Die "ökonomische Erweiterung" des Weltraumvertrags war der "Mondvertrag", der die private Aneignung von Weltraumrohstoffen pauschal verbieten wollte. Er gilt gemeinhin als gescheitert, nur wenige Länder haben ihn unterzeichnet (u.a. Österreich).
Ich stimme dir aber grundsätzlich schon zu: wenn etwas stark nachgefragt wird, dann sollte vielleicht nicht einfach der Schnellste oder Stärkste alles gewinnen, oder zumindest mit Hilfe einer Abgabe (im Verhältnis zu ihrer Nutzung) dazu verpflichtet werden, ihre Nutzung einer "Allmende" abzugelten. So ein Modell ist ja z.B. im Internationalen Meeresvertrag für die Nutzung von Meeresrohstoffen vorgesehen.
Auf der anderen Seite ist es etwas überzogen, zu behaupten, Elon Musk bzw. SpaceX würde mit Starlink den tiefen Orbit ganz für sich allein beanspruchen. Selbst bei 50'000 Satelliten, die alle auf derselben Höhe über der Erdoberfläche fliegen und gleichmässig über den Globus verteilt sind, hätte jeder Satellit ein Quadrat von über 100 x 100 km für sich allein. Bei vernünftiger Koordination und Kooperation könnte der LEO wohl Millionen von Satelliten aufnehmen. Je mehr wir uns solchen Zahlen nähern, desto höher wird der Koordinationsaufwand werden - ich halte es für gut denkbar, dass es hier einmal zu einem internationalen Vertrag kommt, in dem dies verbindlich geregelt wird, mit fixen Abgaben pro Satellit für den Koordinations-Aufwand einer gemeinsam geschaffenen, internationalen Behörde. Das wiederum wird dazu führen, dass man möglichst grosse Satellitenplattformen baut, auf denen sich verschiedene Nutzlasten verschiedenster Nutzer installieren, bei Bedarf warten oder gar ersetzen lassen. Statt eine Million einzelne Satelliten von einigen Metern Grösse hätte man dann eben hundert Plattformen von einigen 100 m Grösse (ergibt die gleiche Fläche).