Anti-Starlink-Thread

ralfkannenberg

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oder besser noch abgestürzt
Hallo Astrofreund,

wenigstens sind die Starlink-Satelliten so konzipiert, dass sie bei Problemen in der Atmosphäre verglühen. Anders als die chinesischen "Kollegen", bei denen dann alle halbe Jahre eine 30 m lange und 5 m dicke Stufe unkontrolliert in die Erdatmosphäre eintritt. Diese dürften die grössten künstlichen Objekte seit dem Absturz der US-Raumstation Skylab sein.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

astrofreund

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Hallo Ralf,

kann ich Dir nur zustimmen. Da müssen die Kollegen in Fernost noch erheblich nachbessern. Das Thema wird auch gerade auf Raumfahrernet https://www.raumfahrer.net/forum/sm...gn=rc_bemannt&topic=17806.msg478122#msg478122 diskutiert. Angeblich wollen die Chinesen zukünftig Steuerungsmöglichkeiten in dieses Teil einbauen. Na sollen mal bei Musk nachfragen und ihm für brauchbare Auskünfte Gelände und Arbeitskräfte für eine TESLA-Fabrik in Asien versprechen ... Ich meine, Musk sucht doch grade einen neuen Ort für seine Fab in Kalifornien.

Gruß, Astrofreund
 
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Bynaus

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Nur Musk ist halt derjenige, der ohne Rücksicht auf Verluste seine Interessen durchsetzt. Den schert es nix, dass nach der Lichtverschmutzung die Sat-Verschmutzung kommt. auch wenn nach langer Zeit die Dinger so verteilt - oder besser noch abgestürzt sind - dass sie nicht so stören wie heute.

Warum bei der Realität bleiben, wenn man stattdessen noch einen Kalauer gegen Musk absetzen kann? Ihn "schert" die Lichtverschmutzung sehr wohl - ansonsten gäbe es kaum einen aktiven Dialog mit der IAU, gäbe es keine Bemühungen, die Satelliten abzudunkeln oder zumindest so zu beschatten, dass sie weniger Licht reflektieren, würden Satelliten nicht extra auch während der Aufstiegsphase so orientiert, dass sie weniger Licht in Richtung Boden lenken...
 

ralfkannenberg

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Aber "Milliardär Musk pfeifft auf die Regeln" ist halt ein toller, viele Klicks versprechender, viele Emotionen schürender Titel (du konntest ihm auf jeden Fall nicht wiederstehen...).
Hallo zusammen,

und das nächste Blatt, welches einen tollen, viele Klicks versprechenden und viele Emotionen schürenden Titel herausgebracht hat:

Sonne, Mond und Starlink (Franziska Konitzer, Sterne und Weltraum, Juni 2020, S.16ff)

Aber ja, sie können alle jammern und wehklagen, Musk wird sich nicht weiter darum scheren und es ganz banal aussitzen, notfalls mit Hilfe ein paar guter Rechtsanwälte und bis die Verfahren durch sind ist seine "Flotte" oben und er hat vollendete Tatsachen geschaffen. Und da man es dann nicht mehr ändern kann wird man das Recht entsprechend anpassen und alles ist wieder "gut". Der 24. Mai 2019 wird als Wendepunkt in die Geschichte der Astronomie eingehen, auch wenn momentan noch nicht abzusehen ist, in welche Richtung diese Wende erfolgen wird.

Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass Musk hier den einen Schritt zu weit gegangen ist.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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ralfkannenberg

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Hallo zusammen,

auch Calsky - ich benutze das, um meine Beobachtungen der JUpitermonde zu überprüfen - bietet inzwischen die Informationen, wie man Starlink-Satelliten beobachten kann:

Sie kommentieren das ganze auch:
SpaceX startet am Morgen des 19. Mai 2020 erneut gleichzeitig 60 Satelliten. Für einige Tage bis Wochen nach dem Start fliegen die Satelliten in einer Linie mit glitzernden Punkten, die von Tag zu Tag auseinander driften. Momentan zwar hübsch zu beobachten, aber mit einem bitteren Geschmack, wenn man daran denkt, dass bald der gesamte erdnahe Raum voll solcher Satelliten sein wird und den Nachthimmel für die nächsten Dekaden vor allem für die Astrofotografie verändern wird: langbelichtete Himmelsaufnahmen werden dann in den Sommermonaten eher schwierig oder unmöglich zumachen sein, ohne ein paar dieser "Lichtverschmutzer" auf dem Bild zu haben.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

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und das nächste Blatt, welches einen tollen, viele Klicks versprechenden und viele Emotionen schürenden Titel herausgebracht hat:

Nein Ralf, das ist guter Journalismus, wo man bei der Wahrheit bleibt, mit Betroffenen direkt spricht und nicht auf die Person zielt. Sie haben sogar (vergeblich) versucht, SpaceX selbst zu kontaktieren, um auch deren Perspektive einzubringen.

Der 24. Mai 2019 wird als Wendepunkt in die Geschichte der Astronomie eingehen

Vielleicht, aber vielleicht nicht so, wie du jetzt denkst.
 

ralfkannenberg

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Nein Ralf, das ist guter Journalismus, wo man bei der Wahrheit bleibt, mit Betroffenen direkt spricht und nicht auf die Person zielt. Sie haben sogar (vergeblich) versucht, SpaceX selbst zu kontaktieren, um auch deren Perspektive einzubringen.
Hallo Bynaus,

wenn Du dem Artikel inhaltlich zustimmst dann wäre es aber aufgrund der dort genannten nota bene zahlreichen Bedenken nur konsequent, dass auch Du Dich dafür engagierst, dass sofort ein Moratorium über die Starlink-Starts verhängt wird.


Vielleicht, aber vielleicht nicht so, wie du jetzt denkst.
Hast Du diesen Satz von mir überlesen ? - Er lautete: "auch wenn momentan noch nicht abzusehen ist, in welche Richtung diese Wende erfolgen wird."


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

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wenn Du dem Artikel inhaltlich zustimmst dann wäre es aber aufgrund der dort genannten nota bene zahlreichen Bedenken nur konsequent, dass auch Du Dich dafür engagierst, dass sofort ein Moratorium über die Starlink-Starts verhängt wird.

Ich sage nicht, dass ich inhaltlich zustimme. Ich sage bloss, dass der Artikel den Standard ausgewogener und wahrheitsgemässer Berichterstattung erfüllt (ich bin versucht zu sagen: kein Wunder, die Autorin ist Physikerin...). Das ist etwas ganz anderes.

Ein Moratorium wäre übertrieben. Den wenigsten Menschen werden die Starlinks - wenn sie mal im operativen Orbit sind - jemals auffallen (selbst um sie direkt nach dem Start gezielt zu sehen, wenn sie am hellsten sind, muss man einen gewissen Aufwand betreiben). Selbst in nachtdunklen Regionen der Welt wird man meistens kaum was von ihnen sehen, und wer sich da an einem Starlink-Satelliten stört, stört sich auch an einem "normalen" Satelliten, der ISS oder einem vorbeiziehenden Flugzeug.

Bei Starlink sehe ich höchstens in einem Punkt wirklich ein Problem: bei hochempfindlichen Weitfeld-Teleskopen wie eben dem Vera Rubin-Teleskop (ehemals LSST), oder auch für Radioteleskope, die im Starlink-Funkbereich arbeiten, für die ist das natürlich ein grosses Problem. Ich habe keine Zweifel, dass man da früher oder später technologische Lösungen finden wird (sowohl auf der Seite der Satelliten als auch auf der Seite des Teleskops), aber dieses in der Gesamtsicht doch eher partikuläre Anliegen rechtfertigt sicher kein Moratorium.

Ich sehe es so: Starlink wird nicht nur vielen Millionen (Milliarden?) von bisher "abgehängten" Menschen eine schnelle Anbindung ans Internet ermöglichen, sondern auch Starship finanzieren. Starship wird es wiederum sehr viel einfacher machen, grosse Teleskope im Weltraum zu platzieren und zu warten. Mittelfristig erwarte ich vom Starlink-Projekt deshalb einen enormen Vorteil für die Astronomie, der die zwischenzeitliche Einschränkung mehr als kompensiert.

Hast Du diesen Satz von mir überlesen ? - Er lautete: "auch wenn momentan noch nicht abzusehen ist, in welche Richtung diese Wende erfolgen wird."

Ich habe ihn gelesen, aber nicht wörtlich genug genommen, bitte entschuldige. Insofern: ja, da stimme ich dir zu.
 
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astrofreund

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Mit Differenzstandpunkten muss man leben - ist halt so. Wir werden sehen, was am Ende wirklich dabei heraus kommt. So gut mir Teleskope in der Umlaufbahn gefallen, für den einzelnen HobbyGucker, der mit Feldstecher mal im Gebirge sich an einem ungestörten Sternenhimmel erfreuen will, nützen die Teleskope direkt erst mal nichts. Den Nachwuchs begeistert man auch am besten, wenn es die Gelegenheit gibt, selbst mal durch ein Teleskop (Feldstecher) zu schauen und Dinge zu sehen, die er so noch nicht gesehen hat. Schauen wir, wie weit dieses Vergnügen zukünftig beeinflusst wird. Im Moment sind wir noch einiges von den 12000 Sats entfernt. Wenn es eine Chance zur Verhinderung gibt, dann eher jetzt. Wenn die Pandemie ... aber gut warten wir ab.
 

ralfkannenberg

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Bei Starlink sehe ich höchstens in einem Punkt wirklich ein Problem: bei hochempfindlichen Weitfeld-Teleskopen wie eben dem Vera Rubin-Teleskop (ehemals LSST), oder auch für Radioteleskope, die im Starlink-Funkbereich arbeiten, für die ist das natürlich ein grosses Problem. Ich habe keine Zweifel, dass man da früher oder später technologische Lösungen finden wird (sowohl auf der Seite der Satelliten als auch auf der Seite des Teleskops), aber dieses in der Gesamtsicht doch eher partikuläre Anliegen rechtfertigt sicher kein Moratorium.
Hallo Bynaus,

ich denke genau hier ist der Artikel im SuW einseitig, da primär die Bedenken der Betreiber des Vera Rubin-Teleskopes zu Wort kommen; der Rest ist nur "Beigemüse", wobei es richtig ist, dieses auch zu erwähnen, um ein abgerundetes Bild der Gesamtsituation zu erhalten. Vielleicht müsste man die Betreiber des Vera Rubin-Teleskopes entschädigen oder je nachdem die gesamten Kosten abschreiben. Schuld ist wie üblich niemand, d.h. man wird die Schuld den Erbauern dieses Teleskopes in die Schuhe schieben, weil diese nicht daran gedacht haben, dass da einer kommt und den Himmel mit Satelliten überfüllt. Und vermutlich wird das juristisch so auch qualifiziert werden und die Teleskop-Erbauer bleiben auf ihren Kosten sitzen.

Vielleicht kann man das Vera Rubin-Teleskop ja noch für andere Zwecke nutzen, dass das Geld nicht ganz umsonst ausgegeben wurde.


Ich sehe es so: Starlink wird nicht nur vielen Millionen (Milliarden?) von bisher "abgehängten" Menschen eine schnelle Anbindung ans Internet ermöglichen, sondern auch Starship finanzieren. Starship wird es wiederum sehr viel einfacher machen, grosse Teleskope im Weltraum zu platzieren und zu warten. Mittelfristig erwarte ich vom Starlink-Projekt deshalb einen enormen Vorteil für die Astronomie, der die zwischenzeitliche Einschränkung mehr als kompensiert.
Das ist halt auch ein bisschen eine ethische Frage: ist es gerechtfertigt, dass jetzt Leute unverschuldet einen Schaden erleiden, damit in mittelfristiger Zukunft andere einen Vorteil haben ? In manchen Fällen werden die Geschädigten wenigstens entschädigt, hier aber ist es ja so, dass die Geschädigten leer ausgehen.

Und wenn man sich Sorgen wegen der Verletzung der Privatsphäre macht, die durch diese immense Infrastruktur ermöglicht wird, dann muss man eben selber Massnahmen ergreifen (so wie ich das auch schon längst tue), dass diese Schäden wenigstens minimiert werden, d.h. vorgenannte Privatsphäre ist dann eben nicht mehr vom Gesetzgeber geschützt.

Das fängt schon im Kleinen an (und da kann Starlinks nichts dafür): erst kürzlich habe ich erfahren, dass ich im Homeoffice jederzeit fotographiert werde, weil mein Firmenlaptop so eine kleine Kamera oben in der Mitte eingebaut hat, von der ich nichts wusste. Mit dem alten Konferenzprogramm war diese per default ausgeschaltet, doch mit dem neuen ist sie per default eingeschaltet. Ich habe diese mittlerweile mit einem Pflaster abgeklebt und fertig.


Ich habe ihn gelesen, aber nicht wörtlich genug genommen, bitte entschuldige. Insofern: ja, da stimme ich dir zu.
Wie gesagt: das können wir heute (noch) nicht wirklich beurteilen.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

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So gut mir Teleskope in der Umlaufbahn gefallen, für den einzelnen HobbyGucker, der mit Feldstecher mal im Gebirge sich an einem ungestörten Sternenhimmel erfreuen will, nützen die Teleskope direkt erst mal nichts.

Aber jetzt mal ernsthaft: wenn du mit dem Felstecher im Gebirge irgendwohin schaust, wie gross ist da die Chance, dass da bei dem winzigen Blickfeld ausgerechnet in dem Moment, in dem du schaust, ein Starlink durchfliegt? Vernachlässigbar klein, würde ich sagen. Und selbst wenn, ist das eine Frage eines Sekundenbruchteils, dann ist er wieder weg. Der Begeisterung des Nachwuches tut das keinen Abbruch, vielleicht sogar im Gegenteil.
 

Bynaus

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@Ralf: Eine Abschätzung der Gesamtsituation ist doch heute noch gar nicht wirklich möglich. Denn da müsste man auch die positiven Effekte von Starlink gewichten, auf allen Ebenen.

Schuld ist wie üblich niemand, d.h. man wird die Schuld den Erbauern dieses Teleskopes in die Schuhe schieben, weil diese nicht daran gedacht haben, dass da einer kommt und den Himmel mit Satelliten überfüllt.

Bis zu einem gewissen Grad, ja. Aber das Teleskop ist ja nicht nutzlos. Es ist bloss - nach gegenwärtigem Stand der Dinge - nicht ganz so einsetzbar, wie ursprünglich geplant. Wie gesagt, ich denke, man wird hier auf allen Seiten noch technische Lösungen finden, welche das Problem deutlich verringern werden.

Ganz allgemein: Wir leben jetzt halt in der "Chaos-Zeit" für die bodengestützte Astronomie, in der die alte Ordnung bereits aufgehoben aber die neue noch nicht etabliert ist. Nur Defätisten erklären jetzt das Chaos zur neuen Ordnung (Astronomie kann man jetzt vergessen!). Alle anderen haben zwei Möglichkeiten: nach der Wiederherstellung der alten Ordnung rufen (Starlink verbieten!) oder aber an der neuen Ordnung arbeiten (technologische Fixes, Weltraum-Teleskope etc.). Hier könnte man auch klassisch nach konservativen / progressiven Ansätzen unterscheiden. Und historisch gesehen hat eigentlich letztere Gruppe - sicherlich in technologischen Fragen - meist die Oberhand gewonnen.
 

ralfkannenberg

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@Ralf: Eine Abschätzung der Gesamtsituation ist doch heute noch gar nicht wirklich möglich. Denn da müsste man auch die positiven Effekte von Starlink gewichten, auf allen Ebenen.
Hallo Bynaus,

das Problem ist, dass die Geschädigten jetzt schon da sind. Die aktuelle Strategie ist ja entweder die, dass die Geschädigten sich bittschön nicht als "Geschädigte" empfinden sollen, oder dass sie sich für andere aufopfern oder wenigstens solidarisieren sollen, die da in näherer oder fernerer Zukunft Vorteile erfahren werden.


Bis zu einem gewissen Grad, ja. Aber das Teleskop ist ja nicht nutzlos. Es ist bloss - nach gegenwärtigem Stand der Dinge - nicht ganz so einsetzbar, wie ursprünglich geplant.
Gemäss des SuW-Artikels ist das "nicht ganz" recht gravierend.


Wie gesagt, ich denke, man wird hier auf allen Seiten noch technische Lösungen finden, welche das Problem deutlich verringern werden.
Was im günstigstens Fall zu einer zeitlichen Verzögerung der Inbetriebnahme führen wird. Wobei sich herausgestellt hat, dass die Dunkelfärbung der Satelliten bislang gar keinen Einfluss auf die Störungen hatte, und man sie nicht zu dunkel einfärben darf, weil sie sonst zu viel Wärme aufnehmen und überhitzen können.


Ganz allgemein: Wir leben jetzt halt in der "Chaos-Zeit" für die bodengestützte Astronomie, in der die alte Ordnung bereits aufgehoben aber die neue noch nicht etabliert ist. Nur Defätisten erklären jetzt das Chaos zur neuen Ordnung (Astronomie kann man jetzt vergessen!). Alle anderen haben zwei Möglichkeiten: nach der Wiederherstellung der alten Ordnung rufen (Starlink verbieten!) oder aber an der neuen Ordnung arbeiten (technologische Fixes, Weltraum-Teleskope etc.). Hier könnte man auch klassisch nach konservativen / progressiven Ansätzen unterscheiden. Und historisch gesehen hat eigentlich letztere Gruppe - sicherlich in technologischen Fragen - meist die Oberhand gewonnen.
Hier gibt es aber noch eine dritte Variante: erst die Nachteile überlegen und nach der Erarbeitung möglicher Abhilfen dann die Zulassung erteilen. So aber wird eine Politik der vollendeten Tatsachen geschaffen. Vollendete Tatsachen, gegen die auch Gerichte nichts mehr bewirken können - man kann ja nicht einfach die bisher gestarteten Starlink-Satelliten wieder einfangen und in 3 Jahren erneut starten - das ist praktisch nicht umsetzbar. Das einzige, was helfen könnte wäre also ein sofortiges Moratorium, aber das wird Elon Musk schon zu verhindern wissen, zumal er es ja mit der Einhaltung von Vorschriften nicht so genau wissen, wie wir in aller Deutlichkeit betreffend der Coronavirus-Verordnungen bereits gesehen haben, wo es offenbar genügend ist, dass Elon Musk diese als "nicht zweckmässig" zurückweist.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

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Die aktuelle Strategie ist ja entweder die, dass die Geschädigten sich bittschön nicht als "Geschädigte" empfinden sollen

Die "Geschädigten" haben einfach etwas für gegeben genommen was streng genommen nie gegeben war. Das ist zwar unschön, aber nicht entschädigungswürdig.

Und wie gesagt: die Möglichkeiten, die das von Starlink finanzierte Starship der Astronomie bietet, dürften mehr als genug Entschädigung bieten.

Gemäss des SuW-Artikels ist das "nicht ganz" recht gravierend.

Nun, um das zu beurteilen müsste man wissen, wie häufig "30% der Aufnahmen von mehr als 30 Sekunden Belichtungszeit" wirklich sind. Und das ist jetzt noch vor jeglichen technischen Lösungen.

Wobei sich herausgestellt hat, dass die Dunkelfärbung der Satelliten bislang gar keinen Einfluss auf die Störungen hatte, und man sie nicht zu dunkel einfärben darf, weil sie sonst zu viel Wärme aufnehmen und überhitzen können.

Hier ist der Artikel einfach bereits wieder veraltet. Soviel ich weiss, hat man die Dunkelfärbung schon wieder aufgegeben und arbeitet jetzt mit Beschattungen und Änderungen an der Satellitenorientierung während der Aufstiegsphase. Sprich, man spannt schattengebende Schirme auf, die die hellsten Antennen der Satelliten beschatten, so dass sie kein Licht zur Erde werfen. Zudem werden die Satelliten während der Aufstiegsphase quer zur Flugrichtung orientiert, so dass weniger Licht zur Erde hin reflektiert wird.

So aber wird eine Politik der vollendeten Tatsachen geschaffen.

Ja, aber das alles geschieht absolut im legalen Rahmen.

Das ist etwa so, wie wenn dein Nachbar einen lärmigen Rasenmäher kauft (lärmig innerhalb des gesetzlich erlaubten Rahmens, wohlgemerkt), dir passt das nicht, und du forderst ein sofortiges Rasenmähermoratorium, in Berufung auf deine Überzeugung, das so etwas doch verboten gehört. Da wird die Richterin nur den Kopf schütteln. So läuft das nun mal nicht. Gerichte können keine Moratorien aussprechen, weil irgend jemand das Gefühl hat, irgend eine hypothetische zukünftige Gesetzgebung würde das gegenwärtige Treiben illegal machen. Ausnahmen gibt es höchst selten, z.B. bei Vorgängen, die unumkehrbar sind (sagen wir, das Roden eines Urwaldes in einem Nationalpark). Das ist aber *gerade* bei Starlink nicht gegeben: wenn Musk will, kann er die gesamte Konstellation wenn nötig innerhalb von maximal ein paar Wochen vom Himmel holen.

aber das wird Elon Musk schon zu verhindern wissen

Ich bezweifle, dass er das überhaupt verhindern muss, weil das Anliegen eines Moratoriums wirklich sozusagen keine Chance hat. Und nun ist auch das US-Militär an Starlink interessiert? Vergiss es. Starlink ist da und wird bleiben. Jetzt geht es darum, das beste daraus zu machen.
 

ralfkannenberg

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Die "Geschädigten" haben einfach etwas für gegeben genommen was streng genommen nie gegeben war. Das ist zwar unschön, aber nicht entschädigungswürdig.
Hallo Bynaus,

diejenigen, für die das "unschön" ist, sind halt die Dummköpfe der Nation.


Und wie gesagt: die Möglichkeiten, die das von Starlink finanzierte Starship der Astronomie bietet, dürften mehr als genug Entschädigung bieten.
Vielleicht, aber nicht den Geschädigten. Letztlich wird hier auf Kosten von Geschädigten gutes Geld verdient, von dem die Geschädigten nicht einen roten Cent zu sehen kriegen.


Nun, um das zu beurteilen müsste man wissen, wie häufig "30% der Aufnahmen von mehr als 30 Sekunden Belichtungszeit" wirklich sind. Und das ist jetzt noch vor jeglichen technischen Lösungen.
Das stimmt, wobei ich mich nun auch nicht zum Fürsprecher irgendwelcher Teleskope aufschwingen will.


Hier ist der Artikel einfach bereits wieder veraltet. Soviel ich weiss, hat man die Dunkelfärbung schon wieder aufgegeben und arbeitet jetzt mit Beschattungen und Änderungen an der Satellitenorientierung während der Aufstiegsphase. Sprich, man spannt schattengebende Schirme auf, die die hellsten Antennen der Satelliten beschatten, so dass sie kein Licht zur Erde werfen. Zudem werden die Satelliten während der Aufstiegsphase quer zur Flugrichtung orientiert, so dass weniger Licht zur Erde hin reflektiert wird.
Mal schauen, ob Plan C funktioniert. Wobei meines Wissens die Aufstiegsphase nicht im primären Fokus steht, weil die ja nur vorübergehender Natur ist. Wichtig ist, die Nachteile der Betriebsphase zu vermeiden.


Ja, aber das alles geschieht absolut im legalen Rahmen.
Es passiert noch vieles im legalen Rahmen.


Das ist etwa so, wie wenn dein Nachbar einen lärmigen Rasenmäher kauft (lärmig innerhalb des gesetzlich erlaubten Rahmens, wohlgemerkt), dir passt das nicht, und du forderst ein sofortiges Rasenmähermoratorium, in Berufung auf deine Überzeugung, das so etwas doch verboten gehört. Da wird die Richterin nur den Kopf schütteln. So läuft das nun mal nicht.
Der Vergleich hinkt insofern, als dass man wenn man in der Nähe einer Wiese wohnt durchaus weiss, dass da lärmende Rasenmäher auffahren können. Ebenso wie man weiss, dass wenn man eine Wohnung neben einem Flughafen kauft, es dort auch mal laut werden könnte.

Bei Starlink indes wusste zumindest der Laie - wohl >99% der Bevölkerung und offenbar auch der IAU - das nicht und das ist schon ein gewaltiger Unterschied.



Gerichte können keine Moratorien aussprechen, weil irgend jemand das Gefühl hat, irgend eine hypothetische zukünftige Gesetzgebung würde das gegenwärtige Treiben illegal machen.
Bei den AKW hat das aber offenbar ganz gut funktioniert und nun werden die sogar wieder stillgelegt.


Ausnahmen gibt es höchst selten, z.B. bei Vorgängen, die unumkehrbar sind (sagen wir, das Roden eines Urwaldes in einem Nationalpark). Das ist aber *gerade* bei Starlink nicht gegeben: wenn Musk will, kann er die gesamte Konstellation wenn nötig innerhalb von maximal ein paar Wochen vom Himmel holen.
Ich vermute, dass ich den grösstmöglichen Kredit aufnehmen und verwetten kann, dass das nicht passiert, ohne das geringste Risiko einzugehen.


Ich bezweifle, dass er das überhaupt verhindern muss, weil das Anliegen eines Moratoriums wirklich sozusagen keine Chance hat. Und nun ist auch das US-Militär an Starlink interessiert?
Die Frage verstehe ich nicht.


Vergiss es. Starlink ist da und wird bleiben. Jetzt geht es darum, das beste daraus zu machen.
Vollendete Tatsachen in Reinkultur !


Freundliche Grüsse, Ralf
 

astrofreund

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Auch ein Elon Musk darf nicht alles unwidersprochen tun. Seine letzten Entgleisungen haben ihm nicht nur Lob eingebracht. Es gibt auch Gegenwind https://www.golem.de/news/elon-musk-kalifornien-verweigert-spacex-finanzhilfe-2005-148543.html. Die verweigerte Fördersumme wird Musk natürlich nicht vom Hocker wehen. Ob ihn derartiges läutern könnte? Ich kann es mir schwer vorstellen ...

Unter https://www.heise.de/newsticker/mel...ention-fuer-Elon-Musks-SpaceX-ab-4722644.html ist zu lesen: "... in der Sitzung die offiziellen Ablehnungsgründe dargelegt: Zu geringe Gehälter, zu hohe Kündigungsraten und Musks jüngste Ankündigung, mit Tesla aus Kalifornien wegzuziehen. (ds)" Derartiges ist nicht das erste mal zu lesen.

Gruß, Astrofreund
 
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Bynaus

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@Ralf:

Wobei meines Wissens die Aufstiegsphase nicht im primären Fokus steht, weil die ja nur vorübergehender Natur ist. Wichtig ist, die Nachteile der Betriebsphase zu vermeiden.

Bei der Beschattung der Antennen geht es um die Betriebsphase, nicht die Aufstiegsphase (wobei das dort natürlich auch schon wirkt). Sorry, das war aus meinem Satz nicht wirklich klar.

Bei Starlink indes wusste zumindest der Laie - wohl >99% der Bevölkerung und offenbar auch der IAU - das nicht und das ist schon ein gewaltiger Unterschied.

Seltsame Argumentation. Was genau wusste der Laie nicht? Dass da mal eine Firma kommen könnte, die mehr Satelliten startet, als bisher schon insgesamt weltweit gestartet wurden, nach dem die Kosten dafür stark gesenkt wurden?

Satelliten sieht man seit Jahrzehnten am Nachthimmel, das hat nie jemanden gestört. Nur jetzt, wo es halt ein bisschen mehr sind, machen ein paar wenige ein riesiges Tamtam und spielen sich dabei als Verfechter der gefrevelten Rechte einer vermeintlich schweigenden Mehrheit auf. Ich vermute aber, dass diese Mehrheit vielmehr gleichgültig ist und überhaupt noch nie davon gehört hat, dass man Satelliten auch mal von Auge sehen kann.

Bei den AKW hat das aber offenbar ganz gut funktioniert und nun werden die sogar wieder stillgelegt.

Du hattest "hinkenden Vergleich" erwähnt, oder? :) Das ist etwas ganz anderes. Dort war die Betroffenheitslage eine ganz andere: jede und jeder konnte sich ab 1986 ein Bild davon machen (wenn auch ein verzerrtes, leider), was ein GAU ist - und jede und jeder konnte sich selbst als Teil einer solchen Katastrophe erfahren. Schon sehr früh wurden dort Bewilligungen wieder zurückgezogen, Moratorien politisch ausgehandelt, ganze politische Kampagnen darauf aufgebaut. Wenn du etwas ähnliches für Starlink erwartest (oder erhoffst), wirst du enttäuscht werden. Das wird es nie geben, weil niemand im gleichen Mass Angst vor einem sich bewegenden Lichtpunkt am abendlichen Nachthimmel hat, wie vor, sagen wir, einen Atommüll-Transport.

Ich vermute, dass ich den grösstmöglichen Kredit aufnehmen und verwetten kann, dass das nicht passiert, ohne das geringste Risiko einzugehen.

Es wird nicht geschehen, weil kein Gericht ihn je anweisen wird, das zu tun. Aber natürlich *würde* dies am Ende geschehen, falls doch (nachdem SpaceX die logisch folgenden Berufungen durch alle Instanzen hindurch verloren hat, natürlich).

Die Frage verstehe ich nicht.

Es war eher eine rhetorische Frage. Gemeint war: jetzt, wo sich auch das Militär für Starlink interessiert, es also noch einen weiteren Grund (sprich: zahlungskräftigen Kunden) gibt, wird das Projekt erst recht fortgesetzt.

Vollendete Tatsachen in Reinkultur !

Hab ich nie bestritten, nur die Implikation, die hier mitschwingt, nämlich, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugehe. Das Gegenteil ist der Fall. Wie eben der Rasenmäher des Nachbarn. Bloss weil dir der nicht passt, ist es nicht illegal. Der Nachbar "darf" dich hier vor vollendete Tatsachen stellen und schuldet dir nichts, nicht einmal eine Erklärung. Dito für Elon Musk. Ausser dir fällt ein Starlink in den Garten, dann schuldet er dir die allfälligen Reparaturkosten (streng genommen, die USA, aber effektiv wohl SpaceX).

@astrofreund:

Seine letzten Entgleisungen haben ihm nicht nur Lob eingebracht.

Jo, er ist manchmal ein richtiger Vollidiot auf Twitter, was - wie die Sache mit der verweigerten finanziellen Unterstützung für SpaceX zeigt - seiner Sache nicht dienlich ist. Anderseits ist er auch "nur" ein Mensch - ein Mensch, der zudem unter extrem hoher Belastung / Kritik / Verleumdung steht. Kein Wunder, drehen da manchmal die Sicherungen durch. Für mich zählen die Resultate jenseits von Twitter, und die stimmen (für mich zumindest).
 

ralfkannenberg

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Bei der Beschattung der Antennen geht es um die Betriebsphase, nicht die Aufstiegsphase (wobei das dort natürlich auch schon wirkt). Sorry, das war aus meinem Satz nicht wirklich klar.
Hallo Bynaus,

ok, danke für die Info.


Seltsame Argumentation. Was genau wusste der Laie nicht? Dass da mal eine Firma kommen könnte, die mehr Satelliten startet, als bisher schon insgesamt weltweit gestartet wurden, nach dem die Kosten dafür stark gesenkt wurden?
Na ja, so etwas kommt schon eher selten vor - vor allem die Möglichkeiten des Missbrauches und die Zusammenarbeit mit dem Militär dürfte den meisten Laien nicht bewusst gewesen sein. Wenn morgen ein neues Smartsphone auf den Markt kommt und der Kunde weiss nicht, dass die Aufenthatsdaten zeitnah mit 5G zur Polizei übermittelt werden und eine versteckte Kamera und ein verstecktes Mikrofon ebenfalls entsprechende Daten der Polizei liefern wird das vielleicht auch nicht jeder Laie wissen. So wusste ich beispielsweise nicht, dass mein Arbeits-Laptop fürs Homeoffice mit einer Kamera ausgestattet ist - sicherlich nur für mein Bestes, falls ich im Homeoffice ohnmächtig vor dem PC zusammensacke und sofort der Notarzt vorbeigeschickt werden kann.

Und dass ich diese ausschalten muss, wenn ich nicht will, dass ich zuhause fotographiert werde. - Ich habe das Ding nun überklebt, aber ok - erst, als ich zufällig davon erfahren habe !

Was ich sagen will: nicht jeder Laie ist so ein begeisterter und kompetenter Technologie-Fan wie Du ! Auf einer Skala von 1 bis 100 wirst Du vielleicht nahe bei 100 stehen, aber die allermeisten Laien und Anwender bestenfalls in der Nähe der 5 !


Satelliten sieht man seit Jahrzehnten am Nachthimmel, das hat nie jemanden gestört. Nur jetzt, wo es halt ein bisschen mehr sind, machen ein paar wenige ein riesiges Tamtam und spielen sich dabei als Verfechter der gefrevelten Rechte einer vermeintlich schweigenden Mehrheit auf. Ich vermute aber, dass diese Mehrheit vielmehr gleichgültig ist und überhaupt noch nie davon gehört hat, dass man Satelliten auch mal von Auge sehen kann.
Moment, Moment: selbst ich, der nun wirklich oft hinaufgeschaut und auch schon mehrfach unbeabsichtigt eine Sternschnuppe vor den 10x50-Feldstecher bekommen habe, musste fast 59 Jahre alt werden, ehe ich erstmals einen (sogar gleich derer zwei) Satelliten gesehen habe. Dann werden andere noch weniger gesehen haben, nämlich ziemlich genau derer 0.

Doch die Starlink-Ketten wurden selbst von Laien regelmässig bemerkt. Das ist schon mehr als nur "ein bisschen mehr". Nicht dass ich auf diesen IAU-Zug aufspringen möchte, aber ich möchte die Zahlen schon im richtigen Zusammenhang sehen. Mir persönlich ist die Privatsphäre einerseits und das Nicht-Herumschnüffeln seitens Polizei oder Militär andererseits wichtiger.


Du hattest "hinkenden Vergleich" erwähnt, oder? :) Das ist etwas ganz anderes. Dort war die Betroffenheitslage eine ganz andere: jede und jeder konnte sich ab 1986 ein Bild davon machen (wenn auch ein verzerrtes, leider), was ein GAU ist - und jede und jeder konnte sich selbst als Teil einer solchen Katastrophe erfahren.
Schon 1979 gab es de Spruch "Harrisburger - da strahlt die ganze Familie !"

Und schon im Mai 1970 wurde publikumswirksam gegen das geplante AKW Kaiseraugst demonstriert.


Schon sehr früh wurden dort Bewilligungen wieder zurückgezogen, Moratorien politisch ausgehandelt, ganze politische Kampagnen darauf aufgebaut. Wenn du etwas ähnliches für Starlink erwartest (oder erhoffst), wirst du enttäuscht werden. Das wird es nie geben, weil niemand im gleichen Mass Angst vor einem sich bewegenden Lichtpunkt am abendlichen Nachthimmel hat, wie vor, sagen wir, einen Atommüll-Transport.
Wenn damals die Generation Smartsphone gelebt hätte, würden die AKW Wyhl und Kaiseraugst vermutlich heute noch arbeiten und in Gorleben würde Dauerbetrieb herrschen.


Es wird nicht geschehen, weil kein Gericht ihn je anweisen wird, das zu tun. Aber natürlich *würde* dies am Ende geschehen, falls doch (nachdem SpaceX die logisch folgenden Berufungen durch alle Instanzen hindurch verloren hat, natürlich).
Oder auch nicht, aber ich denke, Dein erster Satz wird - übrigens unabhängig jeder Rechtslage, umgesetzt werden. Und man könnte es Musk auch nicht verübeln, wenn er ein Gutachten in Auftrag gibt, welches die Kosten für eine solche "Rückholaktion" schätzt, oder sich auf den Standpunkt stellt, dass eine solche Rückholaktion technisch gar nicht möglich ist, jedenfalls nicht ohne erhebliche Risiken, so dass es das kleinere Übel wäre, die im Orbit zu belassen.


Es war eher eine rhetorische Frage. Gemeint war: jetzt, wo sich auch das Militär für Starlink interessiert, es also noch einen weiteren Grund (sprich: zahlungskräftigen Kunden) gibt, wird das Projekt erst recht fortgesetzt.
Es kam für Elon Musk sicherlich sehr überraschend, dass sich das Militär nun für die Dinger da oben interessiert ...


Hab ich nie bestritten, nur die Implikation, die hier mitschwingt, nämlich, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugehe.
Wer es nötig hat, vollendete Tatsachen zu schaffen statt vorher die breite Bevölkerung aufzuklären, hat immer etwas zu verbergen. Denn sonst könnte er rechtzeitig und transparent kommunizieren. Und zwar nicht dahingehend, dass sich ein Laie durch für ihn völlig unverständliche Internetseiten durchklicken muss, sondern in Form einer Ankündigung.

Wenn hier wo ich wohne eine Nacht an der Bahnlinie gearbeitet wird, findet man immer zwei Wochen zuvor einen Flyer der SBB im Briefkasten, in der die Bauarbeiten und die Gründe dafür ebenso wie Massnahmen, die Lärmbelästigung so gering wie möglich zu halten, offen mitgeteilt werden. Und das, obgleich sich der Baulärm nun wirklich in Grenzen hält.


Das Gegenteil ist der Fall. Wie eben der Rasenmäher des Nachbarn. Bloss weil dir der nicht passt, ist es nicht illegal. Der Nachbar "darf" dich hier vor vollendete Tatsachen stellen und schuldet dir nichts, nicht einmal eine Erklärung. Dito für Elon Musk.
Nein, denn jeder - auch ein Laie - weiss, dass wenn man eine Wohnung in der Nähe einer Wiese oder eines Parks bezieht, dort mit Rasenmäher-Lärm zu rechnen ist. Bei Starlink wusste der normale Laie die Folgen vorher nicht.


Ausser dir fällt ein Starlink in den Garten, dann schuldet er dir die allfälligen Reparaturkosten (streng genommen, die USA, aber effektiv wohl SpaceX).
Das Ding hätte vermutlich so einen Sammlerwert, dass man anstelle von Regressforderungen das Ding behält oder auf dem Schwarzmarkt verkauft. - Ich denke, ich würde ihn behalten und bunt anmalen, mit lila Tupfern drauf !



Freundliche Grüsse, Ralf
 
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UMa

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Hallo Bynaus,
Aber jetzt mal ernsthaft: wenn du mit dem Felstecher im Gebirge irgendwohin schaust, wie gross ist da die Chance, dass da bei dem winzigen Blickfeld ausgerechnet in dem Moment, in dem du schaust, ein Starlink durchfliegt? Vernachlässigbar klein, würde ich sagen. Und selbst wenn, ist das eine Frage eines Sekundenbruchteils, dann ist er wieder weg. Der Begeisterung des Nachwuches tut das keinen Abbruch, vielleicht sogar im Gegenteil.

Bei einem Ausbau auf 11926 Satelliten in den geplanten Bahnhöhen ist die Chance für einen zufälligen Beobachter im Mittel 41%, dass sich im Moment gerade mindesten einer der Starlink Satelliten im Blickfeld des Feldstechers befindet. Da die Satelliten hunderte oder tausende Kilometer entfernt sind dauert es auch nicht nur Sekundenbruchteile, da das Blickfeld im Mittel 90 bis 330 Kilometer breit ist, es sei denn sie befänden sich weit über Fluchtgeschwindigkeit, was dieses Problem lösen würde.
Im Falle einer Ausbaustufe auf 42000 Satelliten, die du in deinem Artikel erwähnst, wären es mehr.

Grüße UMa
 

Bynaus

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Bei einem Ausbau auf 11926 Satelliten in den geplanten Bahnhöhen ist die Chance für einen zufälligen Beobachter im Mittel 41%, dass sich im Moment gerade mindesten einer der Starlink Satelliten im Blickfeld des Feldstechers befindet.

Das scheint mir intuitiv viel zu hoch. Kannst du herleiten, wie du auf diese Zahl kommst?

Vielleicht muss man noch ergänzen, dass der Starlink auch noch im Felstecher sichtbar sein sollte... (was ja nicht zwingend gegeben ist und zudem eine Funktion der Zeit ist, zu der man hochschaut).
 
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