Event Horizon Telescope: Der Schatten des Schwarzen Lochs von M87

astronews.com Redaktion

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Astronomen ist es erstmals gelungen, den Schatten eines Schwarzen Lochs vor dem ihn umgebenden glühend heißen Plasma zu beobachten. Dies gelang mithilfe des Event Horizon Telescope, eines erdumspannenden Netzes von Radioteleskopen. In Visier genommen wurde dabei die elliptische Riesengalaxie Messier 87 in rund 55 Millionen Lichtjahren Entfernung. (10. April 2019)

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Sisek

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Zähle mich schon zu den interessierten/informierten Laien - aber Folgendes ist mir ein Rätsel:
Dieses erste Foto eines Schwarzen Lochs zeigt dieses so, als wäre die zum Strahlen angeregte Materie in der unmittelbaren Nähe nur d a h i n t e r, allenfalls seitlich davon.
W a r u m eigentlich ist das Schwarze Loch nicht von einer geschlossenen Hülle von strahlendem Gas umgeben? So dass man nur ein strahlendes Objekt sehen könnte?
Anders gefragt (weil wohl meine Vorstellung völlig daneben ist):
Was für ein räumliches Gebilde ist ein Schwarzes Loch? Wenn man es beim Drumrumfliegen, schnell und weit genug weg, betrachten würde?
Ist die Vorstellung einer Kugel, sichtbar vor den jeweiligen Stern-Hintergründen, falsch???
Ist das Strahlende wirklich eine Scheibe, wie die Ringe des Saturn?
Bin neugierig!
 

Herr Senf

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Das beste "fälschungssichere Argument", was ich heute von den Einstein-Dagegenern vernommen habe:
G.T. ... Zum angeblichen Fotographieren eines Schwarzen Loches: ...
Das schwarze Loch ist das, was jeder Kreis in der Mitte hat: ein Loch eben.
:eek: :eek: :eek: :cool: Dip
 

Sisek

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Nachfrage

Hallo Sisek,


ich denke, man kann in diesem Fall von einem (supermassiven) Schwarzen Loch mit Akkretionsscheibe ausgehen. Wie und warum so eine Scheibe entsteht, kannste im verlinkten WP-Artikel nachlesen.

hallo,
meine eigentliche Frage: Welche G e s t a l t hat so ein Schwarzes Loch? Im Raum?
Nochmal anders gefragt:
Jemand soll - nach bestem Stand des Wissens - ein Modell anfertigen, aus Holz z.B.
Wie würde das Modell aussehen?
Das würd ich gern begreifen.
Gruß
Sisek
 

Sisek

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Nachfrage

Hallo Sisek,


ich denke, man kann in diesem Fall von einem (supermassiven) Schwarzen Loch mit Akkretionsscheibe ausgehen. Wie und warum so eine Scheibe entsteht, kannste im verlinkten WP-Artikel nachlesen.

hallo Bernhard
meine eigentliche Frage: Welche G e s t a l t hat so ein Schwarzes Loch? Im Raum?
Nochmal anders gefragt:
Jemand soll - nach bestem Stand des Wissens - ein Modell anfertigen, aus Holz z.B.
Wie würde das Modell aussehen?
Das würd ich gern begreifen.
Gruß
Sisek
 

Herr Senf

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Da schreibt zum Beispiel Andreas Müller, einer der Schwarzloch-Spezialisten:
Gestalt des Horizonts
Horizonte von Schwarzen Löchern sind exakt kugelförmige Regionen, wie die (gleich folgenden) Definitionsgleichungen zeigen. Dies gilt sowohl in der statischen Schwarzschild-Metrik,
als auch in der stationären, aber rotierenden Kerr-Metrik. Dennoch wird ein Außenbeobachter eine nicht kugelsymmetrische Form des Horizonts wahrnehmen, falls das Loch
rotiert und falls der Beobachter geeignet zum Loch orientiert ist. Dies ist ein Resultat von dem Gravitationslinseneffekt und von dem Frame-Dragging-Effekt.
weiteres dort https://www.spektrum.de/lexikon/astronomie/ereignishorizont/107
 

Bernhard

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Wie würde das Modell aussehen?
Da müsstest Du erst mal genau festlegen, welche Art von SL Du begreifen willst. Da gibt es nämlich mehrere Typen, die sich auch mehr oder weniger stark voneinander unterscheiden.

Das einfachste SL ist ein Schwarzschild-Loch. Da hat der Ereignishorizont tatsächlich eine exakt kugelförmige Geometrie. Über das Innenleben dieses Typus ist sich auch die Forschung nicht zu 100% einig. Man kann der Einfachheit aber annehmen, dass die Materie, die das SL bildet, sehr bis extrem stark am Mittelpunkt konzentriert ist.

Betrachtet man SLs mit Drehimpuls und eventuell auch noch mit elektrischer Ladung, so wird es komplizierter. Ein SL mit Drehimpuls hat z.B. genaugenommen vier Horizonte, deren innere Geometrie (entgegen der Aussage von A. Müller) nicht mehr kugelsymmetrisch, sondern eher der eines Rotationsellipsoids ähnelt. Man hat dann eher eine zwiebelartige Struktur der verschiedenen Horizonte.
 

Klaus

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Wenn man das Originalbild etwas nachbearbeitet erkennt man auf dem Bild einen hübschen und scharf vom Hintergrund abgegrenzten Torus der aus wie auch immer gearteter exotischer Materie besteht. Das ist schräg. (Originalbild verkleinern, stark scharfzeichnen lassen und der Gammakorrektur spielen.)
 

Sisek

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Danke allen, das war doch mal was! Und nicht so ganz umsonst - hier bei mir gibt es Interessenten die sich tatsächlich einen Kopf machen ...
 

Klaus

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Klaus

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Was ich mich an dieser Stelle frage ist, ob dieser hübscher strahlende Torus die Endstation bei einem SL ist.
Einfallende Materie dürfte Probleme haben, ihn zu verfehlen und das G-Feld in einem Torus bewirkt,
daß alle Materie aus dem Inneren des Ringes im Torus selbst landet.
Wäre noch ein SL gemäß ART im Inneren, würde es durch die Gravitation des Torus im Torus selbst landen und diesen eliminieren.
Die Natur folgt nicht zwingend unseren Erwartungshaltungen ... :)

Da haben es die Leute vom EHT mit Riesenaufwand geschafft ein SL zu fotografieren und waren durch die falsche Bildgebung nicht in der Lage es zu sehen. ;)
 
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worlov

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Wenn man das Originalbild etwas nachbearbeitet ...

Man nimmt lieber das andere Bild von Frau Bouman
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10213321822457967&set=a.1407432103727&type=3

Und macht man es ein Bisschen heller:
http://www.walter-orlov.wg.am/bouman.jpg

Man erkennt ganz gut eine Wabenstruktur, die im Weltall durchaus oft vorkommt. Wenn man eine mittlere hellere Wabe einem Schwarzen Loch zuordnet, dann soll es sich bei den benachbarten Waben um weitere Schwarzen Löcher handeln. Oder wie soll ich das interpretieren?

Gruß
Walter
 

Herr Senf

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Frau Bouman hat keine Bilder gemacht, hat sie auch nur gesehen, sie wird von hypender Presse mit fremden Federn geschmückt.
Wer sonst als User stinknormale Bildfehler nicht erkennen kann und diese überinterpretiert, sollte die Finger vom Fotoapparat lassen.

Überall lauern Nessies und UFOs - Dip
 

Alex74

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@Sisek:
Ein nichtrotierendes Schwarzes Loch ist, von außen betrachtet, kugelartig. Aus dem gleichen Grund wie bei allen anderen Körpern, die durch gravitative Zusammenballung entstehen.
Der Unterschied hier ist, dass das "Schwarze Loch" als Körper und seine "Kugelgestalt" nicht identisch sind. Seine Gestalt wird von den von ihm ausgehenden Kräften definiert - das ist die Gravitation und - wenn ich das richtig verstanden habe - auch seine Drehung. Und diese Grenze zwischen "außerhalb" und "innerhalb" des SL ist nichts was man anfassen kann, aber sie ist annähernd kugelsymmetrisch.
Sein eigentlicher Körper ist wohl nur ein extrem kleiner Teilchen- oder Wellenblobs in der Mitte (das was gemeinhein als "Singularität" bezeichnet wird - was aber insofern Unsinn ist, als dass es in unserem Universum keine Singularität geben kann...Stichwort Unschärferelation...).

Gruß Alex
 
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Bernhard

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Und diese Grenze zwischen "außerhalb" und "innerhalb" des SL ist nichts was man anfassen kann, aber sie ist annähernd kugelsymmetrisch.
Exakt.

Der Fachausdruck für diese Grenze lautet "Ereignishorizont". Dieser Horizont bildet bei einem nicht-rotierenden SL innerhalb der allgemeinen Relativitätstheorie (ART) eine exakt kugelsymmetrische geschlossene Fläche. Der Radius dieser Kugelfläche wird Schwarzschild-Radius rS genannt. Photonen, die bei Radien größer als rS erzeugt werden, können bei geeignetem Abstrahlwinkel den Einflussbereich des SL verlassen. Für Photonen mit r <= rS ist das im Rahmen der ART nicht möglich.
 

worlov

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