Hallo Aurora,
erstmal danke ich Dir, dass Du nach meinem letzten Beitrag "die Fassung" gewahrt hast und sachlich geblieben bist.
Wäre Dir ja nicht zu verdenken, wenn Du anders darauf reagiert hättest.
... und da sind 2000 Jahre, auch schon 500 Jahre eine sehr lange Zeit. Zeit genug, sich an veränderte Bedingungen anzupassen.
Na ja, das sagt sich vielleicht aus der Distanz heraus und mit der Sicherheit einer seit 5000 Jahren relativ gleichklimatisierten Welt recht einfach. Nichts desto trotz jammern unsere Mitmenschen ja schon über eine Erwärmung der Jahresmitteltemperatur um 0,5° und einem Anstieg des Meeresspiegels von wenigen Zentimetern in 100 Jahren!
Jetzt nehmen wir mal das Beispiel dieser 2000 Jahre, einer Temperaturerhöhung von 10-12° und einem Ansteigen des Meeresspiegels von 130 Metern. Das macht auf 100 Jahre heruntergerechnet (für diese Periode) einen Anstieg des Meeresspiegels um 6,50 m (!) - das sind selbst in 10 Jahren noch 65 cm!!! - und bei der Mitteltemperatur in den 100 Jahren ein Anstieg von 0,5-0,6°! - Wenn das nicht abrupt ist, na, dann weis ich auch nicht mehr weiter!
Weist Du eigentlich, wieviel Land den damals lebenden Menschen durch den Anstieg des Meeresspiegels in 10 Jahren verloren gegangen ist? Du brauchst das nur mal mit den heutigen Küstenlinien vergleichen und ausrechnen, wo diese denn verlaufen würde, wenn das Meer in 100 Jahren um 6,50 m ansteigt. - Das war eine ausgewachsene Katastrophe für viele damalige Küsten- und Flachlandbewohner!! - Und dass es solche auch damals schon gegeben hat, beweisen viele weit unter dem heutigen Meeresspiegel liegenden Höhlen mit vorzeitlichen Höhlenmalereien wie z.B. an der französischen Mittelmeerküste, die endlosen Menhir-Reihen, die weit ins Meer hineinreichen, die schienenartigen Rillen auf Malta, die ebenfalls weit hinunter ins Meer führen, die Unterwasserstrukturen (Tempel?) von Okinawa oder vor der Küste Indiens bei Ahmedabad usw. usf. ...
Wir sprachen über die Besiedlung Amerikas während der letzten Eiszeit und da sind die letzten 50´000 Jahre relevant, darum auch nur die Klimatabelle des Paläolithikums.
Das ist richtig, aber ich sprach von der Grundsätzlichkeit, mit der
alle vier pleistozänen Eiszeiten zu Ende gingen. Dafür muss man schon etwas weiter in die Vergangenheit zurückreichende Tabellen zu Hilfe nehmen.
Den modernen Menschen gibts nun mal erst seit ca. 200´000 Jahren und Funde aus Europa/Asien aus der Zeit von ca. 50´000 bis 40´000 Jahren. Australien wurde wahrscheinlich früher als Eurasien besiedelt.
Wie kommst Du denn darauf?? Auf Homo Erectus könnte das vielleicht zutreffen, da erst ein Ableger von ihm, Homo Neandertalensis, Europa und Vorderasien besiedelte, aber Erectus ist definitiv bis Indonesien, bis zu der kleinen Insel Flores, wo er die Zwergmenschen-Population der sogenannten Hobbits ausbildete, gekommen. Ob er in Australien war, ist mir augenblicklich nicht bekannt. Jedoch kann es sich nach heutiger, bisheriger Auffassung beim Homo Sapiens Sapiens nicht viel anders verhalten haben, es sei denn ...
... es sei denn, er konnte schon mit Wasserfahrzeugen den Indischen Ozean von Afrika aus überwinden und ist so bis nach Australien gekommen. Vielleicht sehen ja deshalb auch Aboriginies und Papua eher wie Afrikaner, statt wie Asiaten aus ...?
Ich meinte nicht die Startseite vom PIK, sondern die pdf zur Paläoklimatologie
Aha. Na, dann ist ja alles bestens.
wenn es um Migrationsbewegungen des HSS geht, geht es eben nicht um geologische Zeiträume, sondern um menschheitsgeschichtliche und da sind - nochmal - 2000 Jahre eine lange Zeit, viele Generationen lang. Da ist die Erwärmung eben nicht mehr abrupt.
Jetzt kommt aber das Ding mit dem "Holzhammer"!
Nun sollen ja die Indianer laut der Clovis-Theorie ganz Amerika in wenigen Jahrhunderten durchwandert und in Besitz genommen haben! Durch alle Klimazonen hinweg bis zur Südspitze Feuerlands! - Aus diesem vollkommen unrealistischen Grund bin ich nämlich seit jeher ein absoluter Gegner dieser Theorie!
Ein Volk, das aus dem kalten Sibirien über die noch klirrend kältere Bering-Passage, vorbei an den Gletscherrändern des kanadischen Inlandeises und denen der Rockys wandert, Großwildjäger der polaren Zonen, denen das Essen von rohem Fleisch zuwider ist (wie man an der verächtlichen Bezeichnung "Rohfleischfresser" für die Inuit ersehen kann), diese haben sich in wenigen Jahrhunderten von ihrer seit Jahrtausenden geführten Lebensweise verabschiedet, sind zu tropischen Dschungelbewohnern geworden, haben sich zu Hunderttausenden durch die Landenge von Panama gequält, wurden daraufhin zu nackten Amazonasbewohnern und gleichzeitig zu bestens an das Leben im Andenhochland angepassten Berglandbewohnern, um dann auch (wiederum fast gleichzeitig) zu kälteliebenden Feuerlandbewohnern zu werden??? - Diese Theorie hinkt nicht nur, die geht sogar vollständig lahm!! In meinen Augen ist das nicht mal eine Theorie, sondern lediglich ein hilfloser, an den Haaren herbeigezogener Versuch der Archäologen, etwas erklären zu wollen, was man (bisher zumindest) nicht erklären konnte. - Und dies betrifft viele "Theorien" in der Vorgeschichte der Menschheit, wie sich in naher Zukunft noch zeigen wird. - Aber ich orakele ja schon wieder herum ...
Der Witz dabei ist aber, dass ich bei meinen "Orakeleien" bisher meistens richtig lag und die gestandenen Forscher sich irrten.
Nee, da spielen politische Erwägungen eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Jo, das ist klar und übrigens - das Gleiche wie bei so vielen anderen Dingen.
Da musste Dich schon näher zu äußern, was das für'n Herr ist, hoffentlich nicht das gleiche Kalliber wie Dr. Zillmer.
Du, das kann ich Dir nicht sagen, Aurora. Ich habe dessen Namen bisher nur in diesem Buch gelesen. Aber ich kenne ja auch sonst keine "berühmten" Geologen, falls es so etwas überhaupt gibt.
100´000 Jahre alte Bergwerke - soso, 50´000 bis 40´000 Jahre alte Eisenminen soso und das bei einem Volk, das bei seiner Wiederentdeckung keinerlei Metallwerkzeuge besaß, wie übrigens die Feuerländer zu Beginn des 20.Jh. auch nicht, die lebten auch noch in dem Umfeld wie zu Beginn der Besiedlung.
Das ist ja noch gar nicht sicher, ob sie dort schon immer gesiedelt haben, oder ob sie erst später dorthin eingewandert sind. Wenn es dort keine Eisenerzvorkommen gibt, haben sie auch kein Eisen mehr verarbeiten können und in den vielen Tausend Jahren diese Technik wahrscheinlich verlernt.
Ähnliches, nur in viel kürzerem Zeitraum, begab sich ja erst vor kurzem auf einer der Samoa-Inseln, als die dort ansässigen Insulaner nach über 50 Jahren deutschen Forschern zuliebe eines ihrer früher so guten, hochseeerprobten Segelschiffe (einen Katamaran) bauen sollten. Das einzige, noch erhaltene Original dieses Schiffstyps befindet sich in einem Berliner Museum und die Forscher nahmen ein spielzeuggroßes Modell davon mit zu den Samoanern. An die Bauweise konnten sich nur noch die ältesten der Bewohner erinnern, aber als der Bau anfing, wusste praktisch jeder, ob Männer, Frauen oder Kinder, was er zu tun hatte und wie das Boot zu bauen war! Ein paar Generationen später wäre dieses Wissen wahrscheinlich für immer verloren gewesen ...
Schon seltsam, kennen gleich nach der Besielung den Bergbau und Metallverarbeitung und vergessens dann wieder.
Wie gesagt, wenn man die dazu nötigen Ressourcen nicht mehr hat oder das Wissen nicht praktisch anwenden kann, ist es innerhalb weniger Generationen (bei fehlender schriftlicher Aufzeichnung) für immer verloren. - Denk nur mal an den Bau der (großen) Pyramiden! Keine Aufzeichnungen über das "Wie" und "Womit" und heute zerbrechen sich Generationen von Forschern ihre Köpfe, wie dies die bronzezeitlichen Völker geschafft haben.
die Spreu vom Wezen trennen
Du meinst hier sicherlich "Weizen", denke ich, denn "Wezen" ist ein heller Stern im Sternbild Großer Hund (Delta Canis Majoris), südöstlich von Sirius.
Gehst Du zur Wissenserweiterung bezüglich Astromie und Astrophysik in der gleichen Weise vor wie bei Alterumswissenschaften? ich meine so unkritisch mit Deinen Quellen.
Ganz eindeutig: Ja.
Bei Astro
nomie, Astrophysik und ähnlichen Wissenschaften gibt es viele Theorien, die
messbar sind und wenn sie spekulativ sind, dann wird das an nicht vorhandenen Messergebnissen und Beobachtungen deutlich. Dies ist in der Archäologie und Altertumsforschung leider nicht so. Dort findet ein heftiger Kampf hinter den Kulissen statt, wie nicht nur mir so scheint, und viele Theorien basieren auf Vermutungen, Spekulationen, bis zu 150 Jahre altem Ausgrabungswissen und den daraus gezogenen damaligen Schlüssen. Wenn da jemand mit neuartugen Theorien oder Beweisen kommt, hat er erstmal ganz schlechte Karten. Hier gibt es seit dieser Zeit ein ziemlich festzementiertes und für absolut gesichert gehaltenes Wissen, welches durch neue Forschungsergebnisse immer nur ergänzt, aber nicht erneuert wurde. Was da nicht ins bestehende passte (an Neuentdeckungen), wurde in Keller und Archive verlegt und nicht einmal die Öffentlichkeit darüber informiert.
Wenn am Sternenhimmel eine Supernova explodiert und dadurch neue Erkenntnisse gewonnen werden, so lässt sich dies für gewöhnlich nicht verheimlichen und wie wir erst gestern wieder gesehen haben, wird man umgehend informiert (Eispanzer am Südpol des Mars!), wenn es umwälzende Entdeckungen gibt. - Diese Unterschiede in den Wissenschaften haben aber geschichtliche, historische und (immer öfters) politische Gründe, wie Du schon sagtest.
Die Politik aber aus den Wissenschaften heraushaltende Grüße von
Toni