Erdrotation abbremsen Kreisel

burri

Registriertes Mitglied
Hallo,

ist es möglich die Erdrotation abzubremsen mittels eines Kreisels?

Angenommen der Kreisel hat eine immer senkrechte Rotationsache und steht am Äquator.

Die Kreiselträgheit ist bedingt durch die Summe aller Massen im Weltraum.

Könnte es sein das die Erdrotation gebremst werden kann, weil der Kreisel über die Trägheit mit dem Weltall wechselwirkt?

noch eine Frage :

kann Energie aus der Erdrotation gewonnen werden mittels eines riesigen Gyrotwisters (Handübungsgerät) ?

Der interne Kreisel im Gyrotwister wird durch taumelnde Bewegungen beschleunigt.

Die Erde würde in unseren Breitengraden ebenfalls taumelnde Bewegungen auf einen gedachten riesigen Gyrotwister ausüben.

Es gibt jedenfalls Roboter die weit effizienter als der Mensch den Gyrotwister auf über 10000 U/min beschleunigen können.

Grüße burri
 
Zuletzt bearbeitet:

Herr Senf

Registriertes Mitglied
geht alles :D
2020 waren 28 Tage kürzer als 24 Stunden
und wenn in New York Wochenendverkehr ist, wackelt der Pol
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
2020 waren 28 Tage kürzer als 24 Stunden
Hallo zusammen,

Herr Senf meint in diesem Zusammenhang nicht eine ganze Drehung der Erde um ihre eigene Achse, sondern noch ein Stückchen weiter, bis die Sonne wieder am "selben" Ort steht. Dieses Stückchen weiter kommt daher kommt daher, dass sich die Erde in der Zwischenzeit auf ihrer Bahn um die Sonne weiterbewegt hat.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Herr Senf

Registriertes Mitglied
Hi Ralf,

die 28 Tage waren siderisch um Millisekunden kürzer, 2020 war Rekordjahr mit Schwankungen der Erdrotation.

Grüße Dip
 

burri

Registriertes Mitglied
Hallo Major Tom

den Beitrag habe ich gelesen und da es darauf keine Antwort gab, nehme ich an ich bekomme jetzt auch keine.

Da der Kreisel seine Ausrichtung beibehalten möchte leistet er beständig Widerstand gegen die Erddrehung.

Nun vermute ich, dass dieser Widerstand den Kreisel abbremst und der Kreisel wieder beschleunigt werden muss, um seine ursprüngliche Drehzahl beizubehalten.

Diese Beschleunigung des Kreisels beschleunigt die Erdrotation wiederum, und deshalb kann der Kreisel die Erdrotation nicht abbremsen.

Ist meine Überlegung physikalisch korrekt? Wenn nicht, bitte ich um Aufklärung.

Grüße burri
 
Zuletzt bearbeitet:

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
den Beitrag habe ich gelesen und da es darauf keine Antwort gab, nehme ich an ich bekomme jetzt auch keine.
Hallo burri,

hast Du nur den referenzierten Beitrag, den ich damals verfasst habe, gelesen ? Eine Antwort auf Deine Frage findest Du schon im zweiten Beitrag des damaligen Threads.


und der Kreisel wieder beschleunigt werden muss, um seine ursprüngliche Drehzahl beizubehalten.
Hast Du berücksichtigt, dass hierfür Energie benötigt wird ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:

burri

Registriertes Mitglied
Hallo Ralf,


Aber angenommen ich würde einen Kreisel am Äquator in Betrieb nehmen – Drehachse fest verankert und senkrecht – würde das nicht die Erddrehung bremsen ?
MT

auf diese Frage suche ich eine Antwort.

Einfach wäre es, wenn die Rotationsachse von Erde und Kreisel die gleiche Ausrichtung haben, aber am Äquator ist die Rotationsachse des Kreisel um 90 Grad gekippt gegenüber der Erdachse.

Man könnte als Beispiel anstatt Erde und Kreisel auch Satellit und Kreisel betrachten.

Grüße, burri
 

burri

Registriertes Mitglied
was mich so nachdenklich macht, ist das bei einem 90 Grad Rotationsachsenversatz (Äquator) der Kreisel beständig mit der Erddrehung wechselwirkt.

Wenn hingegen die Rotationsachsen die gleiche Ausrichtung haben (Pole), wird nur bei Abbremsung und bei Beschleunigung des Kreisels eine Wechselwirkung mit der Erddrehung bestehen.
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
was mich so nachdenklich macht, ist das bei einem 90 Grad Rotationsachsenversatz (Äquator) der Kreisel beständig mit der Erddrehung wechselwirkt.

Wenn hingegen die Rotationsachsen die gleiche Ausrichtung haben (Pole), wird nur bei Abbremsung und bei Beschleunigung des Kreisels eine Wechselwirkung mit der Erddrehung bestehen.
Hallo burri,

unter der Annahme, dass es keine Reibungseffekte gibt, dürften alle 3 Szenarien aufgrund diverser Erhaltungssätze auf dasselbe hinauslaufen, solange keine Enegrie von aussen zugefügt wird.

Deswegen ist ja auch die Frage, wo die Grenzen des abgeschlossenen Systems zu ziehen sind, so wichtig. Wenn Du beispielsweise mithilfe von Solarzellen Energie in das System einfügst, oder mithilfe einer Radionukleid-Batterie, so handelt es sich zunächst einmal um offene Systeme und das abschlossene System zu stark zu erweitern, so dass es sämtliche radioaktiven Enegerquellen der Erde ebenso wie die Sonne mitberücksichtigt, dürfte rechnerisch schwierig werden, weil man da die exakten Werte vermutlich gar nicht kennt, d.h. da muss man dann in grösseren Skalen abschätzen und handelt sich damit einen Fehler ein, der sehr viel grösser ist als die Energie, die Du mit Hilfe Deines Kreisels austauschst.


Wenn Du beispielsweise mit einem Raumschiff ein Swing-By Manöver an einem Planeten durchführst, so gewinnt man da scheinbar auch Energie, aber eben nur scheinbar, weil der Beitrag, den der Planet dazu leistet, bezogen auf die Masse des Planeten zwar berechenbar - gerade das Umgekehrte dessen, was das Raumschiff bekommt, aber eben nicht am Planeten selber messbar ist.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

burri

Registriertes Mitglied
Hallo Ralf,

beim Swing-By Manöver wird dem beteiligten Planeten Bahnenergie entnommen,

er wird abgebremst.

Im Fall der Erde würde das Jahr dann etwas länger dauern.

Mit dem Kreisel am Äquator vermute ich, dass dieser alternierend die Erdrotation bremst und nach halber Erdumdrehung wieder beschleunigt.

Das liegt daran, dass ein freier Kreisel nach halber Erdumdrehung ja auf dem Kopf stehen würde, und bei einem Kreisel mit immer senkrechter Rotationsachse würde dies bedeuten, dass das Drehmoment sich umdreht.

Demnach würde die Erdrotation nicht wie zuerst vermutet beständig abgebremst, sondern alternierend beschleunigt und abgebremst.

Beste Grüße, burri
 
Zuletzt bearbeitet:

burri

Registriertes Mitglied
Meine Vermutung kann nicht stimmen, weil Gyroskope mit horizontaler Drehachse bei Rotation der Drehachse die Schwungmasse 90 Grad zur Drehachse ausweichen.

https://www.youtube.com/watch?v=PksHo-EeUkU&ab_channel=ReneMatzdorf

Demnach würde ein Kreisel am Äquator weder die Erdrotation weder abbremsen oder beschleunigen, sondern lediglich die Präzession der Erde beeinflussen.

Das Beispiel Erde - Kreisel ist nicht gut gewählt, weil die Erde im Vergleich zu massig ist, besser wäre das Beispiel für einem Minisatellit angewandt.

Kreiselphysik ist halt nicht meine Stärke :)
 
Oben