Frage an Aliens

Judith

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H Orbit

Ach so, Deine Katze heisst so! Und Du heisst womöglich in Wirklichkeit Alice oder Emma?!

Haarscharf daneben. Aber wir wollen ja nicht aus dem Nähkästchen plaudern. Oder heisst du eventuel Robit?

Hi Bynaus

1991 VG, hoho !
Ist aber sehr interessant. Da hoffen wir doch stark auf ein, äh rundes, ovales glattes Objekt, made by Alpha Centauri oder so.

Ja, die Lagrange-Punkte, die werden uns noch länger beschäftigen.
 

Orbit

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Haarscharf daneben. Oder heisst du eventuel Robit?
Ziemlich daneben. Halte es eher mit den grossen dieses Fachs und müsste deshalb eher 'Found-it' heissen - so ganz nach dem Motto von Bertold Brecht: 'Die kleinen Gangster überfallen eine Bank, die grossen aber gründen eine'.
Orbit
 

Toni

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Hallo MAC,
Toni, eine Kontaktaufnahme auf diesem Weg (Forschungssonde) ist auch etwas, dass ich für erheblich wahrscheinlicher halte, als einen ‚persönlichen Besuch’.
aus menschlich-entwicklungstechnischer Sichtweise heraus betrachtet: sicher! ;) Aber wir wissen ja nicht, wie die "Logik" von einem extraterrestrischen Standpunkt aus betrachtet aussieht? Was wir für nützlich und ökonomisch sinnvoll halten, kann bei "denen" eine ganz andere Auslegung erfahren ... :rolleyes:

Logitechnische Grüße von
Toni
 

Bynaus

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Aber wir wissen ja nicht, wie die "Logik" von einem extraterrestrischen Standpunkt aus betrachtet aussieht? Was wir für nützlich und ökonomisch sinnvoll halten, kann bei "denen" eine ganz andere Auslegung erfahren ...

Das bezweifle ich, was solche "universellen" Dinge wie Kontaktaufnahme mit anderen Zivilisationen angeht, stehen alle vor dem gleichen Problem. Einen universellen Replikator zu bauen, der sich von den im All zu findenden Ressourcen ernähren und "fortpflanzen" kann, wird immer sehr, sehr viel effizienter und einfacher sein, als ein Generationenschiff zu bauen.
 

mac

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Hallo Bynaus,

Darf ich anlässlich dieses Satzes auf das Objekt "1991 VG" aufmerksam machen? :D
Das ist völlig an mir vorbei gegangen.

Aber ich sehe schon, ich hab' mich hier vielleicht missverständlich ausgedrückt. 'Erheblich wahrscheinlicher als ...' meint keineswegs 'erheblich wahrscheinlich' :D

Herzliche Grüße

MAC
 

Mahananda

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Hallo Mac,

im Nature-Artikel wird auf die Lagrange-Punkte L4 und L5 Bezug genommen:

"Messages designed to await discovery would have to remain in orbits of long-term gravitational stability, or on the surface of objects in such orbits. The stable Lagrange points (L4 and L5) of Jupiter and the Sun, L4 and L5 of the Earth and the Moon, orbits close to the Sun, low-excentricity orbits in the main asteroid belt and perhaps similar orbits in the Kuiper belt offer such zones of dynamical refuge. The surfaces of various bodies in the inner Solar System are also possibilities.

Any message presumably arrived after the Solar System became habitable (that is, after most of the protoplanetary debris had cleared), so whatever carried the message would be less eroded by impacts than an asteroid. Interplanetary radar could search for objects with anomalously large radar cross-section." (Nature 431, 48)

Mein Favorit für die Deponierung einer außerirdischen Botschaft - ich hatte das in einem anderen Thread schon einmal geschrieben ("Fortgeschrittenste Spezies") - ist der Saturnmond Enceladus. Dies aus mehreren Gründen (die allerdings keine zwingenden Argumente sind!):

- Enceladus ist für seine geringe Größe ungewöhnlich aktiv. Die auf die Südpolregion beschränkte Zone thermaler Aktivität ist so "heiß", dass sie einen Plume aus flüssigem Wasser erzeugt, der über die "Tigerstreifen" in Gestalt von Dampffontänen ausgast. Mit einfacher Gezeitenreibung ist dies nicht erklärbar, da die dadurch erzeugten Energien allenfalls ein Zehntel der beobachteten Werte betragen würden. Folglich muss die Wärmequelle noch von anderer Natur sein. Die Oberfläche von Enceladus zeigt, dass die aufgeschmolzenen Krustenbereiche in der Vergangenheit viel umfangreicher waren als gegenwärtig. Das deutet darauf hin, dass die Wärmequelle hinsichtlich ihrer Aktivität nachlässt. Die z.T. eingeschmolzenen und abgeflachten alten Krater verweisen darauf, dass die Wärmequelle erst nach dem Bombardement aktiv geworden ist und sukzessive alte verkraterte Krustenbereiche erwärmt und verformt hat.

- Enceladus befindet sich in einer ungewöhnlichen orbitalen Struktur. Der 2:1-Resonanzpartner ist Dione. Das wäre nichts Besonderes (auch im Jupitersystem gibt es solche Resonanzen zwischen Io und Europa sowie zwischen Europa und Callisto), wenn die beiden Nachbarmonde Mimas und Tethys sich nicht ebenfalls in einer solchen 2:1-Resonanz befinden würden. Das innere Saturnsystem stellt ein in sich verschachteltes Umlaufresonanzsystem dar. So etwas gibt es nirgendwo sonst im Sonnensystem.

- Enceladus wäre, da er sich in einer stabilen Position im Orbit um Saturn befindet, perfekt geparkt, da eine langwierige Suche im Kuiper-Gürtel oder im Asteroiden-Gürtel entfallen würde. Weiterhin ist man nicht auf Lagrange-Punkte angewiesen, die sich über lange Zeiträume hinweg verlagern könnten (z.B. bei Bahnveränderungen von Planeten).

Enceladus könnte daher ein denkbares Ziel für eine SETA-Mission werden. Die ausgeweitete Cassini-Mission wird sicher noch viele interessante Daten liefern, die für eine mögliche Folgemission von Belang sein dürften. Bis dahin warten wir es einfach mal ab, was die nahen Vorbeiflüge (bis auf 23 km Annäherung!) noch ergeben.

Viele Grüße!
 

Toni

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Einen universellen Replikator zu bauen, der sich von den im All zu findenden Ressourcen ernähren und "fortpflanzen" kann, wird immer sehr, sehr viel effizienter und einfacher sein, als ein Generationenschiff zu bauen.
Das sehe ich von meinem persönlichen, menschlichen Standpunkt her genau so, zumal ich schon immer ein vehementer Gegner von Generationenraumschiffen war. ;)

Replikative Grüße von
Toni
 

MoreInput

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HI!

Ich denke, dass die Aliens uns kaum per Raumschiff gezielt anfliegen werden. Die Zeitdauer ist zu lang und das Risiko ist einfach zu hoch. Ein interssanter Gedanke hab ich mal von Timothey Ferris aufgeschnappt: In einem Buch beschreibt er so etwas wie ein "Galaktisches Internet". Anstatt selbst auf Fahrt zu gehen, erstellt ein technisch fortgeschrittene Zivilisation Raumsonden, in denen ihr gesamtes Wissen abgelegt ist (a la Wikipedia :) . Die Sonden senden dann permanent Signale. Sobald sie eine Antwort darauf bekommen, wird das Wissen an den Sender übermittelt. Zudem soll der Sender (also wir) sein gesamtes Wissen an die Sonde weiterschicken.
So könnte das gesamte Wissen einer Zivilisation bewahrt bleiben, auch wenn sie bereits dass Zeitliche gesegnet hat. Die Sonden könnten sich dann auch untereinander austauschen.
Woher die Sonden ihre Energie beziehen (auf tausende / Millionen Jahre bezogen), ist mir dann auch ein Rätsel. Gut, unsere Voyager Sonden sind jetzt auch schon 30 online, und dass mit primitivster Technik.

Wenn wir so ein Signal aufschnappen könnten, könnten wir dann auch solche Sonden nachbauen, und so das galaktische Internet erweitern.

Gruß,
Stefan
 

Bynaus

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Die universellen Replikatoren, die ich angesprochen hatte, sind quasi die Knotenpunkte dieses "galaktischen Internets", bloss, dass sie noch viel mehr sind als das. Sie bilden eine interstellare Maschinenzivilisation, mit unzähligen Mitgliedern aus verschiedensten Replikatoren-Spezies, die im Verlauf der langen Geschichte der Galaxis zu ihr gestossen sind. Sie leben in den Aussenbezirken von Sternsystemen und zwischen den Sternen - an "Kolonisation" von Planeten haben sie kein besonderes Interesse. Sie wollen beobachten und lernen, nicht eingreifen. Sie müssen nicht unbedingt immer senden - sie können auch einfach lauschen und abwarten. Sie würden ziemlich intelligent sein, so dass sie selbst ein Interesse daran haben, ihre Umgebung zu erforschen. Ihre Energie beziehen sie aus verschiedenen Quellen, Sonnenenergie, aber auch Fusion oder eine direkte Form der Materie/Energieumwandlung (etwa mit Hilfe eines kleinen Schwarzen Lochs). Das Universum ist voller Energie, wenn man sie sich zu Nutze machen weiss...
 

Toni

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Das Universum ist voller Energie, wenn man sie sich zu Nutze machen weiss...
Eine sehr interessante Aussage, Bynaus! :cool: Vor allem wenn man bedenkt, dass es vielleicht sogar Energien gibt, an die die Physik bis heute noch nicht einmal gedacht hat, oder diese eher ins nebulöse Reich der Metaphysik verbannte. Schon der Gedanke an die Dunkle Energie lässt einen erschaudern, da diese ja mit 70% den Löwenanteil aller im Universum befindlichen Energie darstellt und heutzutage noch kein Wissenschaftler wirklich etwas damit anzufangen weiß! :eek: Wir sind ja noch nicht einmal in der Lage, von den 4% der "sichtbaren" Energie/Materie wenigstens 1% zu nutzen ... :( :eek:

Energiegeladene Grüße von
Toni
 

albert

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Hi Bynaus

Die universellen Replikatoren, die ich angesprochen hatte, sind quasi die Knotenpunkte dieses "galaktischen Internets",

Na klar ist das alles interessant. Aber eben, es beschreibt ETWAS aus unserer Perspektive, also menschlich. Wir denken es könnte so sein.
Muss aber gar nicht. ES kann für uns völlig unvorstellbar sein, eben völlig "unmenschlich". Dann haben wir in jeder Beziehung (ausser vielleicht in den Grundprinzipien der Physik) ein grosses Problem der Verständigung.
Also sind wir mal froh um die unglaublichen Distanzen im Kosmos.

Hi Toni

Ja, klar, die Energiegeschichte; dunkle Energie. Genau so dunkel könnten intelligente Wesen für uns sein, eben völlig unvorstellbar.

Aber wir bleiben ja dran, tröstlich...

:D
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Na klar ist das alles interessant. Aber eben, es beschreibt ETWAS aus unserer Perspektive, also menschlich. Wir denken es könnte so sein.
Muss aber gar nicht. ES kann für uns völlig unvorstellbar sein, eben völlig "unmenschlich".

Mit dieser Aussage kannst du einfach alles relativieren - wir wissen einfach gar nichts über Ausserirdische. Ein stückweit gebe ich dir auch recht. Aber anderseits, die Motivationen und Andersartigkeiten der einzelnen Ausserirdischen Spezies sind letztlich irrelevant. Was zählt, ist, was für die grosse Masse wahrscheinlich ist. Und da können wir, da bin ich überzeugt, schon Aussagen machen:

Die überwiegende Mehrheit der ETIs wird nicht an ein Leben im Weltraum angepasst sein und sich auch nicht von den Ressourcen, die man darin weit verbreitet findet, ernähren können. Das heisst, wenn sie ihren Heimatplaneten verlassen, haben sie zwei Möglichkeiten: entweder sie bringen ihre Umwelt auf alle anderen Welten mit, die sie besiedeln / bauen, oder aber sie passen sich den Umwelten an, die sie antreffen. Das zweite ist langfristig die bessere Strategie, weil die erste Strategie sehr viel energieaufwändiger ist (es braucht IMMER Energie, einen bestimmten thermodynamischen Zustand (z.B. 25°C, bei 1 bar und 21% Sauestoff) aufrech zu erhalten. Die Anpassung an die ökologische Nische "Weltall" ist jedoch ein einmaliger Vorgang, der danach nur noch lokal variiert werden kann (oder auch nicht). Zivilisationen, die die zweite Strategie wählen, überleben häufiger als jene, die die erste wählen.

Wir wissen auch, dass der menschliche Körper nicht der idealste denkbare Datenspeicher ist - sondern lediglich der idealste, der sich aus den Vorgaben (geerbter Körper) entwickeln liess. Ähnliches wird für die Körper von ETIs gelten, die sich ja ebenfalls durch Evolution entwickelt haben dürften. Wenn man das All erforschen will, dann ist das eben auch eine Frage des Datentransfers, und je kompakter die Daten gespeichert sind, desto einfacher, billiger, wahrscheinlicher ist der Erfolg des Transfers.

Die Kombination davon ist der universelle Replikator: ein dichter Datenspeicher, der auch ein ehemals "menschliches Bewusstsein" aufnehmen kann, aber von seiner "Physiologie" her an die Bedingungen des Weltalls angepasst ist. Diese Replikatoren können in unzähligen Variationen kommen, diese Eigenschaften müssen ihnen gemeinsam sein.

Wie gesagt, das gilt für die grosse Mehrheit der ETIs. Einzelne mögen aus welchen Gründen auch immer von diesem Ideal abweichen, aber man würde erwarten, dass ETIs, die sich daran halten, am längsten überleben und auch den grösseren Raum erkunden können, verglichen mit jenen ETIs, die sich nicht daran halten. Und deshalb würde man auch erwarten, dass der Erstkontakt mit solchen Replikatoren stattfinden wird (wenn überhaupt, dh, wenn es überhaupt genügend ETIs gibt, dass die interstellare Replikatorenzivilisation wirklich entstehen konnte), und nicht mit netten grünen Männchen in ihren fliegenden Untertassen.
 

Mahananda

Registriertes Mitglied
Hallo,

das mit den Replikatoren birgt allerdings ein Problem, das nicht gerade einfach zu lösen ist. Ich meine die freiwillige Selbstbeschränkung hinsichtlich der Zahl der Replikationen, um exponentielles Wachstum zu vermeiden. Jeder Replikator muss sich fragen, unter welchen Bedingungen eine Replikation vertretbar ist. Da die Replikatoren autonom sind und die Lichtgeschwindigkeit die obere Grenze für Nachrichtenübermittlung ist, können sie nicht ständig untereinander in Kontakt bleiben, zumal bei zunehmender Distanz voneinander auch der Energieaufwand für Dauersendungen steigt. Daher sind die Replikatoren über eventuelle Verluste in den seltensten Fällen informiert. Somit scheidet die Motivation, die Zahl der Populationsmitglieder konstant zu halten, als Replikationsgrund aus. Replikationen dürften damit in Unkenntnis der Gesamtzahl von Replikatoren erfolgen. Damit besteht jedoch die Gefahr des exponentiellen Wachstums und schließlich der Konkurrenz um Material- und Energiequellen, die für weitere Replikationen benötigt werden.

Wenn die Replikatoren intelligent genug sind, werden sie sich irgendwie bei gegenseitigem Kontakt arrangieren - vielleicht so etwas wie eine vertraglich fixierte gegenseitige Verpflichtung zum Verzicht auf weitere Replikationen - aber irgendwann ist eine Sättigung erreicht. Als Replikator würde ich mich vielleicht fragen: "Und nun?" Ja, was dann? Replizieren ist dann verboten, also bleibt nur noch warten, dass etwas passiert und beobachten, was dann passiert, wenn etwas passiert und dem nächsten Replikator melden, dass etwas passiert ist - das alles kommt mir irgendwie sinnlos vor. Gut, es mag sein, dass ein Replikator in seiner Kundschafter-Rolle völlig aufgeht, aber der Verlust einstiger Autonomie zugunsten einer totalen Subordination unter ein Informationssammel- und -bewahrungsprojekt galaktischen Ausmaßes, dürfte eine Art Sinnkrise auslösen, die dazu führen kann, dass das ganze Projekt letztlich scheitert.

Und was dann? Zieht dann jeder "Rebell" seiner Wege und repliziert sich unkontrolliert, oder halten sie ihre Selbstverpflichtung trotz des vorangegangenen Tabubruchs weiterhin ein? Mir erscheint die Idee der Replikatoren als Vehikel zur Kolonisation der Galaxis - auch wenn es nur eine Beobachtungsmission ist - als ein sehr fragwürdiger Ansatz.

Viele Grüße!
 

albert

Registriertes Mitglied
Hi Bynaus

eigentlich will ich Dir gar nicht widersprechen, aber wie Mac formuliert: Wir versuchen ja dauernd, etwas aus unserer Logik zu erklären, also Mönschlich, söhr Mönschlich.
Aber (hi Toni!) 70% unbekannte Energie/Materie.
Tja, wenn wir so wenig wissen, ist es sehr wahrscheinlich, dass es völlig Unvorstellbares gibt, eben auch Aliens.

Das ist eigentlich schon alles. Mac sei dank

:)
 

Bynaus

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@Mahananda:

Mir erscheint die Idee der Replikatoren als Vehikel zur Kolonisation der Galaxis - auch wenn es nur eine Beobachtungsmission ist - als ein sehr fragwürdiger Ansatz.

Die Lösung dürfte ähnlich liegen wie beim Menschen: auch Menschen replizieren sich nicht wahllos (selbst dann nicht, wenn sie von (fast) allen anderen abgeschnitten sind), ihre Replikationszahl unterliegt einer natürlichen Grenze. Da unsere Galaxis bisher nicht von Replikatoren konsumiert wurde, bleiben zwei Erklärungen:

1. Es gibt keine Replikatoren, weil es zu wenig Zivilisationen gibt, die sie bauen (bzw., es hat in der gesamten Geschichte der Galaxis (oder der Lokalen Gruppe) nie eine solche Zivilisation gegeben).

2. Es gibt Replikatoren, aber ihre Replikationsfähigkeit ist durch äussere Umstände (also solche, die keine Entscheidung seitens der Replikatoren bedingen) begrenzt.

Das kann z.B. heissen, dass die Replikatoren keinen unbegrenzten Zugang zu Energie und Materie haben, und nur einen winzigen Bruchteil der vorhandenen Energie / Materie wirklich zur Replikation nutzen können. So wie die gesamte Masse der Erde auch noch nicht in Bakterien umgewandelt wurde, nicht, weil es zeitlich oder energetisch nicht drin gelegen wäre, sondern weil die Zusammensetzung der Erde nicht geeignet ist, um daraus Bakterien zu machen. Gleiches (vertausche Bakterien mit Replikatoren und Erde mit Galaxis) gilt womöglich für die Replikatoren.

Im Allgemeinen würde ich, gerade wegen der Vielfalt möglicher ETIs, nie eine Lösung für plausibel akzeptieren, die von "inneren Entscheidungen" abhängt. Die Lösung, "es gibt keine Replikatoren weil alle beschlossen haben, keine zu bauen" ist deshalb unbefriedigend - und instabil, denn es brauch eine einzige ETI, die sich nicht daran hält, und die Erklärung ist dahin. Es braucht "robuste" Lösungen für das Fermi-Paradoxon, nur diese sind wirklich plausibel.

Wir versuchen ja dauernd, etwas aus unserer Logik zu erklären, also Mönschlich, söhr Mönschlich.

Es gibt keine "menschliche" Logik. Logik ist universell.
 
Zuletzt bearbeitet:

albert

Registriertes Mitglied
Hi Bynaus

sorry, kann nicht zustimmen:
Unsere Logik ist klar menschlich,von den alten Griechen erfunden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Logik

Es ist völlig unlogisch, dass unsere Logik universell sein soll. Wer sagt das: Der Mensch?

Oder ist Logik gar gottgegeben?
Dann wären wir allerdings wieder im Glaubensektor.

:)
 

mac

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Hallo Albert,

die bloße Tatsache daß wir einige Ursprünge der Logik bestimmten Personen zuordnen, bedeutet nicht daß sie damit nur für Menschen gilt.

Aussagen wie:
"Wenn zwei Objekte einem Dritten gleichen, dann sind sie auch untereinander gleich." Sind nicht nur auf Menschen beschränkt gültig.

Lies dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Logik

Herzliche Grüße

MAC
 

albert

Registriertes Mitglied
Hi Mac

schön, dass Du den gleichen Link verlinkst wie ich...:)

Da nähern wir uns schon immerhin an.

Logik: Wenn die "menschliche" Logik wirklich auch universell wäre, gäbe es die "Heisenbergsche Unschärferelation" nicht. Es gibt sie, weil unsere Logik eben menschlich ist.

Ok. wieder mal Einstein: " Komisch, alle lieben mich, aber keiner versteht mich".
Kunststück. Seine neuen Theorien widersprachen der damals geläufiger Logik komplet. Und ehrlich, sie sind heute zwar immer mehr bewiesen und anerkannt, aber immer noch schwer verdaulich.

Sollte ein neuer Einstein auftauchen (wird auch höchste Zeit!), gibts vielleicht ne neue, revidierte Logik inkl. der dunklen Macht , äh Energie/Materie.

Vielleicht wird dann ein neues, gigantisches Tor der *Erkenntnis* aufgestossen, und alle sagen: LOGISCH !

:)
 

Mahananda

Registriertes Mitglied
Hallo,

die Frage, ob es Replikatoren gibt oder nicht, würde ich einstweilen offen lassen. Bisher konnten von uns noch keine entdeckt werden, und das kann vielerlei Gründe haben. Entweder wurden bislang noch keine gebaut - auch dies wiederum aus mehreren möglichen Gründen - oder die Verteilungsdichte ist (noch?) so gering, das hier noch keiner angekommen ist, oder sie verstehen es, sich so perfekt zu tarnen, dass sie unentdeckt bleiben. Das Problem, das ich angesprochen habe, bezieht sich auf mögliche langfristige Folgen des Replizierens.

Ich denke, es wäre für einen Replikator kein prinzipiell unlösbares Problem, einen Asteroiden in eine Replikatorfabrik umzugestalten, auch wenn dafür vielleicht eine Zeitspanne von einigen Tausend bis Hunderttausend Jahren anzusetzen ist. Replikatoren haben eine potenziell unbegrenzte Lebenserwartung und daher genügend Zeit, um sich ihrer Replikation zu widmen, wenn sie sich denn dazu entschlossen haben. Für mich entsteht hierbei die Frage, ob es überhaupt nötig ist, sich zu replizieren. Da die Lebenserwartung potenziell unbegrenzt ist, genügt doch die Fähigkeit zur Selbstreparatur, um dem durch den Evolutionsprozess in die Psyche integrierten Selbsterhaltungstrieb Genüge zu tun.

Ein ETI-Individuum, welches den biologischen Körper mit einem kosmostauglichen künstlichen eingetauscht hat, um auf interstellare Reisen zu gehen, verliert mit seiner Sterblichkeit zugleich die Notwendigkeit, für Nachkommen zu sorgen. Alles andere wäre langfristig fatal, da dann die geometrische Progression langfristig zur Überbevölkerung führt, weil die "Eltern" nicht wegsterben. In interstellaren Weiten scheint dies weit hergeholt, aber über hinreichend lange Zeiträume führt dies letztlich dazu, dass z.B. die 30. Generation auf die erste trifft und vor dem Problem steht, wie man damit umgeht.

Über so lange Zeiträume hinweg kann es gut sein, dass man sich etwas entfremdet hat und mehr oder weniger verständnislos einander gegenübersteht, oder besser -schwebt. Ich könnte mir vorstellen, dass die über sehr lange Zeit hinweg andauernde vollständige Isolation von Replikatorengenerationen analog zur irdischen Evolution zur Aufspaltung in verschiedene Arten, Gattungen usw. führt, deren Programmierungen entsprechend stark voneinander abweichen - vergleichbar mit den Abweichungen in den DNA-Sequenzen in den Genomen der Lebewesen. Das bedeutet aber auch, dass die Kommunikation zwischen den verschiedenen Replikatorengenerationen zunehmend erschwert wird, bis hin zur totalen gegenseitigen Verständnislosigkeit.

Wenn die Gesetze der Evolution universell sind, dann bedeutet das, dass die ökologische Nische "Weltraum" zunehmender Artenkonkurrenz ausgesetzt ist, sprich: Zugang zu Ressourcen, um die jeweils eigene Population in der gegebenen Individuenzahl zu erhalten. Da die Replikatoren autonom und intelligent zugleich sind, verfolgt jeder einzelne aus eigener Einsicht heraus bewusst und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln die eigene individuelle Selbsterhaltung - genau wie in unserer Menschenwelt. Während man hier anderen Menschen seinen Willen aufzwingen kann, indem man z.B. mit Arbeitslosigkeit, Armut oder gar Mord droht, dürfte das bei Replikatoren schwierig sein, es sei denn, man verfügt über die entsprechende Kriegstechnik und das Ende der eigenen Existenz stellt eine hinreichend große Bedrohung dar, dass man sich dem Argument der stärkeren Waffe beugt.

Ich denke, dass hinreichend intelligente Spezies bereits über die möglichen Folgen der Replikation potenziell unsterblicher Mechanismen nachgedacht und entsprechende Schlussfolgerungen gezogen haben. Sollte sich auch nur eine dieser Spezies sich dazu entschlossen haben, sich in solche Mechanismen zu transformieren und als Replikatoren die Galaxis in geometrischer Progression zu besiedeln, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich so ein Ding hier bei uns sehen lässt. Warten wir es ab ...

Viele Grüße!
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Albert,

daß Du den Wiki-Artikel auch verlinkt hattest, hab' ich glatt übersehen.

Es ist völlig unlogisch, dass unsere Logik universell sein soll. Wer sagt das: Der Mensch?
hier allerdings vermute ich, daß wir aus diesem Grunde
In der Umgangssprache werden Ausdrücke wie „Logik“ oder „logisches Denken“ darüber hinaus in einem sehr viel weiteren oder völlig anderen Sinne verstanden
aneinander vorbei argumentieren.

Herzliche Grüße

MAC
 
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