VLT: Planet um Proxima Centauri bestätigt

astronews.com Redaktion

Registriertes Mitglied
Mithilfe des Spektrografen ESPRESSO am Very Large Telescope der europäischen Südsternwarte ESO in Chile wurde nun die Existenz eines erdgroßen Planeten um den sonnennächsten Stern Proxima Centauri bestätigt. Die entsprechenden Messungen waren drei Mal genauer als bei früheren Beobachtungen. Ob der Planet um den Zwergstern allerdings lebensfreundlich ist, bleibt weiter offen. (29. Mai 2020)

Weiterlesen...
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Mithilfe des Spektrografen ESPRESSO am Very Large Telescope der europäischen Südsternwarte ESO in Chile wurde nun die Existenz eines erdgroßen Planeten um den sonnennächsten Stern Proxima Centauri bestätigt. Die entsprechenden Messungen waren drei Mal genauer als bei früheren Beobachtungen. Ob der Planet um den Zwergstern allerdings lebensfreundlich ist, bleibt weiter offen. (29. Mai 2020)

Weiterlesen...
Hallo zusammen,

vor allem der mögliche zweite Planet scheint mir interessant:

We find evidence for a second short period signal with a period of 5.15 days and a semi-amplitude of 0.4 m·s[sup]-1[/sup]. If caused by a planetary companion, it would correspond to a minimum mass of 0.29 ± 0.08 M⊕ at an orbital distance of 0.02895 ± 0.00022 AU, with an equilibrium temperature of 330 ± 30 K. Further ESPRESSO observations will be needed to confirm the presence of the signal and establish its origin. We do not detect any additional companions up to 0.4 M⊕ at orbital distances shorter than the HZ of the star.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Bisschen warm ist er, aber, ja, mal sehen, ob er sich bestätigen lässt.

Proxima wird immer interessanter! Nun haben wir, in der Reihenfolge vom Stern her:

Proxima d (Kandiat), ca. 30%-Erdmasse Minimum, "heisse sub-Erde", a priori Transit-Möglichkeit höher als bei Proxima b
Proxima b (bestätigt), ca. 115%-Erdmasse Minimum, "warme Erde", in der HZ (etwas kälter als die Erde)
Proxima c (bestätigt in Radialgeschwindigkeits-Variation, Bestätigung der möglichen optischen Entdeckung ausstehend), "kalter Sub-Neptun", ca. 700%-Erdmasse Minimum, mögliches ausgedehntes Ringsystem?
 

astrofreund

Registriertes Mitglied
Hallo Ralf,

bin heute etwas kreativ geworden und habe mir für die Starlink-Dinger eine neue Aufgabe ausgedacht. Man sollte die Satelliten in Richtung Proxima Centauri umlenken und den Planeten vor Ort begutachten lassen. Bei der großen Anzahl von Flugkörpern sollten doch wenigsten vier oder fünf Stück dort ankommen. Die restlichen - noch "lebenden" Satelliten - sollte man zu einer Funk-Relay-Kette aufreihen. Dann können die Funksignale vom Orbit um Proxima Centauri über diese Kette zur Erde geschickt werden. Dafür sollte die Funkleistung einzelner Sats ausreichen. Auch wenn das einige Jahrtausende dauern könnte - wir haben derzeit nichts schnelleres.
Das himmelverschmutzende Web-Sat-Projekt kann Musk sowieso streichen, denn sein Freund, der Größte Amerikaner aller Zeiten (GAaZ), will das Internet doch jetzt abschaffen. Für diese geniale Idee beanspruche ich keine Entlohnung. Ich fordere aber Musk auf, der WHO mindestens 3,954 Mrd. Dollar als Spende zu überweisen... damit macht er dem GAaZ bestimmt eine große Freude. Es heißt doch: Geschenke erhalten die Freundschaft, oder? So nebenbei ist das ein Werbegag für Musk - wenn sein Bild auf den Hygienedemos herumgetragen wird (wie das vom Gates). Musk kann sich die Dollars vom GAaZ als Subventionen zurückholen lassen oder als Werbekosten gleich von der Steuer absetzen. Und wieder ist die Welt ein winziges kleines Stückchen besser geworden.

Grüße, Astrofreund
 
Zuletzt bearbeitet:

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Proxima c (bestätigt in Radialgeschwindigkeits-Variation, Bestätigung der möglichen optischen Entdeckung ausstehend), "kalter Sub-Neptun", ca. 700%-Erdmasse Minimum, mögliches ausgedehntes Ringsystem?
Hallo Bynaus,

besten Dank, das war meiner Aufmerksamkeit entgangen.

Das paper dazu: A low-mass planet candidate orbiting Proxima Centauri at a distance of 1.5 AU (Mario Damasso, Fabio DelSordo, Guillem Anglada-Escudé et al.)


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Protuberanz

Registriertes Mitglied
Bisschen warm ist er, aber, ja, mal sehen, ob er sich bestätigen lässt.

Proxima wird immer interessanter! Nun haben wir, in der Reihenfolge vom Stern her:

Proxima d (Kandiat), ca. 30%-Erdmasse Minimum, "heisse sub-Erde", a priori Transit-Möglichkeit höher als bei Proxima b
Proxima b (bestätigt), ca. 115%-Erdmasse Minimum, "warme Erde", in der HZ (etwas kälter als die Erde)
Proxima c (bestätigt in Radialgeschwindigkeits-Variation, Bestätigung der möglichen optischen Entdeckung ausstehend), "kalter Sub-Neptun", ca. 700%-Erdmasse Minimum, mögliches ausgedehntes Ringsystem?
Obwohl ich die Planetensysteme um rote Zwerge im allgemeinen als wenig spannend empfinde, macht da PC auf Grund seiner Nähe zu uns eine Ausnahme. Bin gespannt was dort sonst noch so rumschwirrt.
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Obwohl ich die Planetensysteme um rote Zwerge im allgemeinen als wenig spannend empfinde, macht da PC auf Grund seiner Nähe zu uns eine Ausnahme. Bin gespannt was dort sonst noch so rumschwirrt.

Ja, die Frage ist halt immer noch, ob diese Planeten in der HZ ihre flüchtigen Stoffe behalten können oder nicht. Wenn nicht, und darauf deutet im Moment vieles darauf hin, dann stimme ich dir zu - nicht so spannend. Wenn aber doch, dann tun sich plötzlich viele interessante Fragen auf.

Aber gerade bei Proxima b wäre es besonders spannend zu erfahren, ob der Planet bewohnbar ist, so nahe wie er ist... nicht unbedingt deshalb, weil wir heute oder morgen (aber vielleicht schon übermorgen) die Proxima-Kolonie dort bauen wollen, sondern weil ein so naher erdähnlicher Planet darauf hindeuten würde, dass solche Planeten häufig sind. Oder aber, es ist eben ein grosser Zufall.

Ich denke, vor dem Ende des Jahrhunderts werden wir mindestens ein technologisches Artefakt mit dem direkten Ziel Proxima Centauri losschicken. Und ich denke nicht, dass es Jahrtausende brauchen wird, um sein Ziel zu erreichen.
 

UMa

Registriertes Mitglied
Zuletzt bearbeitet:

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Zu Proxima c (...)

Unglaublich - wir hätten schon in den 1990ern von diesem Planeten wissen können!
Hallo Bynaus,

ich denke nicht: die damalige Beobachtungskampagne war offenbar nur für Planeten mit Umlaufzeiten bis maximal 1000 Tage geeignet:

When Benedict and research partner Barbara MacArthur originally studied Proxima Centauri in the 1990s, he said, they only checked for planets with orbital periods of 1,000 Earth days or fewer. They found none. He now revisited that data to check for signs of a planet with a longer orbital period.

Und Du weisst auch, wie rasch da mal "Zeichen" in den Daten auftreten und - denke nur an den Planeten um Alfa Centauri B - welche grosse, weil vor allem auch mühsame und langatmige Zusatzarbeiten erforderlich sind, bis dann solche Zeichen dann auch bestätigt sind.

Indeed, Benedict found a planet with an orbital period of about 1,907 days buried in the 25-year-old Hubble data. This was an independent confirmation of the existence of Proxima Centauri c.
Doch das genügte offenbar noch nicht die Bestätigung gelang durch die Kombination verschiedener Verfahren:

Benedict then combined the findings of all three studies: his own Hubble astrometry, Damasso’s radial velocity studies, and Gratton’s images to greatly refine the mass of Proxima Centauri c. He found that the planet is about 7 times as massive as Earth.

This analysis shows the power of combining several independent methods of studying an exoplanet. Each approach has its strengths and weaknesses, but together they serve to confirm the existence of Proxima Centauri c.

Oder wie es der Forscher sehr anschaulich formuliert:

“Basically, this is a story of how old data can be very useful when you get new information,” Benedict said.
Welch' wahres Wort !


Freundliche Grüsse, Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
For Proxima Cen we find statistically significant power at f ∼ 2000d[sup]-1[/sup]. The source of this power can be seen in the residuals plotted against time. Much of the non-linearity comes from lower quality data secured early in our program. We point out the similarity of this signature with that found in a periodogram of scale-like variations in FGS 3. Together they support the probable identification of a systematic error, not a long-period, low-mass companion.
Bemerkung: fett hervorgehoben durch mich


Freundliche Grüsse, Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben