Sterne: Vier Teleskope ermöglichen Blick auf Altair

astronews.com Redaktion

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Durch Zusammenschalten von vier Teleskopen ist es Astronomen in den USA gelungen, ein Bild von Altair aufzunehmen, einem uns nahen Stern, der Teil des sogenannten Sommerdreiecks ist. Das Bild bestätigt, was schon länger vermutet wurde: Altair dreht sich so schnell um die eigene Achse, dass er eiförmig ist. Die Forscher planen, das Verfahren künftig auch zur Abbildung von extrasolaren Planeten zu nutzen. (5. Juni 2007)

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mac

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Hallo,

finde ich mehr als beeindruckend!

So wie das Bild aussieht, könnte man ihm beim Rotieren zuschauen.

Herzliche Grüße

MAC
 

Orbit

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Sollten die Schittstellen solcher Multiteleskope weiter optimiert werden können, wäre das nicht DIE Alternative zu den geplanten Riesenteleskopen?
Gruss Orbit
 

galileo2609

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Hallo Orbit,

sagen wir besser es ist eine sinnvolle und technologisch meisterhafte Ergänzung. Ein Spiegel > 30m dürfte dich durch seine Lichtsammlungskapazität begeistern.

Grüsse galileo2609
 

mac

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Hallo,

hier ist der Originalbericht:
http://www2.gsu.edu/~wwwexa/news/archive/general/07_0531-altair.htm

@Orbit. Man kann mit solchen Arrays die Basislinie und damit die Auflösung verbessern. Das wird u.A. auch an der Europäischen Südsternwarte mit deren Riesenteleskopen und einigen kleineren getan
http://de.wikipedia.org/wiki/VLTI

Optisch ist die Interfereometrie so schwierig, weil die Kohärenzlänge nur wenige Mikrometer beträgt und im Gegensatz zur Radioastronomie auch die Phasenlage des Lichtes übereinstimmen muß und die kann man nicht aufzeichnen. Deshalb geht es nur direkt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Interferometrie

Die Leistungsfähigkeit eines Teleskops ist aber nicht nur seine Auflösung, sondern auch seine Lichtleistung und da hilft nur Fläche oder Zeit. Beides ist teuer. ;)

Herzliche Grüße

MAC
 

Gernot

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Hat jemand gefunden, wie groß der Stern abgebildet wurde?
Nur "ein paar Pixel"? Oder als flächiges Objekt, mit Abgrenzung
von Photosphäre und Korona?
Wie ist dieses Ergebnis im Vergleich mit dem entdeckten Hot Jupiter
zu sehen, für den man sogar ein Klimamodell (Hotspot mit Konvektion
der heißen Gase zur Schattenseite) aufstellte?
 

Bynaus

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Der Hot Jupiter wurde quasi durch "Differenzrechnung" kartiert - man schaut sich das Licht eines Sterns an, der einen Hot Jupiter besitzt, der diesen Stern regelmässig "verdunkelt" (bzw., vor ihm durchzieht - ein "Transit"). Analysiert man die Lichtmenge über einige Umläufe und zieht man das Licht des Sterns ab, so bekommt man die Lichtkurve des Planeten, während er den Stern umkreist. Da man weiss, dass es eine helle und eine dunkle Hemisphäre gibt, kann man aus der Lichtkurve Aussagen über die Helligkeitsverteilung auf der Oberfläche machen.

Überdies muss ich sagen, dass ich dieses Bild von Altair äusserst interessant finde. Einen so nahen Stern so gut abzubilden, dass man sogar die abgeflachte Form des Sterns erkennen kann, ist äusserst faszinierend. Dass dieser Stern so schnell rotiert, könnte (vielleicht) ein Hinweis darauf sein, dass er praktisch keine (schweren) Planeten besitzt, die das Drehmoment des Systems übernehmen konnten.
 

Gernot

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Überdies muss ich sagen, dass ich dieses Bild von Altair äusserst interessant finde. Einen so nahen Stern so gut abzubilden, dass man sogar die abgeflachte Form des Sterns erkennen kann, ist äusserst faszinierend. Dass dieser Stern so schnell rotiert, könnte (vielleicht) ein Hinweis darauf sein, dass er praktisch keine (schweren) Planeten besitzt, die das Drehmoment des Systems übernehmen konnten.

Schon, ganz klar! Nur steht im von Mac verlinkten Originalbericht
http://www2.gsu.edu/~wwwexa/news/archive/general/07_0531-altair.htm
in der Legende zum rechten unteren Bild "artist rendering". Und im Bild sieht
man auch die Andeutung der Korona (blassblauer "Nebel" um Altair).
Deswegen meine Frage, wie detailliert und groß Altair abgebildet wurde.
Gefunden habe ich hierzu nix.
 

Bynaus

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Soweit ich das rauslese, ist das obere rechte Bild eine direkte "Abbildung" (wenn auch editiert, wie die Farben, Gitterlinien etc. - aber die wahre Auflösung dürfte jener des Bildes oben rechts entsprechen). Dort siehst du keine Korona.
 

Ich

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Das Originalbild findet man hier.
Pixel oder sowas gibt's bei Interferometrie nicht. Das Bild wird rekonstruiert aus Fourierkomponenten. Schlechte Auflösung sieht dementsprechend eher wie ein JPEG aus, von dem man nur 10 % geladen hat (also unscharf), als wie eines mit wenigen Pixeln.
 

Gernot

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Das Originalbild findet man hier.
Pixel oder sowas gibt's bei Interferometrie nicht. Das Bild wird rekonstruiert aus Fourierkomponenten. Schlechte Auflösung sieht dementsprechend eher wie ein JPEG aus, von dem man nur 10 % geladen hat (also unscharf), als wie eines mit wenigen Pixeln.

Ahja, danke! :)
Wenn ich das letzte Bild mit den Temperaturlinien ansehe, dann ist Altair
an den Polen über 8000 K heiß, zum Äquator nur 7000 K.
Wieviel doch so ein bischen mehr Abstrahlungsfläche ausmacht! ;)
 

Toni

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Hallo Gernot,
Wieviel doch so ein bischen mehr Abstrahlungsfläche ausmacht! ;)
ich denke, dass dieser Temperaturabfall eher mit dem längeren Weg zu tun hat, den das im Sterninnern von der Fusionszone aufsteigende Material braucht, um an die Oberfläche zu gelangen. Dabei hat es gwissermaßen mehr Zeit, um abzukühlen. Die Polregionen liegen nun mal näher an dieser Fusionszone dran - und deswegen sind sie heißer. ;)

Es ist natürlich auch ein faszinierendes Bild für mich als alten Sternengucker, den Atair mal in "echt" zu sehen, aber das Blau halte ich für nicht gerechtfertigt. :( Atair ist ein A7-Hauptreihen-Stern, der in ziemlich weißem Licht strahlt, während z.B. Sirius A und Wega als A1- bzw. A0-Sterne schon einen schwach bläulich-weißen Schimmer und demzufolge auch höhere Oberflächentemperaturen (um 10000 K) haben.

Weiß strahlende Grüße von
Toni
 
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