Braune Zwerge: Ein Doppelsystem mit Besonderheiten

astronews.com Redaktion

Registriertes Mitglied
Astronominnen und Astronomen haben ein exotisches System entdeckt, das aus zwei jungen Braunen Zwergen besteht, die sich in sehr großer Entfernung umkreisen. Obwohl sie wie riesige Exoplaneten aussehen, bildeten sie sich auf die gleiche Weise wie Sterne. Dies zeigt, dass die Mechanismen, die die Sternentstehung antreiben, offenbar auch ungewöhnliche Systeme ohne Sonne hervorbringen können. (17. Dezember 2020)

Weiterlesen...
 

SFF-TWRiker

Registriertes Mitglied
Eigentlich ist aufgrund der üblichen Massendefinition, z. B. in wiki nur der größere Körper mit 15 Jupitermassen ein brauner Zwerg, der kleiner Körper mit 8 Jupitermassen wäre nur ein Planetary Mass Object (Planemo) oder Superjupiter.
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Alles, was wie ein Stern entsteht und keine permanente Fusion betreibt, ist ein Brauner Zwerg. Nach einer zweiten Sichtweise, die hier zur Anwendung kommt.
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Eigentlich ist aufgrund der üblichen Massendefinition, z. B. in wiki nur der größere Körper mit 15 Jupitermassen ein brauner Zwerg, der kleiner Körper mit 8 Jupitermassen wäre nur ein Planetary Mass Object (Planemo) oder Superjupiter.
Hallo SFF-TWRiker,

gemäss Wikipedia heissen solche Objekte "Sub-Brown-Dwarf.

Wie schon Bynaus richtig geschrieben hat unterscheiden sie sich von Planeten durch ihre Entstehungsgeschichte, ich zitiere aus dem Wikipedia-Artikel:

Ein Sub-Brown Dwarf, auch Brauner Zwerg planetarer Masse (engl.: planetary-mass brown dwarf), ist ein Objekt planetarer Masse, das sich nicht wie ein Planet aus einer protoplanetaren Scheibe entwickelt hat, sondern wie ein Stern oder ein Brauner Zwerg durch Kontraktion einer stellaren Gaswolke, dabei aber unter der Mindestmasse eines Braunen Zwergs von ca. 13 Jupitermassen blieb.

Es gibt bisher noch keinen etablierten deutschen Begriff für diese Objekte.

Ich muss gestehen, dass ich das Pferd von hinten aufgezäumt habe, d.h. ich habe (wieder einmal) bei den sonnennahen Sternen nachgeschaut, weil ich mich nicht mehr genau daran erinnern konnte, welche Eigenschaften die nahen Braunen Zwerge haben, und bin dabei auf WISE 0855−0714, das viertnächste "Sternsystem" von der Erde, gestossen.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

SFF-TWRiker

Registriertes Mitglied
Mit Y-Zwerg, wie die zusätzliche Bezeichnung,( wie auch Objekt planetarer Masse) im WISE-link lautet, hätten wir dann eine Begriffsanhäufung.
WISE 0855-0744 wird auf 3 bis 10 Jupitermassen geschätzt, wo dann der Übergang (Grenze für Klasse Y-Stern 9 Jupitermassen) zu Superjupitern sehr fließend ist.
Was ist, wenn eine stellare Gaswolke nur um die 5 Jupitermassen hat? Braucht man dann für den entstehenden Zentralkörper nach Y eine neue Klasse?
Irgendwann wird man mit Infrarot-Teleskopen evtl. einsame Körper finden, die Oberflächentemperaturen um - 100 °C haben.
Mit Y wären wir auch schon am a Ende der Stern-Klassen (Mit arktischen Oberflächentemperaturen bei obigem Beispiel -48 bis - 13 °C)
Dabei sind nur ca 1 % der Sterne in den Klassen L, T und Y, dagegen ca 70 % Sterne der Klasse M.
(Oh! Be A fine Girl! Kiss my lips tenderly! Yeah!)

Sorry, habe den Text 3 x editiert, daher ist der Lesefluss und die Argumentationskette suboptimal.
 
Zuletzt bearbeitet:

mac

Registriertes Mitglied
Hallo SSF-TWRiker,

Dabei sind nur ca 1 % der Sterne in den Klassen L, T und Y, dagegen ca 70 % Sterne der Klasse M.
Dazu gibt es immer mal wieder Diskussionen. Z.B. https://www.astronews.com/forum/showthread.php?5206-Interstellare-Planeten-zahlreicher-als-Sterne

Das ungestörte Jeans Kriterium allein ist dabei auch kein wirklich brauchbarer Maßstab, da zunächst die Sternenwinde im Sternentstehungsgebiet und etwas später die Supernova Ereignisse mit ihren Stoßwellen die Bedingungen in der Gaswolke des Entstehungsgebietes noch unübersichtlicher werden lassen, als es ohnehin schon ist.

Daher könnte Deine oben zitierte Verteilung durchaus völlig anders sein.

Herzliche Grüße

MAC
 
Oben