Ich habe mit dem Begriff "erdähnlich" ein Problem. Merkur, Venus und Mars sind auch "erdähnlich". Diese Planeten als Gesteinsplaneten zu bezeichnen, wäre meiner Meinung nach sinnvoller.
Hallo Protuberanz,
ich glaube, Du hast ohne es zu wollen die Antwort gerade selber gegeben: es geht diesen Autoren nicht um wissenschaftliche Relevanz, sondern um eine gute Quote beim Verkauf. Und da verkauft sich "erdähnlich" eben besser als "Gesteinsplanet", von denen sich schon genügend im eigenen Sonnensystem befinden, zumal letztlich auch die beiden inneren grossen Jupitermonde Io und Europa - ja ja, die Europa ist keinesfalls ein Eismond, sondern ein Gesteinsmond !! - gehören.
Und mit dem Superlativ "erdähnlichst" wird der Leserschaft suggeriert, dass man nun aber einen Exoplaneten gefunden hat, der ganz wunderbare Bedingungen haben könnte (den Konjunktiv überliest man dann wieder oder vergisst ihn gleich ganz), um Leben zu beherbergen. Denn das ist es ja, was die Quote steigen lässt.
Und letztendlich kreist auch dieser Planet wieder nur um einen roten Zwergstern. Da hatten wir ja dann doch schon den Einen oder Anderen davon.
Ich fürchte, dass wenn man eine "Hitliste" der lebensfreundlichsten bekannten Planeten machen würde, unsere Erde nach wie vor mit grossem Vorsprung auf Platz 1 steht, und ja, der Mars wohl nach wie vor auf Platz 2 - erdähnlichste Exo-Planeten hin, erdähnlichste Exoplaneten her. Und ich wäre überrascht, wenn der Merkur (da gibt es zumindest Regionen, in denen Wasser dauerhaft denkbar ist) und die Europa bereits die Top-10 verlassen haben; sie liegen wohl eher auf den "Plätzen" 3 und 4; ich hoffe aber, dass ich mich zumindest betreffend Merkur und Europa irre.
Freundliche Grüsse, Ralf