Komet Leonhard am Morgenhimmel

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Hallo zusammen,

das scheint mir (leider) ein typischer "Horizontkomet" zu sein; wenn er gut steht, dann ist er schwach, und je heller er wird, desto tiefer steht er am Horizont und desto näher rückt er an die Sonne, d.h. desto später ist er in der Morgendämmerung zu sehen.

Zudem wandert er wahnsinnig schnell durch den Sternhimmel. - Lassen wir uns überraschen.

Morgen früh wird er ein fast gleichseitges Dreieck mit den beiden hellsten Bärenhütersternen Arktur und Mirak Richtung Nördliche Krone (Gemma !!) bilden.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:

Bernhard

Registriertes Mitglied
Hallo Ralf,

habt Ihr denn schönes Wetter ?
ich wollte heute schon den Wecker auf 6:20 Uhr stellen, aber dann war die Vorhersage doch zu schlecht und zusätzlich muss ich gerade auch eine recht hartnäckige Erkältung auskurieren. Momentan kommt etwas die Sonne raus, wenn da diese üble Erkältung nicht wäre.

Mit Kometen habe ich scheinbar einfach kein Glück und der Klimawandel spült generell auch immer mehr Wolken in den Himmel - zum Ko....

Ein paar Amateuraufnahmen gibt es immerhin und mit Feldstecher und einem dunklen Himmel sollte da bei gutem Wetter schon etwas gehen.

Viel Glück also für alle Kometenjäger.

CS
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Mit Kometen habe ich scheinbar einfach kein Glück und der Klimawandel spült generell auch immer mehr Wolken in den Himmel
Hallo Bernhard,

Du musst einfach die richtigen Kometen versuchen, d.h. solche,die sich ganz gut finden lassen. Das war letztes Jahr der Komet NEOWISE sowie in den Jahren 2013/14 und 2015 die beiden Kometen Lovejoy, also C/2013 R1 (Lovejoy) und C/2014 Q2 (Lovejoy).

Mit Horizontkometen gebe ich mich erst gar nicht gross ab, da ärgert man sich nur herum. Ok, der C/2011 L4 (Panstarrs) war da im Jahre 2013 eine löbliche Ausnahme, aber auch nur deswegen, weil da am Vortag schon mit den Andromedasternen in der Abenddämmerung "geübt" hatte und dann am nächsten Tag sich der Komet gerade neben einen dieser Sterne gesellte, das war zeta Andromedae. Und dieser Komet hatte immerhin ungefähr die 2.Grösse erreicht. Auch kaum sichtbar war der meines Wissens hellste Komet in diesem Jahrhundert, der Komet McNaught; hellerals die Venus (!!) war er trotzdem tief in der Dämmerung fast nicht sichtbar. Ich konnte damals fast nicht glauben, dass ich dieses blasse Nebelchen da tief am Horizont mit der ungenauen out-out-Methode heller als die Venus bestimmt habe ... - einen anderen Vergleichsstern gab es nicht, doch war das tatsächlich richtig.

Tatsächlich waren der letztjährige Komet NEOWISE, die beiden Lovejoy-Kometen sowie der Komet Panstarrs die letzten 4 Kometen, die ich gesehen habe.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Hallo zusammen,

zur Zeit scheint die Sonne. Morgen früh steht der Komet ganz in der Nähe von nue Ophiuchi (3.3 mag); entweder geht man von Ras Alhague über beta Ophiuchi doppelt soviel weiter oder man geht das Himmelslineal hinunter, also von Unuk (Hauptstern der Schlange) diese Sternenreihe über epsilon Serpentis, dann delta und epsilon Ophiuchi (Yed Prior und Yed Posterior) weiter zu zeta Ophiuchi und etwas nach oben abbiegend zum zweithellsten Schlangenträgerstern Sabik (eta Ophiuchi) und biegt nochmals gleichviel weiter ab und gelangt so ebenfalls zu nue Ophiuchi; ich vermute, dass die zweite Route einfacher ist.


Achtung:
nue Ophiuchi nicht mit xi Ophiuchi verwechseln, der zwischen Sabik und nue Ophiuchi steht, allerdings nur die 4.Grösse erreicht, bei sehr guten Sichtbedingungen aber hell und entsprechend irreführend sein kann.


Hintergrund-Info:
Verlängert man die Deichsel des Grossen Wagen, so gelangt man zu einem ausserordentlich hellen Stern 0.Grösse, das ist Arktur; rechts neben ihm steht Mirak, der zusammen mit Arktur, dann Mirak in der Mitte sowie aussen der Gemma in der nördlichen Krone eine allerdings grössere Deichsel bildet, beide 2.Grösse. Diese weist auf einen weiteren Stern 2.Grösse, das ist Ras Alhague, der Hauptstern des Schlangenträgers.

Auch Unuk findet man so: man kann diese Arktur-Mirak-Gemma-Deichsel nach links unten zu einem mathematischen Drachen ergänzen, und der vierte Stern in diesem Drachen ist Unuk, der Hauptstern der Schlange. Diese Sternenkette durch Unuk fängt schon einen Stern vorher an, d.h. delta Serpentis - Unuk - epsilon Serpentis, dann die übrigen Sterne dieser Sternenkette. Die meisten dieser Sterne erreichen die 2. oder wenigstens beinahe die 2. Grösse.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Hallo zusammen,

jeden Morgen dichter Nebel.

Morgen wird der Komet nur 4.3 Millionen Kilometer an der Venus vorbeifliegen. Ich konnte allerdings keine Karte finden, wie das von der Erde aus gesehen aussieht - die Venus hat derzeit eine ganz hübsche Abendsichtigkeit - nicht mit dem Jupiter verwechseln; da man aber ohnehin einen Feldstecher benötigen wird kann man den Jupiter mithilfe seiner Monde ausschliessen, wobei die morgen allesamt in Jupiternähe versammelt sind und wohl bestenfalls Europa rechts unterhalb sichtbar sein wird.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Wotan

Registriertes Mitglied
Hallo zusammen,

hier am Ing River beobachtet man den Komet Leonhard im Sternbild Schütze, Gestern um 18:30 ITC (indochina Time) kurz nach Sonnenuntergang.
Der Komet bewegt sich schnell, aktuell durchquert er das Sternbild Schütze, am 24 steht er Im Sternbild Mikroskop. Am 3.01.2022 erreicht der Komet seine Höchstgeschwindigkeit von 53702 km/s das ist der Sonnen nächste Punkt mit einer Entfernung von 0,615AE zur Sonne.
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Der Komet durchquert die Sternbilder
Schlangenträger, Schütze, Mikroskop, Südlicher Fisch usw.
Hallo Wotan,

das dürfte von hier aus nur noch in der Dämmerung sichtbar sein.

Wenigstens konnte ich um 17:25 MEZ bei der Venus 3 Jupitermonde erkennen (Lichtreflexe in der diesigen Luft, zudem parallel zum Erd-Horizont) und 2 Monde beim Jupiter, von denen wohl nur die Europa real war, allenfalls noch Io innerhalb der Europa, die aber hart an der Grenze zur Einbildung war.

Von einem Kometen keine Spur, allerdings waren bei diesen Sichtbedingungen in der Höhe der Venus keine Objekte 4.Grösse sichtbar.


15 Minuten später war es dann sehr diesig und die echten Jupitermonde Europa und einmal kurz auch Io noch zu erahnen sowie ein allerdings eingebildeter Mond auf der anderen Seite des Jupiter, und nochmals wenige Minuten später ist es zugezogen und dann war endgültig Feierabend, da war dann auch der Erdmond nicht mehr zu sehen.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
So, der kommt jetzt auch in meine "Statistik", als 16. nicht-gesehener Komet meines Lebens. Der erste in dieser Liste ist übrigens ziemlich prominent, das war der Komet Kohoutek ("Ach du Schreck, der Kohoutek").


Freundliche Grüsse, Ralf
 
Oben