Datiert wird mit 21Ne. Dieses ist stabil, aber in der Erdatmosphäre selten (nur ca. 0.3% des Ne ist 21Ne). Unter dem Bombardement der kosmischen Strahlung entsteht (in einem Meteoroiden im All) aus Si, Al, Mg unter anderem auch Ne - aber hier sind die 3 stabilen Ne-Isotope fast gleichverteilt, also 1:1:1. Das heisst, man kann durch die Messung der Ne-Isotopenverhältnisse (die irgendwo zwischen diesen Extremen liegen) bestimmen, welcher Anteil des gemessenen Ne durch Bombardement der kosmischen Strahlung entstanden ist. Nun braucht man natürlich eine Produktionsrate (21Ne-Atome pro Gramm und Sekunde), die kann man aus dem bekannten Flux der Strahlung und der Zusammensetzung der Probe (hier: SiC, wobei Ne nur aus Si entsteht) berechnen bzw. empirisch abschätzen. Der Meteorit Murchison war selbst nur ca. 1.5 Mio Jahre der kosmischen Strahlung ausgesetzt (er bildete sich zwar auch vor 4.5 Mrd Jahren, war aber die meiste Zeit tief in seinem Mutterkörper vergraben und somit nicht der kosmischen Strahlung ausgesetzt). Wenn man ein interstellares (oder "präsolares") Korn misst, dessen 21Ne eine weit grössere Bestrahlungsdauer nahelegt, sagen wir, 30 Mio Jahre, dann müssen 30 - 1.5 = 28.5 Mio Jahre davon stattgefunden haben, *bevor* das Korn in den Meteoriten eingebaut wurde. Entsprechend älter ist es also. Ein Korn, das ein Bestrahlungsalter von 300 Mio Jahren aufweist, wäre also ca. 4.8 Mrd Jahre alt. Und so weiter. Es ist also keine absolute Datierung wie wenn man z.B. einen Zirkon datiert, sondern eine relative zum Anfang des Sonnensystems bzw. zum Alter des Meteoriten, in dem das instellare Korn gefunden wurde.
@Bernhard: Ja, auf Tom habe ich etwa die Hälfte all meiner Edelgas-Messreihen gemacht.