VLT: Bild von zwei Planeten um sonnenähnlichen Stern

astronews.com Redaktion

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Auf die Existenz von extrasolaren Planeten wird in der Regel nur indirekt geschlossen, da man die Welten um andere Sonnen nur in ganz seltenen Fällen tatsächlich sehen kann. Nun ist mit dem Very Large Telescope der europäischen Südsternwarte ESO erstmals ein Bild von zwei Gasriesen gelungen, die um einen sonnenähnlichen Stern kreisen. (24. Juli 2020)

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Bernhard

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Nur "gut", dass der Artikel nicht sehr lange ist, weil der doch sehr mühsam zu lesen ist. Das Interessante kommt ganz am Ende. Dazwischen befinden sich mehr oder weniger subjektive Beurteilungen mit geringem Informationsgehalt.

Der schnelle Leser wird hier auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Gut, dafür ist der Artikel dann auch kostenlos zugänglich .....
 

Infinity

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Hey Bernhard,

Nur "gut", dass der Artikel nicht sehr lange ist, weil der doch sehr mühsam zu lesen ist.
findest Du? Ich hatte eher den gegenteiligen Eindruck, also dass der Artikel relativ leicht zu lesen ist. Aber das ist vermutlich bei jedem etwas anders.

Dazwischen befinden sich mehr oder weniger subjektive Beurteilungen mit geringem Informationsgehalt.
Kannst Du vielleicht ein Beispiel nennen? Ich konnte jetzt keine subjektiven Beurteilungen finden - vielleicht habe ich diese auch nur überlesen.

Ansonsten hätte ich noch eine Frage zum Artikel:

Nur in ganz seltenen Fällen gelingt es, ferne Planeten direkt abzubilden.
Was genau meint man mit direkt abbilden? Hat man von dem System die Visibilität V(B) (B: Basislinie) gemessen, die Datenpunkte an ein passendes Modell gefittet und so die Helligkeitsverteilung des Systems (über Fouriertransformation) berechnet?
 

FrankSpecht

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Moin Infinity,
Was genau meint man mit direkt abbilden? Hat man von dem System die Visibilität V(B) (B: Basislinie) gemessen, die Datenpunkte an ein passendes Modell gefittet und so die Helligkeitsverteilung des Systems (über Fouriertransformation) berechnet?

„Direkt abgebildet“ bedeutet genau das, was man darunter versteht: Die Aufnahmen entstanden im Nahinfrarotbereich und wurden mit den klassischen Verfahren bearbeitet, die auch wir Hobbyastrofotografen bei Planeten- und Deepsky-Aufnahmen anwenden, z.B. Flats & Darks, Bad Pixel Cleaning, Abzug von Hintergrundrauschen.

Da das System seit 2017 untersucht wird, konnte man anhand der Bewegung der Himmelskörper deren Zugehörigkeit zum System feststellen.
 
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SFF-TWRiker

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Was genau meint man mit direkt abbilden? Hat man von dem System die Visibilität V(B) (B: Basislinie) gemessen, die Datenpunkte an ein passendes Modell gefittet und so die Helligkeitsverteilung des Systems (über Fouriertransformation) berechnet?

Wenn man im deutschen wiki-Artikel "Exoplanet" die Kreis-Grafik Methoden in der Mitte des Artikels neben den Jahres-Statistiken ansieht, dann wurden ca 3 % der knapp 4300 Exoplaneten durch "Imaging" gefunden und zwar zum größten Teil durch das Hubble-ST.
 

Bernhard

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Hallo Infinity,

Kannst Du vielleicht ein Beispiel nennen?
da finden sich z.B. Wörter wie "selten" oder "sehr ähnlich". Wenn ich mich informieren will, ist das etwas schwammig, was ich aber gar nicht so schlimm finde.

Für mich wäre es besser gewesen, wenn der letze Absatz nach dem Abstact stehen würde. Fakten zuerst und dann die etcs. Nur so als Anregung, wobei die Artikel ja normalerweise eins zu eins von fremden Seiten kopiert werden.
 

Spock

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da finden sich z.B. Wörter wie "selten" oder "sehr ähnlich". Wenn ich mich informieren will, ist das etwas schwammig, was ich aber gar nicht so schlimm finde.
Naja, am unteren Ende des Artikels findet sich der obligatorische Link zur Informationsquelle, aus der weiter ins Detail gehende Erkenntnisse und Ergänzungen zu entnehmen sind.
'Selten' und 'sehr ähnlich' halte ich nicht unbedingt für subjektive Beurteilungen. Meiner Meinung nach genügt dem/der Leser/in diese Information und er/sie kann möglicherweise mehr damit anfangen, als beispielsweise mit "nur 3% der bisher entdeckten Exo-Planeten konnten direkt abgelichtet werden" (kenne den tatsächlichen Anteil nicht, mir genügt da die Aussage 'ganz selten').
Da ich mich zu den regelmäßigen "schnellen Lesern' von astronews zähle, kann ich dir da nicht zustimmen, beim Lesen auf eine" harte Geduldsprobe" gestellt worden zu sein.
Ich finde den Artikel aus meiner Sicht hinreichend lesenswert, weil es sich ja schon um ein sehr seltenes Ereignis handelt.
Man könnte natürlich - soweit verfügbar- noch weitere Informationen hinzufügen, etwa ob weitere Planeten um diesen Stern aus indirekten Nachweisverfahren bekannt sind (ich denke aber, das wäre dann erwähnt worden) oder wie ähnlich ist dieser Stern unserer Sonne in Größe und Leuchtkraft? Oder: kann man aus dem bisherigen Beobachtungsintervall auf die Umlaufzeiten der beiden Gasriesen schließen?
Ich denke, man kann bei jedem Artikel immer etwas Nachfragen. Das belebt das Forum. :)
 
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SFF-TWRiker

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... wie ähnlich ist dieser Stern unserer Sonne in Größe und Leuchtkraft? Oder: kann man aus dem bisherigen Beobachtungsintervall auf die Umlaufzeiten der beiden Gasriesen schließen?
Ich denke, man kann bei jedem Artikel immer etwas Nachfragen. Das belebt das Forum. :)

Hallo Spock!

hier mal der link zu wiki:

https://en.wikipedia.org/wiki/TYC_8998-760-1

Dieser Stern ist vom selben Spektraltyp wie unsere Sonne, G2V (laut exoplanets.nasa.gov K3 ?) und hat 1,00 +/- 0,02 Sonnenmassen.
Bei den Planeten sind Massen und Abstände bekannt:
14 Jupitermassen und 160 AU Abstand bzw 6 Jupitermassen und 320 AU Abstand

Die Umlaufzeiten dürften ähnlich hoch sein wie die von Sedna um die Sonne, also einige tausend Jahre
(Einfache Newton-Physik, aber ich habe keine Lust das jetzt auszurechnen)

Edit (auch die Klammer oben);
Laut exoplanets.nasa.cov wurden übrigens genau 50 von 4197 Exoplaneten durch imaging entdeckt
 
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Spock

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Hallo SFF-TWRiker,
danke für den Link zur engl. Wikipedia. In der deutschen Wiki-Version ist der Stern mit seinen beiden Begleitern auch erwähnt.
Da die Masse des Sterns der unserer Sonne entspricht, hab ich die Umlaufzeiten der beiden Gasriesen mal mit dem 3. Keplerschen Gesetz berechnet und komme auf rd. 2.000 Jahre für den inneren Planeten und rd. 5.700 Jahre für den äußeren.
Wenn ich die Gravitationsformel von Newton nehme, passt es auch.
Im Wikipedia-Artikel stehen die Umlaufzeiten nicht drin.
 
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TomTom333

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Moin,

nur mal so nebenbei:
Die definition laut Wiki sagt, dass die Mindestmasse für einen "Braunen Zwerg" 13 Mj ist. Damit dürfte es sich eher um "nur" einen (bisher entdeckten) Planeten handeln. Wobei davon auszugehen ist, dass Innerhalb von einigen 10AU noch weitere kleine zu finden sein werden.
 
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ralfkannenberg

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Die definition laut Wiki sagt, dass die Mindestmasse für einen "Braunen Zwerg" 13 Mj ist. Damit dürfte es sich eher um "nur" einen (bisher entdeckten) Planeten handeln. Wobei davon auszugehen ist, dass Innerhalb von einigen 10AU noch weitere kleine zu finden sein werden.
Hallo TomTom333,

das widerspricht aber Abbildung 4 im Preprint, wo beide Planeten keine konsistenten Spektren zu Braunen Zwergen haben.

Man sollte hier nicht an der Wikipedia-Definition festkleben; die Abgrenzung zwischen Braunen Zwergen geringer Masse und Planeten grosser Masse wird über Kernfusionsprozesse definiert und ab ca. 13 Jupitermassen rechnet man mit einer kurzen Phase des Deuteriumbrennens. Ob ein solches beim massereiheren Planeten kurzfristig stattfand lässt sich so ohne weiteres nicht ermitteln, aber zumindest der Spektraltyp scheint nicht darauf hinzuweisen; zwar hat man den besten fit beim Spektraltyp L7.5, doch sind beide Planeten beträchtlich röter als vergleichbare Braune Zwerge.

Tatsächlich wäre es aber mal interessant, ein Planetensystem zu finden, bei denen ein oder auch mehrere "Planeten" tatsächlich solche sehr massearmen Braune Zwerge wären; wirklich viel ändern dürfte sich dabei übrigens nicht, d.h. da wären dann ein paar "Planeten" dabei, die zwischenzeitlich mal ein bisschen Deuterium mit einem Proton zu [sup]3[/sup]He verbrannt haben.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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Bynaus

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Man muss wissen dass die Massen dieser Planeten geschätzt sind: aus ihrer Helligkeit (messbar), aus ihrem Alter (aus dem Alter des Sternhaufens, dem der Mutterstern angehört) und physikalischen Modellen, die Alter, Helligkeit und Masse zueinander in Beziehung setzen. Die Umlaufzeiten erben sich eknfach aus dem Abstand (kann aus Winkelabstand und Sternentfernung, die ihrerseits aus der Parallaxbewegung des Sterns stammt, berechnet werden) und den Keplergesetzen, wobei man auch hier eine Exzentrizität annehmen muss. Allerdings haben die Autoren der Studie gezeigt, dass nur nahezu kreisförmige Umlaufbahnen stabil sind. Man sieht also: es gehen eine ganze Reihe Annahmen und Modelle in diese Werte ein. Insofern sollte man immer auch die angegebenen Fehlerbalken beachten.
 

ralfkannenberg

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Centauri a and Centauri B
Hallo digitalwaala,

ich verstehe zwar nicht genau (auch nicht ungenau), was Du mit diesen beiden Bezeichnungen meinst, aber das ist vermutlich nur ein Typo.

Nach heutigem Kenntnisstand hat das alpha Centauri-System folgende Mitglieder:

- alpha Centauri A
- alpha Centauri B
- alpha Centauri Bb (Kandidat wurde inzwischen verworfen)
- Proxima Centauri
- Proxima Centauri b
- Proxima Centauri c (Kandidat, d.h. noch nicht bestätigt)
- Proxima Centauri d (Kandidat, d.h. noch nicht bestätigt)


Hingegen konnte der früher vermutete Planet alpha Centauri Bb leider nicht bestätigt werden.


An dieser Stelle ist es auch immer wieder wichtig darauf hinzuweisen, dass "beta Centauri" und "alpha Centauri B" verschiedene Sterne sind; das beta Centauri-System, welches aus 3 B-Sternen besteht (beta Centauri A1, beta Centauri A2 und beta Centauri B), befindet sich im Abstand von über ~500 Lichtjahren.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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