Hallo Bynaus,
nun ja, Umlaufresonanzen gibt es auch woanders, z.B. im Jupitersystem, aber im oben angeführten Beispiel sind die Umlaufresonanzen ineinander verschränkt. Das bedeutet, dass Mimas und Enceladus auf benachbarten Orbits Saturn umlaufen, aber jeder der beiden einen anderen größeren Mond weiter draußen als 2:1-Resonanzpartner hat. Die Abfolge der Monde im Saturnsystem ist:
Mimas - Enceladus - Tethys - Dione - Rhea - Titan ...
Der Resonanzpartner von Mimas ist Tethys, der von Enceladus ist Dione. Zwischen Mimas und Enceladus besteht ein "krummes" Resonanzverhältnis, ebenso zwischen Enceladus und Tethys. Erst die "Verschränkung" ergibt die 2:1-Verhältnisse. Im Jupitersystem ist das ganz anders. Dort folgen die 2:1-Resonanzen aufeinander, also Io/Europa und Europa/Ganymed. Callisto ist dann wieder "krumm" zu Ganymed. Das ist himmelsmechanisch viel einfacher zu erklären als der Fall im Saturnsystem. Natürlich will ich nicht behaupten, dass nur bewusster Eingriff als Erklärung möglich ist, aber merkwürdig ist diese verschränkung schon. Zumindest lohnt es sich, genauer hinzusehen - zumal Enceladus für sich allein bereits eine außerordentliche Erscheinung ist ...
Unser Mond ist natürlich auch ein interessanter Kandidat für das Vorhandensein außerirdischer Artefakte, die möglicherweise auf Kontaktaufnahme programmiert sind. Arthur C. Clarke wählte sich den markantesten Krater Tycho als Standort des Monolithen aus - warum nicht?
Zu den Von-Neumann-Sonden: Wenn sie auf Entdeckertour sind, müssten sie nicht gerade dort verweilen, wo sie etwas Interessantes gefunden haben, um sich zu vermehren, sondern sie könnten beispielsweise ein Nachbarsystem, wo nichts ist, anlaufen, um dort auf einem Planeten eine Umweltkatastrophe anzurichten. Schließlich ist die Produktion der nötigen Module usw. an eine entsprechende Industrie gebunden, die möglicherweise einen ganzen Planeten oder sogar ein ganzes Sonnensystem umkrempelt. Bis zur Entsendung der Ersatzsonde könnte dann sehr viel Zeit vergehen - ebenso wie es entsprechend lange dauert, bis diese Sonde ins Sonnensystem zurückgelangt ist. Eine Markierung ist dann durchaus sinnvoll, um a) das System schnell wiederzuerkennen und b) störende Einflüsse auf die Entwicklung der irdischen Biosphäre zu vermeiden. Zudem könnten andere Sonden unser System anfliegen, die noch nichts von unserer Existenz wissen. Mit einer Markierung wüssten sie Bescheid, dass sie sich unauffällig zu verhalten haben und dass es schon unter Beobachtung steht, dass sie also getrost weiterfliegen können, um andere belebte Planeten zu entdecken.
Es kann natürlich auch sein, dass sie an einer Kontaktaufnahme gar nicht interessiert sind, sondern lediglich eine Bestandsaufnahme machen und deshalb unser System markieren. Wie auch immer ...
Viele Grüße!