Pulsare: Die Universalität des freien Falls

astronews.com Redaktion

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Mithilfe des Pulsars PSR J0337+1715 und von zwei Weißen Zwergen konnte nun mit hoher Genauigkeit gezeigt werden, dass sich Neutronensterne und Weiße Zwerge in einem Schwerefeld mit gleicher Beschleunigung bewegen. Dies bestätigt eine fundamentale Vorhersage der allgemeinen Relativitätstheorie und macht es alternativen Gravitationstheorien deutlich schwerer. (11. Juni 2020)

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astrofreund

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Kann mir vlt. jemand bitte die Angabe "mit einer Genauigkeit von zwei Teilen pro Million" in 10 hoch ? übersetzen. Wäre 10^(-6)/2 = 5*10^(-5) zutreffend?

Die Genauigkeit des Satelliten MICROSCOPE von 1 zu 10^(-14) (oder 1 zu 100 Billionen) erscheint mir dann erheblich größer und würde die Besonderheit des Experiments mit dem Pulsar fraglich erscheinen lassen.

Danke, Astrofreund
 

Infinity

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Hey astrofreund,

Kann mir vlt. jemand bitte die Angabe "mit einer Genauigkeit von zwei Teilen pro Million" in 10 hoch ? übersetzen. Wäre 10^(-6)/2 = 5*10^(-5) zutreffend?
wenn Du von einem vierteiligen Kuchen zwei Teile nimmst, dann sind das 2 * 1/4 Stücke. Entsprechend auch hier: 2 * 1/1.000.000 oder 2 * 10^-6.
 

astrofreund

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Danke Infinity für Beseitigung des Bretts vorm Kopf.

Wie muss ich nunmehr die Genauigkeit von 1 zu 10^14 bei MIKROSKOPE im Vergleich zur Genauigkeit des obigen Experiments von 2*10^(-6) verstehen? Hat das MIKROSCOPE-Experiment eine Genauigkeit von 10^(-14)?

Bringe ich da bei Genauigkeit der Beschleunigung in einem Schwerefeld und Genauigkeit bei der Überprüfung der Universalität des freien Falls etwas durcheinander? Ich vermute, ich vergleiche Äpfel mit Birnen und sehe es nur nicht.

Danke, Astrofreund
 
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mac

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Hallo!

Für mich überraschend war die Aussage am Ende des 4. Absatzes
"Das bedeutet, dass für alternative Theorien der Schwerkraft, die in Konkurrenz zur allgemeinen Relativitätstheorie zum Beispiel zur Erklärung der Dunklen Energie vorgeschlagen werden, enge Grenzen gesetzt werden."
Ich hatte sie zunächst für einen Schreibfehler gehalten und Herrn Deiters das auch so mitgeteilt. Es gibt aber wohl wirklich Theorien, die auf dem Wege einer modifizierten Gravitationstheorie die dunkle Energie erklären wollen. Herr Deiters betonte, daß es sich bei dieser Aussage um ein Zitat handele, er selbst aber kein Spezialist auf diesem Gebiet ist.

Da die Expansion, so wie sie derzeit beschrieben wird, aber nicht nur langsamer abnimmt als erwartet, sondern im Gegenteil sich sogar beschleunigt, würde das, wenn ich es richtig verstehe, auf eine Vorzeicheumkehr der Gravitation unter bestimmten Bedingungen hinauslaufen.

Ob die oben beschriebene Arbeit solche Theorien bereits widerlegen kann, kann ich nicht beurteilen. Das Gleiche gilt für mich auch bei den MOND-Theorien.

Interessant finde ich in meinem Laienhaften Verständnis auch die Möglichkeit daß sich die beiden oben genannten Theorien vielleicht (aber nicht zwangsläufig) sogar gegenseitig ausschließen (MOND erwartet ab einem Übergangsbereich ein langsameres Abnehmen der Gravitation als 1/r², während für die dunkle Energie ein schnelleres Abnehmen und dann auch noch eine Vorzeichenumkehr stattfinden müßte, wenn ich das richtig verstehe. Das, mit den Messungen und auch noch mit Ockhams Razor in Einklang zu bringen, wird bestimmt interessant :))

Herzliche Grüße

MAC
 
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mac

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Hallo,

Herr Deiters ist der Sache in der Zwischenzeit nachgegangen und hat mir zwei Theorien zur dunklen Energie genannt.

Das ist einmal die Brans-Dicke-Theorie, deren mögliche Parameter durch die oben beschriebenen Messungen weiter eingeschränkt wurden.

Und als einen weiteren Vertreter der Theorien zur dunklen Energie auch Bekensteins TeVeS Theorie, die schon vor Jahren durch Pulsarmessungen in Bedrängnis kam und dann vom LIGO/Virgo Ergebnis GW170817 ausgeschlossen werden konnte, ebenso wie einige weitere Theorien zur dunklen Energie.

Herzliche Grüße

MAC

PS Vielen herzlichen Dank an Stefan Deiters, für die zeitaufwändige Recherche! :)
 
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