Tödliche Staubstürme auf dem Mars?

Water

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Ja, Toni, diesmal kann da rein gar nichts dagegen sagen :)

zustimmende Grüße von Ispom


Hallo miteinander,

so uneingeschränkt kann ich da nicht zustimmen.

Zitat von Toni:
"...und es wird immer mehr Menschen geben, die sich entschließen, der Erde den Rücken zu kehren, um auf dem Mars ein neues Leben zu beginnen. Natürlich werden das nicht die Ärmsten der Armen sein, sondern eher gut betuchte mit hohem Bildungsquotienten, die sich dann solch einen einschneidenden Schritt leisten können."

Warum sollten sie das tun? Gerade diese Gruppe Menschen hat die finanziellen Mittel sich hier auf der Erde ein angenehmes Leben zu verschaffen. Einige Jahre auf dem Mars, ja, für immer, nein. An ein Terraforming in der Art, quasi eine Kopie der Erde entstehen zu lassen, glaube ich nicht. Nach einigen Jahren auf dem Mars mit einer, im Vergleich zur Erde, sehr eingeschränkten Lebensqualität zieht es alle wieder "nach Hause".

Ich stelle mir das eher so vor wie auf Spitzbergen oder der Antarktis. Einige dauerhafte Stationen, überwiegend mit Wissenschaftlern besetzt. Davon werden die zahlenmäßig größte Gruppe die Geologen stellen. Bodenschätze sind der einzig plausible Grund der mir einfällt um den gewaltigen Aufwand zu betreiben und eine größere Anzahl Menschen auf den Mars zu schicken und am Leben zu erhalten.
Und selbst Bodenschätze als Grund um mehrere größere Stationen zu errichten erscheinen mir bei genauerer Betrachtung sehr fraglich. Es ist am Ende wahrscheinlich immer noch kostengünstiger ein perfektes Recycling System aufzubauen und alle alten Deponien nach Rohstoffen zu durch wühlen als das Zeug auf dem Mars zu gewinnen.

Nochmal: Warum sollten sie das tun? Überbevölkerung, Umweltkatastrophe? Das haben wir dann alles im Griff. Wenn nämlich nicht, dann kommen wir gar nicht mehr dazu den Mars auch nur im Ansatz zu besiedeln.

Apropos Bodenschätze, ich schweife jetzt zwar etwas ab, Ihr werdet es mir hoffentlich verzeihen.
Ich habe vor etwa einem Jahr auf einer Tagung den Vortrag eines Wissenschaftlers (Agrar- und Siedlungswissenschaft) gehört. Er stellte die Frage: Welcher Rohstoff wird uns, wenn er zur Neige geht, zuerst vor richtig große Probleme stellen? Nun, ich, wie auch die meissten anderen Zuhörer, dachten da gleich an Erdöl. Nein, auch nicht Erdgas oder dergleichen, denn dafür gibt es Lösungen um auch ohne auszukommen.
Phosphor ist der Rohstoff der uns angeblich bald vor riesen Probleme stellt. Die Phosphatlagerstätten sollen in 50 bis 60 Jahren erschöpft sein. Phosphor, also Phosphat wird zu 80 % in der Landwirtschaft (Dünger) eingesetzt. Für Pflanzen wie überhaupt alle Lebewesen ist Phosphor essentiell und kann durch nichts ersetzt werden. Ohne Düngung keine ertragreiche Landwirtschaft.
Der Ausweg: Den Hauptweg des Phosphors
Dünger - Pflanze - Mensch - Abwasser - Kläranlage - Fluss - Meer (und damit auf nimmer wiedersehen verschwunden) unterbrechen und ihn aus dem Abwasser zurück gewinnen. Klingt einfach, ist es aber nicht. Da fast der gesamte Phosphor im Urin ist und er wirtschaftlich nur daraus wieder gewonnen werden kann, bedeutet das: Trennung des Dicken vom Dünnen ;) schon auf der Toilette. Wenn man da weiter denkt, kommt auf uns in einigen Jahrzehnten der Totalumbau der Abwasserensorgung zu.
Für mich persönlich ist das beruhigend, ich werde mit etwas Glück wohl nicht arbeitslos :D

lumineszierende Grüße Water
 

mac

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Hallo Water,

sehr interessanter Beitrag. War mir völlig neu. Danke!

Herzliche Grüße

MAC
 

ispom

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die super-bio-öko-fans werden entzückt sein:
endlich kein Phosphor mehr auf dem Acker :rolleyes:
 

Toni

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Häh?? Phosphor???

die super-bio-öko-fans werden entzückt sein:
endlich kein Phosphor mehr auf dem Acker :rolleyes:
Hallo ispom,

kann es sein, dass Du da jetzt was verwechselst? :rolleyes: Sind es nicht die Nitrate, die den Boden so schwer belasten? Die haben aber doch was mit Stickstoff zu tun ... :(

Jetzt brauchen wir aber, glaube ich, einen Biologen oder Agrarwissenschaftler hier in unseren Reihen ...? :eek:

Um Hilfe rufende Grüße von
Toni
 

Toni

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Warum "schicken"?

Die schicken wir dann als erste auf den Mars. Dort können sie ihr bio-öko-Paradies terraformen.:D
Hallo Water,

das werden aber wahrscheinlich die ersten sein, die sich freiwillig melden! ;) Die brauchen wir nicht mal unter Zwang zu schicken, die werden "Hurra!!" schreien, wenn's losgeht! :D

Eine gewisse Vorahnung habende Grüße von
Toni
 

Toni

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Hallo nochmal, Water,

Warum sollten sie das tun?
Neugier! Es gibt immer genügend Menschen, die aus Abenteuerlust ihre Heimat verlassen. Denk' nur mal an die vielen jährlichen Auswanderer, die unserem wahrlich nicht armen und rückständigen Land den Rücken kehren. Und das sind wahrlich nicht die Ärmsten! Meistens sind es sogar Leute, wie z.B. unsere lieben Spitzensportler, die ihren Reichtum woanders gewinnbringender anlegen können, wo der Staat nicht so hart auf ihr Erspartes erpicht ist. Oder aber es sind berufliche Interessen. Und wo kann die ein Forscher am besten verwirklichen, als direkt selbst vor Ort zu sein, dort arbeiten und Leben zu können?

Gerade diese Gruppe Menschen hat die finanziellen Mittel sich hier auf der Erde ein angenehmes Leben zu verschaffen. Einige Jahre auf dem Mars, ja, für immer, nein. An ein Terraforming in der Art, quasi eine Kopie der Erde entstehen zu lassen, glaube ich nicht. Nach einigen Jahren auf dem Mars mit einer, im Vergleich zur Erde, sehr eingeschränkten Lebensqualität zieht es alle wieder "nach Hause".
Das wird für einige schon zutreffen. Aber der größte Teil wird es als Schmach, oder sagen wir besser als unumgänglichen Schicksalsschlag empfinden, das Feld für jemanden anderes zu räumen. Viele Forscher sind nämlich, ob Du es glaubst oder nicht, mit Herz und Seele bei ihrer Arbeit und empfinden es nicht als notwendiges Übel, einer Tätigkeit nachgehen zu müssen.
Und wenn sich dann noch finanzielle Vorteile für die Entbehrungen der Lebensqualität ergeben, dann verzichtet man schon mal ganz gern darauf.

Ich stelle mir das eher so vor wie auf Spitzbergen oder der Antarktis. Einige dauerhafte Stationen, überwiegend mit Wissenschaftlern besetzt.
Das ist richtig. Das wird zumindest in den ersten Hundert Jahren so sein. - Aber dann, wenn alles lebenswichtige dort oben installiert ist und man recht gemütlich dort wohnen kann, dann werden die ersten nicht mehr zurückkommen wollen.

Bodenschätze sind der einzig plausible Grund der mir einfällt um den gewaltigen Aufwand zu betreiben und eine größere Anzahl Menschen auf den Mars zu schicken und am Leben zu erhalten.
Bodenschätze sind überhaupt kein Grund für die Errichtung einer dauerhaften Marsstation! Der Abtransport wäre viiieeel zu kostenaufwändig und würde deren Marktpreise auf der Erde in utopische Höhen treiben!

Nein, Gründe für eine dauerhafte Marsstation liegen in den Bereichen von Forschung und Wissenschaft. Nebenbei (und wirklich nur nebenbei!) wird man auch das Projekt einer Begrünung des Mars mit Algen in Angriff nehmen. Dies geht natürlich erst nach einer kleinen Erwärmung, obwohl ja am Marsäquator tagsüber auch schon mal 20°C erreicht werden.

Nochmal: Warum sollten sie das tun? Überbevölkerung, Umweltkatastrophe? Das haben wir dann alles im Griff.
Das nehme ich ganz stark eben nicht an! Die Probleme hier auf der Erde werden auch weiterhin bestehen und falls welche beseitigt wurden, werden inzwischen andere auftauchen und uns das Leben schwer machen. Der Mensch schafft sich die Probleme immer selber - und das schon, so lange er auf dieser Erde wandelt!

Nach Millionen Jahre alten Spuren Außerirdischer auf dem Mars suchende Grüße von
Toni
 

ispom

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Jetzt bleibt nur noch die Frage offen, ob Du den Raumflug als solchen überhaupt überstehen würdest, oder ob Du schon in der Vorauswahlphase rausfliegst?


Schlechte Chancen hab ich, Toni :(

Wenn die ersten erst 2030 dort landen,
dann brauchen sie noch keinen Landschaftsgestalter,
der ihnen den heimischen Mt Everest nachbaut,
die wollen so schnell wie geht wieder nach Hause,
den Ruhm genießen.

Die bräuchten mich für so nostalgische Verzierungen erst,
wenn es Leute gibt, die nicht wieder zurück auf die Erde können
(jahrelang dort gelebt oder dort geboren--> zu schwache Knochen)

Da sehe ich eher zu Lebzeiten noch Chancen,
in der bald einsetzenden allgemeinen Marseuphorie hiernieden
einen Olympus Mons nachzubauen....

marsbegeisterte Kunden suchende grüße von Ispom
 

ispom

Registriertes Mitglied
Hallo ispom,

kann es sein, dass Du da jetzt was verwechselst? :rolleyes: Sind es nicht die Nitrate, die den Boden so schwer belasten? Die haben aber doch was mit Stickstoff zu tun ... :(

richtig überzeugte Grüne essen nichts "künstliches",
auch nicht von einem künstlich gedüngten Acker. Ob Nitrat oder Phosphat.
Nur, wenn mit Mist aus einem bio-öko-Stall gedüngt wird.

Ich hab einen ganz alten Kumpel, vor zwanzig Jahren hat der noch alles gegessen, jetzt ist er auf dem biotrip
und weigert sich sogar vitamintabletten zu essen (habe ihm neulich vergeblich eine angeboten).

Naja, aber der sieht auch noch aus wie vor zwanzig Jahren :rolleyes:
wenn ich da meinen Bauch betrachte :eek:

selbstkritische Grüße von Ispom
 

Toni

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Rosige Zukunft!

Hallöchen ispom,

Schlechte Chancen hab ich, Toni :(
Du siehst Deine Zukunft viel zu düster! ;)

Da sehe ich eher zu Lebzeiten noch Chancen, in der bald einsetzenden allgemeinen Marseuphorie hiernieden einen Olympus Mons nachzubauen....

marsbegeisterte Kunden suchende grüße von Ispom
Diese Idee ist vielleicht gar nicht mal so abwegig? Bestimmt gibt es dann auch bald irdische Kunden, die gleich die gesamte Cydonia-Region gebaut haben wollen - mit einem echt wirkenden "Marsgesicht", dem nebenan liegenden "Totenkopf"-Hügel, den "Mars-Pyramiden", ... :D

Ich hab einen ganz alten Kumpel, vor zwanzig Jahren hat der noch alles gegessen, jetzt ist er auf dem biotrip
und weigert sich sogar vitamintabletten zu essen (habe ihm neulich vergeblich eine angeboten).
Also, ehrlich! Du kannst Kumpels haben ... - So ein Mäkelbruder!

Naja, aber der sieht auch noch aus wie vor zwanzig Jahren
wenn ich da meinen Bauch betrachte :eek:

selbstkritische Grüße von Ispom
Ach, na ja, ispom, in unserem Alter ist doch ein Mann ohne Bauch ein Krüppel ...

Tröstende Grüße von
Toni
 
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