Veränderte Schwerkraft ist naturgemäss schwierig darzustellen, weil sie - ausser auf Parabelflügen - nicht nachgestellt werden kann.
Ein Ball würde, nach dem loslassen, weniger schnell abgebremst, im Scheitelpunkt wäre er nicht länger (dort ist er eh nur für einen einzigen Zeitpunkt, nicht für eine Dauer), danach würde er langsamer beschleunigen beim Fallen. Ein Objekt, das von einem 1 m hohen Tisch fällt, braucht auf der Erde 0.44 Sekunden dafür. Auf dem Mars wären es fast doppelt so viel, 0.72 Sekunden. Das fällt schon auf, aber nicht extrem. Auf dem Mond wären es mit 1.18 Sekunden nochmals deutlich mehr.
Die terminale Geschwindigkeit auf dem Mars (also die stabile Endgeschwindigkeit durch Luftwiderstand) liegt übrigens im Überschallbereich (weil die Atmosphäre so dünn ist). Das ist ein Grund, warum die Landung von grossen Raumfahrzeugen dort so schwierig ist...
Etwas, was vielen nicht bewusst ist: unter reduzierter Schwerkraft bliebe der Kraftaufwand, um eine Masse zu beschleunigen gleich. Wir fänden es also ungewöhnlich leicht, ein Objekt zu tragen oder nach oben/unten zu beschleunigen. Bei der Seitwärts-Beschleunigung hingegen wäre der Kraftaufwand exakt gleich wie auf der Erde. Zudem wäre die Reibung reduziert im Vergleich zur gleichen Situation auf der Erde. In Kombination dürfte z.B. das Gehen (oder Treppensteigen!) anfänglich den meisten Marsreisenden etwas Probleme bereiten. Sie würden die Kraft unterschätzen, die nötig ist, um den Körper vorwärts zu beschleunigen oder - z.B. für eine Kurve oder beim Stehenbleiben - abzubremsen (das sieht man übrigens auch auf den Apollo-Aufnahmen vom Mond: die Astronauten haben da teilweise Probleme, das Gleichgewicht zu halten, insbesondere wenn sie etwas schnell unterwegs sind). Gleichzeitig würden sie die Reibung unterschätzen. Ich nehme aber an, dass sich das bald legen würde und die Marsreisenden sich nach ein paar Tagen ganz normal bewegen würden - es sei denn, sie befinden sich im freien Fall.
Lesezeichen