Kritik an die Uth (Urknalltheorie)!

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Scharif ibn Nur ibn Aiman

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Aber dann hat man mir erklärt,
daß die elektischen Kräfte im Atom und die Gravitation innerhalb der galaxien
und sogar zwischen den galaxien einer Gruppe so stark sind,
daß sie trotz der Raumexpansion ihre Abstände behalten,
oder wie im Falle der kollidierenden galaxien, sogar aufeinander zufliegen können,
eben weil die Anziehung stärker als die Raumexpansion ist.

Dann wäre die Gravitations zwischen Galaxien stärker, also wäre die dabei entstehende Rotverschiebung größer als die Rotverschiebung, die durch die Expansion des Raumes entsteht. Dies müsste doch das Feststellen der Rotverschiebung erschweren, da man doch nicht feststellen kann, wieviel die Gravitation und die Expansion Anteil haben! Wie kann man dennoch verlässige Ergebnisse erzielen?

Hat dies nun was mit der anomalen Rotverschiebung zu tun?

edit:
komet007 schrieb:
Der Faktor "gravitative Rotverschiebung" wird allerings bei der Bestimmung der Rotverschiebung herausgerechnet.

Woran kann man erkenne, wieviele Anteil die "gravitative Rotverschiebung" an die Summer der Rotverschiebung hat?
 
Zuletzt bearbeitet:

komet007

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Hat dies nun was mit der anomalen Rotverschiebung zu tun?

Da passt doch schön der Ausspruch: "Ausnahmen bestätigen die Regel."
Mit diesem Thema habe ich mich ehrlich gesagt im Detail noch nicht befasst, für mich sieht das allerdings, wie es auf der Kreationistenseite dargestellt ist, nach einer Gravitationslinse aus, die diese enorme Rotverschiebung einfängt.
 

mac

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Hallo Scharif,
Dann wäre die Gravitations zwischen Galaxien stärker, also wäre die dabei entstehende Rotverschiebung größer als die Rotverschiebung, die durch die Expansion des Raumes entsteht.
Die Gravitationsbeschleunigung, die die Sonne auf die Erde ausübt ist um viele Größenordnungen stärker, als die Gravitationsbeschleunigung die z.B. Andromeda und Milchstraße aufeinander ausüben. Trotzdem ist das Licht daß sogar die mehr als 10hoch22 fache Gravitationsstärke der Sonne an ihrer Oberfläche durcheilen muß nur sehr wenig rotverschoben.

Der mit riesigem Abstand größte Anteil der Rotverschiebung entsteht durch die Bewegung weg von uns.

Herzliche Grüße

MAC
 

mac

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Hallo Scharif,

Die Thematik scheint selbst dir an einigen Stellen zu Komplex zu sein!
(Soll kein Kritikpunkt sein, sondern nur eine Feststellung!)
ich würde das auch eher als Kompliment an Bynaus auffassen. Wenn Du Bynaus' Empfehlung zum Lesen folgst, wirst Du das auch recht bald so sehen.

In der Tat ist diese Thematik so komplex, daß die klügsten Köpfe, die die Menschheit in den vergangenen rund 70 Jahren hatte, sich nach wie vor die Zähne daran ausbeißen.

Es gibt zwar Theorien dazu, aber alle miteinander haben das, auf absehbare Zeit unüberwindliche Problem, daß man Zustände, die nahe genug am Urknall sind, nicht herstellen kann, und da wo die Natur sowas nach wie vor viel besser kann als wir, wir nicht hinkommen.

Was bleibt sind sehr schwierig zu messende, sehr weit entfernte Zustände des Universums zu erforschen, und stärkere Beschleuniger zu bauen. Beides hat seine Grenzen in den Ressourcen, die wir bereit sind dafür aufzuwenden.

Eine einfache Antwort auf diese Frage gibt es also nicht.

Herzliche Grüße

MAC
 

Scharif ibn Nur ibn Aiman

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Der mit riesigem Abstand größte Anteil der Rotverschiebung entsteht durch die Bewegung weg von uns.

Eine Galaxien kann sich doch auch die Gravitationskräfte von uns wegbewegen oder wir bewegen uns von ihnen weg!

Woher weis man, dass wir uns nicht von ihnen entfernen?

@komet007:
In deiner Beschreibung steht, dass man den Anteil der Rotverschiebung, die durch die Gravitation und den Doppler-Effekt entsteht einfach ingnoriert. Ich habe also nichts von herausrechnen gefunden!
 

ralfkannenberg

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Eine Galaxien kann sich doch auch die Gravitationskräfte von uns wegbewegen oder wir bewegen uns von ihnen weg!

Woher weis man, dass wir uns nicht von ihnen entfernen?

@komet007:
In deiner Beschreibung steht, dass man den Anteil der Rotverschiebung, die durch die Gravitation und den Doppler-Effekt entsteht einfach ingnoriert. Ich habe also nichts von herausrechnen gefunden!

Das stimmt nicht: Da steht, dass man diese Terme vernachlässigen kann.

Im sehr nahen Bereich - und damit meine ich nun "innerhalb der Milchstrasse", also innerhalb von 50000 Lichtjahre - sind die Terme der Rotverschiebung aufgrund von Galaxien - im sehr nahem Bereich befinden wir uns ja in unserer eigenen Galaxie - ebenso wie diejenigen aufgrund der Raumausdehnung nahezu 0, d.h. wenn man hier eine Rotverschiebung misst, so stammt dieser Term z.B. vom Umlauf eines per Fernrohr nicht sichtbaren Doppelstern-Partners. Das kann man dann auch daran erkennen, dass diese Rotverschiebung eine Periodizität aufweist; zudem kann man in zahlreichen Fällen den Abstand eines solchen Sternes mit unabhängigen Methoden (Parallaxe) messen.

Im mittelnahen Bereich - und damit ist der Bereich bis zu den nächsten Galaxiehaufen gemeint, also sagen wir mal grob so 100 Millionen Lichtjahre - ist die Raumausdehnung noch immer klein, aber die Anziehungen der Galaxien untereinander ist hier dominierend. Daraus kann man also - typischerweise in Kombination mit unabhängigen Entfernungsmessungen wie der Cepheiden-Methode (Supernovae sind sehr selten, d.h. es wäre ein Zufall, wenn gerade in der beobachteten Galaxie eine Supernova wäre) die Bewegung der Galaxien untereinander messen; einen Stern in der Grösse des Sirius kann man in solchen Entfernungen sowieso nicht mehr als Einzelstern auflösen.
Beispielsweise bewegt sich der Andromedanebel auf uns zu. Je weiter nun die beobachteten Galaxien entfernt sind, desto grösser wird die Rotverschiebung aufgrund der Raumausdehnung und ab einer bestimmten Entfernung ist der Anteil so gross, dass die individuelle Eigenbewegung einer Galaxie vernachlässigbar wird in Bezug auf die Rotverschiebung der Galaxie. Hier kann man das ganz gut daran erkennen, dass solche Galaxien sehr grosse Rotverschiebungen haben, weit grösser, als sie aufgrund einer Eigenbewegung der Galaxien überhaupt möglich wären. In diesen sehr grossen Abständen aber gibt es sehr viele Galaxien und ihnen kann man also sofort ihren grossen Abstand "ansehen". Und bei dieser riesigen Menge von so weit entfernten Galaxien leuchtet nun auch öfters mal eine Supernova auf, so dass man unabhängig von der Rotverschiebung auch noch eine zweite Methode zur Entfernungsverschiebung hat. Bei sehr grossen Entfernungen (> 1 Milliarde Lichtjahre) hat man dabei eine systematische Abweichung zwischen den Helligkeiten der Supernovae und der Rotverschiebung beobachtet; hieraus hat man ja auf die Dunkle Energie geschlossen.

Freundliche Grüsse, Ralf
 
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Scharif ibn Nur ibn Aiman

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Nachdem ich mir "Was ist ein Paralleluniversum?" (http://www.br-online.de/alpha/centauri/archiv.shtml) angeschaut habe, bin ich durch den Aussagen des Moderators auf folgendes Problem gekommen!

Nach seinen Aussagen basiert die Naturwissenschaft auf Falsifizierung.

Die Frage die ich mich nun stelle ist, wie kann man widerlegen, dass das Universum nicht entstanden ist?

Wie will man die Extrapolation von der Rotverschiebung, was nur auf reine Mathematik basiert, widerlegen?


Außerdem habe ich noch ein anderes Problem, nämlich dass der Mensch immer zu endlichen Systemen (Weltanschauungen) tendierte, welche immer wieder durch neue abgelöst wird. Wieso halten wir an die Urknalltheorie, welche auch ein endliches System ist, fest und blockieren andere Forschungsrichtungen? Die Logik, wie auch die Mathematik, verbietet uns doch eigentlich endliche Systeme!
 

Scharif ibn Nur ibn Aiman

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Je weiter nun die beobachteten Galaxien entfernt sind, desto grösser wird die Rotverschiebung aufgrund der Raumausdehnung und ab einer bestimmten Entfernung ist der Anteil so gross, dass die individuelle Eigenbewegung einer Galaxie vernachlässigbar wird in Bezug auf die Rotverschiebung der Galaxie. Hier kann man das ganz gut daran erkennen, dass solche Galaxien sehr grosse Rotverschiebungen haben, weit grösser, als sie aufgrund einer Eigenbewegung der Galaxien überhaupt möglich wären. In diesen sehr grossen Abständen aber gibt es sehr viele Galaxien und ihnen kann man also sofort ihren grossen Abstand "ansehen".

In so kompakter und guter Form findet man solche Erklärungen sehr selten!
Vielen Dank!

Und bei dieser riesigen Menge von so weit entfernten Galaxien leuchtet nun auch öfters mal eine Supernova auf, so dass man unabhängig von der Rotverschiebung auch noch eine zweite Methode zur Entfernungsverschiebung hat.

Wie kann man nun unabhängig von der Rotverschiebung die Entfernung messen? Über das Aufleuchten von Supernovas? Woran erkennt man am Licht, welche Zeit/Strecke es zurückgelegt hat?

Bei sehr grossen Entfernungen (> 1 Milliarde Lichtjahre) hat man dabei eine systematische Abweichung zwischen den Helligkeiten der Supernovae und der Rotverschiebung beobachtet; hieraus hat man ja auf die Dunkle Energie geschlossen.

Wurde die Dunkle Energie "erfunden", nachdem man am Urknall festhielt oder erst später?
 

mac

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Hallo Scharif,
Wie kann man nun unabhängig von der Rotverschiebung die Entfernung messen? Über das Aufleuchten von Supernovas? Woran erkennt man am Licht, welche Zeit/Strecke es zurückgelegt hat?
eine Supernova vom Typ 1a (SN1a) hat eine immer gleich starke Leuchtkraft (glaubte man zumindest bis vor 1 Woche)


Wurde die Dunkle Energie "erfunden", nachdem man am Urknall festhielt oder erst später?
lange danach.

Herzliche Grüße

MAC
 

ralfkannenberg

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Hallo,

wenn es Dir recht ist nenne ich Dich auch "Scharif".

In so kompakter und guter Form findet man solche Erklärungen sehr selten!
Vielen Dank!
Danke für die Blumen; ich habe das kürzlich auf einer Jugendseite einmal erklärt.

Wie kann man nun unabhängig von der Rotverschiebung die Entfernung messen? Über das Aufleuchten von Supernovas? Woran erkennt man am Licht, welche Zeit/Strecke es zurückgelegt hat?
Gar nicht. Die Methode muss unabhängig sein. In diesem Falle ist es die Lichtkurve, d.h. wie sich die Helligkeit über eine gewissen Zeitraum verändert. Die Form der Lichtkurve ist typisch für einen Cepheiden und auch typisch für eine Supernova Ia. Diese Form kann man auch noch "erkennen", wenn sie heller oder weniger hell, rotverschoben oder blauverschoben, gestaucht oder gedehnt, gestreckt oder geschrumpft ist. Im Falle der Cepheiden (eigentlich: Delta-Cephei-Sterne nach ihrem prominentesten Vertreter benannt) gibt es eine physikalische Abhängigkeit zwischen der Periode der Lichtkurve (also in welchem Zeitraum sich diese typische Form der Cepheidenkurve wiederholt) und der absoluten Leuchtkraft eines solchen Sternes.

Im Falle der Supernova Ia, bei der ein "normaler" Stern Masse an einen Weissen Zwerg verliert, ist es gerade die maximale Masse, die ein Weisser Zwerg haben kann, ehe er instabil wird und bildlich gesprochen explodiert. Bei solche Explosionen ist immer dieselbe Masse vorhanden, d.h. sie erscheinen immer gleich hell. Ok, das ist natürlich nur ein Idealbild, aber die Abweichung vom Idealbild ist nicht sehr gross. Auch eine Supernova Ia-Explosion hat eine typische Lichtkurve, deren Form man sofort erkennen kann.

Wurde die Dunkle Energie "erfunden", nachdem man am Urknall festhielt oder erst später?
Das weiss ich nicht genau; soviel ich weiss, haben Theoretiker ein sehr elegantes Modell erarbeitet (Quintessenz) und ziemlich zeitgleich hat man diesen systematischen Fehler der Helligkeiten von Supernovae Ia bei sehr grossen Distanzen bemerkt; man hatte also Indizien von mehreren Seiten. Diese Indizien haben sich aber nicht primär aus dem Urknallmodell ergeben, sondern eher aus dem "Flucht der Milchstrassen"-Modell. Ein anderes Modell, welches diese Flucht der Milchstrassen zu beschreiben imstande ist, wäre also konsistent zu dieser Dunklen Energie, die möglicherweise von dieser theoretisch hergeleiteten Quintessenz herrührt, oder von einer wiederbelebten Einstein'schen Gravitationskonstante oder ganz woanders her. Man weiss hier noch sehr wenig.

Noch ein Wort zu dieser hässlichen Singularität im Urknallmodell: Die meisten Forscher sind sich einig, dass es die Natur irgendwie geschafft hat, diese Singularität zu umgehen; vielleicht mit Hilfe einer Wahrscheinlichkeit durch diese Singularität "durchtunneln" konnte, so wie Elektronen ja auch Energiebarrieren dank ihres Wellencharakters mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit durchtunneln können. Aber auch hier hat man natürlich noch keinerlei gesicherten Resultate, sondern nur einige Ideen und Randbedingungen.

Freundliche Grüsse, Ralf
 

Scharif ibn Nur ibn Aiman

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ralfkannenberg schrieb:
wenn es Dir recht ist nenne ich Dich auch "Scharif".

Damit habe ich kein Problem, außerdem ist eine Begrüßung in meinen Augen nicht zwingend erforderlich, da wir uns keine Briefe schreiben, sondern in eine laufende Diskussions uns miteinander unterhalten.

ralfkannenberg schrieb:
Danke für die Blumen; ich habe das kürzlich auf einer Jugendseite einmal erklärt.

Lob gebührt denjenigen, der ihn gesät hat. Weshalb ich keine Probleme damit habe, diesen für dich zu ernten. Jedoch muss ich allen bisherigen Diskussionspartnern, mit denen ich bisher Kontakt hatte, großes Lob aussprechen, da ihr einem Unwissenden anscheinend gerne euer Wissen offenbart.

mac schrieb:
eine Supernova vom Typ 1a (SN1a) hat eine immer gleich starke Leuchtkraft (glaubte man zumindest bis vor 1 Woche)

Durch welches Ereignis wurde diese Vermutung umgestoßen? edit: News gelesen, weshalb diese Frage entfällt!
Ist nun die Entfernung zu den Himmelskörpern nur noch über die Rotverschiebung messbar?


In folgendem Forum bin ich auf eine sehr interessante Figur, Marc Fettes gemeint, gestoßen, was ich euch gerne mitteilen möchte:
http://www.wissenschaft.de/wissport...=113&msg=2084588&referer=search_113#a_2084840

Er hat mit der Digitalisierung seines Modells begonnen, was er mir auf Anfrage bestätigt hat, weshalb nur einzelne Fragmente in den bereits aufgeführten Link betrachtbar sind.
 
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ralfkannenberg

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Hallo Scharif,
eine Supernova vom Typ 1a (SN1a) hat eine immer gleich starke Leuchtkraft (glaubte man zumindest bis vor 1 Woche)
Glaube ich immer noch. So schnell lässt sich mein Glaube in Supernovae nicht erschüttern ;)

So erinnere ich mich an einen Artikel, in dem von einer numerischen Simulation von Supernovae - also normalen - berichtet wurde. Das Ergebnis war, dass die nur ein bisschen "verpuffen" sollten, aber keineswegs so auffällig explodieren ...

Warten wir also mal in Ruhe ab, was uns die Forschung noch spannendes bezüglich Supernovae-Explosionen herausfindet, einerseits zum komplexen Verständnis der Supernova selber und andererseits auch in Bezug auf die Dunkle Energie :)


Ist nun die Entfernung zu den Himmelskörpern nur noch über die Rotverschiebung messbar?
Hier muss ich Dich etwas enttäuschen - wie schon gesagt sind solche Supernovae ausserordentlich selten. Es ist also nicht so, dass Du eine Galaxie entdeckt hast und nun wissen möchtest, wie weit die von uns entfernt ist und nun also darauf wartest, dass da ein Stern Ia-supernoviert. Da kannst Du lange warten. Wenn Du Glück hast, kann man Cepheiden beobachten - von denen gibt es typischerweise recht viele - und dann die Entfernung bestimmen.

Supernovae Ia eigenen sich aber sehr gut für statistische Auswertungen, d.h. man macht es umgekehrt: Man entdeckt so eine Supernova Ia, misst die Rotverschiebung der Galaxie (und auch der Supernova) und kann dann eine Korrelation zwischen den berechneten Entfernungen aufgrund der Rotverschiebung und der Supernova auswerten. Und da hat man dann mehr Glück, da man typischerweise pro Jahr doch einige Supernovae entdeckt und so im Laufe der Zeit einige Daten zusammenkommen. Dann kann man also Aussagen machen über unser Universum in kosmologischen Distanzen, sagen wir so im Bereich ist zu 2 Milliarden Lichtjahren.

Aber wenn Du eine konkrete Galaxie hast und den Abstand bestimmen möchtest, dann wird die Supernova-Methode leider aufgrund ihrer Seltenheit wenig hilfreich sein.

Freundliche Grüsse, Ralf
 
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mac

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Hallo Ralf,
Glaube ich immer noch. So schnell lässt sich mein Glaube in Supernovae nicht erschüttern ;)
mein Glaube daran ist erst 8 Monate alt. (vorher wußte ich nichts davon) Daher bin ich noch nicht so gefestigt in meinem Glauben. ;)

Nein, im Ernst ich kann diese Meldung bisher nicht einordnen und warte es halt (un)geduldig ab. Obwohl es ganz allgemein zu meinem bisher gewonnenen Eindruck passt, daß große Teile des Gebäudes der Astrophysik auf verdammt wackligen Füßen stehen.

So erinnere ich mich an einen Artikel, in dem von einer numerischen Simulation von Supernovae - also normalen - berichtet wurde. Das Ergebnis war, dass die nur ein bisschen "verpuffen" sollten, aber keineswegs so auffällig explodieren ...
auch so ein Wackelkandidat, an dem sehr viel hängt. Siehe Thread Dunkle Materie? von mir (dieser Teil meistens mit UMa)

Warten wir also mal in Ruhe ab, was uns die Forschung noch spannendes bezüglich Supernovae-Explosionen herausfindet, einerseits zum komplexen Verständnis der Supernova selber und andererseits auch in Bezug auf die Dunkle Energie :)
es ist deutlich spannender geworden. :D

Herzliche Grüße

MAC
 

komet007

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Außerdem habe ich noch ein anderes Problem, nämlich dass der Mensch immer zu endlichen Systemen (Weltanschauungen) tendierte, welche immer wieder durch neue abgelöst wird. Wieso halten wir an die Urknalltheorie, welche auch ein endliches System ist, fest und blockieren andere Forschungsrichtungen? Die Logik, wie auch die Mathematik, verbietet uns doch eigentlich endliche Systeme!

Es gibt einfach zu viele Indizien, die ein endliches Weltbild voraussetzten. Ich denke nicht, dass die Wissenschaft momentan eine Wahl hat, sich nicht auf eine endliche Zeitspanne festzulegen.
Das ausschlaggebende Argument eines Anfangs des Universum, das auch letztendlich zur Definition der Urknalltheorie geführt hat, war die Frage: Wie konnte der hohe Anteil Wasserstoff/Helium im Universum überhaupt entstehen?
Ein Blockieren der Wissenschaft, vor allem im Bereich der Kosmologie, ist aufgrund der hohen Medienpräsenz schon gar nicht möglich.
 

Scharif ibn Nur ibn Aiman

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Ein Blockieren der Wissenschaft, vor allem im Bereich der Kosmologie, ist aufgrund der hohen Medienpräsenz schon gar nicht möglich.

Du widersprichst also die Meinung vieler, dass z.B. die Urknalltheorie und die Evolutionstheorie durch ihre Monopolstellung Forschungen in andere Richtungen blockieren?

Was hört man denn in den Medien?
Urknall, Urknall etc., aber keine einzige kritische Stimme!

Ich hatte das Cosmologystatement eigentlich angegeben, um die Monopolstellung darzustellen.
(http://www.cosmologystatement.org/)

Mac schrieb:
Obwohl es ganz allgemein zu meinem bisher gewonnenen Eindruck passt, daß große Teile des Gebäudes der Astrophysik auf verdammt wackligen Füßen stehen.

Mac hat es auch erkannt, aber dieser Umstand wird einfach bei Seite geschoben!


Nun hat sich durch die Verleihung des Nobelpreis für die beiden Urknallforscher sich die Lage für urknallkritische Forschungen verschlechtert, denn wenn herauskommt, dass die Urknalltheorie nicht das Wahre wäre, was würden sie mit den verliebenden Nobelpreisen machen?

komet007 schrieb:
Das ausschlaggebende Argument eines Anfangs des Universum, das auch letztendlich zur Definition der Urknalltheorie geführt hat, war die Frage: Wie konnte der hohe Anteil Wasserstoff/Helium im Universum überhaupt entstehen?

Wieso muss dieses überhaupt entstanden sein?
Es gibt doch kein Indiz dafür, außer das beschränkte menschliche Vorstellungsvermögen!
 

mac

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Hallo Scharif,
Mac hat es auch erkannt, aber dieser Umstand wird einfach bei Seite geschoben!
aus meinem Statement zu schließen daß ich mit diesem Satz konform gehe wäre falsch.

Wenn ich sage Teile der Main-Stream-Astrophysik stehen auf wackligen Füßen, sage ich nicht, daß das bei den Kritikern besser ist. Im Gegenteil, viel schlimmer. Erschwerend kommt hinzu, daß ich (zumindest bei Deinen Links) den Eindruck habe, daß das Leitmotiv die genehmere Weltanschauung ist. Damit kann man aber höchstens zufällig einen Blumentopf gewinnen.

Ich bin kein gläubier Anhänger von irgend etwas (in der Wissenschaft) lasse auch keine Gelegenheit aus meinen eigenen Verstand zu gebrauchen (so wenige weit, wie er halt reicht) aber die sonstigen Meinungen zur Kosmologie finde ich, nur weil sie dem Main-Stream widersprechen keineswegs plausibler.

Herzliche Grüße

MAC
 

komet007

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Du widersprichst also die Meinung vieler, dass z.B. die Urknalltheorie und die Evolutionstheorie durch ihre Monopolstellung Forschungen in andere Richtungen blockieren?

Ja, da einen Astronomen im Prinzip die theoretische Astrophysik erst mal überhaupt nicht interessiert. Er orientiert sich lediglich nach seinen Beobachtungen, das war bereits bei Edwin Hubble so. Er kannte zwar die Urknalltheorie, das hatte allerdings auf seine Forschung keinerlei Einfluss, ganz im Gegenteil.
Selbstverständlich gibt es zahlreiche Projekte, die das Universum auf Grundlagen der Urknalltheorie erforschen, sonst würde es womöglich kein Geld dafür geben, es könnte alledings genauso gut sein, dass eine bahnbrechende Entdeckung die Urknalltheorie in Frage stellt. Es gibt zwar mittlerweile durch immer ausgefeiltere Beobachtungstechniken ein paar Ungereimheiten, das bemängeln auch die Kreationisten auf ihrer Seite, allerdings kann momentan niemand eine alternative Theorie dazu bieten.

Was hört man denn in den Medien?
Urknall, Urknall etc., aber keine einzige kritische Stimme!
Man kann eine Sache nur kritisieren, wenn man eine bessere Alternative bieten kann. Mir ist keine außer der Steady-State bekannt, diese kann allerdings einige Beobachtungsdaten nicht plausibel genug erklären, bzw konnten Voraussagen, die diese Theorie postuliert nicht bestätigt werden. Das ist bei der Urknalltheorie ganz eindeutig anders.


Mac hat es auch erkannt, aber dieser Umstand wird einfach bei Seite geschoben!

Nun hat sich durch die Verleihung des Nobelpreis für die beiden Urknallforscher sich die Lage für urknallkritische Forschungen verschlechtert, denn wenn herauskommt, dass die Urknalltheorie nicht das Wahre wäre, was würden sie mit den verliebenden Nobelpreisen machen?
Dafür gibt es noch keinerlei Gründe!

Wieso muss dieses überhaupt entstanden sein?
Es gibt doch kein Indiz dafür, außer das beschränkte menschliche Vorstellungsvermögen!

Dann erkläre mir doch bitte folgende Umstände:
-Entstehung der Materie (Primordiale Nukleosynthese)
-Hintergrundstrahlung (Entkopplung Strahlung/Materie)
-Metallizität in älteren Galaxien
-Expansion des Universums
-Entstehung der vier Grundkräfte
-Galaxienbildung, Bildung großer Strukturen usw.
 
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ralfkannenberg

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Du widersprichst also die Meinung vieler, dass z.B. die Urknalltheorie und die Evolutionstheorie durch ihre Monopolstellung Forschungen in andere Richtungen blockieren?
Wie kommst Du denn darauf ? Es gibt keine Monopolstellung, es ist vielmehr so, dass alternative Modelle wie beispielsweise das Steady State Modell von Fred Hoyle zwar lange Zeit aufgrund der Messungenauigkeiten nicht gänzlich auszuschliessen waren, aber seit der HIPPARCOS-Mission sehr unplausibel geworden sind, während immer mehr Forschungsergebnisse die Urknalltheorie - in Kombination mit der Inflationstheorie, welche eigentlich eine Folge der Grossen Vereinheitlichten Theorien (also starke, elektro-magnetische und schwache Wechselwirkung, aber ohne Gravitation) und dem Fehlen der vorausgesagten magnetischen Monopole waren, ist. Dass sie zudem die Flachheit exzellent "auf natürliche Weise" zu erklären vermochte, war nur ein ganz angenehmes Nebenprodukt.

Aber natürlich - die Urknall-Singularität ist allen Forschern ein Dorn im Auge, ganz klar. Und ich denke, wer es schafft, sie zu umgehen, der hat den Nobelpreis auf sicher.

Ich hatte es ja gestern schon angedeutet - vielleicht konnte das Universum an dieser Singularität vorbeitunneln. Ich habe auch schon von Theorien gelesen, bei welchen der Anfang des Universums einige Minuten vor dem Urknall stattfand; natürlich sind hier auch Modelle denkbar, die eine unendlich lange Vorgeschichte des Universums vorsehen.

Was hört man denn in den Medien?
Urknall, Urknall etc., aber keine einzige kritische Stimme!
Das stimmt nicht - alle seriösen Veröffentlichungen sind sich der Problematik der Urknall-Singularität natürlich bewusst und wie gesagt - es gibt zahlreiche Publikationen, die das zu umgehen versuchen, seien es "Multiversen", seien es "Weisse Löcher" irgendwie am "anderen" Ende eines Schwarzen Loches, seien es "abknospende Universen" oder "Tunneleffekte" etc.

Ich hatte das Cosmologystatement eigentlich angegeben, um die Monopolstellung darzustellen.
(http://www.cosmologystatement.org/)
Selbstverständlich herrscht Meinungsfreiheit und jeder kann so ein Statement verfassen und kurzerhand die aktuellsten Forschungsgebiete, die zwangsläufig experimentell noch nicht sehr gut gesichert sind und die - das ist durchaus möglich - auch unzutreffend sein können - anzweifeln. Dieselbe Situation findet man aber in anderen Wissenschaften auch vor und ich denke, statt einer derartigen destruktiven Zweiflerei wäre es besser, mit konstruktiven offenen Punkten an den Modellen zu arbeiten. Die Spezialisten der Urknalltheorie wissen im Allgemeinen sehr gut, wo die Defizite liegen und arbeiten daran; ok - es gibt tatsächlich eine Gefahr, dass sie sich in eine Idee verrannt haben, doch typischerweise sind es junge Forscher, die dann mit neuen Ideen aus solchen Sackgassen wieder herauszufinden fähig sind.

Nun hat sich durch die Verleihung des Nobelpreis für die beiden Urknallforscher sich die Lage für urknallkritische Forschungen verschlechtert, denn wenn herauskommt, dass die Urknalltheorie nicht das Wahre wäre, was würden sie mit den verliebenden Nobelpreisen machen?
Nein - da hat sich keine Lage "verschlechtert". Forschung geht stets von Ausgangs- und Randbedingungen aus, aus denen Herleitungen gefolgert worden sind und wenn ganz besonders "wertvolle" Herleitungen gelingen, dann können sie mit einem Nobelpreis geehrt werden.
Aber natürlich ist es möglich, dass sich einige Ausgangs- oder Randbedingungen als unzutreffend oder verallgemeinbar erweisen, dann liegen da weitere Nobelpreise drin, die für ganz andere Ergebnisse verliehen werden. Letztlich stelllt ein Nobelpreis den Stand des aktuellen Wissens dar und keineswegs ein auf ewig einzementiertes Dogma.

Freundliche Grüsse, Ralf
 
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