Man sollte solche Objekte nicht nur aus der Perspektive, wie sie entstanden sind betrachten, sondern auch wie wir sie zukünftig nutzen könnten.
Hallo Aries,
ich weiss ja nicht, aber zumindest ich würde es bevorzugen, wenn sich solche Definitionen auf wissenschaftliche Kriterien begründen und nicht auf kapitalistische.
Bei kugelförmigen Objekten kann man auf einem hohen Prozentsatz der Oberfläche aufrecht gehen bzw. schwimmen wie auf der Erde. Bei unregelmäßigen Objekten nicht.
Warum nicht ? Es ist ja nicht so, dass die ab n km Durchmesser rund sind und unterhalb irgendwie komplett unregelmässig, d.h. zumindest im Durchschnitt dürfte der Übergang halbwegs kontinuierlich sein. Kommt hinzu, dass beispielsweise der Jupiter kugelförmig ist, dennoch wird es nicht ganz einfach sein, auf dessen "Oberfläche" zu gehen oder zu schwimmen.
Das ist ein praktischer Aspekt der m. E. für das allgemeine (Zwerg-)Planeten-Verständnis eine wichtige Rolle spielt, denn was unter "Planet" eigentlich verstanden wird ist doch ein "Objekt wie die Erde": kein Stern, auf dem man verbrennt, aber auch kein Geröllhaufen auf dem man nicht einmal stehen kann.
Aber eben: Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun werden als Planeten bezeichnet, dort verbrennt man nicht, darauf stehen kann man aber auch nicht.
Wenn Hygiea zum Zwergplaneten deklariert wird, Vesta und Pallas aber nicht, ist das meines Erachtens etwas unbefriedigend und wirft die Frage auf, ab wie viel Unregelmäßigkeit ein Objekt nicht mehr als Zwergplanet durchgehen kann. Da gibt es ja keine klare Grenze.
Eigentlich schon: es ist ja die Schwerkraft des Körpers, die stärker ist als die "inneren Strukturkräfte" und deswegen den (Zwerg-)Planeten oder den Mond in eine "Kugelform" zwingt.
Für typische Zwergplaneten erscheinen Vesta und Pallas zwar zu unregelmäßig, aber für typische Asteroiden sind sie doch auch viel zu regelmäßig. Vielleicht kann man bei der Regelmäßigkeit etwas mehr Toleranz walten lassen, sodass sich nicht die Situation ergibt, dass es Asterioden mit größeren Durchmessern gibt als beim kleinsten Zwergplaneten.
Na doch, dass hängt wesentlich von der Zusammensetzung oder meinetwegen (sehr) vereinfacht von der Dichte des Körpers ab.
Was ich nicht verstehe ist, warum sich die IAU mit der Deklaration von Zwergplaneten so schwer tut. Welche Zweifel gibt es denn an der Kugelform etwa von Orcus, Quaoar oder Sedna? Sind doch alle größer als 400-600 km, diesem Graubereich in dem man erfahrungsgemäß keine so pauschale Aussage über die Kugelform machen kann.
Sie sind alle kleiner als der Saturnmond Japetus und der ist eben nicht rund genug. An sich ist auch schon die "Ernennung" der Haumea und der Makemake etwas fragwürdig, auch wenn beispielsweise der grosse Plutomond Charon bei seinen ~1200 km Durchmesser eine hohe "Rundheit" aufweist.
Vielleicht sind es auch nur politische Geplänkel, dass sich irgendwelche Bürokraten bei der IAU wichtig machen wollen und entsprechend restriktiv mit der Ernennung zu Zwergplaneten sind. Persönliche Eitelkeiten können bei so etwas also eine Rolle spielen. So bin ich sehr froh, dass die Sicherheitsleute bei uns in der Firma wichtig sind, aber ihre Kompetenz stets im Sinne und zum Wohle der Mitarbeitenden einsetzen; bei einem frühren Arbeitgeber war das leider nicht der Fall, was mir ein "Gespräch" bei einem Vize-Direktor einbrauchte, der sich dann allerdings voll und ganz auf meine Seite gestellt hat.
Freundliche Grüsse, Ralf