Physik-Nobelpreis: Erforschung von Schwarzen Löchern ausgezeichnet

astronews.com Redaktion

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Der Physik-Nobelpreis geht in diesem Jahr erneut an Forscherinnen und Forscher, die sich mit einem astrophysikalischen Thema beschäftigt haben: mit Schwarzen Löchern. Andrea Ghez und Reinhard Genzel wurden für den Nachweis des zentralen Schwarzen Lochs im Zentrum unserer Milchstraße ausgezeichnet, Roger Penrose für seine theoretischen Arbeiten über Schwarze Löcher. (6. Oktober 2020)

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astrofreund

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Es wird bestimmt Ralf und alle anderen Mathematiker freuen, das mit Penrose ein Mathematiker den Physiknobelpreis erhalten hat. Ich finde, da wurde die richtige Wahl getroffen. Das Thema lässt auch den insgesamt vierten Nobelpreis für eine Frau zu und das mal wieder ein Deutscher den Nobelpreis bekommt ist auch eine feine Sache.

Grüße, Astrofreund
 

ralfkannenberg

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Hallo zuasmmen,

der Respekt (und auch meine Überzeugung) gebietet es, diesen Satz, nach dem ich schon gesucht habe, nochmals explizit zu zitieren:

Der verstorbene Stephen Hawking dürfte ähnlich wichtige Beiträge auf diesem Gebiet geliefert haben, allerdings werden Nobelpreise nur an noch lebende Personen verliehen.

Mit dem heutigen Tag wurde also ein Stück weit Stephen Hawking posthum der Nobelpreis für Physik verliehen. Das soll das Werk Roger Penrose' in keiner Weise schmälern, zumal die beiden ja am Singularitäten-Theorem gemeinsam gearbeitet haben.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

astrofreund

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Hallo Ralf,

sehe ich genauso. Wollte mich nur nicht gleich vor Begeisterung so weit aus dem Fenster lehnen. Naja und Penrose kann man auch als Physiker betrachten. Mit wie vielen Themen er sich beschäftigt hat, ist umwerfend. Welche mutigen Ansichten er in der Kosmologie entwickelte (masselose Teilchen, die Gravitation vermitteln und die Ursache für Dunkle Materie sein könnten, statt Multiversum eine Folge von Universen usw.). Für sein bestes Thema (aus meiner Sicht) hat er nun den noblen Preis bekommen - völlig zurecht. Wer schon die Dissertation zum Thema "Tensor Methods in Algebraic Geometry" verfasst, der kann am ende nur beim Nachweis ankommen, dass die ART zu Schwarzen Löchern führt.

Grüße, Astrofreund
 
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Landogarner

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Aber die ganzen Astrophysik-Nobelpreise der letzten Jahre (beschleunigte Expansion des Universums, Gravitationswellen, Jim Peebles, Penrose) zeigen auch wie sehr doch Einstein einen Nobelpreis für seine ART verdient hätte.

Es freut mich echt, dass schwarze Loch Forschung oder generell Astrophysik vom Nobelpreiskommitee so stark wahrgenommen und honoriert wird. Anscheinend sind das halt schon Fragestellungen die einige Leute stark umtreiben.
Andererseits hat Nobel doch gesagt, dass solche Forschung ausgezeichnet werden soll, die sich für die Menschheit als von größtem Nutzen erwiesen hat. Und das trifft halt meiner Meinung nach auf schwarze Loch Forschung nicht zu. Schwarze Löcher haben weder unser Weltbild und die Stellung des Menschen in der Welt verändert, noch haben sie zu jeglichen Technologien geführt, die für die Menschen hilfreich sind.
Insofern denke ich dass der Nobelpreis 2011 und 2019 durchaus gerechtfertigt war, der 2017 und der diesjährige eher nicht.
 
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astrofreund

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Es ist Grundlagenforschung - die ist eigentlich nie umsonst. Der Nutzen wird meist erst lange Zeit später sichtbar. Einsteins ART hatte gut 50 Jahre benötigt, bis die Zeit dafür reif war. In jedem Fall haben die Messungen der Sterngeschwindigkeiten auf ihren Bahnen um das Schwarze Loch unserer Galaxie den Wissenshorizont unserer Zivilisation vergrößert. Dazu war lange Jahre Arbeit notwendig. Nunmehr kann man mit Sicherheit sagen, dass es Schwarze Löcher gibt und das wir so einen 4,3 Mill. sonnenmassen-Brocken im Zentrum haben. Ist auch wichtig, dass solche grundsätzlichen Theorien wie die ART immer wieder überprüft werden. Das ist mit dem Nachweis der Gravitationswellen (NP 2017) und dem Nachweis des SL in unserer Galaxie erfolgt. Die daran Beteiligten zeichnen sich durch jahrzehntelange Arbeit an diesen Themen aus und haben den noblen Preis in jedem Fall verdient. So wie der Preis für Penrose auch etwas eine Anerkennung für Hawking ist, sind alle die ART bestätigenden Experimente auch eine Anerkennung von Einstein - auch wenn ich es gut gefunden hätte, wenn man ihm für die ART noch einen zweiten Nobelpreis verliehen hätte.

Grüße, Astrofreund
 

Herr Senf

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Das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße rotiert mit Spin 0,1 - das ist ~10% der LG.

Die erste direkte Messung https://iopscience.iop.org/article/10.3847/2041-8213/abb9b4
We place an upper limit on the spin of SgrA* based on the spatial distribution of the S-stars, which are arranged in two almost edge-on disks that are located at a position angle of approximately ±45° with respect to the Galactic plane, on a milliparsec scale around the Galactic center. Requiring that the frame-dragging precession has not had enough time to make the S-star orbital angular momentum precess, the spin of the massive BH at the center of the Milky Way can be constrained to χ <~ 0,1.
 

astrofreund

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Spin oder Eigendrehimpuls eines Schwarzen Loches? Ich habe gegoogelt und etwas mehr Information unter https://www.pro-physik.de/nachrichten/sternentod-verraet-spin-eines-schwarzen-lochs oder hier auf astronews unter https://www.astronews.com/news/artikel/2013/07/1307-046.shtml oder in der Neuen Zürcher Zeitung unter https://www.nzz.ch/wissenschaft/was-schwarze-loecher-ins-rotieren-bringt-1.18260677 oder in der Hannoverschen Allgemeinen etwas aktueller https://www.haz.de/Nachrichten/Wiss...en-Schwarze-Loecher-verschlingen-ganze-Sterne gefunden.

Grüße, Astrofreund
 
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