Grenzen der Entwicklung

ispom

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Marspilot, wir müssen erst mal die Terminologie klären:

unter Universum verstehe ich (versteht man heute) unser Universum,
dessen Existenz und "Eigenzeit" mit dem Urknall begonnen hat.

Die Ursache des Urknalls ist in der "Mechanik" des Multiversums zu suchen, in dem unser Universum nur eines von vielen ist,
dessen Zeit aber unbegrenzt in die Vergangenheit zurück reicht.

Gruß von Ispom
 

Marspilot

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Hallo mac,

natürlich ist dies alles nicht mit Gewissheit vorher zu sagen. Vielleicht ist ja selbst die Annahme, dass man alle Rätsel nur mit Logik und Wissenschaft lösen kann bereits ein Irrtum.

Vor Klausuren (lange ist es her) träumte ich oft die Klausursituation schon Tage voraus. Das lief dann meist nach folgendem Schema ab:

Ich hatte eine Aufgabe zu lösen. Dazu brauchte ich aber als Grundlage die Ergebnisse einer anderen Aufgabe, die es erst zu lösen galt.
Diese untergeordnete Aufgabe ging nur auf, indem ich zuvor eine noch untergeordnetere Aufgabe gelöst hatte.
Und so nach 20 - 30 Ebenen, das Knacken der Aufgaben ging immer lockerer und die Freude wuchs, landete ich endlich bei der letzten.
Doch diese war identisch mit der Ursprungsaufgabe.:mad:

Hoffen wir, dass es sich bei unseren wissenschaftlichen Bemühungen die Welt zu erklären nicht auch um solch einen Kreisprozess (Entropiebeschleuniger)handelt.
In diesem Sinne, ein entspanntes Wochenende - oder das, was noch davon übrig ist. Marspilot
 

mac

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Hallo ispom,
also: über das „Nichts“ will ich hier nicht philosophieren,
das mögen die Buddisten tun….
wenn ich hier Marspilot nicht widersprochen habe, bedeutet daß nicht, daß ich es genau so sehe. Ich entdecke keinen Widerspruch, aber tatsächlich weis ich hier gar nicht, ob es Sinn macht überhaupt etwas zu glauben, ohne jede Grundlage, außer unserem doch sehr begrenzten Verstand. Was nicht gleich bedeutet, daß es langweilig wäre darüber zu diskutieren. :)


aber unser Universum wird nicht wieder kollabieren und mit einem „big crunch“ der Zeit ein Ende setzen,
hier hast Du, beim derzeitigen Stand der Erkenntnis wahrscheinlich recht. Nur machst Du für mich den Fehler, daß Du diese Zeit als verfügbar interpretierst. Durch die Entropieentwicklung haben wir nur einen kaum wahrnehmbaren Bruchteil dieser Zeit zur Verfügung und es ist für mich nicht gewiss, daß dieser Bruchteil ausreichend lang ist. Somit stellt er eine zwar nicht genau definierbare, aber dennoch harte Grenze dar.

nicht unendlich heißt : begrenzt
wann bleibt die Zeit stehen (an welcher Grenze?) und warum
ab wieviel Bit ist kein Informationsgewinn mehr möglich, weil schon alles bekannt ist?
vieviel Kubiklichtjahre groß darf unser Universum werden (um eine unendliche Ausdehnung zu verhindern)
und wer stoppt dann die Expansion?
Diese Parameter mögen notwendig sein, sie sind aber nicht hinreichend!


Herzliche Grüße

MAC

PS Oh! hab' gar nicht gemerkt daß schon wieder so fleißig korrespondiert wird. Mein Stand für diesen Post war der Post des Zitates.
 
Zuletzt bearbeitet:

mac

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Hallo Marspilot,

als ich Deinen Klausur'alptraum' las, mußte ich laut lachen! Erinnerte er mich doch auch an mein Studium, als wir 1977 (glaub' ich) mit den schon etwas veralteten Geheimnissen des Analogcomputers vertraut gemacht wurden.

Der Dozent schrieb eine lange Folge von Gleichungen an die Tafel und benutzte mittendrin das noch gar nicht vorhandene Endergebnis als notwendigen Parameter. Was natürlich sofort heftigen Protest hervorrief, bis wir dann klar hatten, wie ein solcher Analogcomputer arbeitet.

Herzliche Grüße

MAC
 

slapper

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hallo gemeinde

ein interessanter thread wie ich lese und dieser frage kann man wohl derzeit nur philosophisch zu leibe rücken..

bei der Frage "Grenzen der Entwicklung" muss man gleich weiter fragen "was für eine Entwicklung",
- die des Universums,
- die des Menschen zum einen
- die der Evolution zum anderen,
- die mögliche technische Entwicklung

die des Universums ist wohl hier am einfachsten zu beantworten, es wird größer und kühlt immer mehr ab, irgendwann wird wohl jedes atom sich in energie aufgelöst haben - gottseidank dauert das noch viele milliarden jahre

beim menschen bin ich mir nicht so sicher, in naher zukunft müssen wir wohl erstmal die probleme der globalisierung lösen - wie vordringlichst klimawandel, naturschutz, religions- und kulturkonflikte sowie in die jahre gekommene gesellschaftliche probleme und auch energie- sowie rohstoffprobleme in bezug auf die explosive population mensch --- mit anderen worten recht große probleme/konflikte die sich mehr und mehr sich uns aufdrängen, ob wir wollen oder nicht

die frage der evolution bleibt natürlich auch spannend, obwohl ich denke das der mensch in naher zukunft keinen sogenannten evolutionssprung erfahren wird, nach heutigem stand kommt es in der regel nur in einer kleinen gruppe auf einem relativ engen lebensraum (von den restlichen induvidien der art abgeschottet) und zusätzlich neuen umweltbedingen zu einem neuem artenzweig - sprich evolutionssprung im gen... oder die gruppe schafft es nicht die neue aufgabe zu bewältigen und stirbt mit anderen worten aus...
da das beim menschen in keinem punkt der fall ist, wird da wohl auch nicht viel passieren

mögliche technische entwicklung, gut hier zeigt die skala ja sehr weit nach oben, vieles wird wohl schon bald in naher zukunft möglich sein und werden, was wir jetzt vielleicht noch nicht einmal erahnen können, und das egal auf welchem technischen oder wissenschaftlichen gebiet...
ich persönlich habe nur bedenken, das hier eventuell mal eine gefahr für die menschheit geboren werden könnte, vielleicht das uns doch mal eine künstliche intelligenz übernimmt, oder wir ein experiment wagen auf der erde was vielleicht unser untergang ist, weil wir die konsequenzen vorher falsch einschätzten... da gibt es wohl viele szenarien die möglich sind, egal auf welchem gebiet.
 
Zuletzt bearbeitet:

ispom

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ich denke, irgendwann wird es unseren Nachkommen möglich sein,
auch "das Wesen" eines Menschen oder Tieres quantitativ zu erfassen,
alle denkprozesse zu kopieren,
so daß die robotics, in die man die Daten dann einspeist,
die gleiche Persönlichkeit darstellen wie die Originale.

„man“ wird eines Tages in der Lage sein,
die ganze Architektur eines Gehirns Neuron um Neuron auf Siliziumtransistoren zu übertragen,
so wie es Moravec

http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Moravec

ausführlicher beschreibt.

werden wir laut Moravec unsterblich,
indem unsere Persönlichkeit in Form von Software abgebildet wird,
die auf "Robotercomputern" lauffähig ist.
Beliebig kopierbar wären wir dann außerdem.
Die letzten Exemplare unserer Gattung werden laut Moravec von den Robotern,
die dann die Welt beherrschen, in einer Art Naturpark gehalten.

http://www.zeit.de/archiv/1996/27/moravec.txt.19960628.xml

wann wird das möglich sein,
in 1000 oder erst in einer million Jahren?

visionäre Grüße von Ispom
 

SirToby

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Wir haben eine nichtmaterielle Komponente in uns

Hallo,

im Moment sind wir trotz der Fortschritte auf dem Gebiet der "Künstlichen Intelligenz" und der neuronalen Netze noch meilenweit davon entfernt, die Funktionsweise des Gehirns auch nur annähernd zu verstehen. Schon relativ elementare Funktionen des Zuordnens wie es zum Beispiel bei der automatischen Bilderkennung oder der Erkennung von gesprochenen Wörtern zeigt sich sehr schnell, dass Softwarealgorithmen gänzlich anders ablaufen als das, was im Gehirn abläuft. - Mag ja sein, dass man das alles einmal künstlich nachbilden kann. Aber dann ist da noch der große Komplex des Fühlens, Empfindens. Ein Mensch hat Ahnungen, kennt Ängste, Mißtrauen, aber auch Freude und Begeisterung. Dies sind nur einige Begriffe die untrennbar mit unserer natürlichen Vitalität in Verbindung stehen. Sie haben auch irgendwas mit unserem Gehirn zu tun. Nun kommen die Psychologen und sagen, dass zum analytischen Verstand, zur Ratio, die man vielleicht künstlich nachbilden kann noch ein Geist und eine Seele hinzukommen. Die Existenz dieser beiden Additive kann niemand leugnen. Aber die Experten streiten darüber, ob sie in unserem Gehirn überhaupt eine materielle Manifestation haben. Mit anderen Worten: Kann man "Seele" in unserem Gehirn eventuell meßtechnisch lokalisieren? - Ich will damit sagen, dass das menschliche Bewußsein immer auch Komponenten enthält, die sich aller wissentschaftlich-technischen Erklärung entziehen und immer entziehen wird. - Meine Prognose ist, dass hochentwickelte Roboter geben wird, vielleicht sogar solche, die menschenähnlich sind. Es werden aber immer Maschinen bleiben.

Gruß Sir Toby
 

ispom

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Ich will damit sagen, dass das menschliche Bewußsein immer auch Komponenten enthält, die sich aller wissentschaftlich-technischen Erklärung entziehen und immer entziehen wird. - Meine Prognose ist, dass hochentwickelte Roboter geben wird, vielleicht sogar solche, die menschenähnlich sind. Es werden aber immer Maschinen bleiben.

Gruß Sir Toby

nee, toby
so pessimistisch würde ich es nicht sehen, ähnlich hat man ja auch mal gedacht über die Grundlagen der Vererbung,
die sich "immer einer naturwissenchaftlichen Erklärung entziehen werden",
das ist keine hundert Jahre her.

so würde ich es ausdrücken:
>>>dass das menschliche Bewußsein noch immer Komponenten enthält, die sich aller wissenschaftlich-technischen Erklärung entziehen <<<

es wird irgendwann eine revolutionäre Entdeckung geben,
(so wie alle paar jahrzehnte),
man wird so eine Art "biodynamische Welle" entdecken, die von allen lebenden Zellen ausgeht,
die Gesamtheit der sich überlagernden Wellen , die durch gedanken und gefühle moduliert werden, das könnte dann die naturwissenschaftlich erklärte Seele sein.
Dann wird die Seele (ebenso wie jetzt schon die Vererbungsvorgänge) entmystifiziert sein.

beseelte Grüße von ispom
 

slapper

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hallo

ist doch einfach beantwortet, von einem computer, selbst einem in ferner zukunft leistungsstärkerem computer als das menschliche gehirn, wird sich nie ein gedankengang oder das voraussichtliche ergebnis einer aktion des gehirn im voraus berechnen lassen - umgekehrt wird das immer gehen ;) - und das ist auch gut so!

das bewußtsein reagiert aus einem cocktail von emotionen, unterbewußtsein, verstand, instinkt und dem faktor zufall - das macht alles unberechenbar und doch genial!

in diesem sinne
viel Kreativität
 

ispom

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das bewußtsein reagiert aus einem cocktail von emotionen, unterbewußtsein, verstand, instinkt und dem faktor zufall - das macht alles unberechenbar und doch genial!

in diesem sinne
viel Kreativität

noch umschreiben wir diese Vorgänge (Emotionen, Verstand...) mit einer Reihe von Worthülsen, weil wir noch nicht auf die unterste Ebene der Erkenntnis der zugrundeliegenden Naturvorgänge vorgedrungen sind.

Das wird sich in den nächsten Jahrhunderten ändern,
so wie heute die Vererbungsvorgänge prinzipiell erklärt (und manipuliert ) werden können,
wird es dann mit dem "Bewußtsein", "Emotionen"... möglich sein.

die Emotionen manipulierende Grüße von Ispom
 

SirToby

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halb Tier halb Geist

Hallo ispom, hallo slapper,

also die "Nichtvorausberechenbarkeit" eines Denkvorganges oder überhaupt eines Ereignisse ist nicht das, was uns von der Maschine unterscheidet. Es gibt genug Beispiele aus der Chaosforschung, die zeigen, dass selbst deterministisch anmutenden Vorgänge nicht berechenbar sind. Trotzdem rechne ich diese Dinge nicht zu den "mystischen" oder "unerklärlichen" Vorgängen. Das chaotische Verhalten ist dann immer noch in irgendeiner Weise beschreibbar und erklärbar. Und ich bin auch immer dafür zu begeistern scheinbar "mystische" Beobachtungen zu erklären. Hinter die Geheimnisse zu kommen. Vielleicht entdecken wir bald die Weltformel. Halt ich sogar für realistisch! Aber selbst das darf uns nicht zu dem Trugschluß veranlassen, dass wir damit alles(!) erklären könnten geschweigen denn alles im Griff hätten.

Nun zur Antwort von ispom: Wenn ich bei der Betrachtung der Komplexität des Menschen zu dem Schluß komme, dass er etwas unerklärliches enthält und auch für immer behält, dann ist das für mich keine pessimistische Sicht, sondern im Gegenteil. Dieses gewisse Etwas, hebt uns heraus und macht uns zu etwas Besonderem. Ich lasse mir heute von niemanden mehr sagen, dass ich auch nur ein Stück Vieh bin oder vielleicht durch eine Maschine nachbildbar bin. Ich glaube Martin Luther hat es am besten getroffen als er einmal bemerkt hat, dass der Mensch halb Tier halb Geist ist. Und eben die Geistkomponente, die sollte man ganz intensiv erforschen, um immer neue Türen der Erkenntnis aufzustoßen. Ähnlich wie in der Quantenphysik oder auch in der Kosmologie würde man, so glaube ich, aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Ich glaube sogar, dass der Mensch ein Stück "Ewigkeit" oder besser gesagt "Unendlichkeit" oder "Singularität" in sich trägt. Glaube ich zumindest.

Nun sagst Du, der Vorgang der Vererbung ist erklärt und entmystifiziert. Nicht ganz. Der Mathematiker von Neumann hat meines Wissens einmal ein theoretische Untersuchung über "selbstreproduzierende Automaten" gemacht. Er ging von dem Grundgedanken aus, dass Maschinen andere Maschine bauen. Heute nichts besonderes mehr. Computer, die Leiterplatten für Motherboards anderer Computer designen gibt es längts. Herr von Neumann hat aber die Frage untersucht, ob es sein kann, dass ein Automat, die exakte Kopie seiner selbst vollautomatisch erzeugen kann. Und dass dann auch die Kopien dieser Automaten von selbst wieder neue Generationen von gleichen Automaten erzeugen können. - Das bemerkenswerte ist, dass bei dieser rein theoretischen Untersuchung herauskam, dass soetwas nur möglich ist, wenn es Eingriffe von aussen gibt. Wenn eine junge Mutter sagt "mir wurde ein Kind geschenkt" ist sie der Wahrheit vielleicht viel näher, als wenn Fertilisationsmediziner sagen "wir haben das bald alles im Griff".

Mein Anliegen sollte ich vielleicht so formulieren: So viel entmystifizieren wie möglich, um den Kern freizulegen.

Gruß SirToby
 

jonas

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Herr von Neumann hat aber die Frage untersucht, ob es sein kann, dass ein Automat, die exakte Kopie seiner selbst vollautomatisch erzeugen kann. Und dass dann auch die Kopien dieser Automaten von selbst wieder neue Generationen von gleichen Automaten erzeugen können. - Das bemerkenswerte ist, dass bei dieser rein theoretischen Untersuchung herauskam, dass soetwas nur möglich ist, wenn es Eingriffe von aussen gibt
Hmmm ... Kann es sein, dass Herr von Neumann seine Arbeit vor dem Zeitalter der Computer und Internet verfasst hat? Würmer, Trojaner und Viren reproduzieren sich selbst hervorragend. Sie sind zwar keine Maschinen, aber der Reproduktionsmechanismus findet zumindest innerhalb von Maschinen statt.

Dass die Verbreitung nur durch Eingriffe von aussen möglich ist mag auf viele Computerviren zutreffen, die erst einen User brauchen um sie zu aktivieren. Aber dies ist kein prinzipielles Hindernis, denn es gab schon viele Viren, die sich von selbst explosionsartig verbreitet haben, je nach Können des Programmierers. Der Virus muss nur auf eine Umgebung treffen, die sein Überleben ermöglicht. Dies sehe ich aber nicht als Eingriff von Aussen, sondern als Umweltbedingung, so, wie es auch für echte Lebewesen gilt.
 

ispom

Registriertes Mitglied
>>>Ich lasse mir heute von niemanden mehr sagen, dass ich auch nur ein Stück Vieh bin oder vielleicht durch eine Maschine nachbildbar bin.<<<

Du drückst es aber auch zu drastisch aus, Toby.
Deshalb, weil „ein Stück Vieh“ ja den Verwendungszweck eines Tieres hervorhebt.
Lassen wir mal das Vieh.
Nehmen wir Freunde des Menschen: Katzen, Hunde, Pferde, Delphine ...
oder auch Primaten.

Wo ziehst Du denn die Grenze?
Du willst nicht mit einem Ochsen auf eine Stufe gestellt oder verglichen werden .
Wie ist es mit einem Eingeborenen auf den hinterindischen Inseln, die noch nie einen modernen Menschen gesehen haben,
wie ist es mit einem unserer Vorfahren zur Zeit des Neandertalers,
wie mit einem Schimpansen, und dessen Urahnen?

Du bist nichts weiter als ein intelligentes Tier,
sieh mal in die Irrenanstalten, da findest Du Menschen,
gegen die mein kleiner Kater wahrhaftig intelligent und gefühlvoll erscheint.

Nun komm mir nicht mit den Auswüchsen unserer Intelligenz,
der Tendenz der Menschheit den Planeten durch Produkte der Intelligenz zu zerstören,
oder durch Nahrungsmittelüberschuss und exzessive Reproduktion dafür zu sorgen, daß die Population an sich selbst erstickt.

das würde nämlich auch Deinen Glauben

>>> Ich glaube sogar, dass der Mensch ein Stück "Ewigkeit" oder besser gesagt "Unendlichkeit" oder "Singularität" in sich trägt. Glaube ich zumindest<<<

erschüttern.

tierische Grüße von Ispom
 

mac

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Hallo SirToby,

vieles was Du in Deinem Post schreibst, ist mir zumindest sympatisch. :)

Nur bei der Passage zu John? von Neumann sehe ich dessen Aussage kritisch.
Herr von Neumann hat aber die Frage untersucht, ob es sein kann, dass ein Automat, die exakte Kopie seiner selbst vollautomatisch erzeugen kann. Und dass dann auch die Kopien dieser Automaten von selbst wieder neue Generationen von gleichen Automaten erzeugen können. - Das bemerkenswerte ist, dass bei dieser rein theoretischen Untersuchung herauskam, dass soetwas nur möglich ist, wenn es Eingriffe von aussen gibt.
da ich den Kontext dieser Untersuchung nicht kenne, weis ich jetzt auch nicht, ob ich daran vorbei argumentiere.

Wäre es so, dann wäre das ein nicht widerlegbarer Gottesbeweis, was mir wiederum mindestens ebenso prinzipiell unmöglich erscheint. Ich kenne eine philosophische Aussage dazu, die ich vor 20-30 Jahren mal gelesen habe und später aber nie wieder, die Im Grunde ähnlich war. Sinngemäß: 'Kein Gehirn ist in der Lage sich selbst zu erkennen, weil es komplexer sein muß, als der Gegenstand den es zu erkennen gilt'. Erschien und erscheint mir ebenso nicht haltbar.

Aus meiner Sicht zwar kein Beweis daß es keinen Eingriff als Anstoß gegeben haben muß, aber eine Teilwiderlegung, sind alle reproduktionsfähigen Lebewesen. Eine Trennung Technik/Natur in diesem Zusammenhang zu machen, ist aus meiner Sicht ohne Grundlage. Funktioniert es mit biologischen Methoden, dann gibt es keinen zwingenden Grund, warum es mit technischen Methoden prinzipiell nicht funktionieren kann, und sei es auf biologischem Wege. Sogar der eventuell doch notwendige Anstoß, wäre auch gegeben.

Herzliche Grüße

MAC
 

mac

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Hallo Jonas,
Hmmm ... Kann es sein, dass Herr von Neumann seine Arbeit vor dem Zeitalter der Computer und Internet verfasst hat?
Computer gibt es schon sehr lange. Die grundsätzlichen Theorien dazu auch. über John von Neumann steht einiges bei Wicki.
Würmer, Trojaner und Viren reproduzieren sich selbst hervorragend. Sie sind zwar keine Maschinen, aber der Reproduktionsmechanismus findet zumindest innerhalb von Maschinen statt.
eben. Sie können sich ohne 'Wirt' nicht reproduzieren. Die biologische Entsprechung wäre das Virus. Nach neuerer Auffasung sind Viren keine Lebewesen.

Der entscheidende Unterschied dabei ist: Bakterien und komplexere Lebewesen können ohne eine komplexere Struktur, als sie es selbst sind, von Energie und Materie einfacherer Struktur sich selbst reproduzieren. Viren können das nicht.

Herzliche Grüße

MAC
 

ispom

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Nach neuerer Auffasung sind Viren keine Lebewesen.

Der entscheidende Unterschied dabei ist: Bakterien und komplexere Lebewesen können ohne eine komplexere Struktur, als sie es selbst sind, von Energie und Materie einfacherer Struktur sich selbst reproduzieren. Viren können das nicht.

Mac, diese Auffassung ist mir neu, aber überdenkenswert.
nachdenkliche grüße von Ispom
 

jonas

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Hi Mac und Ispom

Dass Viren nicht als Lebewesen gelten ist mir nicht neu, das wurde auch zu meiner Schulzeit so gelehrt. Der Grund ist, dass sie sich nicht selbständig vermehren können sondern ihr Erbgut in eine Wirtszelle einschleusen und deren Reproduktionsmechanismus nutzen.

Ich habe jetzt mal den Wiki Artikel über von Neumann durchgelesen. Leider wird dort nicht weiter darauf eingegangen warum selbstreproduzierende Maschinen nur durch Eingriff von Aussen möglich sein sollten, wie SirToby behauptet.

@mac
Du hast natürlich recht, dass Computerviren einen "Wirt" brauchen. Ich habe in meinem post #32 vielleicht nicht zu Ende argumentiert. Aber in Deiner Antwort im post #34 hast Du das formuliert, was ich ausdrücken wollte:
mac schrieb:
Aus meiner Sicht zwar kein Beweis daß es keinen Eingriff als Anstoß gegeben haben muß, aber eine Teilwiderlegung, sind alle reproduktionsfähigen Lebewesen. Eine Trennung Technik/Natur in diesem Zusammenhang zu machen, ist aus meiner Sicht ohne Grundlage. Funktioniert es mit biologischen Methoden, dann gibt es keinen zwingenden Grund, warum es mit technischen Methoden prinzipiell nicht funktionieren kann,
Genauso sehe ich es auch. Eine Maschine, die über einen Reproduktionsmechanismus verfügt, also rein physisch in der Lage ist einen Nachbau seiner selbst zu produzieren, kann seinem "Kind" dann auch eine Kopie seiner Software überspielen und das Ganze kann sich wiederholen.
 

Toni

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Hallo MAC,

Deine Aussage ...
Sie können sich ohne 'Wirt' nicht reproduzieren. Die biologische Entsprechung wäre das Virus. Nach neuerer Auffasung sind Viren keine Lebewesen.

Der entscheidende Unterschied dabei ist: Bakterien und komplexere Lebewesen können ohne eine komplexere Struktur, als sie es selbst sind, von Energie und Materie einfacherer Struktur sich selbst reproduzieren. Viren können das nicht.
... scheint mir völlig korrekt zu sein. Das ist zwar auch für mich neu, aber äußerst logisch. Ich werde es mal in den tiefen, dschungelartigen Niederungen meines Gehirns abspeichern. :D Vielleicht vermehrt sich auch diese Erkenntnis eines Tages von ganz alleine und verhilft mir zu neuer, ungeahnter Weisheit! :rolleyes:


Hallo Sir Toby,

Mit anderen Worten: Kann man "Seele" in unserem Gehirn eventuell meßtechnisch lokalisieren? - Ich will damit sagen, dass das menschliche Bewußsein immer auch Komponenten enthält, die sich aller wissentschaftlich-technischen Erklärung entziehen und immer entziehen wird. - Meine Prognose ist, dass hochentwickelte Roboter geben wird, vielleicht sogar solche, die menschenähnlich sind. Es werden aber immer Maschinen bleiben.
dies entspricht auch ganz genau meiner Sichtweise. :) Die "Seele" eines Lebewesens (egal, ob Mensch, Tier oder Pflanze) kann man ja heutzutage sogar schon als schwach leuchtende Aureole um den Körper des Lebewesens herum mit spezieller Technik sichtbar machen. Aber ob wir jemals (wissenschaftlich) tiefer in die Seele eindringen werden können, wage ich doch zu bezweifeln. :( Dazu bedarf es möglicherweise einer ganz anderen, einer höheren Bewusstseinsebene. Diese vom Mystifizismus zu befreien, werden noch viele Generationen nach uns versuchen müssen. Diese Dinge unterscheiden uns Lebewesen aber grundlegend von künstlich erschaffenen oder zukünftigen künstlichen Lebewesen, meine ich.

Künstlich erschaffene Grüße von
Toni
 

ispom

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Hi Mac und Ispom

Dass Viren nicht als Lebewesen gelten ist mir nicht neu, das wurde auch zu meiner Schulzeit so gelehrt. Der Grund ist, dass sie sich nicht selbständig vermehren können sondern ihr Erbgut in eine Wirtszelle einschleusen und deren Reproduktionsmechanismus nutzen.
.


na, wir wollens mal als noch unentschieden dahinstellen, immerhin schreibt auch wiki (unter "Viren")

Ob Viren als Lebewesen bezeichnet werden können, ist abhängig von der Entscheidung für eine der unterschiedlichen Definitionen von Leben (siehe unten: Kontroversen). Eine einzige, unwidersprochene und damit allgemein anerkannte Definition diesbezüglich gibt es bislang nicht. Daher findet sich auch unter Wissenschaftlern keine Einigkeit in der Beantwortung dieser Frage. Hinsichtlich der Einordnung von Viren zu den Parasiten bestehen ebenfalls verschiedene Ansichten. Ein Teil der Wissenschaftler betrachtet sie als solche, da sie einen Wirtsorganismus infizieren, um seinen Stoffwechsel für ihre eigene Vermehrung zu benutzen. Diese Forscher definieren also Viren als obligat intrazelluläre Parasiten (Lebensform, die zwangsläufig nur innerhalb einer Zelle ein Parasit ist), die aus einem Genom, einem Kapsid und eventuell einer Membranhülle bestehen und zur Replikation eine Wirtszelle benötigen.

nämlich, es gibt auch keine eindeutige Definition von "Lebewesen",
wie könnte man dann eindeutig definieren, ob Viren Lebewesen sind...:)

zweifelde Grüße von Ispom
 

mac

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Hallo ispom,
nämlich, es gibt auch keine eindeutige Definition von "Lebewesen",
wie könnte man dann eindeutig definieren, ob Viren Lebewesen sind...:)
es ging mir gar nicht um diese Frage, sondern um den prinzipiellen Unterschied. Selbständige Reproduktion oder Hilfe von Aussen. Und da sind Computerprogramme eben nicht geeignet zu einer Widerlegung von Neumann's

Herzliche Grüße

MAC
 
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