Hi Mac,
... ich sag ja nicht, daß kein Platz mehr ist für Phantasie, ...
Denk bitte nicht, dass ich damit alles phantastische meine, sondern nur das Wahrscheinliche. Also Phantasie wären für mich z.B. Poltergeister oder höhere Intelligenzen, die das Universum programmieren - die Wahrscheinlichkeit für deren Existenz geht (für mich) gg. Null.
Mir geht es mehr um die Synergieen des bereits Entdeckten. Dazu müsste aber die Wissenschaft endlich mal mit ihrem Kompetenz- und Etablierungsgerangel aufhören und mal wieder an das Wesentlich gehen. Dann würde es vielleicht nicht mehr passieren, dass 90 Jahre vergehen bis die Gültigkeit der Schrödingergleichungen auch auf Meereswellen angewendet werden, in der Zwischenzeit Menschenleben zu beklagen sind und Kosten entstehen die doch lieber in die Forschung der Zusammenhänge bereits bekannter (kostenloser) Grundlagen gesteckt werden.
Spätestens seit Heisenberg und Schrödinger sollte eigendlich bekannt sein, dass sich das Universum aus Wahrscheinlichkeiten zusammensetzt, die sich gegenseitig beeinflussen und sich zu dem summieren, was wir beobachten (nämlich dann, wenn die Wahrscheinlichkeit 1 wird).
Nehmen wir mal einen ganz kleinen Ausschnitt aus dem Gesamtsystem 'Sonne'. Aus der Teilchenphysik wissen wir, dass ein freies Neutron mit 50%-iger Wahrscheinlichkeit nach ~11,5 Minuten zerfällt. In einem Magnetspeicherring nach ~15 Minuten. Es zerfällt nicht (mit 99,99..% Wahrscheinlichkeit), wenn es durch Bindungsenergie an ein Proton gekoppelt (Atomkern) oder durch Gravitationsenergie an andere Neutronen 'gebunden' wird (Neutronenstern). Das Schiksal eines Einzelneutrons ist also schon hier von so vielen Faktoren abhängig das es nicht mehr zu einer 100%-igen Wahrscheinlichkeit führt. Es könnte zu 50% nach 11,5 Minuten oder zu 25% nach 5,75 Minuten zerfallen oder zu 0,00...1% ewig leben. Dazu kommt noch, ob es sich gerade in einem Magnet-, Gravitations- oder elektrischem Feld befindet, wie weit entfernt das nächste stabilisierende Proton entfernt ist und wie groß die Wahrscheinlichkeit ist dieses Proton mit Energie und Impuls in der wahrscheinlichen Zerfallszeit zu erreichen.
Diese möglichen Einzelschiksale von Neutronen haben aber wiederum Auswirkungen auf andere (wahrscheinliche) Prozeße, die wieder zu ?% Wahrscheinlichkeit Rückkopplungen auf andere Neutronenschiksale sind, ...
Je nach Einzel-Wahrscheinlichkeiten ändert sich das Gesamtbild der Sonne die wir beobachten. Das ganze mündet also in einem komplexen System. Wir kennen ziemlich genau die Eigenschaften der Akteure (Teilchen, Felder, ...) und die einzelnen Zusammenhänge ihrer Interaktion, aber zu einer 100%-igen (exakten) Voraussage oder Beschreibung des Gesamtverhaltens reicht das eben nicht aus (im Wiederspruch zum Dogma einiger Wissenschaftler).
Dieses Prinzip ist ja auch nicht so neu (ich weiß jetzt nicht, wie lange es schon Wahrscheinlichkeitsrechnung gibt) und zieht sich immer wie ein roter Faden durch sämtliche Wissenschaften. Alles was als fundamental gilt, entblättert sich als Summe von Wahrscheinlichkeiten.
So in diesem Kontext, und um die Kurve wieder zu der Elementenentstehung >Fe zu bekommen: Was schließt aus, dass dieser Prozeß in der Sonne stattfindet? Wir haben genügend Ressourcen (Teilchen, Energie, Felder ...) und auch Möglichkeiten (die Coloumbschwelle zu 'tunneln', herabzusetzen oder kurzzeitig und lokal Bedingungen einer Supernova zu erzeugen). Dass dieser Prozeß sehr unwahrscheinlich ist, keine Frage, er ist aber auch nicht unmöglich (Wahrscheinlichkeit exakt=0).
MfG
Gunter