Astrofotografie mit Dobson - Einstieg - Falsch durchdacht?

Ysuran

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Heyho! Ich hab ein 10" Dobson und bin eher der Beobachter-Typ. Allerdings liegt hier eine Samsung NX3000 rum, sodass ich dachte ich kauf mir einfach mal ein paar Adapter und kann dann zumindest ein paar Schnappschüsse und Langzeitbelichtung bis zu 4-5 Sekunden machen und schau mal, was dabei raus kommt.

Mein Equipment ist neben dem GSO Dobson auch ein Mark IV Zoom-Okular, mit dem ich gut fahre.

Heute hatte ich dann die Gelegenheit alles mit raus zu nehmen und habe dabei folgendes festgestellt:

1. Fotografie durch das Okular

Ich glaube hier habe ich unterschätzt wie stark der Zoom sich bemerkbar macht. Das Mark IV in geringster Zoom-Stufe ist, mit dem Auge durchgeschaut, etwa so nah dran, dass der Mond gerade so komplett im Bild ist. Schließe ich meine Kamera mit dem Rattenschwanz an Adaptern an das Teleskop an, ist 1/3 des Mondes im Bild. Das ist so weit vergrößert, dass ich ohne Nachführung eigentlich kaum Bilder machen kann, die langsamer als 1/400s auslösen. Der Mond mag damit noch gehen (https://imgur.com/a/LsI77HH - soeben aufgenommen), aber andere Objekte am Himmel kann ich damit vergessen, da Dobson und keine Nachführung.

Sehe ich das richtig, dass ich am besten alles zurückschicke, was für Fotografie durchs Okular benötigt wird? :D

2. Fotografie durch den Auszug selbst, ohne Okular

Ok, das könnte ich mir vorstellen, da man hier nicht den Zoom hat. Allerdings bekomme ich das Objekt so gar nicht scharf. Als würde ich näher heran müssen, als der Auszug erlaubt. Ich habe dann eine Barlow-Linse vor meine Kamera gehalten und das scheint das Problem zu lösen... zoomt dann allerdings wieder heran. XD Zusammenstecken kann ichs aber nicht, da ich für meinen T2-Kamera-Adapter lediglich auf 2" anstecken kann, die Barlow-Linse aber 1,25" hat. Wie löse ich das Problem? Gibts Barlow-Linsen mit 2"? Lohnt sich überhaupt was ich hier vor habe?

Danke für alle Tipps :)
 

mbba

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Hallo Ysuran,

ich kann nur grundsätzliche Aussagen zur Astrofotografie mit DSLR machen, da ich sie selbst nicht betreibe.
Ich nutze nur eine Planetenkamera.

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten der Astrofotografie.
Einmal mit DSLR für Deek-Sky und zweitens Planetenkamera für Planeten und Mond.

Für Deep-Sky / DSLR ist eine prallaktische Montierung mit motorisierter Nachführung notwendig. Dazu kommt noch das Guiding und einiges andere mehr.
Ebenso sind dort hohe Belichtungszeiten notwendig.

Von Planeten und dem Mond werden Videos mit einer Planetenkamera erstellt. Aus diesen Videos wird dann mit verschiedenen Softwaren ein Einzelbild errechnet.
Hier geht auch eine motorisierte Alt/AZ Montierung zur Nachführung, da bei Mond und Planeten die Gesichtsfelddrehung, die bei Deep Sky eine Rolle spielt, nicht die große Rolle spielt.

Ein Dobson in seiner "Urform" ist denkbar ungeeignet Astroftografie zu betreiben.
Da er in beiden Achsen, Alt/AZ, von Hand nachgeführt werden muss.
Das was evtl. möglich wäre, ist mit einer Planetenkamera zu arbeiten. Aber da ist eben die Nachführung mit der Hand.
Das wäre mit einer EQ-Plattform und dem dazugehörigen finanziellen Einsatz teilweise zu lösen.
Oder, wenn es der Dobson zu lässt, GoTo nachrüsten. So weit ich weiß ist das aber nicht bei jedem Hersteller möglich und bringt wieder finanziellen Einsatz mit sich.

Schau mal in die Nachbarforen von astronomie.de und bei astrotreff.de.
Dort gibt es diesbezüglich jede menge Threads die das Thema behandeln.
Dort wirst Du bestimmt genauere und weiterführende Informationen bekommen.
 
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