die „uncertainty" wird nach einer, von der MPC erdachten Formel, berechnet.
https://www.minorplanetcenter.net/iau/info/UValue.html
Hallo Wotan,
bislang hielt ich diese Formel grundsätzlich für sinnvoll.
Wenn aber ein sehr gut bekanntes Kuipergürtel-Objekt wie die Sedna dabei eine "5" erhält (was ich nach wie vor für einen Druckfehler halte) und ein Objekt wie 2020 KX11, das über 64 AU von uns entfernt ist, mit einem Beobachtungsbogen von 2 Tagen (Tagen, nicht Jahren !!!) eine "3", dann finde ich das zumindest sehr seltsam.
Wobei ich früher bei diesen high-perihelion-Objekten öfters nach der uncertainty gefiltert habe und ich mich zu erinnern meine, dass die Sedna da jedesmal dabei war, d.h. eine "0" oder eine "1" hatte.
Auch die Eris, von der es Positionen seit 1954 gibt, die1846 Beobachtungen aus 28 Oppositionen vorweisen kann und deren letzte Beobachtungen ebenfalls im Februar dieses Jahres erfolgte, kassiert da eine "3".
Oder nehmen wir den drittentdeckten Zentauren Nessus: der kann 105 Beobachtungen aus 9 Oppositionen vorweisen und seine letzte Beobachtung erfolgte im Jahr 2004, vor ziemlich genau 17 Jahren. Der hat eine "1". Das kommt mir vernünftig vor, da seine Bahn gut bekannt war, nun aber seit 17 Jahren nicht mehr im Fokus der Forschung stand.
was hältst du von dieser Formel?
Ich kann die Herleitung dieser Formel nicht beurteilen, aber wenn sie solche Ergebnisse liefert und diese keine Druckfehler sind, dann ist sie unbrauchbar.
Bislang hielt ich die Ergebnisse bei den Objekten, die ich regelmässig "überprüft" habe, also denen mit Perihel > 47 AU, für plausibel, wobei ich dabei aber nicht jedesmal die uncertainty geprüft habe, da diese ja nicht in der Tabelle angezeigt wird. Und die sehr guten Werte für 2020 KX11 und 2020 KY11 hielt ich ebenfalls für plausibel, da diese ja erst kürzlich entdeckt wurden, d.h. hier dachte, dass deren Werte im Verlaufe der Zeit, solange da keine weiteren Beobachtungen hinzukommen, automatisch schlechter werden.
Freundliche Grüsse, Ralf