Es ist auch ein wunderbares Beispiel für die Arroganz der Eliten und der immer währenden Tatsache, dass das Wissen von heute die Irrtümer von morgen sind.
Das ist jetzt auch etwas gar übertrieben vereinfacht.
Wenn in der Wissenschaft jemand eine Hypothese aufstellt, dann ist diese selbstverständlich sachlicher Kritik ausgesetzt, und das ist auch gut so. Diese Kritik kommt nicht davon, dass einem Forscher die Nase eines anderen nicht gefällt, sondern hat fast immer sachliche Gründe (natürlich kann auch ersteres auch mal vorkommen, denn auch Forscher sind Menschen - aber das ist die Ausnahme, nicht die Regel). Für eine allgemeine Akzeptanz einer Hypothese in der Forschungswelt reicht es halt nicht, "nur" eine Idee zu haben, die gut klingt (selbst, wenn sie später bestätigt wird). Man muss eben auch zeigen können, dass diese die Welt besser erklärt als die bereits etablierten, bekannten Ideen. Gutes Beispiel ist die Plattentektonik: die Küstenlinien von Europa+Afrika sowie Nord-+Südamerika passen gut zusammen, so dass die Idee (die wohl Alfred Wegener als einer der ersten wissenschaftlich ausformuliert hat) irgendwie nahe liegt, dass sie mal nebeneinander gelegen haben könnten - aber der allgemeine Durchbruch in der Geologie kam erst in den 1960er Jahren, mit der Entdeckung des Magnetstreifenmusters am mittelatlantischen Rücken. Erst da wurde es für alle offensichtlich, dass diese Idee besser ist als alle Alternativen. Es hätte, wie immer, aber auch anders sein können: viele scheinbar "intuitive" Vorstellungen über die Welt stellten sich später als falsch heraus, und blieben es auch (z.B. der Lichtäther).
Insofern: nein, nicht jede (vermeintlich!) "verkannte" Idee ist ein Beispiel für die "Arroganz der Eliten", und nicht alles Wissen von heute wird morgen ein Irrtum sein (aber ein kleiner Teil sicher). Und auch in dieser Sache - ob die Planeten wirklich verantwortlich für die Sonnenzyklen verantwortlich sind - ist bestimmt noch nicht das letzte Wort gesprochen.
Die Idee liesse sich vielleicht bei einem benachbarten Planetensystem testen, z.B. beim Stern 55 Cancri, der ja auch einen Planeten auf einer jupiterähnlichen Bahn, in Kombination mit einem "inneren" System von kleineren Planeten besitzt. Das hier gefundene Modell sollte dann eigentlich die Aktivitätszyklen von 55 Cancri vorhersagen können...