, ist ja für mich auch ein Erfahrungsgewinn gewesen, z.B. wusste ich vorher auch noch nicht so richtig, wieso genau ich eigentlicht für die Ebenen 100 %, 50 %, 33 %, ... Deckkraft nehmen wollte und ob das überhaupt richtig sei, erst währenddessen ist es mir klar geworden.
Habe letztens das gleiche Experiment noch mal anders gemacht: 10 Aufnahmen, 10 Dunkelbilder und ein Flatfield mit dem passenden Dunkelbild dafür. Ist aber nicht viel geworden, bei zwei Bildern mit je 10 Ebenen, die alle 6 Megapixel haben ist mein Computer dann doch etwas in die Knie gegangen. Lag daran, dass Photoshop alles, was ich gemacht habe auch schön ordentlich zwischengespeichert hat, um es wieder rückgängig machen zu können...das ist natürlich eigentlich gut, nur in diesem Fall ergibt das unglaubliche Datenmengen und jede Aktion verzögert sich um Minuten. Werde es aber nochmal probieren, glücklicherweise kann man Photoshop sagen, dass es nicht unbedingt alles Zwischenspeichrn soll. Müsste dann viel besser gehen.

Je nachdem, wie viele Bilder verarbeitet werden sollen und wie gut das Lanzeitbelichtungsverhalten Deiner Kamera ist, könnte der Folgende Teil für Dich von Bedeutung sein oder auch nicht (aber hey, ich ergründe nur mal wieder die "Theorie des perfekten Bildes", wie praktikabel das für den Einzelnen ist, kann ich nicht sagen, falls es zur allgemeinen Verwirrung Beiträgt: lieber ersmal wieder Vergessen):
Negativ bei der ganzen Sache war nämlich, dass die Kamera bei diesen Belichtungsreihen heißgelaufen ist, bei den Bildern und Dunkelbildern, die eigentlich alle gleich aussehen sollten, wird das thermische Rauschen zum Ende hin wesentlich stärker. Das bedeutet eine weitere Verkomplizierung für Kameras ohne aktive Kühlung und zwar dahingehend, dass es am besten wäre wirklich für jedes Objektbild auch ein Dunkelbild zu haben. Damit nicht genug, die Bilder müssten auch bei der selben Chiptemperatur aufgenommen sein, d.h. entweder Bild1, Dunkelbild1, Bild2, Dunkelbild2, ... oder erst alle Objektbilder, dann die Kamera abkühlen lassen und dann choronologisch ganz genauso die Dunkelbilder. Methode 1 hat den offensichtlichen Nachteil, dass (so wie hier aufgeschrieben) der Chip bei Dunkelbild1 ja schon etwas wärmer ist, als bei Bild1. Methode 2 hat den Vorteil, dass man die Kamera zwischendurch abkühlen lässt und man daher eine geringere Maximaltemperatur erreicht, dafür liegt zwischen den Belichtungsreihen aber auch eine gewisse Zeit und man muss auf genaue Reproduktion achten. Alles in allem würde ich die 2. Methode favorisieren. Das heißt falls durch die Erwärmung des Chips nicht alle positiven Effekte, wegen denen man überhaupt den ganzen Aufwand treibt, zunichte gemacht werden (dann macht dieser ganze Absatz hier keinen Sinn).
Eigentlich bin ich da recht pessimistisch, aber mal sehen was aus dem Experiment wird. Eigentlich war es ja ein Experiment um die Wirkung eines Flatframes zu erkunden...

Heh, na da stehst Du ja schön auf dem Schlauch :( . Hätte auch nicht gedacht, dass sich das mit der Prismenklemme doch noch so lange hinzieht.
Hm, Tubusseeing. Ist das so ein Einsteiger mit Planparalleler Platte? Dann könnte ich es verstehen, auch wenn ich bei meinem soetwas nicht bemerkt habe (aber früher, als ich das Ding noch benutzt habe, war ich noch unerfahren und musste auch nichts nachführen). Wenn er offen ist, sollte es aber doch recht schnell auskühlen, vor allem, weil es ja kein großes Instrument ist. Beim 8-Zöller habe ich auch nichts derartiges bemerkt, als er noch im Rohr war. Aber man kann ja nie wissen...
Ausschließen, dass das Zittern von der Monti kommt, kann Deine Beobachtung, dass letztens nichts gezittert hat, jedenfalls nicht. Beim Nachführen bemerke ich auch immer, das sich die Montierung verschieden verhalten kann. Mal ruppig, mal muss ich kaum korregieren - das könnte an der Balance liegen. Egal wie gut man ausbalanciert, physikalisch perfekt geht nicht und daher gibt es doch schonmal zwei Möglichkeiten der Belastung, nämlich entweder zieht die Schnecke, oder sie schiebt. Ich habe sogar mal in einem anderen Forum gelesen, das jeman bewusst die Gegengewichte ganz leicht verschoben hat, damit ein kontrollierter Zug oder Schub (oder was immer er gut fand) vorhanden war und kein hin und her Zittern der des Schneckenrades zwischen den Schneckenflanken bei der theoretisch perfekten Balance. Jemand entgegnete, dass er damit die Machanik stärker abnutze, ob das so schlimm ist, weiß ich nicht. Jedenfalls sorgt eine andere Balance durch ein neu aufgestelltes Teleskop bei mir oft für ein anderes Nachführfeeling als bei der letzten Aufstellung. Und auch wenn es permanent aufgestellt ist, wäre ich mir bei der EQ-6 nicht zu sicher, dass das Schneckenrad auch überall gleich gut gleitet...
So, das war nur meine Meinung, wie immer ;) .

Viele Grüße,
Hector42
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector
Melde mich mal wieder hier um auch andere interessierte Leser an den letzten Entwicklungen teilhaben zu lassen.
Apropo Entwicklung, hab heute einen Diafilm von selbiger abgeholt. War nur ein einziges Astromotiv darauf, M17 unter www.deepsky.de ist es wie immer unter der Astrogalerie bei Deep Sky Objekte "Nebel" zu sehen.
Hab hier die Bildbearbeitung wieder etwas rückhaltender betrieben, so das, das Ergebnis dem Orginaldia sehr nahe kommt.
Hab festgestellt das man schon beim Scannen viel beeinflussen kann. Die Einstellmöglichkeiten sind erheblich und je nach dem ob man es lieber knallig bunt oder dezent haben möchte, kann hier schon entschieden werden.
Zu Thema Seeing hab ich neulich das hier gefunden. http://uk.geocities.com/dpeach_78/pickering.htm
Finde es sehr anschaulich gemacht.
Übrigens ist mein "Einsteiger" ein ganz gewöhnliches Newtonteleskop. Das Tubusseeing kam daher da sich der Lagerungsort doch etwas erwärmt hatte.
Leider sind sämtliche neuen Gewitterdias komplett unterbelichtet. Ohne den eigentlichen Blitz wird das wohl nix.
Das Wetter spielt in letzter Zeit auch nicht mehr mit. Somit auch keine weiteren Neuigkeiten. Obwohl mein Feinjustierer ist am OAZ angebaut. Mal sehen wann ich ihn endlich mal testen kann.
Alles Gute
CS Udo s
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Hi Udo!

Hm, "Pickering Rating". Mehr als 3 scheint bei mir nicht drin zu sein - dieses Optikfehler-Simulationsprogramm habe ich auch, gibt's mal wieder als Freeware im Netz, damit kann man auch seine intra- und extrafokalen Beugungsbilder beurteilen (astigmatismus, sphärische Aberration usw.), ist eine nette Spielerei. Mein Frauenhofer Leitrohr (also den 60 mm f/15 Einsteiger) würde ich schon bei 7 ansiedeln.
Bilder von M17 habe ich bis jetzt kaum welche gesehen, sehr interessant, den Schwan sehe ich jedenfalls.
Kannst den Tonwertbereich beim Scannen auch schon auf das Wichtige begrenzen, mit etwas Glück ist das besser, als eine spätere Tonwertkorrektur. Aber vielleicht auch nicht, kommt darauf an, wie der Scanner arbeitet und sooo genau kenne ich mich da auch nicht aus. Ist bestimmt auch unterschiedlich.
Cool, freue mich für Dich, dass Dein OAZ einsatzbereit ist, hoffentlich kannst Du ihn bald ausprobieren.

Viele Grüße,
Hector42
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector
Ja, Nächte mit guten, mit wirklich guten Seeing sind selten, Nächte ohne Wolken dieses Jahr auch. :( Zur Zeit regnets mal wieder. Optikfehler Simulationsprogramm klingt interessant, hast nicht zufällig einen Link zur Hand? Danke im Vorraus.
Ja das mit dem richtigen Einscannen, scheint mir ein großer Knackpunkt bei der Bildbearbeitung zu werden. Vieles wird dabei zur Geschmacksache werden hier mal Beispiele: http://www.astro-galerie.de/data/media/3/Rosettennebel_300mm_bea_2.jpg
Den Rosettennebel kennst du ja schon, er wurde eingescannt mit dem Epson Perfection 2580 Photo "Professioneller Modus" 1200dpi unter anderem war der Button "Farbwiederherstellung" auf "On"
Selbes Objekt, dasselbe Dia, nur ohne diesen Modus: http://www.astro-galerie.de/data/media/3/img062.jpg
Die Beurteilung der Aufnahmen ist sicherlich Ansichtssache.
Da muss wohl jeder erst seinen "Style" finden, ich suche noch.
Mir persönlich fällt 2. Version besser. Diese Version werde ich noch mal mit meinen neuen "Erkenntnissen" bearbeiten. Also mehrmals einscannen und Bilder addieren, so wird das Rauschen wesentlich geringer.
Also zusammenfassend:
-Beim Einscannen darauf achten das die Einstellungen stimmen,
-Das Bild mehrmals einscannen und die Bilder addieren, eventuell Dunkelbild abziehen. Das wurde übrigens in der 2. Version nicht gemacht.
-Nur noch leichte Korrekturen ( Tonwerte, Kurven usw.)

Tja, die neue Technik würde ich auch gerne mal ausprobieren, aber das Wetter. Nächste Woche kommt ja der Mond wieder zur Geltung und am Wochenende geht es nochmal in Richtung Urlaub. Ich gehe jede Wette das dann die nächsten 14 Tage optimale Bedingungen sind. Naja diesmal sind wir mit dem Auto unterwegs und vielleicht kann ich ja meinen Einsteiger mitnehmen.
Alles Gute
CS Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Hi Udo,

hier der Downloadlink für Aberrator: http://aberrator.astronomy.net/html/download.html

-Das Bild mehrmals einscannen und die Bilder addieren, eventuell Dunkelbild abziehen. Das wurde übrigens in der 2. Version nicht gemacht.
Jupp, als wir noch keinen Negativscanner hatten, bin ich garnicht auf die Idee gekommen, dass man beim Scannen ja auch besser fährt, wenn man das mehrmals scannt (in den Einstellungen fiel mir dann der Eintrag "Mehrfachscan" auf, den habe ich gleich mal auf 16x gesetzt).
Wie meinst Du das mit dem Dunkelbild? Hast Du das schon vollends ergründet? Der Scanner ist doch eine CCD-Zeile, benötigt das denn ein Dunkelbild (währe dann ja ein streifiges)? Oder wie war das gemeint?
Also erfahrungsgemäß lasse ich beim Scannen den Computer nicht schon automatisch am Bild rummachen - fast alle automatischen optionen aus, bei mir. Ich würde auch sagen, das das zweite Bild mehr Potential hat.

Tja, zu dumm, dass der Mond wieder kommt, die 5 bestellten TP's müssten bald kommen...und die 5 Ektachromes auch - war ein teurer Monat...und alles für Verbrauchsmaterial, nichts für "Hardware".
Hoffe trotzdem, dass Du in nächster Zeit astronomisch nicht unterfordert wirst, auch wenn es wieder auf Reisen geht ;) .

Alles Gute,
Hector42
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Hector
Erstmal Danke für den Link, zwar alles englisch :eek: aber ich finde mich da schon durch. Eine ersten Überblick hab ich mir schon verschafft.
Tja bei Scannen liegt wohl noch einiges an Potenzial.
Das "Dunkelbild war sozusagen ein Versuch. Beim Einscannen mit der "Farbwiederherstellungsfunktion" wurden die Bildfarben ja extrem verstärkt, auch die unerwünschten wie der Hintergrund. Das eingescannte Dunkelbild hatte so ungefähr denselben Effekt als wenn du beim Photoshop den Hintergrund bearbeitest. Wichtig ist nur das der Hintergrund und der Farbstich des "Dunkelbildes" übereinstimmen.
Beim "normalen" Einscannen ist es nicht unbedingt nötig da sich das weitere Aufhellen in Grenzen hält.
Interessant wird die "Farbwiederherstellung" bei Objekten die gerade so zum Vorschein kommen, vielleicht kombiniere ich diese Option mit "Normalen" Aufnahmen.
Mehrfachscan's werde ich wohl auch zukünftig machen, das Bildrauschen wird wesentlich gemildert, hier mal noch ein Beispiel das neueste M17 Dia.
http://www.ccd-pictures.de/details.php?image_id=167&sessionid=9a5629964619a564c3657a9418f56341
Mit 15min Blz durch das 5,6/500mm Rubinar ist der Omeganebel eigentlich viel zu kurz belichtet. Durch die Mehrfachscan's ist wenigstens das Bildrauschen geringer.
Ingesamt gibt es noch viel auszuprobieren, dummerweise hab ich gerade meinen Scanner verborgt. (an meinen Metalbauer, eine Hand wäscht die andere :) )
Nächste Woche ist auch bei mir Lieferung angesagt, die Klemmen, ausprobieren geht dann wohl erst nach den Urlaub.
Wenigstens hab ich für reichlich Lesestoff gesorgt. "Tipps und Tricks für Sternfreunde" und "CCD Astronomie in 5 Schritten" gehen mit auf die Reise.
Okay, CCD hab ich zwar nicht, ist sozusagen Grundlagenforschung.
Das Wetter soll sich ja auch bessern, so hoffe ich wenigstens mit der Digiknipse noch ein paar GC's ablichten zu können.
He, Ektachromes auf die Bilder bin ich schon gespannt.
Alles Gute
CS Udo S
 

Hector42

Registriertes Mitglied
Hallo!

So, hat sich jetzt einiges getan, die Elitechrome-Bilder habe ich Dir ja zukommen lassen, NGC7000 finde ich da garnicht gut getroffen, M27 schon eher, aber der Film ist für dieses Objekt wohl etwas zu grobkörnig (was für eine Überraschung). Am besten gefällt mir der Zirrusnebel, kommt zwar auch nicht allzu prächtig rüber, aber ich finde es sieht aus, als stecke in diesem Objekt viel Potential - schön strukturiert. Vielleicht in einer guten Nacht mit dem Ektarchrome oder mit dem TP und dem H-alpha Filter...
Bei uns Garten ist jetzt doch der ein oder andere Baum gefallen :D , jetzt ist die sicht sogar noch etwas freier als im winter. Berauschend ist es trotzdem nicht.
Ich habe auf der Verpackung der Ektachromes gesehen, dass die sich bis 800 ASA pushen lassen können, kannst ja mal Deinen Diaentwickler fragen, ob der das machen könnte, wenn Du die überhaupt pushen wollen würdest (wenn er manuell entwickelt sollte das nicht der Rede wert sein).
Deinen Omeganebel finde ich eigentlich ganz nett, ich erkenne hier allerdings eher den Schwan, als das Omega :) (wieviele Namen hat der eigentlich, ich glaube es gibt doch zumindest noch einen dritten?).
Hey, ich habe "Astrofotografie in 5 Schritten", daher glaubte ich auch fälschlicher Weise zuerst, der Farbwelt wäre ein guter Astrofilm...böses Buch.
Zu den Gewitterbildern: Also, wenn es sich einrichten ließe, dann wären maximale Auflösung, und TIFF mit eingebauter LZW- oder noch besser ZIP-Kompression meine favorisierten Dateieigenschaften (keine Ahnung, ob das "eingebaute" Zip besser ist, als wenn man die unkompriemierte TIFF-Datei einfach Zippen würde). Aber bitte nur die Bilder 2, 9, 11 und 12, muss mich immernoch mit einer lahmen und darum sehr teuren Einwählverbindung begnügen.
Tut mir Leid, dass ich die Geschichte für Gimp noch nicht umgeschrieben habe, komme momentan zu nichts. Das mit dem Englisch vergesse ich auch immer wieder :eek: , allerdings hast Du's dann auch schneller drauf und später kann es Dir dann auch egal sein und Du brauchst Dein Astrowerkzeug nicht nach der Sprache auszuwählen ;) .
Phuu, ich glaube irgendetwas anderes wollte ich noch ansprechen, aber ich kann mich echt nicht mehr konzentrieren, bin schon 24 Stunden wach (was heißt schon - als ich noch mit Kumpels private "Netzwerkparties" geschmissen habe, war 24 Stunden dauerzocken am PC angesagt (naja, auf 1 - 3 Stunden Pausenzeit ist man da schon gekommen), das waren noch zeiten! Heutzutage sind diese Parties groß, offiziell und in Hallen und die wenigsten können noch 72 Stunden ohne Schlaf auskommen (naja, habe ich offensichtlich auch verlernt))
...werde wohl noch irgendwie bis heute abend durchhalten müssen, dann normalisiert sich mein Rythmus wenigstens wieder. Durch Astronomie oder ähnlich interessante Dinge komme ich nämlich oft in den momentanen Zustand, wo dann 10 Uhr Bettgehzeit ist...also morgens...

Viele Grüße,
Hector42
 
Oben