Hubble-Konstante: Diskrepanz der Messwerte bestätigt

astronews.com Redaktion

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Die Frage nach dem Wert der Hubble-Konstanten schien schon geklärt zu sein, bis der ESA-Satellit Planck aus der kosmischen Hintergrundstrahlung einen deutlich niedrigeren Wert bestimmte, als mit lokalen Verfahren gemessen wurde. Eine jetzt vorgestellte Analyse neuer Beobachtungen bestätigt nun diese Diskrepanz. Könnte sie ein Hinweis auf eine neue Physik sein? (8. Januar 2020)

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astrofreund

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der heutige Wert des Hubble-Parameters wird als Hubble-Konstante H[sub]0[/sub] bezeichnet.

Aber dennoch auch als Hubble-Parameter (gleiche Wiki-Quelle). Meines Erachtens ist diese Benennung treffender, da sich der Wert doch deutlich geändert hat in den letzten 13 Milliarden Jahren und die Annahme mit weiter expandierendem Universum besteht, dass dies weiter geschieht. Über die Zeitdauer eines Menschenlebens ist der Wert natürlich konstant. Die jetzigen Abweichungen werden ursächlich auf die Meßverfahren bzw. die Verfahren der Datenauswertung (Plank, Hintergrundstrahlung) zurück geführt.
 

ralfkannenberg

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Aber dennoch auch als Hubble-Parameter (gleiche Wiki-Quelle). Meines Erachtens ist diese Benennung treffender, da sich der Wert doch deutlich geändert hat in den letzten 13 Milliarden Jahren und die Annahme mit weiter expandierendem Universum besteht, dass dies weiter geschieht. Über die Zeitdauer eines Menschenlebens ist der Wert natürlich konstant. Die jetzigen Abweichungen werden ursächlich auf die Meßverfahren bzw. die Verfahren der Datenauswertung (Plank, Hintergrundstrahlung) zurück geführt.
Hallo astrofreund,

das ist nicht falsch aber trotzdem ist Vorsicht angebracht: die Hubble-Konstante wird ja typischerweise als Proportionalitätsfaktor verwendet, um Abstände von Galaxien anhand der Rotverschiebung zu messen.

Das klappt aber nur bei nicht zu kleinen Abständen, weil sonst die Eigenbewegungen der Galaxien stärker als die Effekte der Rotverschiebung sind, d.h. hier sind Cepheiden-Methoden und auch die "nahen" Ia-Supernovae zweckmässiger.

Das klappt aber auch nicht bei zu grossen Abständen, konkret kosmologischen Distanzen (> ~1.5 Milliarden Lichtjahre) - da muss man dann anstatt der Hubble-Konstanten den Hubble-Parameter und auch eine kompliziertere Methode anwenden. Der "Grosse Attraktor", die "Grosse Mauer" und wie sie alle heissen sind allerdings deutlich näher als diese 1.5 Milliarden Lichtjahre.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bernhard

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Spannendes Thema.

Es geht zur Zeit ja auch die Vermutung um, dass die Homogenität des Universums eine unzutreffende Annahme sein könnte.

Spektrum.de hatte erst kürzlich berichtet.

Das wäre dann wohl die unspektakulärste Erklärung für die thematisierte Diskrepanz.
 

Bernhard

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astrofreund

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Wenn man etwas aus dem 20ten Jahrhundert lernen kann, dann doch, dass man dem sogenannten gesicherten Wissen auch nicht immer voll vertrauen kann.

Was erst mal eine gute Grundeinstellung ist und sicher jedem ernst zunehmenenden Wissenschaftler zu eigen und wichtig sein sollte. Meine Erkenntnis ist auch, dass man sich erst mal sehr viel Wissen aneignen muss, bevor man bei solchen Themen ernsthaft mithalten kann. Manch heutige "Weltverbesserer" sind oft an der Ankündigung "Weltformel gefunden!" zu erkennen. Leider haben diese Leute nichts gefunden, nicht mal grundlegendes Wissen aus Mathematik und Physik. Es ist eine Art Volkskrankheit geworden, zu denken, es muss für alles eine einfache Erklärung geben. Sicher hat das einen Reiz und eine bestimmte Ästhetik - nur die Realität zeigt, das meist die Natur nicht so einfach zu durchschauen ist und immer nur einfache Erklärungen ungeeignet sind. Vor allen einfache Erklärungen auf der Basis von Nichtwissen oder zu geringem Wissen. Gerade in der Physik erlebt man immer wieder, dass man schnell mal falsch abgebogen ist. Wer das zu spät mitbekommt, hat meist nicht die Kraft zur Umkehr und beharrt dann schon fast starrsinnig auf seiner Meinung. Spätestens da hört die Wissenschaft auf eine zu sein.

Aber erst mal in Ordnung, dass von wissenden Mitmenschen auch gesichertes Wissen in Frage gestellt wird und eine gute und hochqualitative Diskussion ihren Lauf nimmt. Wäre langweilig, wenn wir in den Naturwissenschaften keine Überraschungen mehr erleben würden. Ich kann dennoch nur jedem empfehlen, auf so manche "Kritiker" sehr kritisch zu schauen und zu hinterfragen, zu überprüfen und selbst zu recherchieren und nachzurechnen. Es gibt auch unter "Kritikern" fachlich sehr gute Leute - auch wenn das eher die Ausnahme ist. Aber ich trage wohl eher Eulen nach Athen - in Zeiten der Fakenews und gewisser zickiger Krawallphysiker. :rolleyes:

Bernhard, vielen Dank für den Link und wir werden das Thema sicher weiter interessiert verfolgen.

Gruß, Astrofreund
 

Bernhard

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Es ist eine Art Volkskrankheit geworden, zu denken, es muss für alles eine einfache Erklärung geben.
Diese "Volkskrankheit" ist so alt wie die Menschheit und schlicht das Kennzeichen von Unwissenheit.

Das Geniale ist aber vielmehr, dass zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit mit dem www ein Medium geschaffen wurde, mit dem diese Erkenntnis praktisch weltweit verbreitet werden kann.
 

ralfkannenberg

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Meine Erkenntnis ist auch, dass man sich erst mal sehr viel Wissen aneignen muss, bevor man bei solchen Themen ernsthaft mithalten kann.
Hallo Astrofreund,

ich vermute, dass genau das das Problem beim vorliegenden Thema ist.

An sich bin ich enttäuscht - diese Diskrepanz gab es ja kurz nach meinem Studium auch schon und ein Basler Astronom hatte den einen Wert weltweit vertreten. Da sich ihre Standardabweichungen überlappt haben dachte ich, das Problem würde mit der HIPPARCOS-Mission gelöst worden, doch es wurde alles nur noch schlimmer: schon die "nahen" Plejaden zeigten die Probleme der HIPPARCOS-Mission auf und bis vor 2 Jahren waren die wenigen vorhandenen offiziellen Entfernungsangaben der Sterne im Orionnebel rund doppelt so weit entfernt wie der mit unabhängigen Methoden robust bestimmte Abstand des Orionnebels selber. Erst mit der Gaia-Mission und den bis jetzt verfügbaren Daten ist diese Diskrepanz unter 10% gedrückt worden - dies bei heutzutage nahe anmutenden 1350 Lichtjahren.

Und nun gibt es immer noch diese zwei Werte der Hubble-Konstante, mit dem Unterschied zu früher, dass sich ihre Standardabweichungen nicht mehr überlappen …


Freundliche Grüsse, Ralf
 

astrofreund

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Hallo Ralf,

da bleibt uns erst mal nur, geduldig abzuwarten und wenn wir Glück haben, uns über Ergebnisse zu freuen. Während dessen gibt es noch viele andere Dinge, mit denen man sich auch mal gern beschäftigen will. Der Josef Gaßner hat an seine E-Mail-Fungemeinde eine schöne Nachricht zum Orion und dem Helligkeitsabfall von Beteigeuze geschrieben. Kann auf seiner Website unter https://www.urknall-weltall-leben.de/news/item/716-beteigeuze.html nachgelesen werden. Er gibt deutliche Entwarnung bezüglich möglicher Probleme für uns Erdlinge, wenn der Stern doch jetzt schon Sylvester feiern sollte (also vor 640 Jahren).

Gruß, Astrofreund
 

ralfkannenberg

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Beteigeuze hat wieder mal deutlich Dampf abgelassen - d. h. eine Gaswolke davongeblasen, die ihn in unserer Sichtlinie verdunkelt.
Hallo Astrofreund,

ich denke, das ist es, was sich lohnt, genauer zu untersuchen, denn dieser Prozess scheint mir noch wenig verstanden zu sein. Die Masse der Beteigeuze liegt ja im Grenzbereich, d.h. wenn es ihr gelingt, genügend Masse abzublasen, so wird ihr das Schicksal der Supernova erspart bleiben und sie wird "nur" zu einem Weissen Zwerg aus Sauerstoff und Neon. Mit Simulationen konnte diese Grenzmasse in den vergangenen (gefühlten) 20 Jahren immer weiter nach oben verschoben werden.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Carl2011

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The Big Bang ist jetzt wohl zum Glueck auch bald Geschichte. Es ist einfacher als man glaubt. Max Planck hatte den Ansatz und die Grundlagen geschaffen. Rechnet man die Planck-Zeit mit der Planck-Energie ueber die Jahre, dann ergibt sich automatisch das Volumen, der Radius und auch die Masse des Universums. Nun kann man sich auch leicht die wirkliche Hubble-Konstante herleiten. Rechnet man weiter, bekommt man eine neue Gravitationskonstante, welche die fehlende dunkle Materie und Energie erklaert.
 
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Bernhard

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Hallo Carl2011,

The Big Bang ist jetzt wohl zum Glueck auch bald Geschichte. Es ist einfacher als man glaubt. Max Planck hatte den Ansatz. Rechnet man die Planck-Zeit mit der Planck-Energie ueber die Jahre, dann ergibt sich automatisch das Volumen, der Radius und auch die Masse des Universums. Nun kann man sich auch leicht die wirkliche Hubble-Konstante herleiten. Rechnet man weiter, bekommt man eine neue Gravitationskonstante, welche die fehlende dunkle Materie und Energie erklaert.
dieser Einstiegsbeitrag gehört im Prinzip in den Bereich "Gegen den Mainstream", da er eine Meinung widerspiegelt, die nicht mit der "offiziellen" Lehrmeinung übereinstimmt.

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Carl2011

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Findest Du? Der Big Bang ist doch nahezu schon widerlegt. Auch egal, ordne meinen Betrag ein, wo du möchtest. Danke!
 

Bernhard

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Der Big Bang ist doch nahezu schon widerlegt.
Diese Vorstellung wird immer wieder gerne gepflegt, lässt sich aber mit den astronomischen Beobachtungen eher schlecht begründen, um es mal vorsichtig zu formulieren.

Du solltest dir erst mal ein solides Basiswissen aneignen. Dann kann diskutiert werden.
 
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