Habt ihr schon mal ein Tischtuch oder ein Bettleinen so geschüttelt, dass nur eine einzelne Welle darüber läuft? Das ist ein Soliton: eine Wellental-Wellenberg-Kombination, die in kompakter Form über das Medium läuft, ohne zu zerfallen.
Genauso, schlägt das Paper vor, könnte auch der Warp-Antrieb funktionieren: anstatt zu versuchen, den Raum vor bzw. hinter dem Raumschiff mit positiven / negativen Massen zu krümmen, erzeugt man nur ein Raumzeit-Soliton, das sich dann durch die Raumzeit fortbewegt (da das ganze in 3D wäre, wäre das Raumzeit-Soliton kugelförmig). Die Geschwindigkeit dieses Solitons kann - rein theoretisch zumindest - beliebig hoch sein, auch >c, denn die Geschwindigkeit, mit der sich Raum ausdehnen / stauchen lässt, ist nicht von c limitiert. Theoretisch lässt sich auch die Raumzeit-Geometrie des Solitons so gestalten, dass es im Inneren eine "flache" Raumzeit gibt, ohne Verzerrungseffekte. Das heisst, wenn das Raumschiff in 5 Tagen (auf der Erde gemessen) nach Alpha Centauri fliegt, vergehen auch im Raumschiff drin 5 Tage.
Das alles ist zur Zeit rein theoretisch, aber interessant. So braucht die Methode der Erzeugung des Solitons eine gewaltige Energiemenge, und das Soliton muss stets auch unabhängig von seiner Erzeugung auf die gewünschte Geschwindigkeit beschleunigt werden.
Beim Zwillingsparadoxon macht der von der Erde wegfliegende Zwilling Zeit gut - reist also in die Zukunft. Auf dem Rückweg reist er in der Zeit zurück und kommt genauso alt auf der Erde an, wie sein Zwilliingsbruder zu diesem Zeitpunkt ist. Das wären soweit meine naiven Vorstellungen.
Das Zwillingsparadoxon besagt, dass der Zwilling, der vom anderen wegbeschleunigt (nennen wir ihn A), bremst, umkehrt, zurück beschleunigt und wieder bremst, um bei zurückgebliebenen Zwilling (B) wieder zur Ruhe zu kommen, weniger stark gealtert ist als B. Das ist nicht besonders paradox, sondern hängt davon ab, dass "bewegte Uhren langsamer gehen". Paradox wird es nur dann, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass die Relativitätstheorie ja eben gerade keinen fixierten Hintergrund festlegt, relativ zu dem man (zumindest auf den ersten Blick, vermeintlich) sagen könnte, welcher der beiden Zwillinge langsamer altern muss. Denn aus der Sicht von A könnte man ja auch sagen, dass B von ihm wegbeschleunigt, umkehrt und wieder bremst. Die Lösung des Paradoxons liegt darin, dass nur A (insgesamt vier) Beschleunigungen verspürt, was die Gleichberechtigung der beiden Betrachtungsweisen aufhebt. Würde nämlich A von B wegbeschleunigen und wieder bremsen, worauf B ihm folgt, dann wären beide bei ihrem Wiedersehen wieder gleich alt - sie haben nun ja auch die gleiche Beschleunigungs-Geschichte!
Ich war nur immer der Meinung, dass die ART jede Geschwindigkeit >c selbst für die Übermittlung von Information, geschweige denn Materie ausschließt ...??
Materie oder Information kann sich gemäss ART nicht mit v > c *durch* den Raum ausdehnen. Der Raum selbst ist aber - zumindest theoretisch - keiner solchen Beschränkung unterworfen, und könnte deshalb benutzt werden, um mit v > c zu kommunizieren oder Materie zu verschicken. Eine praktische Beschränkung auf v ~ c ergibt sich aber z.B. bei Gravitationswellen trotzdem, weil es keinen Prozess innerhalb der Raumzeit gibt, der diese Wellen auf v > c beschleunigen könnte. Es ist zu vermuten, dass es auch mit technischen Möglichkeiten schwierig bis unmöglich ist, ein Soliton (oder eine andere passende Raumzeit-Konfiguration) auf v > c zu beschleunigen.