'C/2019 Q4 (Borisov): erneut Besuch von jenseits des Sonnensystems ?

Bynaus

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Jetzt ist es unserem Besucher zu warm geworden und er hat seine Jacke ausgezogen.
Nun ist er also als doppeltes Lottchen nicht mehr einsam im Unendlichen unterwegs.
Interstellarer Besucher ist zerbrochen - Spektrum.de.

Nur eine Frage der Zeit. Entweder die relativ-Geschwindigkeit liegt unter der gemeinsamen Fluchtgeschwindigkeit, dann finden beiden Teile wieder zusammen, oder aber sie liegt darüber, dann verlieren sie sich bald ("aus den Augen"). Es ist einsam da draussen...
 

Protuberanz

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Ach Du bist wieder so gnadenlos realistisch. Das ist echt schlimm mit Dir. :p
Am 30.03. waren die beiden Bruchstücke ja bereits 180km voneinander entfernt. Wird also wohl relativ schnell gehen.
 

Bynaus

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Ich würde Bynaus eher als gnadenlos optimistisch bezeichnen, vor allem wenn es um neue Technologien geht, die ohnehin frühestens in 100 Jahren, wenn nicht eher 1000 Jahren technisch realisierbar sind.

So wie? Und woher weisst du, dass sie frühestens in 100 bzw. 1000 Jahren technisch realisierbar sind? Stammst du aus der Zukunft? Und falls ja, kannst du mir sagen, wann die ganze Corona-Geschichte endlich durch ist? Danke.
 

ralfkannenberg

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So wie? Und woher weisst du, dass sie frühestens in 100 bzw. 1000 Jahren technisch realisierbar sind? Stammst du aus der Zukunft?
Hallo Bynaus,

Deine Vorstellungen beispielsweise über die technische Realisierung von Schnellen Brütern, die eine Bewilligung bekommen, von Kernfusion und damit verbunden künftigen Energieversorgungen oder auch die Besiedelung des Weltraums, beispielsweise über Habitate, siehst Du schon sehr optimistisch. Dafür brauche ich nicht aus der Zukunft zu kommen und auch nicht über prophetische Gaben zu verfügen, um festzustellen, dass das noch eine Weile dauert, ehe das umgesetzt sein wird. Nicht nur als Prototyp, der die Machbarkeit nachweist, sondern wirklich in Form der konkreten Anwendung.


Und falls ja, kannst du mir sagen, wann die ganze Corona-Geschichte endlich durch ist? Danke.
Bei der Corona-Krise handelt es sich nicht um eine physikalische/astronomische/technische Fragestellung, sondern um eine Fragestellung aus der Biologie. Für die Herstellung von Impfstoffen und Medikamenten rechnet man bei Corona-Viren - der jetzige ist ja beileibig nicht der einzige seiner Art, sondern von denen kennt man hunderte - in der Grössenordnung von ~ 1 Jahr.

Natürlich kann man von Coronaviren nicht auf alle Viren "hochrechnen" - so ist beispielsweise das HI-Virus von ganz anderer Art und auch nach Jahrzehnten hat man da keinen Impfstoff und auch keine Heilmittel gefunden, man kann die Krankheit lediglich mit sehr teuren Medikamenten, die zum Teil sehr starke und die Lebensqualität wesentlich einschränkende Nebenwirkungen zeigen, eindämmen.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

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Deine Vorstellungen beispielsweise über die technische Realisierung von Schnellen Brütern, die eine Bewilligung bekommen, von Kernfusion und damit verbunden künftigen Energieversorgungen oder auch die Besiedelung des Weltraums, beispielsweise über Habitate, siehst Du schon sehr optimistisch.

Was für Zeiträume gebe ich denn dafür üblicherweise vor?

Bei Brütern (wie dem IFR) ist es ohnehin weniger eine technische Frage (dass sie grundsätzlich funktionieren, weiss man seit den frühen 1990er Jahren), sondern eher eine politische.

Die Kernfusion ist - und war schon immer - eine Wildcard. Natürlich gibt es ab und zu vielversprechende neue Ansätze, aber als konkrete "Voraussage" würde ich mein Interesse dafür jeweils nicht bezeichnen. Wobei ich schon sehr überrascht wäre, wenn, wie du sagst, noch zwischen 100 und 1000 Jahren vergehen werden, bis das Problem gelöst ist.

Mit Habitaten meinst du im freien Raum schwebende Raumstationen? Auch hier ist nicht einzusehen, warum das 100 bis 1000 Jahre gehen soll. Alles eine Frage des günstigen Zugangs zum Weltraum. Der Rest ist dann schnell lösbar. Ein Konzept wie "Facebook" (oder "Amazon", oder "Twitter", etc.) funktioniert nicht, wenn nicht sehr viele Menschen einen günstigen Zugang zum Internet haben. Ja es ist dann sogar unvorstellbar teuer und kompliziert, und manch einer wäre vor der Verbreitung des Internets wohl versucht gewesen, eine solche Idee deshalb weit in die Zukunft zu verschieben. Aber wenn der Zugang erst mal gewährleistet ist, kann es sehr schnell gehen (und so war es auch...). Im Gegensatz zur Kernfusion ist eine Raumstation rein technisch gesehen viel einfacher: abgeschlossene Räume, die über längere Zeit lebensfreundlich bleiben müssen, das können wir grundsätzlich schon seit spätestens den ersten U-Booten. Im Moment sehen wir gerade, dass die Startpreise für Nutzlasten in den Weltraum herunterkommen (Rekordhalter ist die Falcon Heavy, mit ca. 2400 $/kg bei voller Ausnützung der LEO-Nutzlast und komplettem Wegwerfen - etwa 10 Mal günstiger als das Space Shuttle). Mit Starship ist sogar ein System in der Entwicklung, das in dieser Hinsicht absolut revolutionär ist, wenn es sich durchsetzt (ca. 40$/kg, komplett wiederverwendbar). Das macht mich zuversichtlich, dass wir schon relativ bald sehr günstig nahezu beliebig viel Material in den Weltraum transportieren können. Dann sind Hotels, Forschungsstationen, bis hin zur Besiedlung anderer Planeten und Monde plötzlich möglich, so wie es Facebook (etc.) im Verlauf der späten 90er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden: nur eine Frage der Zeit. Und sofern hier kein totaler Rückschlag stattfindet (SpaceX bankrott, Elon Musk stirbt, etc.), bin ich sehr zuversichtlich, dass es nicht 100 bis 1000 Jahre gehen wird, sondern nicht mehr als 30 Jahre. Aber ja, es wird in 100 bis 1000 Jahren (vermutlich) auch noch Habitate / Weltraumkolonien etc. geben, gegenüber jenen sich die ersten äusserst primitiv ausnehmen werden.

Bei der Corona-Krise handelt es sich...

Das war ein Scherz.
 

ralfkannenberg

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Welchen Bedarf gibt es denn für Weltraumkolonien?
Hallo pauli,

sagen wir es einmal so: falls Leute um Höcke, Kalbitz und Urban, die im vergangenen Jahr allesamt sehr gute Wahlergebnisse eingefahren haben, auch bundespolitisch an die Macht kommen und ihre Ideen des Deutschtums und der Ausgrenzung Anderer umsetzen und letztlich (schon wieder von deutschem Boden ausgehend) den 3.Weltkrieg auslösen, dann braucht es natürlich keine Weltraumkolonien mehr.

Falls aber tatsächlich der Homo sapiens sapiens durch den Homo humanis intelligentis abgelöst wird, dem Gewalt, nationale Rassenlehren, die kapitalistische Ausbeutung der Umwelt und die Ausgrenzung Anderer völlig fremd sind, dann besteht durchaus Hoffnung, dass er solange leben wird, bis die Erde aufgrund der Erwärmung kein Leben mehr beherbergen kann.

Spätestens dann wäre es hilfreich, Weltraumkolonien zu haben und auch zeitnah anfliegen zu können. Und wenn vorher einer der von Bynaus angekündigten Planetoiden hinreichend gross (massenreich !) ist und entgegen meiner Prognosen auf die Erde abstürzt, dann wäre diese Option schon früher wünschenswert.


Freundliche Grüsse, Ralf


P.S. Ich hoffe, ich habe nun alle Seitenhiebe verteilt und auch mich selber nicht ausgenommen
 

astrofreund

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Hallo Ralf,

gab es da nicht mal die Idee, die ganze schmutzige Produktion der Erde in Produktionskolonien in den nicht zu fernen Erdorbit auszulagern? Dann bekommt man es mit der Temperatur auf der Erde vielleicht doch noch geregelt. Wenn die Kilopreise weiter so fallen, wäre das auch wirtschaftlich denkbar.

Gruß, Astrofreund
 

ralfkannenberg

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gab es da nicht mal die Idee, die ganze schmutzige Produktion der Erde in Produktionskolonien in den nicht zu fernen Erdorbit auszulagern? Dann bekommt man es mit der Temperatur auf der Erde vielleicht doch noch geregelt. Wenn die Kilopreise weiter so fallen, wäre das auch wirtschaftlich denkbar.
Hallo Astrofreund,

ich hatte hier eher an Zeiträume von mehreren 100 Millionen Jahren gedacht, während die Strahlungsleistung der Sonne um einige Prozent zunimmt, und nicht an menschengemachte Klimaerwärmung.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

astrofreund

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Hallo Ralf,

o.k., nur das interssiert halt heute kaum jemanden - außer die Fachexperten. Ich bin kein Anhänger von Ideen, dass die Menschheit die Erde verlässt. Soweit mir bekannt, hat jede Zivilisation eine begrenzte Laufzeit. Dabei gehe ich nicht von Selbstvernichtung mittels A- oder B-waffen oder Umschaltschädigung aus. Wenn das zutrifft, würde die jetzige Zivilisation das Ende der Erde in gut einer Milliarde Jahren (Sonne beginnt mit Phase Roter Riese) nicht mehr erleben und es bestände auch kein Zwang zum Verlassen des Planeten. Reisen in andere Sternenwelten sind ein anderes Thema und da sprechen wir über die Generationenschiffe. Aber in einigen hundert Jahren die Produktion in den Orbit bringen und die Erde zum Ferienparadies verwandeln ist für mich ein angenehmer Gedanke.

Gruß, Astrofreund
 

ralfkannenberg

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das Ende der Erde in gut einer Milliarde Jahren (Sonne beginnt mit Phase Roter Riese) nicht mehr erleben
Hallo Astrofreund,

meines Wissens kommt dieses Ende schon deutlich früher, da die Sonne auch als Hauptreihenstern noch einige Prozente wärmer wird, was sich nachteilig auf den Wasserhaushalt auf der Erde auswirkt.


Reisen in andere Sternenwelten sind ein anderes Thema und da sprechen wir über die Generationenschiffe. Aber in einigen hundert Jahren die Produktion in den Orbit bringen und die Erde zum Ferienparadies verwandeln ist für mich ein angenehmer Gedanke.
Ein Fan von diesen Habitaten bn ich auch nicht, aber der Mars oder vielleicht ein habitabel gemachter Jupitermond wäre schon eine feine Sache; letzteres hätte auch den Vorteil, dass es meine derzeit morgendlichen Beobachtungen der Jupitermonde wesentlich vereinfachen würde.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

astrofreund

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Hallo Ralf,

ja, natürlich ... Hmm, wie schnell man doch Mistverständnisse produzieren kann.

Bei uns ist der Himmel wolkenlos und der gute, alte Mond sehr schön (ohne und mit Feldstecher) zu sehen.

Gruß, Astrofreund
 

Protuberanz

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Nun haben wir hier ja wieder eine ganze Menge Nettigkeiten wahrnehmen dürfen, einschließlich weiterführenden politgeistigem Fußpilzes. Wenn mir jetzt noch einer von Euch schlüssig erklärt, was das alles mit dem Threadtitel "'C/2019 Q4 (Borisov): erneut Besuch von jenseits des Sonnensystems ?"zu tun hat, könnte ich ruhig schlafen. Ok, dass mein gesunder Schlaf für Euch eher von untergeordneter Bedeutung ist, kann ich ja noch nachvollziehen. Aber vielleicht denkt Ihr doch auch einmal an potentielle Gelegenheitsleser dieses Forums.
 
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