Englisch als de facto Weltsprache halte ich daher für absolut o.k. - und so schwer ist das auch nicht zu erlernen.
Da muß ich jetzt doch einmal meinen Senf dazugeben; auch wen es sich hier-
bei um das Thema Sprache handelt und meine Rechtschreibung nun nicht die
allerbeste ist
Gemessen an den Muttersprachlern ist Englisch zwar eine weit verbreitete
Sprache, aber es gibt einige Sprachen, die von noch mehr Menschen als
Muttersprache gesprochen werden. An erster Stelle ist da wohl Mandarin zu
nennen. Gut, ist auch keine Kunst bei über 1 Milliarde Menschen. Hindu, Rus-
sisch und Spanisch (oder Portugisisch) werden auch von mehr Menschen als
Muttersprache gesprochen. Von daher kann man Englisch nicht als die Welt-
sprache betrachten. Aber Englisch ist die Sprache der Bildungsschicht. Egal
wo auf der Welt ein Mensch eine bessere (oder höhere) Bildung erhält, die
englische Sprache wird er von daher immer mit im Angebot haben. Wenn
man also als studierter Europäer Englisch als Weltsprache bezeichnet, hin-
stellt oder diese sogar fordert, dann sollte man sich auch immer darüber
im Klaren sein, daß eine solche Aussage auch immer etwas mit Arroganz
zu tun hat; und ich nehme mich da selber nicht aus.
Englisch ist derzeit die Lingua franca (oder wie das heißt). Deutsch war es
einmal. Zwischen 1880 und dem Ersten Weltkrieg konnte es sich keiner,
der eine Laufbahn als Wissenschaftler einschlagen wollte, leisten, die Deut-
sche Sprache nicht zu beherrschen. Viele Amerikaner, welche den Grund-
stein und Ruhm für die amerikanische Forschung gelegt haben, haben in
Deutschland studiert. Michelson (oder Morley) war in Berlin, Dingenskirchen
mit der Atombombe in Göttingen. Aber es stimmt, auch ohne den Ersten
und Zweiten Weltkrieg hätte Deutsch als vorherrschende Wissenschafte-
sprache seine Stellung gegenüber dem Englischen verloren.
Oftmals wird von gewissen Seiten gerne die Behauptung aufgestellt, daß die
USA nur durch die "Deportierung" Deutsche Wissenschafter nach dem Krieg
ihre Vormachtsstellung ausbauen konnten. Es gibt aber Untersuchungen zu
diesem Thema. Deutsche, aber auch andere europäische Wissenschafter be-
gannen schon vor den zwei Kriegen mit der Übersiedlung in die Staaten, weil
die Arbeitsbedingungen dort schon vor 100 Jahren für einen Wissenschaftler
verlockender waren. Die zwei Kriege haben diesen Prozeß nur beschleunigt.
@Orbit:
Bei der Sache mit der Aussprache stimme ich Ihnen zu. Mir ist allerdings
hier in den Staaten schon sehr häufig aufgefallen, daß selbst Professoren
oder Personen mit einem Hochschulabschluß, auch wenn man ihnen das
Wort auf einen Zettel presentiert hat, mit der Aussprache schwierigkeiten
hatten. Nicht weil das Wort ein Zungenbrecher war; sie wußten es einfach
nicht. Ob das bei den Briten ähnlich ist, weiß ich nicht. Aber bei den Amis
fällt mir das immer wieder einmal auf.
Und was auch stimmt, ist die geringe Wertschätzung vieler Deutscher im
Ausland für die eigene Sprache ... und fallen mir die Akademiker wieder
einmal ganz besonders negativ ins Auge ... aber bevor es jetzt ganz OT
geht ...
mfg
Chlorobium (der Farbe wegen)