Gravitationswellen: Virgo startet Suche nach Gravitationswellen

SirToby

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Auf die Einfallsrichtung kommt es an

Hallo,

ich glaube ihr denkt euch das alles viel zu kompliziert. Die Sache mit den Gravitationswellen funktioniert so ähnlich wie mit den Radiowellen. In einer Sendeantenne werden auch große Ladungsmengen rasch von einem Ende zum anderen zu zurück bewegt, periodisch eben. Um die Antenne baut sich dann ein elektrisches und magnetisches Wechselfeld auf, das sich fortbewegt. Das passiert auch bei transienten (einmaligen) Vorgängen. Wenn der Blitz einschlägt, dann sorgt die einmalige, heftige Ladungsbewegung für ein einmaliges Wellenereignis, ähnlich als würde man einen Stein ins Wasser werfen. Es knackt im Radio.

In der Empfangsantenne sorgen nun äußere elektromagnetische Felder ebenfalls wieder für ein Mitschwingen von freien Ladungsträgern im Draht. Es bauen sich Ströme und Spannungen auf, die ebenfalls sehr klein sind. Fernsehsender arbeiten heute noch mit bis zu 100kW, während an der Eingangsstufe eines Fernsehgerätes nur wenige Mikrowatt zur Verfügung stehen. Folglich darf man sich über über große Zehnerpotenzen nicht mehr wundern, wenn man was empfangen will.

Bei den Gravitationswellen stelle ich mir das so ähnlich vor. Supernova = einmaliger Vorgang einer Massenbeschleunigung = transienter Vorgang. Umeinander rotierende schwarze Löcher oder Neutronensterne erzeugen dauerhafte Gravitationswellen mit der Frequenz der Umlaufgeschwindigkeit.

Am Empfangsort regen die Graviationswellen alle Massen zum Mitschwingen an. Jedoch tritt der Effekt am stärksten auf, wenn sich die Laserstrecke zur Längenmessung in Ausbreitungsorientierung der Welle befindet. Liegt die Meßstrecke zufällig total quer zur Wellenausbreitungsrichtung wird überhaupt kein Effekt auftreten. Darum die streng rechtwinklige Anordnung beider Interferometriearme. - So jedenfalls reime ich mir das zusammen. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren, wenn einer was weiß.

Gruß SirToby
 

Ich

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Ich wollt vorher schon mal antworten auf macs Frage - ich hatte mir das früher alles schon mal zurechtgelegt.
Aber irgendwie krieg ich's nicht mehr hundertprozentig auf die Reihe, nur fast. Das muss warten.
Aber zu dem kann ich was sagen:
Bei den Gravitationswellen stelle ich mir das so ähnlich vor. Supernova = einmaliger Vorgang einer Massenbeschleunigung = transienter Vorgang. Umeinander rotierende schwarze Löcher oder Neutronensterne erzeugen dauerhafte Gravitationswellen mit der Frequenz der Umlaufgeschwindigkeit.

Am Empfangsort regen die Graviationswellen alle Massen zum Mitschwingen an. Jedoch tritt der Effekt am stärksten auf, wenn sich die Laserstrecke zur Längenmessung in Ausbreitungsorientierung der Welle befindet. Liegt die Meßstrecke zufällig total quer zur Wellenausbreitungsrichtung wird überhaupt kein Effekt auftreten. Darum die streng rechtwinklige Anordnung beider Interferometriearme. - So jedenfalls reime ich mir das zusammen. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren, wenn einer was weiß.
Umeinander rotierende Massen strahlen mit der doppelten Umlauffrequenz: immer nach einer halben Umdrehung sieht alles gleich aus. Spin 2 eben.
Und Gravitationswellen sind genau wie elektromagnetische solche rein transversal, in Ausbreitungsrichtung tut sich nichts.
In die eine Richtung wird's länger, 90° dazu kürzer. Da könnte man auch mal Pech haben.
 

mac

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Hallo Stargate,

ich finde Deine Bemühung um den Frieden hier im Form sehr sympatisch! :)

Allerdings glaube ich, zumindest für mich, dass zu diesem Thema hier im Thread gar kein Widerstreit verschiedener Meinungen existiert. Es gibt auch von meiner Seite keine ‚Theorie’, die ich hier vertreten könnte. Ich suche nur nach einer guten (über das für Laien sonst übliche Maß hinausgehenden) Erklärung, was genau man sich und warum, zu beobachten erhofft.

Vielleicht kann ich meine Verständnisprobleme noch anders zu vermitteln versuchen?

Aus den Erklärungen zum Antennenaufbau entnehme ich, dass die Gravitationswelle die Länge des Raumes verändert, diese Längenänderung will man mit einer Licht-Interferenz messen. Damit das geht, muß das Licht, für eine kürzere Strecke weniger Zeit brauchen. Eigentlich auf Anhieb einleuchtend. Wenn, ja wenn ich nicht gelesen hätte, dass Licht am Ort hoher Gravitation langsamer (von einem Ort niedriger Gravitation aus gesehen) ist, als eben am Ort niedriger Gravitation.

Ganz platt ausgedrückt: Die Gravitationswelle (deren Durchgang ich messen will) verkürzt zum Zeitpunkt t das eine Rohr auf die Hälfte und halbiert mit dem selben Effekt die Lichtgeschwindigkeit in diesem Rohr. Dann kann ich den Unterschied zwischen den beiden Rohren aber nicht messen. Da drin hab’ ich mich verheddert. Es muß anders sein, aber wie und warum? Für das ‚Wie’ gibt es natürlich mehrere triviale Antworten: z.B. umgekehrt, nicht 1:1.

Ich suche also eigentlich eine ähnlich einfache Erklärung, wie bei der Laiendarstellung der Gravitationswellenantenne, nur eben erweitert auf den Zusammenhang zwischen Amplitude der Gravitationswelle und ihrer Effekte auf Raum, Zeit und c.



Herzliche Grüße

MAC
 

SirToby

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Hallo mac,

ich glaube, dass Gravitationswellen nur einen Einfluß auf die Raumzeit haben, nicht auf die Lichtgeschwindigkeit. Die periodische Raumkontraktion infolge von Gravitationswellen ist meßtechnisch noch am leichtesten zugänglich, zumal es hier stets Vorzugsrichtungen gibt.

Zitat von ich:
Und Gravitationswellen sind genau wie elektromagnetische solche rein transversal, in Ausbreitungsrichtung tut sich nichts.
In die eine Richtung wird's länger, 90° dazu kürzer. Da könnte man auch mal Pech haben.

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob Gravitationswellen wirklich Transversalwellen sind. Frage an ich: Woher weißt du das? Gibt es irgendwelche Quellen? Habe selbst nicht recherchiert. Aber deine Behauptung würde auch gleichzeitig bedeuten, dass Gravitationswellen eine Polarisation haben. Ich möchte fast wetten, dass es sich um Longitudinalwellen handelt. Was meinst du eigentlich mit dem Satz: "Da könnte man auch mal Pech haben?" Meinst du damit, dass die Antenne in ihrer Bodenlage auch mal zufällig ungünstig ausgerichtet ist?

Gruß SirToby
 

Daniel99

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Hallo SirToby

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob Gravitationswellen wirklich Transversalwellen sind. Frage an ich: Woher weißt du das? Gibt es irgendwelche Quellen?
Gravitationswellen sind durch beschleunigte Massen erzeugte Transversalwellen in der Struktur der Raumzeit, die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten.

Quelle:
Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik(Albert-Einstein-Institut)
Universität Hannover.

Eines der führenden Institute für Gravitationsphysik welteit.

MfG Daniel
 

mac

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Hallo SirToby,

ich glaube, dass Gravitationswellen nur einen Einfluß auf die Raumzeit haben, nicht auf die Lichtgeschwindigkeit.
ja, aber dann wären die Gravitationswellen etwas völlig anderes, als ich bisher glaubte. Nicht, daß ich damit sagen will: das kann nicht sein.

Ich hab' mir das immer so vorgestellt: Masse, respektive Energie, konzentriert an einem Ort, krümmt den Raum. Diese Raumkrümmung ist, solange sich an der Masse nichts ändert, und sie auch nicht beschleunigt wird, statisch, also hat sich mal mit Lichtgeschwindigkeit ausgebreitet und krümmt den Raum auch in sehr weiter Entfernung von sich noch ein klein wenig.

Erst wenn sie beschleunigt wird, ändert sie die Raumkrümmung an ihrem Ort und das setzt sich als Wellenbewegung fort. Der Raum wird auf gleiche Weise gekrümmt wie am Ort der Masse, nur eben viel weniger (1/r^2) intensiv, weiter weg. Alle physikalischen Phänomene, die man am Ort der stärksten Raumkrümmung beobachten kann, kann man auch weiter weg, nur eben weniger intensiv, beobachten.

Wenn das so ist, dann muß das auch für c gelten.

Da stehe ich und finde den Weg nach draußen nicht mehr von allein. :eek:

Herzliche Grüße

MAC
 

mac

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Hallo Orbit,

Da werden nicht Geschwindigkeiten verglichen, sondern Frequenzen oder, wenn Du willst, Wellenlängen. Und diese beiden Grössen erfahren eine reziproke Shift, so dass ihr Produkt konstant c ist.
schau Dir mal das Wiki-Zitat an, daß SRMeister in diesen Post
http://www.astronews.com/forum/showpost.php?p=23480&postcount=3
gesetzt hat (das dritte Zitat).

Dieses Verhalten ist nicht nur astronomisch, sondern auch mit erdgebundenen Messungen vielfach bestätigt. Ich weis nur nicht ganz sicher, ob man es noch irgendwie anders interpretieren kann?

Herzliche Grüße

MAC
 

mac

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Hallo Max,

Also wozu sollen diese Gravitationswellen gut sein? Was für Informationen soll man daraus gewinnen können, kann man sie dann nachweisen?
einen Teil der Antwort hat Dir Bynaus ja schon gegeben. Einen weiteren Teil will ich versuchen Dir zu geben.

Du hast vielleicht schon mal den Begriff Hintergrundstrahlung gehört? Diese Hintergrundstrahlung ist das Licht, daß aus einer Zeit stammt, zu der Das Universum noch so 'klein' und heiß war, daß der Wasserstoff ionisiert war (Atomkerne und Elektronen bewegten sich ziemlich unabhängig voneinander, weil sie zu schnell (zu heiß) waren, um sich zu vereinigen) In diesem Zustand, man nennt es auch Plasma, ist das Wasserstoffgas nicht durchsichtig.

Mit der 'Gravitationswellenastronomie' hofft man, auch noch 'hinter' diese 'undurchdringliche Nebelwand' der Hintergrundstrahlung 'schauen' zu können.

Herzliche Grüße

MAC
 

Orbit

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Lieber mac
Wenn, ja wenn ich nicht gelesen hätte, dass Licht am Ort hoher Gravitation langsamer (von einem Ort niedriger Gravitation aus gesehen) ist, als eben am Ort niedriger Gravitation.

Ganz platt ausgedrückt: Die Gravitationswelle (deren Durchgang ich messen will) verkürzt zum Zeitpunkt t das eine Rohr auf die Hälfte und halbiert mit dem selben Effekt die Lichtgeschwindigkeit in diesem Rohr.
Diese Vorstellung ist einfach falsch! Geschwindigkeits-Dilatation gibt es nicht.
Im Beitrag von SRMeister ist denn auch wikipediaseitig nirgends von einem solchen Effekt die Rede.
Von Zeitdilatation schon. Der Faktor für die Zeitdillatation (1/Gamma) ist aber derselbe wie jener für die Änderung der Wellenlänge.
Die Gleichung aus meinem Beitrag weiter oben - ergänzt durch Gamma -
Lambda/Gamma *f * Gamma = c = const.
kann also auch
Lambda/Gamma/(t/Gamma) = c = const.
geschrieben werden.

Und somit bin ich mit SirToby einig, wenn er sagt
Hallo mac,

ich glaube, dass Gravitationswellen nur einen Einfluß auf die Raumzeit haben, nicht auf die Lichtgeschwindigkeit.
Bei den Beobachtungen am SL, die in diese Diskussion hinein spielen, geht es immer um Zeitdilatation, nie um Geschwindigkeitsdilatation. Ich würde diese exotischen Geschichten allerdings aussen vor lassen, wenn es lediglich darum geht, einen Gravitationswellen-Detektor verstehen zu wollen.
Gruss Orbit
 

mac

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Hallo Orbit,

irgendwie reden wir wieder aneinander vorbei?


Ich versuch’s mal Schritt für Schritt.


Ausage 1
Wellenlänge * Frequenz = c = const
ist unbestritten, wie ich an Deinen Posts sehe.


Aussage 2
1 Sekunde ist die Zeit für 9192631770 Cyclen der Cäsium-Uhr und 1 Meter ist die Strecke, die Licht in 9192631770/299792458 Cyclen der Cäsium-Uhr zurücklegt. Ich denke, hier stimmen wir auch überein.



Aussage 3
Zwei gleichlaufende Cäsium-Uhren. Uhr 1 bleibt hier, Uhr 2 wird im Schwerefeld (der Erde) nach oben transportiert, verweilt dort für eine gewisse Zeit, und kommt zurück. Proportional zur Verweildauer zeigt sie mehr abgelaufene Cyclen an, als die hiergebliebene.

Das ist experimentell belegt.
Die geltende Schlussfolgerung aus diesem Experiment: Zeitdilatation im Schwerefeld.



Aussage 4
Egal wie tief unten oder weit oben im Schwerefeld eines Atraktors Experimentator A auch immer misst, er wird an jedem Ort, lokal, immer messen und definieren: c = 299792458 m/s, 1 Sekunde ist die Zeit für 9192631770 cyclen der Cäsium-Uhr und 1 m ist die Strecke, die Licht in 9192631770/299792458 cyclen der Cäsium-Uhr zurücklegt.

Täte er das nicht genau so, dann wäre c für ihn, lokal, am Ort seiner Messung nicht mehr konstant.




Du behauptest nun (so habe ich Dich zumindest verstanden) dass B mit seiner Uhr 2, die Laufzeit des Lichtes für die Strecke 1 m am Ort von A, mit der gleichen Anzahl von Cyclen misst, wie es A mit seiner Uhr 1 tut.

Das steht, mit meinem Verständnis, im Widerspruch zu Aussage 3.

Oder anders ausgedrückt: B kann mit seiner Uhr einen Vorgang, der bei A stattfindet, nicht mit der selben Anzahl von Cyclen bemessen, wie A mit seiner Uhr.

Herzliche Grüße

MAC
 
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Orbit

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Hallo mac
Bis auf ein wichtiges Detail sind wir uns einig.
Die Zeitdilatation, die mit Caesium-Uhren experimentell nachgewiesen wurde, ist aber nur der zeitliche Aspekt der Raumzeitkrümmung. Der räumliche hat nun aber zur Folge, dass auch der Meter eine Verzerrung erfährt, so dass sich als Lichtgeschwindigkeit immer c ergibt, wo auch immer gemessen wird. Oder nicht?
Ich hoffe, dass sich zu dieser Frage bald der RT-Spezialist, Ich, zu Wort meldet.
Gruss Orbit
 

mac

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Hallo Orbit,

bin gerade zurück aus dem Web-freien 'Kurz'Urlaub.

Bis auf ein wichtiges Detail sind wir uns einig.
Die Zeitdilatation, die mit Caesium-Uhren experimentell nachgewiesen wurde, ist aber nur der zeitliche Aspekt der Raumzeitkrümmung. Der räumliche hat nun aber zur Folge, dass auch der Meter eine Verzerrung erfährt, so dass sich als Lichtgeschwindigkeit immer c ergibt, wo auch immer gemessen wird. Oder nicht?
schau doch mal im Post 15 und auch im Post 30 was ich dazu geschrieben hatte.

Herzliche Grüße

MAC
 

Orbit

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schau doch mal im Post 15 und auch im Post 30 was ich dazu geschrieben hatte.
Wie bitte?
Da ich Dir exakt auf diese beiden posts geantwortet habe, muss ich sie wohl schon gelesen haben!
Das war's dann wohl!
Orbit
 
Zuletzt bearbeitet:

mac

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Hallo Orbit,

ich bin jetzt einigermaßen verwirrt.

Aus der Verknüpfung der nachfolgenden zwei Zitate
Aussage 4
Egal wie tief unten oder weit oben im Schwerefeld eines Atraktors Experimentator A auch immer misst, er wird an jedem Ort, lokal, immer messen und definieren: c = 299792458 m/s, 1 Sekunde ist die Zeit für 9192631770 cyclen der Cäsium-Uhr und 1 m ist die Strecke, die Licht in 9192631770/299792458 cyclen der Cäsium-Uhr zurücklegt.
und
Bis auf ein wichtiges Detail sind wir uns einig.
Die Zeitdilatation, die mit Caesium-Uhren experimentell nachgewiesen wurde, ist aber nur der zeitliche Aspekt der Raumzeitkrümmung. Der räumliche hat nun aber zur Folge, dass auch der Meter eine Verzerrung erfährt, so dass sich als Lichtgeschwindigkeit immer c ergibt, wo auch immer gemessen wird. Oder nicht?
konnte und kann ich mir keinen Reim machen.


Und aus Deiner Reaktion
Wie bitte?
Da ich Dir exakt auf diese beiden posts geantwortet habe, muss ich sie wohl schon gelesen haben!
auf meine entsprechende Nachfrage im Post 32, auch nicht.





Und was ich getan hab' um Dich dazu
Das war's dann wohl!Orbit
zu provozieren, ist mir erst recht nicht klar.


Herzliche aber verwirrte Grüße

MAC
 

Orbit

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Hallo mac
Im Beitrag 7 fragst Du:
Was ich bis heute nicht wirklich verstanden hab': Wieso sollte man mit einer solchen Meßanordnung überhaupt was messen können? Wie kommt es zu einem Unterschied für Raum gegenüber Licht?
und im Beitrag 9 präzisierst Du Deine Frage:
Was ich meinte: Wenn Gravitationswellen den Raum krümmen, und Licht der Krümmung folgt, wo kommt dann der Unterschied zwischen gekrümmtem Raum und gekrümmtem Lichtweg her, der ja die Basis dieser Messungen ist?
Eigentlich hat Daniel99 schon im Beitrag 10 die korrekte Antwort gegeben:
Nehmen wir z.b das LISA Projekt es hat eine Laserinterferometrie mit einer Armlänge von Fünf Million Kilometer.
Trifft eine Gravitations -Welle auf die Lichtarme verändert sich kurzfristig die Laufstrecke des Lichtes.
Detektoren, die diesen Effekt messen sollen, müssen extrem empfindlich sein.

So könnte man diese Detektierung erklären.
Wogegen ich im Beitrag 11 noch ein bisschen Blödsinn dazwischen geschoben habe.
Das Licht braucht um die im Detektor ausgelegte Strecke zurück zu legen minim länger.
'...weniger lang' ...muss es natürlich heissen.

Im Beitrag 23 gerätst Du wieder ins Grübeln:
Eigentlich auf Anhieb einleuchtend. Wenn, ja wenn ich nicht gelesen hätte, dass Licht am Ort hoher Gravitation langsamer (von einem Ort niedriger Gravitation aus gesehen) ist, als eben am Ort niedriger Gravitation.
Da steckt vielleicht der entscheidende Überlegungsfehler: Die Gravitationswelle krümmt wohl nur den Arm des Detektors. Die beiden Enden des Detektorarmes liegen etwas näher beisammen, das Licht geht aber seinen gewohnten Weg und folgt in diesem Fall nicht der Gravitationswelle, die also nicht als Geodäte betrachtet werden kann, braucht also von einem Spiegelchen am einen Ende des Armes bis zum andern Spiegelchen am andern Ende des Armes etwas weniger lang.

Und schliesslich steckt in diesem Zitat auch der Satz, der zum Disput zwischen Dir und mir geführt hat:
...dass Licht am Ort hoher Gravitation langsamer (von einem Ort niedriger Gravitation aus gesehen) ist
Aber darauf mag ich nicht mehr eingehen.
Das war's dann wohl!
bezog sich auf diesen Disput - aber nur auf den.

Herzliche Grüsse
Orbit
 
Zuletzt bearbeitet:

mac

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Hallo Orbit, oder besser Forum, da Du es leid bist.

Da steckt vielleicht der entscheidende Überlegungsfehler: Die Gravitationswelle krümmt wohl nur den Arm des Detektors. Die beiden Enden des Detektorarmes liegen etwas näher beisammen, das Licht geht aber seinen gewohnten Weg und folgt in diesem Fall nicht der Gravitationswelle, die also nicht als Geodäte betrachtet werden kann, braucht also von einem Spiegelchen am einen Ende des Armes bis zum andern Spiegelchen am andern Ende des Armes etwas weniger lang.
gut, mag sein. Das Licht geht seinen 'gewohnten' Weg. Das heist also, Gravitationswellen sind nicht ein periodisch wechselndes Gravitationsfeld?

kann mir dazu jemand was kompetentes sagen?

Herzliche Grüße

MAC
 

jonas

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Hi mac

Ich weiss jetzt nicht, ob ich mit meiner Vorstellung richtig liege, aber ich stelle mir eine Gravitationswelle Art Stossfront vor, ausgelöst von sich rasch bewegenden Massen.

Als Gummifetischist (;)) fällt mir hier eine Veranschaulichung mit einem Trampolin ein: Auf dem Trampolin befinden sich zwei Bowlingkugeln, die sich gegenseitig rasch umkreisen. Durch diese Bewegung wird das Trampolin durchgewalkt, was man auch an jeder Ecke des Trampolins spürt.

Setzt man statt der Bowlingkugeln nun zwei sich eng umkreisende Neutronensterne, so wird von diesen die Raumzeit ebenfalls "durchgewalkt". Das Gravitationspotenzial wird für uns Beobachter also mal stärker und dann wieder schwächer.
 

mac

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Hallo Jonas,

wenn Deine Vorstellung richtig ist, dann wären es aber doch, sich fortpflanzende Gravitationsschwankungen und warum sich 'alle physikalischen Vorgänge' dabei zu einem bestimmten Zeitpunkt anders verhalten sollten, als bei statischen Gravitationsfeldern, so wie Orbit es mit seiner unterschiedlichen Behandlung von Längen und Licht (nimmt seinen gewohnten Weg) beschreibt, würde mir nicht einleuchten.

Herzliche Grüße

MAC
 

Ich

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Sers,

ich hab jetzt doch nicht mehr drüber nachgedacht die letzten Tage, aber jetzt sag ich einfach mal was unverifiziertes dazu. Ich hab die jeweiligen Knackpunkte nicht genau verstanden, drum allgemein:
Die Lichtgeschwindigkeit ist nur in lokalen Inertialsystemen zwangsweise konstant. Im globalen Koordinatensystem, das man zum Beispiel benutzt, um gravitative Zeitdilatation auszudrücken, ist sie variabel. In der Schwarzschildmetrik geht sie zum Beispiel gegen 0 für r->2M.
Beim Interferometer ändert sich nur die Länge der Strecken perodisch, es gibt keine Zeitdilatation oder so. Mit dieser Länge ändert sich auch die Wellenlänge eines Photons, das zwischen den Spiegeln unterwegs ist.
Wenn die Länge zwischen den Spiegeln aber klein ist gegenüber der Wellenlänge der Gravitationswelle, dann bleibt natürlich, dass ein ausgesendetes Photon diese Länge misst. Weil sich ja fast nichts ändert, während es unterwegs ist.
Dementsprechend ist die Empfindlichkeit dieser Detektoren auf Wellenlängen begrenzt, die ungefähr gleich oder größer als die effektive Länge der beiden Schenkel ist.

Wie gesagt, mehr aus dem Bauch raus als bis ins letzte überlegt.
 

mac

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Hallo Ich,

Die Lichtgeschwindigkeit ist nur in lokalen Inertialsystemen zwangsweise konstant. Im globalen Koordinatensystem, das man zum Beispiel benutzt, um gravitative Zeitdilatation auszudrücken, ist sie variabel.
hab' ich, wenn ich Dich hier richtig verstehe, auch im Post 30 in der Aussage 4 mit anderen Worten so gesagt.



Beim Interferometer ändert sich nur die Länge der Strecken perodisch, es gibt keine Zeitdilatation oder so.
hier allerdings stehst Du, wenn ich den Text in Andreas Müllers Lexikon http://www.mpe.mpg.de/~amueller/lexdt_g04.html#gw
richtig verstehe, im Widerspruch zu seiner Beschreibung und zu meinem, endlich sicher geglaubten (darum so zäh verteidigten :eek:) winzigen Teilverständnis der Natur der Gravitationswellen.



Mit dieser Länge ändert sich auch die Wellenlänge eines Photons, das zwischen den Spiegeln unterwegs ist.
das würde mir ja durchaus einleuchten, aber nur dann, wenn entlang der Meßstrecke, zum Zeitpunkt der Messung die Gravitationswelle einen möglichst steilen Gradienten durchläuft (also bezogen auf eine Sinus-Kurve gerade im Bereich von 0° oder 180° und nicht bei 90° oder 270° ist.

Wenn Meßstrecke und 'Uhr' mit der die Frequenz gemessen wird, auf gleichem 'Potential' der Gravitationswelle liegen, dann messe ich doch nur wieder c = const., denn die Meßstrecke schrumpft und die Uhr geht langsamer.



Wenn die Länge zwischen den Spiegeln aber klein ist gegenüber der Wellenlänge der Gravitationswelle, dann bleibt natürlich, dass ein ausgesendetes Photon diese Länge misst. Weil sich ja fast nichts ändert, während es unterwegs ist.
Dementsprechend ist die Empfindlichkeit dieser Detektoren auf Wellenlängen begrenzt, die ungefähr gleich oder größer als die effektive Länge der beiden Schenkel ist.
das ist, auch in meinem Verständnis, plausibel.

Herzliche Grüße

MAC
 
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