Fortgeschrittenste Spezies..

ispom

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..............wächst die Bevölkerung exponentiell, im anderen Fall schrumpft sie exponentiell. Lineares Wachstum ist bei gleichbleibender Fruchtbarkeitsrate nicht möglich, dafür müsste die Fruchtbarkeitsrate exakt eine logarithmischen Kurve folgen

aber die Fruchtbarkeitsrate ist doch immer sehr variabel gewesen, Bynaus.

Nicht nur in europa hat sie sich in den letzten hundert Jahren rückläufig entwickelt,
in china in den letzten Jahrzehnten sehr vermindert,

umgkehrt in einigen Ländern durch verminderung der Säuglingssterblichkeit stark erhöht
(Ägypten, Indien)

ich kann mir vorstellen, daß in 1000 Jahren auf dem Mars eine rasante zunahme der Geburtenrate erfolgt, auf der Erde aber rückläufig ist,

man kann solche Dynamik auf entsprechend auf galaktische Verhältnisse übertragen...

also: ich schwöre auf die Zoohypothese,
so wie wir einige Inseln im indischen Ozean abschotten, um die dortigen Steinzeitkulturen sich ungestört entwickeln zu lassen,
so stehen wir unter der Quarantäne von wohlmeinenden Aliens...

vermutet Ispom
 

mac

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Hallo ispom,
aber die Fruchtbarkeitsrate ist doch immer sehr variabel gewesen, Bynaus.

Nicht nur in europa hat sie sich in den letzten hundert Jahren rückläufig entwickelt,
in china in den letzten Jahrzehnten sehr vermindert,

umgkehrt in einigen Ländern durch verminderung der Säuglingssterblichkeit stark erhöht
(Ägypten, Indien)
für mich sind das zwei völlig voneinander unabhängige Entwicklungen.

Wirksame Vermehrunskontrolle war früher und bei vielen Gemeinschaften auch heute noch nur durch Verhungern und Seuchen/Krankheiten oder bei einigen durch (für unser Verständnis unmenschlich) starken gesellschaftlichen Druck möglich. Ich schreibe bewußt nicht, Geburtenkontrolle.

Ob eine bewußt, durch individuelle Entscheidungen gesteuerte Geburtenkontrolle ein gangbarer Weg ist, kann man denke ich bisher nicht beurteilen. Gleiches gilt für den Weg den China eingeschlagen hat (keine individuelle Entscheidungsfreiheit).

Bisher sieht es, in meinen Augen jedenfalls, nicht gut aus. Ob es sich einpendeln kann, durch den Effekt, daß diejenigen, die bewußt keine oder zu wenig Kinder haben wollen und sich entsprechend verhalten aussterben, oder ob es sich erst einpendelt, wenn diejenigen, die wissen wie man die Pille herstellt, ausgestorben sind, vermag ich nicht zu sagen.

Deine übrigen Beispiele ispom, Indien? und Ägypten machen nichts anderes als die Menschheit und fast alle anderen Lebewesen auf der Erde schon immer getan haben: Vermehren, bis die Rate der Verhungernden und durch Seuchen sterbenden, die Vermehrungsrate ausgleicht.

Herzliche Grüße

MAC
 

Bynaus

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mac schrieb:
Du kannst Dir selbst ausrechnen, daß dafür auf jeden Fall, egal wie auch immer gespeichert wird, schon ziemlich bald eine harte physikalische Grenze existiert.

Schon lange vorher wird die Menge des verloren gehenden Wissens, in einem Gleichgewicht zum neu hinzukommenden Wissen ankommen.

Und noch viel eher wird die Wissensgewinnung durch die beschränkte Fähigkeit Wissen miteinander zu vergleichen und daraus Schlüsse zu ziehen, in ihrem Wachstum bis zur Stagnation begrenzt. Das gilt, auf höherem Niveau auch für inteligentere Systeme.

Diese Grenzen gelten meiner Meinung nach auch für die Qualität des Wissens.

Die harte physikalische Grenze der Wissensspeicherung ist aber noch lange nicht erreicht. Nur schon, wenn du einen kleinen Asteroiden in einen Datenbank verwandelst, dürftest du das gesamte Wissen der heutigen Menschheit problemlos einige Millionen mal darin verpacken. Und es gibt viele Millionen Asteroiden im Sonnensystem...

Ich gebe dir recht, dass man auch hier irgendwann einen Gleichgewichtsprozess erwarten dürfte. Allerdings wird ja auch stets daran gearbeitet, diese limitierenden Faktoren, die den Gleichgewichtsprozess herbei führen, zu unterdrücken bzw. möglichst tief zu halten. Wenn viel Wissen verloren geht, dann kostet das Geld: Also wird Geld investiert, um zu verhindern, dass Wissen verloren geht, und darauf geht weniger Wissen verloren, und der Gleichgewichtsprozess flutscht auf ein anderes Niveau mit mehr Wissen und weniger Vergessen. Und so weiter. Du hast recht, es ist kein reines, exponentielles Wachstum, sondern ein gebremstes exponentielles, ein verzögertes könnte man vielleicht auch sagen.

man kann solche Dynamik auf entsprechend auf galaktische Verhältnisse übertragen...

Ich habe aber nur die gesamte Zivilisation betrachtet. In deinem Beispiel also Mars und Erde zusammen - um herauszufinden, ob die Zivilisation wächst, musst du die totale Geburtenrate mit der totalen Sterberate abgleichen.

so stehen wir unter der Quarantäne von wohlmeinenden Aliens...

Wenn schon Aliens hier sein sollen, dann dürften es viele von ihnen sein. Und die halten sich alle brav an den Zaun da draussen? Wenn schon, denke ich, dann "Zoo" aus Desinteresse, vielleicht so wie man eine kleine Ameisenkolonie am Rand des Gartens gewähren lässt. Aber ich denke eben auch, dass das Universum überhaupt nicht so aussieht, als ob es da draussen extrem viele hoch entwickelte Zivilisationen gäbe.
 

Toni

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Hi Bynaus,

Ich habe aber nur die gesamte Zivilisation betrachtet. In deinem Beispiel also Mars und Erde zusammen - um herauszufinden, ob die Zivilisation wächst, musst du die totale Geburtenrate mit der totalen Sterberate abgleichen.
genau dies habe ich in meinem letzten Post ebenfalls geschrieben (sinngemäß), womit Du aber danach nicht so ganz einverstanden warst. Mein Satz sah so aus:

Es kann auch Wachstum in kleineren Schritten sein oder auch Schrumpfung trotz mehrerer Neugründungen. Wenn z.B. die Geburtenrate (wie bei uns in Deutschland) weit unter der Sterberate liegt und dennoch (aus persönlichen wirtschaftlichen Verhältnissen) viele Deutsche auswandern, um im Ausland "Neugründungen zu errichten, so kann es im "Stammhaus", welches den größten Teil dieser Zivilisation ausmacht, und somit auch insgesamt zu einer Schrumpfung der Zivilisation kommen.
Und Deine Antwort war diese hier:

Doch doch. Wenn die Neugründungen (= per Definition in neuen, bisher unbesiedelten Systemen) überwiegen in ihrer Anzahl, dann wächst die gesamte Zivilisation exponentiell. Genauso, wie wenn die Geburtenzahl gegenüber der Sterbensrate überwiegt. Spezifischer, wenn die weltweite Fruchtbarkeitsrate (=Anzahl Kinder pro Frau) die Erhaltunszahl (~2.1) überschreitet, wächst die Bevölkerung exponentiell, im anderen Fall schrumpft sie exponentiell. Lineares Wachstum ist bei gleichbleibender Fruchtbarkeitsrate nicht möglich, dafür müsste die Fruchtbarkeitsrate exakt eine logarithmischen Kurve folgen.
Warum vertrittst Du auf einmal eine andere Meinung?? :confused:

Wenn schon Aliens hier sein sollen, dann dürften es viele von ihnen sein. Und die halten sich alle brav an den Zaun da draussen? Wenn schon, denke ich, dann "Zoo" aus Desinteresse, vielleicht so wie man eine kleine Ameisenkolonie am Rand des Gartens gewähren lässt. Aber ich denke eben auch, dass das Universum überhaupt nicht so aussieht, als ob es da draussen extrem viele hoch entwickelte Zivilisationen gäbe.
Diese Beispiel hätte glatt von mir sein können! ;) Nun stell Dir doch einfach nur mal vor, Du wärst eine von den Ameisen aus dem Haufen nebenan im Garten (oder von mir aus auch im Wald). Würdest Du als kleines, unbedeutendes Wesen auf diesem unendlich riesigen Planeten diesen sich für Deine Geschwindigkeitsverhältnisse kaum bewegenden, zweibeinigen Riesentrampel, der dort neben Deinem Haufen steht :)D ), überhaupt als Lebewesen, geschweige denn als höher entwickeltes Wesen erkennen?? - Ich glaube nicht. Na gut, vielleicht gibt es in Deinem Ameisenvolk ein paar wenige kluge Köpfe, die den "Riesentrampel" als Wesen erkannt haben, aber von dem Gros der Bevölkerung verlacht oder einfach nicht beachtet werden. Wenn dann der Riesentrampel auch noch eine oder mehrere Ameisen aus Deinem Volk zwischen seine Finger nimmt, sie sich anguckt, vielleicht auch untersucht und anschließend wieder irgendwo in der Nähe absetzt, was würdest Du als unbeteiligte und das riesige Wesen nicht kennende Ameise sagen, wenn Dir eine solche "entführte" Haufenmitbewohnerin von ihrem Erlebnis berichtet? - Das kann ich Dir sagen: Du grinst sie an und rufst: "Du spinnst doch, Kollegin!! Es gibt keine Außerirdischen! Und wenn es sie gäbe, so hätten sie sich uns schon längst mitgeteilt!" Und so ergeht es der armen Ameise bei fast allen Mitbewohnern ihres Haufens und am Ende steht sie womöglich ganz alleine da und kommt noch in die "Klappse" ... :(

Diese kleine Geschichte sollte uns allen eigentlich nur zeigen, wie klein, beschränkt und humano-zentrisch wir Menschen immer noch denken. Vielleicht wird sich ja aber dies mit der bemannten Raumfahrt zu anderen Planeten (oder Monden) ein wenig ändern ...?

Ameisenmäßig raschelnde Grüße von
Toni
 

Bynaus

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Warum vertrittst Du auf einmal eine andere Meinung??

Hm, dann verstehe ich nicht, warum du auf der letzten Seite geschrieben hattest, "Diese Auslegung ist nicht ganz richtig" - Darauf bezog sich das "Doch doch" nämlich.

Diese Beispiel hätte glatt von mir sein können! (...)

Ich würde der "Ameisenkollegin" nicht sagen, es "gibt" keine Ausserirdischen! Ich würde vielmehr sagen: "Das ist ja sehr hochinteressant, was du mir da erzählst. Da ich dich gut kenne, will ich es dir gerne glauben. Kannst du das aber irgendwie belegen? Wenn ja, dann könnte dies von unglaublicher Tragweite für den ganzen Ameisenhaufen sein!" Wenn sie es dann nicht belegen kann, naja, dann kann sie ja immer noch in die Klapse... ;) (nein, im Ernst: es gibt viele ansonsten durchaus vernünftige Leute, die ehrlich davon überzeugt sind, dass sie von Ausserirdischen entführt wurden - und doch heisst das noch lange nicht, dass das tatsächlich stattgefunden hat, dazu vielleicht ein anderes Mal mehr...)
 

ispom

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Zitat von Bynaus:
Wenn schon Aliens hier sein sollen, dann dürften es viele von ihnen sein. Und die halten sich alle brav an den Zaun da draussen?

ich denke nicht, daß sie hier (unter uns) sind.

Sie werden uns aber beobachten wie jemand mit einem Feldstecher einen hundert Meter entfernten Ameisenhaufen,
wir können sie einfach mit unseren primitiven Mitteln nicht bemerken.

meint Ispom
 

ispom

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Zitat von mac:
…fast alle anderen Lebewesen auf der Erde schon immer getan haben: Vermehren, bis die Rate der Verhungernden und durch Seuchen sterbenden, die Vermehrungsrate ausgleicht.
Die ersten Europäer, die (weit nach Erik dem Wikinger) Grönland besucht haben, waren geschockt, wie die Eskimos dort ihre Population stabil halten, damit es nicht zu Hungerkatastrophen kommt:

es wurden alle überzähligen Geburten (vor allem Mädchen) ausgesetzt und dem Erfrieren oder den Eisbären preisgegeben.
Schrecklich, aber sehr wirksam, um die Population stabil zu halten.

Was wären die heutigen Bewohner Grönlands mit der jetzt ungebremsten Vermehrung ohne die EU-Hilfen, insbesondere die dänische Sozialhilfe?

fragt Ispom
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Sie werden uns aber beobachten wie jemand mit einem Feldstecher einen hundert Meter entfernten Ameisenhaufen, wir können sie einfach mit unseren primitiven Mitteln nicht bemerken.

Ja aber... da halten sich dann alle daran? Sind "die Ausserirdischen" wie in den SciFi-Serien homogene, zentral gesteuerte Gesellschaften? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass sie ebenfalls in verschiedenste gesellschaftliche Gruppen zerfallen, mit konkurrierenden Ansichten und Prioritäten?
 

mac

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Hallo ispom,
es wurden alle überzähligen Geburten (vor allem Mädchen) ausgesetzt und dem Erfrieren oder den Eisbären preisgegeben.
dieses und das pendant dazu bei einigen pazifischen Insulanern war mit dem gesellschaftlichen Druck gemeint. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, daß Mütter sowas aus innerer Überzeugung tun.

Wir Europäer haben, durch unsere 'moralische Überlegenheit' zahllosen Völkern in durchaus bester, aber leider überheblich dummer Absicht geholfen ihre 'unerträglich primitive' Moral in den Griff zu kriegen, die entsetzliche Kindersterblichkeit gleich mit, ohne Rücksicht auf die Folgen.

Bitte versteht mich nicht falsch, ich habe große Hochachtung vor den Menschen, die ihrem Gewissen folgen und sich in den Dienst ihrer Mitmenschen stellen. Aber damit allein, ist es eben nicht getan, schon gar nicht wenn wir diese Menschen nur zur Beruhigung unseres Gewissens mißbrauchen.

Herzliche Grüße

MAC
 

Ich

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Wir Europäer haben, durch unsere 'moralische Überlegenheit' zahllosen Völkern in durchaus bester, aber leider überheblich dummer Absicht geholfen ihre 'unerträglich primitive' Moral in den Griff zu kriegen, die entsetzliche Kindersterblichkeit gleich mit, ohne Rücksicht auf die Folgen.
War das so schlimm? Klar, die Überbevölkerung könnte noch ein richtiges Problem mit katastrophalen Folgen werden. Aber ich bin mir sicher, dass das Leben in den meisten Teilen der Welt wesentlich besser ist als vor 100 Jahren, trotz Überbevölkerung. Wo es noch richtig übel ist hat das oft mit einer, durch Technologie übermächtig gewordenen, "primitiven Moral" zu tun: Warlords, die ihre Stammeskriege mit MG austragen, korrupte Machthaber, die wie alte Stammesherren ihre Untertanen als ihr Eigentum ansehen, Regierungen, die planmäßig unliebsame Stammesfremde ausrotten.
Versteht mich nicht falsch, was aus Europa (und mittlerweile eher Amerika) kommt ist nicht das Gelbe vom Ei. Aber den alten Traditionen oft haushoch überlegen, wenn es um die Welt des 21. Jahrhunderts geht. Das sollte man nicht schlechtreden.
 

ispom

Registriertes Mitglied
Ja aber... da halten sich dann alle daran? Sind "die Ausserirdischen" wie in den SciFi-Serien homogene, zentral gesteuerte Gesellschaften? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass sie ebenfalls in verschiedenste gesellschaftliche Gruppen zerfallen, mit konkurrierenden Ansichten und Prioritäten?

ich stelle es mir so vor, wie für die Inselgruppe im indischen Ozean mit den Steinzeitmenschen gehandhabt:

Indien wacht darüber, daß niemand etwa dorthin fährt und versucht, Glasperlen gegen Tigerfelle oder elfenbein einzutauschen :)

welchen Vorteil könnten galaktische Schmuggler von einem illegalen Besuch bei uns sich erhoffen?

fragt Ispom
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Es müssen ja keine Schmuggler sein. Touristen (Sonnenfinstrenisse dürften in der Art sicher eine ganz besondere Eigenschaft der Erde sein...), exzentrische Gesellschaftsforscher, religiöse Extremisten... suchs dir aus. Vermutlich keines von den dreien, aber irgendeine Ausrede in irgend einer interstellaren Sprache liesse sich sicher formulieren.

Zudem sind diese Insulaner keineswegs so isoliert: Da schwimmen mal Schiffe vorbei, Kondensstreifen von Flugzeugen, das eine oder andere Frachtgut, das angeschwemmt wird, die ISS oder andere Satelliten haben die sicher mal gesehen... Aber was sehen wir, wenn wir in die Galaxis rausblicken? Gähnende Leere, Stille, Kälte. Keine Spur von Zivilisation.
 

ispom

Registriertes Mitglied
Naja, jeder Vergleich hat das Recht zu hinken:

die Kondensstreifen könnten für natürliche Wolkenbildungen gehalten werden,
und wir sehen so manche Alien-Aktivität als natürlich erklärbares Phänomen...

und interstellare Raumschiffe kommen bei uns nicht so oft vorbei wie globetrotter an den Inseln....
zudem dürfte das Problem der reisezeit für die Alien-Touristen auch problematisch sein.

Leider werden wir beide die Lösung nicht mehr erleben, eher knacken wir den Lotto-Jackpot.

Was würdest du wählen, wenn der Geist aus der Flasche dir den Alternativ-Wunsch zum 35 millionen gewinn offeriert: die Lösung dieses rätsels?

fragende grüße von Ispom
 

Mahananda

Registriertes Mitglied
Hallo,

die "Zoo-Hypothese" klingt interessant. Warum sollten es aber Angehörige der Aliens selber sein? Die haben sicher ihre eigenen Toristik-Hochburgen. Ich denke eher an vollautomatische Robotersonden, die quer durch die Galaxis streifen auf der Suche nach Vernunftwesen und nach erfolgversprechenden Entwicklungsansätzen. Da so etwas sehr wahrscheinlich höchst selten ist, dürften wirksame Quarantänemaßnahmen zum Programm dieser Sonden gehören. Falls dann irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt eine andere Sonde in das bereits entdeckte System eintrifft, müsste eine Markierung vorhanden sein, die auf das Vorhandensein günstiger Entwicklungs-Chancen auf einem Planeten dieses Systems verweist. Wenn also unser Sonnensystem bereits Besuch erhalten hat, müssten Spuren davon erkennbar sein, die nur für Raumfahrt betreibende Zivilisationen als solche zu deuten sind. Diese Spuren müssten dauerhaft und zweifelsfrei als Artefakt erkennbar sein, da sie sonst als Markierung untauglich wären.

Mein Favorit in dieser Hinsicht ist das Saturnsystem. Zum einen das überdimensionierte Ringsystem - wie kläglich wirken die Ringe der anderen Gasriesen! Könnte es nicht sein, dass ein Mimas-großer Mond absichtlich auf den Saturn gelenkt wurde, um ihn in -zig Tausend Ringfilamente zerbröseln zu lassen?
Weiterhin: Die mysteriöse Aktivität des Kleinmondes Enceladus, die den E-Ring hervorbringt - ist die bislang unerklärliche Wärmequelle direkt unter dem Südpol dieses Mondes vielleicht ein absichtlich hinterlassenes radioaktives Artefakt, welches durch den radioaktiven Zerfall die Wärme erzeugt?
Und darüber hinaus: Die völlig rätselhafte ineinander verschränkte 2:1-Umlaufresonanz zwischen Mimas und Tethys einerseits und Enceladus und Dione andererseits - liegt hier vielleicht ein Fall von "Astro-Engineering" vor, also das bewusste Manipulieren von Umlaufbahnen?
Schließlich: Die seltsame Präsenz von Titan, der so gar nicht ins übrige Saturnsystem passt - wo kommt er eigentlich her? So viel Stickstoff hätte im Saturnorbit gar nicht auskondensieren können - der Sonnenwind ist viel zu heftig, als dass sich eine so dichte Atmosphäre auf Titan hätte entwickeln können - zudem fehlt Titan ein Magnetfeld! Also muss er von weiter draußen kommen - aber von wo?
Letztlich ganz simpel: Von außen gezählt ist Saturn der dritte Planet (Wenn Pluto noch als Planet gelten würde, würde er wegen seiner Kleinheit übersehen werden!). Von innen gezählt ist der dritte Planet - unsere Erde!

Zugegeben, das alles ist frei spekuliert, aber hin und wieder kriege ich ob dieser Merkwürdigkeiten manchmal doch die berühmte Gänsehaut auf dem Rücken - auch wenn sich das alles letztlich als zufälliges Resultat ganz natürlicher Ereignisse erweisen sollte.

Mit fröstelnden Grüßen!

Mahananda
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Was würdest du wählen, wenn der Geist aus der Flasche dir den Alternativ-Wunsch zum 35 millionen gewinn offeriert: die Lösung dieses rätsels?

Ist das eine Frage? Die Lösung des Rätsels natürlich...

und wir sehen so manche Alien-Aktivität als natürlich erklärbares Phänomen...

Möglich.

zudem dürfte das Problem der reisezeit für die Alien-Touristen auch problematisch sein.

Das kommt sehr darauf an, welche Eigenschaften diese Alien-Touristen haben, z.B. sind sie Maschinen?

@Mahananda: Interessant, die Idee der Artefakte, auch wenn ich bei einigen Punkten den Kopf schütteln muss. Umlaufresonanzen gibt es auch z.B. im Jupiter-System oder in extrasolaren Planetensystemen, das muss nicht unbedingt künstlich sein. Stickstoff auf Titan ist genauso "erstaunlich" wie Stickstoff aus der Erde: der kommt aus vulkanischen Prozessen. Die Atmosphäre ist nicht "unmöglich": erstens wird Titan durch die Saturn-Magnetosphäre teilweise geschützt. Zweitens ist der Sonnenwind so weit draussen schon sehr, sehr viel schwächer, so dass er die Atmosphäre nicht mehr wegzutragen vermag (bei Ganymed ist das z.B., in Kombination mit den Strahlungsgürteln Jupiters, noch anders).

Solche "Merkwürdigkeiten" sind nur seltsam, wenn man sie gezielt aufzählt: Schliesslich gibt es noch viel mehr Dinge, die nicht merkwürdig sind. Die Frage wäre eher, ob man mehr Merkwürdigkeiten sieht, als man erwarten würde. Diese Frage können wir aber (mangels exaktem Planetenentstehungsmodell) (noch) nicht beantworten.

Die Sache mit den Robotersonden kann man noch weiterspinnen. Warum sollten sie das System markieren und weiterfliegen? Viel einfacher wäre es, eine Kopie der Sonde zu bauen und diese Kopie weiter zu schicken, während die Sonde zur weiteren Beobachtung bleibt. Schliesslich wäre die Beobachtung selbst auch die grösste Chance, Kontakt zu fremden Robotersonden aus anderen Zivilisationen zu knüpfen, die früher oder später am selben System hängenbleiben dürften. So könnte sich im Verlauf der Äonen in interstellares Netzwerk von verschiedensten Robotersonden gebildet haben, das da draussen auf uns "wartet". Ich habe dazu mal zwei Artikel auf meiner Seite geschrieben:

Das Prinzip:
Wie man die Galaxis erobert und nebenbei Ausserirdische findet

Spekulationen darüber, wo wir diese Robotersonden finden könnten:
Der Ring der Stimmen
 

ispom

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zu den von Neumann- Sonden, Bynaus.
Das ist eine richtige und gute Strategie.
Was würden außerirdische vN sonden bei ihrer Ankunft im Sonnensystem machen?

auf der Erde landen, um von steinzeitlichen Horden bestaunt zu werden,
um von mittelalterlichen Religionsfanatikern als Teufelszeug vernichtet zu werden,
oder sich auf einem unbewohnten Himmelskörper, dem Mond zum Beispiel, zu verstecken, um von eines Tages verständigeren Menschen gefunden zu werden?

laß uns den Mond absuchen!

meint Ispom
 

Bynaus

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Ich denke, die grossen Sonden würden weit draussen bleiben und höchstens ein paar kleine Späher ins Innere des Systems schicken. Aber ja, man sollte das Sonnensystem auf jeden Fall nach Spuren ausserirdischer Von Neumann Sonden absuchen.
 

ispom

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http://en.wikipedia.org/wiki/Astrochicken

Dyson hat eine Weiterentwicklung der vN.- Sonden vorgeschlagen:

Astrochicken.

Astrochicken, Dyson explained, is a one-kilogram spacecraft that is unlike any other. Astrochicken would be a creation of the intersection of biology, artificial intelligence and modern microelectronics—a symbiosis of plant and animal and electronic components.

Er hat sie wohl nur fürs äußere Sonnensystem konzipiert,
aber sollten sie sich nicht besser für interstellare entfernungen eignen?

fragt Ispom
 

Mahananda

Registriertes Mitglied
Hallo Bynaus,

nun ja, Umlaufresonanzen gibt es auch woanders, z.B. im Jupitersystem, aber im oben angeführten Beispiel sind die Umlaufresonanzen ineinander verschränkt. Das bedeutet, dass Mimas und Enceladus auf benachbarten Orbits Saturn umlaufen, aber jeder der beiden einen anderen größeren Mond weiter draußen als 2:1-Resonanzpartner hat. Die Abfolge der Monde im Saturnsystem ist:

Mimas - Enceladus - Tethys - Dione - Rhea - Titan ...

Der Resonanzpartner von Mimas ist Tethys, der von Enceladus ist Dione. Zwischen Mimas und Enceladus besteht ein "krummes" Resonanzverhältnis, ebenso zwischen Enceladus und Tethys. Erst die "Verschränkung" ergibt die 2:1-Verhältnisse. Im Jupitersystem ist das ganz anders. Dort folgen die 2:1-Resonanzen aufeinander, also Io/Europa und Europa/Ganymed. Callisto ist dann wieder "krumm" zu Ganymed. Das ist himmelsmechanisch viel einfacher zu erklären als der Fall im Saturnsystem. Natürlich will ich nicht behaupten, dass nur bewusster Eingriff als Erklärung möglich ist, aber merkwürdig ist diese verschränkung schon. Zumindest lohnt es sich, genauer hinzusehen - zumal Enceladus für sich allein bereits eine außerordentliche Erscheinung ist ...

Unser Mond ist natürlich auch ein interessanter Kandidat für das Vorhandensein außerirdischer Artefakte, die möglicherweise auf Kontaktaufnahme programmiert sind. Arthur C. Clarke wählte sich den markantesten Krater Tycho als Standort des Monolithen aus - warum nicht?

Zu den Von-Neumann-Sonden: Wenn sie auf Entdeckertour sind, müssten sie nicht gerade dort verweilen, wo sie etwas Interessantes gefunden haben, um sich zu vermehren, sondern sie könnten beispielsweise ein Nachbarsystem, wo nichts ist, anlaufen, um dort auf einem Planeten eine Umweltkatastrophe anzurichten. Schließlich ist die Produktion der nötigen Module usw. an eine entsprechende Industrie gebunden, die möglicherweise einen ganzen Planeten oder sogar ein ganzes Sonnensystem umkrempelt. Bis zur Entsendung der Ersatzsonde könnte dann sehr viel Zeit vergehen - ebenso wie es entsprechend lange dauert, bis diese Sonde ins Sonnensystem zurückgelangt ist. Eine Markierung ist dann durchaus sinnvoll, um a) das System schnell wiederzuerkennen und b) störende Einflüsse auf die Entwicklung der irdischen Biosphäre zu vermeiden. Zudem könnten andere Sonden unser System anfliegen, die noch nichts von unserer Existenz wissen. Mit einer Markierung wüssten sie Bescheid, dass sie sich unauffällig zu verhalten haben und dass es schon unter Beobachtung steht, dass sie also getrost weiterfliegen können, um andere belebte Planeten zu entdecken.

Es kann natürlich auch sein, dass sie an einer Kontaktaufnahme gar nicht interessiert sind, sondern lediglich eine Bestandsaufnahme machen und deshalb unser System markieren. Wie auch immer ...

Viele Grüße!
 

Toni

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Hallo Mahananda,

warum sollte eine hypothetische außerirdische Zivilisation ein fremdes Planetensystem mit mehr oder weniger interessanter Biosphäre in irgend einer Weise markieren?? Doch nicht für ihre eigenen Forscher und Wissenschaftler! Wenn schon, dann nur, um anderen ihnen bekannten Spezies zu zeigen: "Wir waren schon hier." Entweder aus grundstücksrechtlichen Gründen, aus hoheitsrechtlichen Gründen oder aus Gründen der sonst mit keinerlei Mitteln funktionierenden Kommunikation. Dann jedoch müssten wir diese Markierungen ebenfalls entdecken und lesen können!

All diese Markierungen würden uns allerdings zeigen, dass es neben unserer noch mindestens zwei weitere außerirdische Spezies geben muss!! Ansonsten wäre eine solche Vorgehensweise nämlich sinnlos.

Trotzdem recht hoffnungsvolle Grüße, auf dass wir bald eine solche Markierung entdecken, von
Toni
 
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