DM und SL

prim_ass

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Hallo,

mal eine einfach erscheinende Frage:

Können Schwarze Löcher nicht auch aus dunkler Materie bestehen?

Das Gravitationsverhalten dürfte somit gleich bleiben, aber warum sollte sich hinterm E-Horizont nicht auch oder im Einzelfall ausschließlich Dunkle Materie zusammengeballt haben?
 

manuel

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hi,
ich denke das wäre durchaus möglich. da dunkle materie mit der barionischen materie über die schwerkraft wechselwirkt, müsste sie auch in das loch gezogen werden. nur ob man im inneren des schwarzen lochs noch von materie überhaupt reden kann ist sehr fraglich. wie sehen das denn die anderen hier im forum? soweit ich ist ein schwarzes loch ein absoluter gleichmacher. das heisst der materie wird jede information bis auf ihren massegehalt geraubt. Das ist bekannt unter dem Titel: "Ein schwarzes Loch hat keine Haare". Also dürften sich normale barionische Materie und schwarze Materie zu einem großen ganzen vereinigen.
gruß, manuel
 

ispom

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ich würde da differenzieren:
stellare SL entstehen aus dem Kollaps von baryonischer Materie,
sollten also kaum dm enthalten.

supermassive SL in galaktischen Zentren, die bei der galaxienbildung schon entstanden sind, müßten imho zu 70 % aus dm bestehen

meint Ispom
 

manuel

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wo befindet sich denn die DM in den galaxien? Ist sie gleichmäßig verteilt oder in einem bulk drumherum angesiedelt? denn es könnte ja sein das auch stellare löcher DM akkretieren können oder bin ich da auf dem holzweg.
gruß, manuel
 

ispom

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ich kanns nicht beschwören, aber ich denke, dm befindet sich hauptsächlich im Halo.
Aber wenn ein Stern als Supernova impodiert, dann ist nur die baryonische Materie beteiligt, aus der er besteht.
Also selbst, wenn innerhalb der Planetensysteme dm herumschwirrt, sollte sie nicht daran beteiligt sein,
im Gegenteil, sie wird beim sn ereignis einfach weggeblasen (weil gravitativ mitgerissen)

meint Ispom
 

ryan

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zurzeit geht man noch davon aus, dass sich die DM im Halo der Galaxien befinden. Dies hat man durch mehrere Vermutungen, die mir leider gerade nicht alle im Kopf herumschwirren, untermauert...
Daraus folgen dann die von ispom beschriebenen Konsequenzen

gruß
ryan
 

mac

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Hallo prim_ass,

Können Schwarze Löcher nicht auch aus dunkler Materie bestehen?
warum das wahrscheinlich nicht so ist, haben wir schon öfter diskutiert, unter anderem hier.

Im Wesentlichen: Da man keine Phänomene beobachten kann, wie Verklumpungen und eine Verteilung ähnlich wie die Sternverteilung in der Milchstraße nicht beobachtbar ist, auch nicht durch die Umlaufgeschwindigkeiten der Sterne um das Milchstrassenzentrum mußte man postulieren, daß DM weder mit Materie noch mit sich selbst anders wechselwirkt als durch Gravitation. Daher ist nicht anzunehmen daß sich schwarze Löcher aus DM bilden können.

Zur These von ispom kann ich mich nicht qualifiziert äußern. Was ich dabei allerdings nicht verstehe ist: Wenn es überhaupt ging, warum nicht auch später und wenn nur damals wieso nicht mit der gesamten DM und BM?

Herzliche Grüße

MAC
 

slapper

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hallo

also ich vermute ein schwarzes Loch ist nichts anderes als ein neutronenstern, nur größer... als die neutronensterne bei denen die fluchtgeschwindigkeit noch unter der lichtgeschwindigkeit liegt...
da neutronensterne nachgewiesener weise ab einer bestimmten größe unspektakulär zu einem schwarzen Loch werden...
somit kann auch die hochenergetische röntgenstrahlung des neutronensternes den ereignishorizont nicht mehr verlassen...:eek:

gruß slapper
 

jonas

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also ich vermute ein schwarzes Loch ist nichts anderes als ein neutronenstern, nur größer... als die neutronensterne bei denen die fluchtgeschwindigkeit noch unter der lichtgeschwindigkeit liegt...
Das kann irgendwie nicht sein, denn stellare schwarze Löcher sind kleiner als ein Neutronenstern. Es muss also nach dem Zustand der Entartung zum Neutronenstern nochmal zu einem weiteren Kollaps kommen.
 

mac

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Hallo jonas,

Das kann irgendwie nicht sein, denn stellare schwarze Löcher sind kleiner als ein Neutronenstern.
woher weißt Du das? Soweit ich das bisher mitbekommen habe, gibt es bei der Größenangabe zu Neutronensternen eine ziemlich große Unsicherheit (mindestens Faktor 3 im Durchmesser) bei den kleineren Angaben wäre ein 3,2 M0 schwerer Neutronenstern ohne weiteres klein genug um ein schwarzes Loch zu sein.

Herzliche Grüße

MAC
 

jonas

Registriertes Mitglied
Möglich, dass es da Schwankungsbreiten gibt. Sowas dürfte ja auch recht schwer zu messen sein.

Nur, folgende Überlegung: Jeder Sonnenkollaps, der direkt zu einem Neutronenstern führen würde, der den SSR unterschreitet müsste das Auftreten einer Supernova verhindern. Die äusseren Gaswolken könnten dann keine nach aussen gerichtete Stosswelle mehr erzeugen bzw erfahren. Supernovae müssten demnach sehr selten sein, und nur bei Sternen auftreten, die innerhalb einer sehr engen Bandbreite der möglichen Sternenmassen liegen.

Wegen dieser Überlegung denke ich, dass ein Kollaps zu einem schwarzen Loch in mehreren Phasen erfolgen muss: zunächst zu einem Neutronenstern, Supernova-Erscheinung, weiterer Druckaufbau, endgültiger Kollaps.

Ich kann mit dieser Überlegung natürlich auch komplett daneben liegen.
 

mac

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Hallo jonas,

ja, soweit war ich auch schon mal. Dann fiel mir auf, daß der SN-Prozess immer mit den gleichen Randbedingungen abläuft, egal wie groß die Vorläufersonne ist (eine Mindestgröße von 8 M0 muß sie wohl schon mindestens haben) denn: Der Kollaps muß, wenn es so etwas wie Schalenbrennen überhaupt gibt, immer dann einsetzen, wenn die produzierte Eisenmenge 0,9 M0 überschreitet, egal ob noch Brennstoff da ist, und wieviel.

Bei der SN wird die verbliebene Gashülle abgesprengt. Auf meine Frage, wie es denn dann überhaupt zu unterschiedlich schweren Neutronensternen kommen kann, erhielt ich die Antwort: Durch Rücksturz eines Teils der weggeschleuderten Gasmassen und wenn davon genug zurückkommt, dann wirds ein schwarzes Loch.

Da die Simulationsrechnungen zur SN nicht funktionieren, die Angaben zu den Größen der Neutronensterne höchst unterschiedlich sind und auch die Angaben des notwendigen Druckes (bis zu 5,5 M0 habe ich gelesen) um die nächste Stufe der Entartung zu erreichen, denke ich daß die Ausgangsdaten entweder zu unsicher oder theoretische Extrapolationen sind? Aber das ist rein spekulativ von mir. Gelesen hab' ich immer nur: Man weis noch nicht ausreichend gut bescheid.

Herzliche Grüße

MAC
 

jonas

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Hi mac

Dieser Zweifel nagte auch an mir, nachdem ich meinen post abgeschickt hatte :D

Andererseits: Wäre es so, dass ein Neutronenstern (ohne Kollaps) allmählich so weit wächst, bis sich der Raum um ihn schliesst, so müsste sich eine solche Bandbreite an Neutronensternen auch finden lassen. Namentlich solche, die sich fast an der Grenze zum SL befinden und eine fast unendlich ins Rote verschobene Strahlung aussenden.

Ich weiss nicht, ob man so etwas schonmal gefunden bzw. gesucht hat. Falls es das nicht gibt, dann ist wohl die Vorstellung, dass der Neutronenstern bei erreichen seiner (zweiten) Chandrasekhar Grenze erneut kollabiert, vielleicht doch richtig.
 
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