Zeitreisen durch SLs?

Schnapprollo

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Hi Mac,

siehste dass ist ja gerade der Punkt.

Und ganz prinzipiell: Die Schwellen für die weiteren Fusionen liegen deutlich höher und noch prinzipieller: die Sonne und alle etwas schwereren und alle leichteren Sterne können produzieren was immer sie wollen, es spielt nicht mehr mit.

Das passiert immer aus empirischen Daten oder wenn man auf dem Weg vom 'Kleinem' zum 'Großen' den winzigen aber entscheidenden Teil vergisst.
Die Sonne ist halt real keine Durchschnitts-Homogen-Wasserstofffusionskugel.
Schau dir doch blos mal die (reale) Oberfläche an. Die ist voll von Inhomogenitäten. Das gerade aktuelle Bild von SOHO (22:16 Uhr) sieht z.B. aus wie 'ne runtergefallene Pizza statt homogener Griesbrei. Was - um alles in der Welt - spricht dagegen, dass in diesen Inhomogenitäten Bedingungen herrschen die z.B. rp-Prozesse zu Mittelschweren Atomkernen begünstigen, wie sie in 'Roten Riesen' an der Tagesordnung sind?
Das ist ja gerade der Unterschied der realen Sonne zur kernphysikalischen Duchschnittssonne des Labors.
Die Sonnenstrahlung hat ein kontinuierliches Spektrum, was besagt, dass Energien von 'kalter' Radiostrahlung bis zur Gammastrahlung vertreten sind - wenn auch in unterschieldichen Mengen. Der Schalldruck heizt die Athmosphäre weiter auf, mit einer Energie bei der irdische DJ's mit ihren 5000 Watt-Anlagen nur blass danebenstehen. Die Ausbreitung und Interferenz dieser Schallwellen folgen wieder den Schrödingerwellen mit ihren 'Freakwaves', die die Sonnenmaterie auf unvorstellbare Drücke zusammenpressen.
Teilchen können, adäquat der Strahlung, jeden Wert von Energie besitzen, der in alle möglichen Energieformen umgewandelt werden kann. Lokale Magnetfelder entstehen die das 'durchschnittliche' Magnetfeld der Sonne um Größenordnungen überschreiten ... .
Die Sonne selbst lässt sich zwar auf einen 'Durchschnitt' zusammenfassen, aber die Prozesse in und auf ihr sind alles andere als durchschnittlich, linear und berechenbar. Es mag eine statistische Häufung geben, nach der die Wasserstofffusion überwiegt, aber davon abzuleiten, dass nichts anderes existiert, ist für mich (Entschuldigung) ignorant und stümperhaft - ist wirklich nicht persönlich gemeint, sondern beschreibt 'durchschnittlich' den Umgang der Wissenschaft mit der Realität. Wie exakt ist denn unser 'Standart-Sonnen-Modell' zur Realität? 70%, 80%, 90%? Und was steckt im 'Rest' der die Lage des Durchschnitts beeinflußt?

So, und damit die große Kurve zur Elementenentstehung. Wie wahrscheinlich ist also, dass sich die beobachtete Elementenverteilung 'lokal' einstellt, ggü. einem äußeren Einfluß (duch z.Bsp. vorbeiziehende Supernovae oder Neutronensterne)?

Was wir wissen sind, dass lokal weder quantitativ (Menge der Teilchen und ihre möglichen Eigenschaften) noch qualitativ (z.B. eine maximale Energie) ein absolutes Ausschlußkriterium bilden (untere prinzipielle Grenze). Weiterhin können wir davon ausgehen, dass nicht 100% der Teilchen immer die gleichen Eigenschaften besitzen (damit wäre die Entropie des Systems Null -> keine Dynamischen Veränderungen mehr = obere prinzipielle Grenze). Die Realität liegt also irgendwo dazwischen. Beobachtungsgemäß wissen wir weiterhin, dass das Gesamtsystem einen quasi-stabilen Zustand hat (das Gesamtsystem befindet sich in einem Gleichgewicht).
Jetzt kommt das komplizierte und damit das, was die Wissenschaft so ohnmächtig und angreifbar dastehen lässt, nämlich die Unexaktheit von Wahrscheinlichkeiten. Am Ende bleibt dann halt immer nur das Einschätzen nach 'Bauchgefühl' oder 'Pi * Daumen'.

Bleiben wir mal bei der Wahrscheinlichkeit, dass in der Sonne z.B. Gold erzeugt wird. Die Grundzutaten sind alle da, damit rückt das ganze von der Phantasie in den Bereich des Möglichen. Jetzt müssten wir -theoretisch- alle konstruktiven und destruktiven Prozesse in die Waagschale werfen. Damit eröffnet sich schon das erste praktische Problem, dass wir nicht alle Prozesse und den Umfang ihrer Auswirkung kennen. Hinzukommt, dass sich diese Prozesse gegenseitig unberechenbar beeinflussen. Aber sei's erstmal drum.

Der Goldkern könnte aus 79 Protonen und 118 Neutronen theoretisch 'spontan' entstehen - die Wahrscheinlichkeit liegt nahe Null (die Freiheitsgrade der Zutaten lassen es aber zu). Am Wahrscheinlichsten ist die Entstehung aus Platin (+1) oder den Zerfall von Quecksilber (-1). Was wieder zur Frage führt wie wahrscheinlich ist deren Entstehung? Es könnten andere Goldkerne entstehen, die aber allesamt nicht stabil sind und wieder in Kerne zerfallen aus denen stabile Goldkerne entstehen, usw. bis ein stabiler Zustand erreicht wird.

Die Menge an Gold, die sich in unserem Planetensystem befindet kann natürlich nicht mit diesem Prozeß erklärt werden, da einfach die o.g. Ressourcen der Sonne nicht ausreichen (=Ausschlußkriterium). Das uns derzeit bekannte und wahrscheinlichste Phänomen wäre dazu eine frühere Supernovaexplosion in unserer Nähe.
Was die Verteilung und Häufigkeit der Elemente betrifft, halte ich es aber für wahrscheinlicher, dass durch z.B. Massetrenneffekte des rotierenden Urnebels, daraus entstehende lokale Häufigkeiten und deren Einfluss auf die weitere Entwicklung zum heutigen Zustand verantwortlich ist, als das Vorbeisegeln von Neutronensternen oder Supernovae.
Damit will ich natürlich nicht sagen, dass auch diese Alternative grundsätzlich unmöglich ist, aber das Abwägen der Wahrscheinlichkeit nach derzeitigem Wissen schlägt für mich eher auf die 'lokale Seite' aus.
 

jonas

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Wenn dem so wäre, dass also mit einer Wahrscheinlichkeit von x>0 auch schwerere Elemente als Eisen in Sternen während der Hauptreihenphase entstehen, so müsste man auch eine Zunahme der Metallizität messen, je älter die Sterne sind.

Nachdem, was ich gelesen habe, verhält es sich jedoch eher umgekehrt. Je älter die Sterne, und damit - bei vergleichbarer Masse - umso früher entstanden sind, desto geringer ist die Metallizität.

Ich will damit nicht ausschliessen, dass zu einem geringen Teil in einem Stern lokal die Temperatur und Dichte derart stark ansteigen kann, sodass einige Kerne mit höherer Ordnungszahl enstehen. Die fundamentalen Beobachtungsdaten legen aber meiner Einschätzung nach nahe, dass die ganz überwiegende Zahl der schweren Elemente eben doch in roten Riesen und Supernovae fusioniert werden.
 

Schnapprollo

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Hi jonas,

Je älter die Sterne, und damit - bei vergleichbarer Masse - umso früher entstanden sind, desto geringer ist die Metallizität.

Natürlich ist zu erwarten, dass der Metallanteil durch Rote Riesen oder Supernovae steigt, allein schon weil dieser Prozess in diesen Objekten viel wahrscheinlicher ist, als in Hauptreihensternen. Es fehlen bei dieser Betrachtung (und damit der exakten Feststellung) aber noch einige wichtige Komponenten. Die Metallizität leiten wir aus den entsprechenden Spektrallinien der Sterne ab. Die Sache hat aber einen Haken. Nämlich das Verhältnis zwischen Emissions- und Absorbtionslinien ein und desselben Elementes. Wie wir wissen, entspricht ein Stern im Allgemeinen einem 'Schwarzen Strahler'. Und das je besser, je ruhiger (homogener) der Stern ist. D.h. das Verhältnis zwischen Absorbtion und Emission ist nahezu gleich verteilt. Daraus eine Vorhersage zum tatsächlichen Metallgehalt eines Sternes zu machen ist also etwas wage.
 

mac

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Hallo Gunter,

Du hast uns jetzt mit sehr vielen Worten :D erklärt, daß wir unzureichende Möglichkeiten haben vom ganz Kleinen aufs ganz Große zu schließen. Hatte glaube ich, keiner bestritten.
Der genaue Vorgang ist bisher nicht vollständig verstanden.
eine weitere Aussage von mir dazu war:
ich sag ja nicht, daß kein Platz mehr ist für Phantasie, nur ganz so viele Freiheiten, wie Du in Deinem Post
Wir haben unsere Berechnungsgrundlagen dazu ja nur aus (noch nicht mal) einer Handvoll Fusionen.Gunter
haben möchtest? gibt es da nicht.

Welche, für die Zusammensetzung des Materiekoktails der Erde relevante Bedeutung hat das denn jetzt? Ich denke, mit wenigen Worten hast Du soeben selbst die Antwort gegeben?
Natürlich ist zu erwarten, dass der Metallanteil durch Rote Riesen oder Supernovae steigt, allein schon weil dieser Prozess in diesen Objekten viel wahrscheinlicher ist, als in Hauptreihensternen.
und ich ergänze nocheinmal, und selbst wenn sie in den kleineren Sternen zu Hauf entstehen sollten, ist das vollkommen banane, sie spielen im weiteren Verlauf nicht mehr mit, sind disqualifiziert.

Du greifst etablierte Modelle an mit qualitativen Aussagen, das ist vollkommen sinnlos. Ich habe noch keine seriöse Abhandlung über Sternengenese gelesen, in der nicht darauf hingewiesen wurde, daß Sonnen noch nicht komplett verstanden werden. Im Gegensatz zu Deinen qualitativen Aussagen machen diese Modelle aber quantitative, nachprüfbare Aussagen.


Wahrscheinlich liegt dieser ganze Disput aber nur daran, daß ich Dir unterstelle, daß Du mehr Freiheit beanspruchst als da ist und Du glaubst, daß ich meine man wüßte schon alles. :)

Herzliche Grüße

MAC
 

Schnapprollo

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Hi Mac,

... gut, fassen wir zusammen:

Mac schrieb:
die Zusammensetzung des Materiekoktails der Erde relevante Bedeutung

Nein.

Mac schrieb:
Daß eine Fusionskatalyse möglich ist?

Ja.

Mac schrieb:
daß mit den Daten und Theorien die durch die Beschleuniger gewonnen wurden, der Makrokosmos (zumindest teilweise) erklärbar ist, ebenso sehr detailliert das, was in Sonnen, Neutronensternen und Supernovae geschieht. Man kommt mit den Beschleunigern inzwischen sehr nahe an die Zustände, die zum Zeitpunkt des Urknalls herrschten heran.

Vielleicht. (+- 25%)

Mac schrieb:
Die kinetische Energie der beschleunigten (z.B. Protonen oder (schwer)Ionen) ist proportional der Temperatur.

Nein. Eigenschwingung (Temperatur) und Bahnbewegung sind nicht identisch. (Siehe z.B. langsame, mittelschnelle, schnelle und epithermische Neutronen, ...) und führen zu unterschiellichem Verhalten.


Mac schrieb:
Dazu wird der Ort des Target's oder der Kollisionsbereich z.B. mit einem genau definierten Magnetfeld belegt. Dann kann man mit den Ablenkradien die Masse, Energie und Ladung der Teilchen messen.

Jaein. Siehe Unschärferelation, mit der gleichzeitigen, prinzipiellen (also nicht durch Messinstrumente bedingte) Unbestimmbarkeit von Orts-, Impuls-, Ladungs- und Energiegrößen. Damit fällt eine 100% ige 'Wahrheit' der beschleunigerbasierten Aussagen von vornherein aus.

Gruss
Gunter
 

jonas

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Wie ich an der Kritik Deiner Argumentation schonmal angegriffen habe ... ahnlich wie Mac auf andere Art ... Du verbreitest Wahrheiten ohne Relevanz zur Frage. Deine Äussserungen klingen in etwa so wie: Nachts ist es kälter als draussen. Oder: Krähnt der Hahn auf dem Mist ändert sich das Wetter, oder es bleibt wie es ist. Ersteres ist reiner Unsinn, letzteres eine Tautologie.

Ich gebe gerne zu, dass so manche Deiner Äusserungen meinen Wissenshorizont sprengen. Wenn Du jedoch mich und andere mit Wissen gesegnete Individuen (z.B. Mac und andere) überzeugen möchtest, dann führe uns mal langsam dort hin. Und bitte nicht mit generellem Zitieren von Formelsammlungen, sondern bitte mit einem Vortrag, den auch uns "Minderbemittelten" den Geistesschritt ermöglicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Schnapprollo

Registriertes Mitglied
Hi jonas,

Und bitte nicht mit generellem Zitieren von Formelsammlungen, sondern bitte mit einem Vortrag, den auch uns "Minderbemittelten" den Geistesschritt ermöglicht.

Also 'miderbemittelt' habe ich jetzt mal überlesen, weil es sich meist herausstellt, dass es sich lediglich um prinzipiell bedingte Infolücken handelt, anstatt fehlendem geistigen Mitteln und Potential.

Gut ich werde mal versuchen langsam und einfach vorzugehen. Dazu sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass fast alles (was das Historische betrifft) nicht auf meinem Mist gewachsen ist (bevor 'Ich' wieder nörgelt). Das kann 'etwas' umfangreicher werden, aber das Thema des Threads haben wir ja eh' schon vor Lichtjahren verlassen.

Bleiben wir doch gleich bei der Linguistik. Erstens bietet sich das nach deinen Sprichwörtern an und zweitens ist damit das ganze Dilemma erst so richtig hochgekocht.
Du kennst ja sicher auch das uralte griechische und scheinbar blödsinnige Sprichwort 'Ein Kreter sagt: alle Kreter lügen'. Diese Aussage ist in sich wiedersprüchlich. Entweder macht der Kreter wahre Aussagen, dann ist aber der Inhalt seiner Aussage falsch (er lügt ja nicht). Oder aber, alle Kreter lügen tatsächlich, dann kann man dieser, seiner Aussage, auch nicht trauen.
Damit befasste sich (so um 1930) ein gewisser Herr Kurt Gödel. Er nutzte in genialer Weise das Element der Selbstbezüglichkeit für seine formale Beweisführung. Dadurch konnte er nämlich diesem uralten Paradoxon eine konstruktive Aussage abtrotzen, die zur damaligen Zeit überraschend und für manche Mathematiker schockierend war. Seine These: Mit einer gegebenen 'Sprache' sind Aussagen möglich, die nicht mit den Mitteln derselben Sprache bewiesen werden können. 'Sprache' bezieht sich hier auf eine formalisierte Sprache oder ein Modell, das auf in sich konsistenten Regeln (Axiomen) beruht. Dies ist nicht so abstrakt, wie man denken könnte. Eine Reihe von experimentellen Beobachtungen, richtig formalisiert, bilden bereits ein Modell. Der Herr Tarski, Alfred, formulierte das ganze noch etwas 'griffiger': 'Wahrheit' für ein Modell kann nicht innerhalb eines Modells definiert werden. Sattdessen muss man auf ein umfassenderes Modell zurückgreifen, und dieser Prozeß setzt sich mit immer umfassenderen Modellen wie mit Zwiebelschalen unendlich fort.
Das umfassendste Modell was wir kennen ist die Mathematik. Ob Astronomie, Physik, Chemie, Biologie, Soziologie, ... Alles ist über mathematische Zusammenhänge verbunden (mit jeweils anderen Maßeinheiten oder 'Akteuren'). Und wie ist es nun mit diesem mathematischen Modell? Nun, Gödel hat anhand der Mathematik seinen 'Unvollständigkeitssatz' bewiesen.

Für 'Insider':
Er bezog sich dabei auf die Zahlentheorie. Ihn interessierte, ob die allgemein akzeptierte Axiomathik der natürlichen Zahlen (1,2,3,...) beruhend auf den Peano-Axiomen ( http://de.wikipedia.org/wiki/Natürliche_Zahlen#Peano-Axiome ) vollständig ist. Aus der Axiomatik folgt die gesammte Arithmetik, von den natürlichen bis hin zu den irrationalen Zahlen wie Wurzel(2). Er fand einen Weg, jede noch so komplizierte Aussage der Arithmetik eindeutig wieder einfachen natürlichen Zahlen zuzuordnen. Er brachte also Zahlen dazu 'über sich selbst zu sprechen'.
Dadurch gelang es ihm, einen 'Satz' in der Sprache der Zahlentheorie zu konstruieren, der bedeutet: 'Dieses Theorem ist mit der Zahlentheorie nicht beweisbar'. Wenn der 'Gödelsatz' falsch ist, kann man ihn mit der Zahlentheorie beweisen - ein Wiederspruch. Unter der Voraussetzung, dass die Arithmetik konsistent ist, ist der 'Gödelsatz' aber wahr. Demnach gibt es Aussagen in der Zahlentheorie, die nicht beweis- oder wiederlegbar sind. Die Arithmetik ist also unvollständig.

Ein Horror für jeden, der bis dahin geglaubt hat, alles lässt sich irgendwann zu einer einzigen 'Wahrheit' (Weltformel) zusammenfassen.
Das ganze ist nun ~70 Jahre her (höre ich schon wieder 'Mac'), aber an der Gültigkeit des Gödelschen Unvollstädigkeitssatzes hat sich nichts geändert. Im Gegenteil, mit der Erfindung der Computer wurde (mit Programmen wie Turingmaschienen oder zellulare Automaten) die Gültigkeit noch untermauert. Diese Programme sind zwar prinzipiell in der Lage eine 'Formel' für alles, oder ein Modell des Universums zu erstellen, sind dabei aber auf unenliche Zeit oder unendlichen Raum angewiesen - was meiner Meinung nach wieder interessante Rückschlüsse zur Kosmologie aufwirft -. Die Unvollständigkeit ist also prinzipieller Natur.

Zu dem 'Zwiebelschalenmodell' vielleicht noch folgender 'Ausflug' zum besseren Verständnis.

Was wir hier (im Forum) tun ist eine Interaktion auf soziokultureller Ebene. Damit wir dies tun können, sind wir auf biologische Strukturen angewiesen die sich aus chemischen Verbindungen aufbauen, die wiederum physikalischen Gesetzmäßigkeiten folgen mit ihren mathematischen Verknüpfungen.
Von der Anderen Seite angefangen ist mathematisch mehr möglich als physikalisch vorkommt. Physik ist wieder umfassender als Chemie, Chemie als Biologie und alles biologisch Mögliche mündet nicht im Verhalten von Menschen untereinander. Das ist auch das Hindernis, warum es so schwierig ist komplexe physikalische Vorgänge so zu erklären, dass du auch weißt, was ich meine :cool: .

Dazu vielleicht ein paar praktische Beispiele, die auch zeigen warum die Logik manchmal Stolpersteine bildet oder mutwillig misshandelt wird.
Fangen wir mal 'oben' an.

Mathematisch kennt jeder c²=a²+b² (-> Pythagoras). Die Rechnung ergibt 2 Lösungen (eine positive und eine negative). Übertragen auf die Physik ist eine 'negative Fläche' unsinnig, auch wenn sie mathematisch möglich ist.

Physikalisch ist die Umwandlung von 'Dreck' zu Gold möglich, aber chemisch nicht zu erklären. Hinzu kommt noch, dass dieser physikalische Prozeß nur schlüssig mit einem mathematischen Modell erklärt werden kann.

Von chemischen Elementen wissen wir, dass sie (nicht zuletzt aus physikalischer und mathematischer Sicht) nicht alle für die Bildung biologischer Systeme in Frage kommen.

Biologische Zellen bilden zwar ein Individuum, machen sich aber in der Regel nicht viel aus 'guten Manieren', Moral oder Ethik - unterliegen aber in ihrer 'Einzelheit' immernoch der Chemie, Physik und Mathematik.

Beim Menschen löst sich das ganze auf, im 'ewigen Kampf' zwischen Vorstellung (ideales Modell) und Realität. Was mit seinen Idealen passiert wenn biologisch, chemisch, physikalisch und damit letztendlich auch mathematisch etwas zu sehr von der Realität (oder umgekehrt) abweicht, ist wohl aus dem Nachrichtengeschehen hinreichend bekannt.

Was sich aber interdisziplinär durch alle Sparten und Beispiele zieht, ist die o.g. Unvollständigkeit. Besonders augenscheinlich wird das, wenn menschliches Verhalten (fast) direkt aus der Unvollständigkeit folgt. Nämlich bei der (kriegs- wie forschungstreibenden) Frage: Wer oder Was nun das Universum (mit Mathematik, Physik, Chemie, ...) geschaffen hat.


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Fortsetzung folgt.
Also nicht jetzt schon auf Vollständigkeit pochen: Ich haben noch nicht fertig. Jonas hat sich ja einen Vortrag gewünscht.

bis später
Gunter
 
U

Uranor

Gast
Sorry, ich hab den Thread jetzt mal von Anfang an studiert - bin noch lang nicht durch. Mir fällt auf, dass wie ich finde, einige irreführende Sprache genutzt wurde.

Es gibt ganz einfach keine Zeitreisen. Nach der ART sind sie ausgeschlossen. Beschleunigt man immer weiter oder begibt sich ersatzweise bzw. in Kombination in ein starkes Massefeld, wird die Eigenzeit verlangsmt. Die Relativistische Formel zeigt, dass der exakte Stillstand niemals erreicht werden kann. Würde je so etwas gelingen, wäre die Unbestimmtheitsrelation falsifiziert. 0 als Messergtebnisse bedeuten exakte Schärfe. Ist sie für nur ein Observablenpaar gegeben, etwa Ort und Impuls, ist es, als hätte es die Theorie nie gegeben. Ein derartiger Einbruch wäre gravierend. Indes, es geht nach der ART ganz einfach nicht.

Relative "Zeitreisen" sind wenn man so will natürlich möglich. Dabei reist man selbst ansich nicht. Man lässt schneller reisen, lebt langsamer, sieht die Enkel groß werden. Oder man schickt die anderen los und lebt selbst schneller. Das braucht kein SL. Die Nähe von Saturn wird wohl gesünder sein. Bzw. man düst recht schnell möglichst bodennah. Es geht dabei immer nur um die relative Bewegung/Äquavilenz-Energie zueinander. Das ist ganz wesentlich, wird landläufig leider fast durchgängig absolut falsch verstanden. Es wird gesprochen, "man reist", etwa über eine Dimension. Die gibt es, doch sie ist offenbar nur für Zustände vorgesehen, im Makro etwa 1 sec, dann wieder von vorn. Wer mehr braucht, soll zählen.

Es ist also keineswegs so, dass es sich lohnen könnte, beim Tauchflug über unwahrscheinlich viele Zeiten (Intervalle) Richtung SL entsprechend den immer ausgeprägteren Gravitationspotentialen in die Länge gezerrt und schließlich noch vor dem SL zerrissen zu werden. Wer hätte da noch Lust, weiter zu düsen und durchs SL durchzutauchen? Zumal, man würde selbst in jener Situation keinen Sprung machen. Man kann es mit unterschiedlich großen Zahnrädern vergleichen, die verzahnt rotieren. Entscheidend ist das Drehzahlverkältnis/Zahnverhältnis.

Da es niemals einen Stillstand geben kann, kann auch niemals der Rückwärtsgang erfolgen. Causal wäre eine solche Vorstellung ohnehin Irrsinn. Es kann jetzt nicht Wirkung sein, die Energie dafür dann morgen per UPS geliefert werden. Wovon bewegt sich das Objekt heute, wenn es morgen erst die Energie bekommt?...

Was soll's, die Träume bleiben unberührt. Es gibt herrliche SF. :cool:
 
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