Ich habe jetzt mal Bindungsenergien und Gravitationspotential überschlagen.
Der Einfachheit halber setze ich Nickel-62 mit der höchsten Bindungsenergie pro Nukleon an. Für Nickel-62 bzw. Nickel-61 findet man 61.928345(6) u bzw. 60.931056(7) u; für ein Neutron 1.0086649 u. Ein u entspricht 931.4940954 MeV/c
². Massendefekt bzw. Bindungsenergie dieses einzelnen Neutrons, d.h. die Energie zum Herauslösen des Neutrons aus Nickel-62 zu Nickel-61 betragen dann 10.6 MeV/c
² bzw. 1.7 10[SUP]-12[/SUP] J.
Setzt man einen Neutronenstern mit einem Radius von 10 km sowie zwei Sonnenmassen an, so beträgt die gravitative potentielle Energie eines Neutrons in diesem Gravitationsfeld 4.4 10[SUP]-11[/SUP] J, interessanterweise also die selbe Größenordnung. Das Neutron wäre demnach durch die Gravitation ca. 26 mal so stark gebunden wie durch die starke Wechselwirkung.
Das überrascht mich. Kann das bitte mal jemand kontrollieren?
Ein zweiter, Neutronenstern der selben Größenordnung könnte bei sehr großer Annäherung also tatsächlich gravitativ Neutronen ablösen. Ich hätte gedacht, dass man das bereits aufgrund der starken Wechselwirkung ausschließen könne.
EDIT:
Abschätzung der maximalen Kraft aus dem
Woods-Saxon-Potential
$$ F_{r=R} = \left.\frac{\partial}{\partial r}V(r)\right|_{r=R} = - \frac{V_0}{4a} \simeq 4000 N $$
Das ist natürlich gigantisch ggü. der Gravitationskraft von 1.7 10[SUP]-16 [/SUP]g, die auf ein Neutron in einem Gravitationsfeld mit 10[SUP]11[/SUP] g wirkt. Demzufolge wäre der Einfluss der Gravitationskraft eines Neutronensterns auf die Neutronen in einem zweiten Neutronenstern vernachlässigbar. Der zweite Neutronenstern würde nach dieser Abschätzung keine Neutronen ablösen.