Hallo zusammen,
die Motivation für diesen Thread war schon eine kürzlich von Bernhard und mir getätigte Erweiterung eines Wikipedia-Artikels im Rahmen eines Themas hier im Forum sowie ein "Zufallsfund" von mir betreffend des Jupitermondes Europa.
Da steht nämlich folgendes:
Europa (auch Jupiter II) ist der zweitinnerste Mond des Planeten Jupiter. Sie ist mit einem Durchmesser von 3121 km der kleinste der vier großen Jupitermonde und der sechstgrößte Mond im Sonnensystem.
Europa ist ein Eismond.Der letzte Satz im ersten Zitat ist falsch, das zweite Zitat ist richtig. Schon anhand der Dichten kann man recht klar erkennen, dass es in unserem Sonnensystem nur 3 grosse reguläre Gesteinsmonde neben zahlreichen regulären Eismonden gibt, wobei der dritte im Bunde, unser Erdmond, genau genommen kein regulärer Mond ist und sich auch nicht auf einer "kalten" Umlaufbahn (e~0, i~0) um die Erde bewegt. Die beiden anderen grossen regulären Gesteinsmonde sind die beiden inneren regulären Jupitermonde Io und Europa.Europa gilt zwar als Paradebeispiel für einen Eismond, aber der Anteil des Eises am Gesamtvolumen dieses Jupitermondes ist relativ gering und sein Aufbau entspricht eher dem der terrestrischen (erdähnlichen) Planeten: Im Zentrum befindet sich ein wahrscheinlich flüssiger Eisen- oder Eisen-Eisensulfid-Kern. Dieser ist von einem Mantel aus Silikatgesteinen umgeben, der den überwiegenden Teil des Volumens des Satelliten ausmacht.
Bemerkungen:
Ich schreibe von "grossen regulären" Monden, weil die vier grossen Planeten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun innerhalb ihrer Bereiche grosser regulärer Monde auch noch mehrere reguläre Kleinmonde haben, bei denen es sich um eingefangene Planetoiden handeln dürfte, die im Verlaufe der Zeit aufgrund der starken Gezeitenkrfte so nahe an ihrem Mutterplaneten auf eine reguläre Umlaufbahn "gedrückt" worden sind. Der prominenteste und erstentdeckte dieser regulären Kleinmonde ist der fünfte Jupitermond Amalthea.
Diese regulären Kleinmonde wiederum sind nicht mit den irregulären (Klein-)Monden zu verwechseln, die sich typischerweise in sehr grossen Abständen weit ausserhalb der regulären Monde ihrer Mutterplaneten bewegen; manche von ihnen sind weiter von ihrem Mutterplaneten entfernt als der Merkur von der Sonne entfernt ist.
Freundliche Grüsse, Ralf
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